DE4335830C2 - Verfahren und Vorrichtung zum funkenerosiven Schneiden einer Innenecke in ein Werkstück mittels einer Drahtelektrode - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum funkenerosiven Schneiden einer Innenecke in ein Werkstück mittels einer DrahtelektrodeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum funkenerosiven Schneiden einer Innenecke in ein
Werkstück mittels einer Drahtelektrode in mehreren
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgängen.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind aus der
DE 37 90 661 T1 bekannt, welche der japanischen
Offenlegungschrift Nr. SHO 63-105837 A entspricht.
Im folgenden sind das darin offenbarte Verfahren und die
darin offenbarte Vorrichtung anhand von Fig. 6a bis 8 der
Zeichnungen näher beschrieben.
Bei der bekannten Vorrichtung ist gemäß Fig. 6a und 6b eine
Drahtelektrode 1 mit einer Spannungsversorgung 3 verbunden.
Ein zu bearbeitendes Werkstück 2 ist in Bezug auf die
Drahtelektrode in der Weise verstellbar, daß es auf einem
in X-Richtung verstellbaren Tisch 4 gelagert ist, der
seinerseits auf einem in Y-Richtung verstellbaren Tisch 5
angeordnet ist. Je ein Motor 6a, 6b dient zur Verstellung
des Tisches 4 bzw. 5, wobei die Motoren 6a, 6b jeweils
durch einen Servoverstärker 7a bzw. 7b angetrieben werden.
Das Werkstück ist somit in der durch die X- und Y-Richtung
bestimmten Ebene gegenüber der Drahtelektrode 1
verstellbar.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird die Drahtelektode 1 in
Richtung ihrer Längsachse durch eine an sich bekannte und
deshalb nicht dargestellte Antriebseinrichtung in Bewegung
versetzt. Durch die Stromversorgung 3 wird eine
Impulsspannung an den Arbeitsspalt zwischen der
Drahtelektrode 1 und dem Werkstück 2 angelegt, um so das
Werkstück bei dessen Vorschub relativ zur Drahtelektrode
funkenerosiv zu bearbeiten.
Ferner werden beim Betrieb der Vorrichtung ein NC-Programm
8 und Offset-Daten, die in einer Speichereinheit 9
gespeichert sind, in eine NC-Einheit 10 eingegeben. Diese
enthält eine nicht dargestellte Berechnungseinrichtung, die
im folgenden auch als Arithmetikeinheit bezeichnet wird, um
auf der Grundlage des NC-Programmes und abgespeicherter
Offset-Werte Bahnkurven zu berechnen, auf denen die
Relativbewegung zwischen dem Werkstück und der
Drahtelektrode in einer Ebene senkrecht zur Längsachse der
Drahtelektrode erfolgen soll. Eine an die NC-Einheit
angeschlossene Steuereinrichtung 11 steuert die
Servoverstärker 7a, 7b zum Antrieb der Motoren 6a, 6b für
die Herbeiführung einer zweidimensionalen Relativbewegung
zwischen Werkstück 2 und Drahtelektrode 1 auf den von der
NC-Einheit 10 berechneten Bahnkurven.
Wie Fig. 6b zeigt, ist eine Detektorschaltung 12
vorgesehen, welche die durchschnittliche Spannung am
Arbeitsspalt während der Bearbeitung des Werkstücks
ermittelt. Die Drahtelektrode 1 wird von einem
Drahtspulenkörper 1 abgezogen und über einen Mechanismus 17
zur Regelung einer mechanischen Vorspannung dem
Arbeitsspalt zugeführt. Dort befinden sich Dielektrikums-
Düsen 13a, 13b. Am Ende des Drahtelektroden-Transportweges
sind ein Laufrollenpaar 15 und ein Sammelbehälter 16.
