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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von
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gekrümmten Damenbinden oder dergl.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Damenbinden,
Windeln oder dergl., welche aus einem Saugkörper, einer flüssigkeitsdurchlässigen
Abdeckung auf der einen Seite sowie einer flüssigkeitsundurchlässigen Abdeckung
auf der entgegengesetzten Seite bestehen. Bei diesem Verfahren wird aus flüssigkeitsabsorbierendem
Werkstoff zunächst eine Folge von Saugkörpern erzeugt und diese gegebenenfalls in
Einzelkörper aufgetrennt. Die Erfindung betrifft des weiteren eine Vorrichtung zur
Ausführung dieses Verfahrens.
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Die Saugkörper von Damenbinden oder dergl. werden heute zumeist aus
Zellstoff-Flocken hergestellt, wobei die Flocken auf trockenem Wege erzeugt und
dann mittels eines Luftstromes einer Sieb- oder Lochwalzenanordnung zugeführt und
auf dieser kontinuierlich abgelegt werden. Die Sieb-oder Lochwalzeneinrichtung ist
dabei an der Oberfläche so geformt, daß sich die Flocken zwar meist in Form eines
endlosen Bandes ablegen, daß das Band aber über Länge und Breite unterschiedlich
geformt ist, so daß sich die gewünschten Flockenkörper bereits deutlich abheben
und nur durch dünnere Ubergangszonen miteinander zu einem endlosen Band verbunden
sind, welche leicht von einer geeigneten Einrichtung, beispielsweise einer rotierenden
Messerwalze durchschnitten und das Band so in Einzelsaugkörper zerlegt werden kann.
Vorrichtungen zum Herstellen von Saugkörpern
für Damenbinden auf
diese Weise sind beispielsweise in der deutschen Patentschrift 15 10 427 beschrieben.
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Die nach den bekannten Verfahren hergestellten Saugkorper sowie auch
die daraus schließlich erzeugten Damenbinden oder dergl. sind flachliegende Gebilde
von beliebiger Dicke, die je nach Formgebung des Siebes bzw. der Löchwalzen an ihren
Enden abgerundet, vèrjüngt oder sonstwie geformt sind. In neuerer Zeit sind Damenbinden
bekannt geworden, welche zusätzlich zu den erwähnten Verjüngunyen an den Enden der
Bindenkörper räumlich gekrümmt sind und die sich deshalb dem Körper des Benutzers
besser anpassen.
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Diese unter der Bezeichnung "Körperformbinden" bekannten gekrümmten
Binden müssen bei ihrer Herstellung noch einem weiteren Arbeitsgang unterworfen
werden, damit die gewünschte Krümmung in der richtigen Richtung und auch mit dem
gewünschten Krümmunysgrad erzeugt werden kann. Aus der US-PS 32 62 451 ist hierzu
ein Verfahren bekannt, bei dem zunächst eine flachliegende Binde erzeugt wird, die
an einer Seite mit einer bei Hitze schrumpfenden Kunststoff-Folie ausgerüstet ist.
Nach Fertigstellung der Binde wird diese einseitig mit Wärme bestrahlt, wobei dann
durch Schrumpfen der erwähnten Folie die gewünschte Krümmung entsteht.
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Aus der deutschen Patentschrift 26 58 604 ist eine gekrümmte Damenbinde
bekannt, welche aus mehreren Schichten besteht, von denen wenigstens eine elastisch
deformierbar
ist. Die Schichten stehen unter verschiedenen Ei9enspannungen,
wodurch die gewünschte Krümmung des Bindenkörpers zustande kommt.
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Die vorbekannten gekrümmten Damenbinden sowie die Verfahren zu ihrer
Herstellung setzen die Anwendung von Stoffen mit bestimmten Eigenschaften, z.B.
Schrumpfen in der Wärme, voraus, damit der Binde die gewünschte Krümmung erteilt
werden kann. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne solche Stoffe mit besonderen
physikalischen oder chemischen Eigenschaften auszukommen und der Binde die erwähnte
Krümmung durch einfachere Flaßnahmen zu erteilen. Die Lösung dieser Aufgabe ergibt
sich hinsichtlich des Verfahrens aus dem Kennzeichen des Patentanspruches 1, hinsichtlich
der Vorrichtung aus dem Kennzeichen des Patentanspruches 3.
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Erfindungsgemäß wird zunächst auf beliebige an sich bekannte Weise
ein Saugkörper der gewünschten Abmessung, Dicke und Umrißform hergestellt. Es kann
dies beispielsweise durch Ablagerung von luftgetragenen Zellstoff-Flocken, Quellstoff-Flocken
und dergl. auf der Oberfläche von Siebtrommeln oder auch durch beliebige andere
Art, beispielsweise durch Aufeinanderschichten zahlreicher Lagen dünnerer Tissue-Papiere
und ähnliches erfolgen. Die so entstandenen Saugkörper können dann beispielsweise
noch einer Preß-oder Wärmebehandlung unterzogen werden und sie werden
schließlich
nach Auftrennung in Einzelsaugkörper dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
zugeführt. Eine Auftrennung in Einzelsaugkörper ist selbstverständlich nicht erforderlich,
wenn bei der Herstellung gleich solche Saugkörper entstehen.