Fig. 6c zeigt ein in der NC-Einrichtung 10 verwendetes
Programm zur Steuerung der Vorschubgeschwindigkeit des
Werkstücks 2 relativ zur Drahtelektrode 1. Am Anfang wird
in einem Schritt S20 die am Arbeitspalt herrschende
durchschnittliche Spannung ermittelt, worauf in einem
Schritt S21 die Berechnungseinrichtung der NC-Einheit 10
eine Abweichung zwischen einer eingestellten Spannung und
der Durchschnittsspannung am Arbeitsspalt pro Zeitabschnitt
errechnet. In einem Schritt S22 berechnet dann die
Berechnungseinrichtung der NC-Einheit 10 aus der im Schritt
21 ermittelten Spannungsabweichung ein
Sollgeschwindigkeitssignal pro Zeitabschnitt, das an die
Steuereinrichtung 11 geliefert wird.
Die Steuereinrichtung 11 gibt dann ein entsprechendes
Geschwindigkeitssignal an die Servoverstärker 7a, 7b aus,
um die Motoren 6a, 6b entsprechend anzutreiben, wodurch die
Tische 4, 5 entsprechend verstellt und das Werkstück 2 in
einer gewünschten Sequenz bewegt wird. Die
Bewegungsgeschwindigkeit wird entsprechend dem Zustand im
Arbeitsspalt geändert. Hierbei wird die
Bewegungsgeschwindigkeit erhöht, wenn der Arbeitsspalt
breit ist, und verringert, wenn dieser eng ist. Dadurch
wird verhindert, daß die Drahtelektrode 1 in Berührung mit
dem Werkstück 2 gelangt, so daß eine optimale Bearbeitung
erzielt wird. Da die Spaltbreite während der Bearbeitung
aus einer Durchschnittsspannung ermittelt wird, wird die
Bewegungsgeschwindigkeit üblicherweise so gesteuert, daß
die Durchschnittsspannung am Arbeitsspalt einem
vorbestimmten eingestellten Wert entspricht.
Wie bereits erwähnt, wird im Programm gemäß Fig. 6c die
Durchschnittsspannung im Schritt S20 ermittelt, worauf im
Schritt S21 eine Differenz zwischen einer durch die
Recheneinrichtung der NC-Einheit 10 bestimmten
voreingestellten Spannung Vs und der durch die
Detektoreinrichtung 12 jeweils ermittelten, am Arbeitsspalt
vorhandenen Durchschnittsspannung V berechnet wird. Diese
Differenzspannung wird nachfolgend auch als Fehlerspannung
Ve bezeichnet.
Die Arithmetikeinheit in der NC-Einheit 10 berechnet dann
in jedem Zeitabschnitt n einen Geschwindigkeitskomponenten-
Änderungswert DF(n), der als Funktion der Fehlerspannung Ve
definiert ist. DF(n) wird aus dem Produkt eines
Umwandlungsparameters K, der einen Spannungswert in eine
Geschwindigkeitswert umwandelt, und der Fehlerspannung
Ve(n) bestimmt. Dann wird eine aktualisierte Soll-
Geschwindigkeit F(n) berechnet, die als das Ergebnis der
Addition des Geschwindigkeits-Komponenten-Änderungswertes
DF(n) zu einem vorher berechneten Wert F(n - 1) erhalten
wird. Das Signal dieser Sollgeschwindigkeit wird an die
Servoverstärker 7a, 7b übertragen zum Antrieb der
Servomotoren 6a, 6b, wodurch die Tische 4, 5 und damit auch
das Werkstück 2 mit einer gewünschten Soll-Geschwindigkeit
bewegt werden. Diese Arithmetikvorgänge werden pro
Zeitabschnitt (Samplingzeit) n wiederholt. Dementsprechend
wird die Steuerung derart ausgeführt, daß sich die
Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks entsprechend den
Daten des Arbeitsspeichers und entsprechend der
fortschreitenden Bearbeitung ändern kann.
Anhand von Fig. 7a der Zeichnungen wird eine Endbearbeitung
einer Ecke im Werkstück unter Berücksichtigung nachstehend
näher beschrieben. Fig. 7a zeigt die Änderungen des
Abtrags bei der Endbearbeitung einer Innenecke. Darin
bezeichnet A ein gerades Bewegungsintervall, B ein
Abtragserhöhungsintervall, in welchem der Materialabtrag
vor der Ecke zunimmt, C ein Bogenbewegungsintervall, D ein
Abtragsverringerungsintervall, in welchem vor dem Ende der
Bogenbewegung der Materialabtrag geringer wird, und E ein
gerades Bewegungsintervall im Anschluß an die Ecke. O1 bis
O4 bezeichnen Positionen des Drahtmittelpunktes in einem
Eckenendbearbeitungsvorgang. Im einzelnen bezeichnen O1 die
Position des Drahtzentrums beim Startpunkt des
Abtragserhöhungsintervalls A, OB die Position des
Drahtzentrums in jedem Punkt in dem
Abtragserhöhungsintervall B, O2 die Position des
Drahtzentrums am Startpunkt der Bogenbewegung C, O3 die
Position des Drahtzentrums am Startpunkt des
Abtragsverringerungsintervalls D, und OD die Position des
Drahtzentrums an jedem Punkt innerhalb es
Abtragsverringerungsintervalls D, und O4 die Position des
Drahtzentrums am Endpunkt der Bogenbewegung.
L1 bis L4 bezeichnen die jeweilige Tiefe des
Materialabtrags an entsprechenden Drahtzentrumspositionen
O1 bis O4, wobei L1 den Abtrag bezeichnet, wenn sich das
Drahtzentrum in der Position O1 befindet, LB den Abtrag,
wenn sich das Drahtzentrum in der Position OB befindet, L2
den Abtrag, wenn sich das Drahtzentrum in der Position O2
befindet, L3 den Abtrag, wenn sich das Drahtzentrum in der
Position O3 befindet, LD den Abtrag, wenn sich das
Drahtzentrum in der Position OD befindet, und L4 den
Abtrag, wenn sich das Drahtzentrum in der Position O4
befindet. Der Parameter r bezeichnet einen Abstand des
Mittelpunktes eines Kreisbogenortes von einer bearbeiteten
Oberfläche (in Fig. 7a durch eine gestrichelte Linie
dargestellt) im Bereich der Ecke, und r' bezeichnet den
Bogenradius des Ortes des Drahtzentrums im Bereich der
Ecke.
In Fig. 7a wird der Materialabtrag beim geradlinigen
Schneiden im Intervall A bis zum Erreichen der Position O1
des Drahtmittelpunktes durch L1 gekennzeichnet. Der Abtrag
steigt am Beginn der Ecke, also am Beginn des Intervalls B,
abrupt von mit L1 auf L2 an, und die Ecke wird so
geschnitten, daß der Abtrag erhöht bleibt (Intervall C).
Der Abtrag am Auslaß der Ecke (Intervall D) nimmt abrupt
von L3 auf L4 ab, und kehrt zu dem Wert zurück, den der
Abtrag beim geradlinigen Schneiden aufweist (Intervall D).
Fig. 7b zeigt ein Beispiel für typische Änderungen des
Abtragsbetrages (gemessen in µm) bei der Endbearbeitung
einer Innenecke.
Im Gegensatz hierzu erfolgt bei der Endbearbeitung einer
Außenecke eine Erhöhung des Betrages des Materialabtrages,
wie dies in dem Beispiel gemäß Fig. 7c gezeigt ist.
Bei Erodiermaschinen der bekannten Art mußte darauf
geachtet werden, daß abrupte Geschwindigkeitsänderungen
vermieden werden. Da nämlich die Drahtelektrode 1 nicht
starr ist und abrupte Änderungen der Geschwindigkeit zu
Schwingungen der Drahtelektrode führen, kann dies ein
wiederholtes Schließen und Öffnen des Arbeitsspaltes zur
Folge haben, so daß eine ordnungsgemäße Bearbeitung des
Werkstückes erschwert oder gar unmöglich wird.