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Bevor die Saugkörper dem erfindungsgemäßen Verfahren unterworfen werden,
sind sie also flach und planliegend und unterscheiden sich in nichts von den üblichen
und bekannten Saugkörpern bei der Herstellung von Damenbinden. Die Sauykörper werden
nun einer Einrichtung zugeführt, die im wesentlichen aus einer Walze besteht, deren
Oberflächenkrümmung wenigstens angenähert der gewünschten Krümmung der herzustellenden
Damenbinden oder dergl. entspricht. Die -Walze wird zunächst mit einer Bahn aus
Abdeckvliesstoff bedeckt und die Saugkörper werden dann derart aufgelegt, daß die
sich ergebende Krümmung mit der Richtung der gewünschten Krümmung übereinstimmt.
Die Saugkörper werden sodann mit einer Bahn aus flüssigkeitsundurchlässiger Folie
und gegebenenfalls einer weiteren Bahn aus Abdeckvliesstoff bedeckt und die so erzeugten
Pakete, die aus den Saugkörpern und den aufgelegten Folien bzw. Vliesstoffen bestehen
und die einen endlosen Strang bilden, dicht an die Oberfläche der Walze angedrückt.
Sie nehmen dabei die gewünschte und durch die Walzenoberflächenkrümmung vorgegebene
Krümmung an, wobei sich die erwähnten Vliesstoff- und Folienbahnen zwangsläufig
der Krümmung entsprechend gegeneinander verschieben. Dieser Zustand stellt sich
sofort und zwangsläufig ein und er wird nun dadurch fixiert, daß die Ränder der
Vliesstoff-und
Folienbahnen miteinander verbunden, vorzugsweise
verschweiß werden. Der so entstehende Strang wird nun zwischen den aufeinanderfolgenden
Saugkörpern in Einzelstücke zerschnitten und diese abtransportiert. Durch die miteinander
verbundenen Deckvliesstoffe ist die den Sauykörpern aufgezwungene Krümmung stabilisiert
und bleibt auf Dauer erhalten.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert. In der Zeichnung ist eine Seitenansicht einer Vorrichtung schematisch
wiedergegeben, die zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
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Die dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Station
1 zum Herstellen von Saugkörpern, einer Station 2 zum Transportieren und gegebenenfalls
Zwischen behandeln der Saugkörper, einer Station 3 zum Krümmen der Saugkörper und
Fertigmachen der Binden und einer Station 4 zum Abtransportieren der fertigen Binden.
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Die Station 1 zum Herstellen der Saugkörper entspricht dem Stande
der Technik. Sie besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus den Saugtrommeln
5 und 6, deren Oberflächen der gewünschten Saugkörper-Form entsprechend geformt
und gelocht sind und die sich mit ihren Troinmelrändern aufeinander abwälzen, so
daß zwischen diesen Rändern jeweils eine der Saugkörperform entsprechende Hohlform
entsteht.
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Dem Zwickel 7 zwischen den beiden Saugtrommeln wird in bekannter Weise
ein mit Zellstoff-Flocken beladener Luftstrom zugeführt, so daß sich die Zellstoff-Flocken
auf der Sieboberfläche der Saugtrommeln ablagern und die Luft, welche die Sieboberflächen
passiert, über die Saugleitungen 8 und 8' abtransportiert wird. Der sich bildende
Flockenstrang 9 wird als zusammenhängendes Gebilde oder in Form von Eiflzelsaugkörpern
(je nach Oberflächengestaltung der Saugtrommeln) abtransportiert, wozu in an sich
bekannter Weise eine Folge von Transportbändern oder -riemen 10 vorhanden ist.
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Die so oder auf andere Weise erzeugten derzeit noch planliegenden
Saugkörper werden dann der Station 2 zum Transportieren und gegebenenfalls Zwischenbehandeln
der Sauykörper übergeben. Eine Zwischenbehandlung kann beispielsweise darin bestehen,
daß der Strang in Einzelsaugkörper zerschnitten und/oder die Saugkörper kalt oder
warm gepreßt oder gestaucht werden, was in der Zeichnung schematisch durch die beiden
Pressen 11 und 12 angedeutet ist. Bei 13 ist noch eine weitere Presse angedeutet,
welche gleichzeitig als Schneideeinrichtung ausgebildet und in der Lage ist, den
Saugkörpern eine andere Form, beispielsweise eine Taillierung, eine Enderiverjüngung
oder dergl. zu verleihen.
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Die Schneidepresse 13 ist folglich mit einer Flockenabsaugeinrichtung
14 ausgerüstet, über die die abgeschnittenen Flockenstücke entfernt und gegebenenfalls
der Station 1 wieder zugeführt werden können. Mittels des Transportbandes 15, welches
noch mit einer Saugeinrichtung
16 ausgerüstet sein kann, das für
gutes Flachliegen der Saugkörper sorgt, werden diese Saugkörper nun dem Kernstück
der neuen Vorrichtung, der Walze 17 zugeleitet. Wesentlich ist, daß die Oberflächenkrümmung
dieser Walze wenigstens angenähert derjenigen Krümmung entspricht, die in den fertigen
Binden schließlich erhalten bleiben soll.
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Bevor die Sauykörper 9 auf der Oberfläche 18 der Walze 17 abgelegt
werden, wird diese Oberfläche mit einer Vliesstoffbahn 19 bedeckt, die in an sich
bekannter Weise von einer Rolle 20 abgezogen und über Spannwalzen 21 geführt wird.
Die Saugkörper werden derart auf der Oberfläche 18 bzw. der Vliesstoffbahn 19 abgelegt,
daß die sich ergebende Krümmung mit der Richtung der gewünschten Krümmung übereinstimmt.
Praktisch gleichzeitig werden die Saugkörper mit einer Folienbahn 22 sowie gegebenenfalls
einer weiteren Vliesstoffbahn 23 bedeckt, wobei die Breite der Bahnen 22 und 23
größer gewählt wird als die Breite der Saugkörper, so daß diese Bahnen über die
Saugkörper seitlich hinüberreichen und auf die verbliebenen Seitenstreifen der Bahn
19 zu liegen kommen. Auch die Bahnen 22 und 23 werden von entsprechenden Vorratsrollen
24 und 25 abgezogen und gegebenenfalls über Spannrollen 26; 26' geführt.
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Die durch das übereinanderlegen der genannten Vliesstoff-und Folienbahnen
sowie der Saugkörper entstandenen Pakete werden nun mittels einer Anpreß- und Verbindungseinrichtung
27
dicht an die Oberfläche 18 bzw. an die mit dieser Oberfläche in Kontakt stehenden
Vliesstoffbahnen 19 anyedrückt, so daß das Paket jeweils dieselbe Krümmung annimmt,
welche auch die Oberfläche 18 der Walze 17 hat. Die Bahnen 19 einerseits und 22;23
andererseits verschieben sich dabei der Dicke der Saugkörper entsprechend und legen
sich in diesem Zustand aufeinander. Sie werden alsdann von der Einrichtung 27 miteinander
verbunden, beispielsweise verschweißt und stabilisieren so die Krümmung des gesamten
Paketes. Der Einrichtung 27 nachgeschaltet ist eine Schneideinrichtung 28, welche
das endlose Band, das durch die Vliesstoffbahnen 19;23 sowie die Folienbahn 22 zusammengehalten
wird, in Einzelbinden aufteilt. Diese Einzelbinden 29 werden alsdann von der Transportvorrichtung
30;31 abtransportiert. Die Einrichtungen 30 und 31 gehören bereits zur Station 4
und somit nicht mehr zum Kernstück der vorliegenden Erfindung.
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Die Zeichnung läßt des weiteren erkennen, daß die Station 3 im Bereich
der Teile, die die weitere Vliesstoffbahn 23 zuführt, mit einer Etikettierstation
32 ausgerüstet sein kann, welche auf derjenigen Seite der Vliesstoffbahn 23 bzw.
der Folienbahn 22, die die spätere Außenseite der Binden bildet, Haftetiketten anbringt.
Derartige Haftketten sind grundsätzlich bekannt; die Etikettierstation 32 ist hier
lediglich eine vorteilhafte Eryänzung.
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Bezugszeichenliste 1 = Station zum Herstellen von Saugkörpern 2 =
Station zum Transportieren und gegebenenfalls Zwischenbehandeln der Saugkörper 3
= Station zum Krümmen der Saugkörper und Fertigmachen der Binden 4 = Station zum
Abtransportieren der fertigen Binden 5 = Saugtrommel 6 = Saugtrommel 7 = Zwickel
8; 8' = Saugleitungen 9 = Flockenstrang 10 = Transportbänder 11 = Presse 12 = Presse
13 = Schneidepresse 14 = Flockenabsaugung 15 = Transportband 16 = Saugeinrichtung
17 = Walze 18 = Oberfläche 19 = Vliesstoffbahn 20 = Rolle 21 = Spannwalze 22 = Folienbahn
23 = Vliesstoffbahn 24 = Vorratsrolle 25 = Vorratsrolle 26 = Spannrollen 27 = Anpress-
und Verbindungseinrichtung 28 = Schneideeinrichtung 29 = Einzelbinden 30 = Transportvorrichtung
31 = Transportvorrichtung 32 = Etikettiertstation