Ferner ist es bei bekannten Erodiermaschinen mit einem
Aufbau der voranstehend beschriebenen Art häufig nicht
möglich, mit der Geschwindigkeit auf abrupte Änderungen des
Abtrags bei der Endbearbeitung einer Ecke zu reagieren,
wodurch sich der Arbeitsspalt an der Ecke ändert, was zu
Fehlern bei der Formung der Ecke führt.
Fig. 8 der Zeichnungen zeigt eine weitere Schwierigkeit,
welche bei herkömmlichen Erodiermaschinen die Bahnkurven
zur Führung der Drahtelektrode bei der Innenecken-
Endbearbeitung betrifft. Bei der Endbearbeitung einer
Innenecke wird die Innenecke dadurch bearbeitet, daß ein
Eckenradius in mehreren aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsdurchgängen geändert wird (erster bis vierter
Schnitt in der Zeichnung), so daß eine bearbeitete Form
einen gewünschten Radius R nach dem letzten
Bearbeitungsdurchgang aufweist, also nach dem vierten
Schneidvorgang bei der Ausführungsform nach Fig. 8. Die
Innenecke wird nämlich auf der Bahn so bearbeitet, daß der
Eckenradius bei jedem Bearbeitungsdurchgang einen Wert
annimmt, der durch Subtrahieren eines Offset-Wertes in
jedem Bearbeitungsdurchgang von einem programmierten Radius
R (endgültiger gewünschter Radius) auf nachstehende Weise
erhalten wird:
Rn = R - Hn.
Hierbei ist Rn der Bahnkurvenradius im Eckenbereich bei der
n-ten Bearbeitung, R ist der programmierte Radius und Hn
ist der Offset-Wert bei der n-ten Bearbeitung.
Bei der vorbeschriebenen herkömmlichen Erodiermaschine mit
dem voranstehend beschriebenen Aufbau war es erforderlich,
einen Eckenradius allmählich zu erhöhen, wenn die
Bearbeitung sich von der Grobbearbeitung zur Endbearbeitung
ändert. Auf diese Weise wurde schließlich der gewünschte
Eckenradius erreicht. Allerdings gab es in der Praxis eine
Grenze von etwa 0,2 mm für den Minimalradius einer
Innenecke, die durch eine Drahtelektrode von beispielsweise
0,2 mm Durchmesser endbearbeitet werden konnte.
Aus der Druckschrift JP 1-228 727 (A) ist es bekannt,
veränderliche Offset-Werte bei der Bearbeitung von Ecken
vorzusehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung anzugeben bzw. zu schaffen zum
funkenerosiven Schneiden einer Innenecke in ein Werkstück
mittels einer Drahtelektrode in mehreren
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgängen, wobei auch
vergleichsweise kleine Eckenradien mit hoher Genauigkeit
erzielt werden können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Verfahren nach
dem Patentanspruch 1 bzw. mit der Vorrichtung nach dem
Patentanspruch 6 gelöst.
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den auf die
Patentansprüche 1 und 6 jeweils rückbezogenen
Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im
folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1a eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum funkenerosiven
Schneiden einer Innenecke in schematischer
Darstellung,
Fig. 1b eine zweite Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in schematischer
Darstellung,
Fig. 2a Bahnkurven für die Bearbeitung einer Innenecke
eines Werkstücks bei der ersten Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 2b Bahnkurven und Materialabtrag bei der Bearbeitung
einer Innenecke zur Beschreibung des Betriebs der
Vorrichtung nach der zweiten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 3 Änderungen des Materialabtrags bei der
Bearbeitung einer Innenecke zur Beschreibung des
Betriebs der Vorrichtung nach der zweiten
Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 4 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs
einer dritten Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 5 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs
einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 6a eine herkömmliche Vorrichtung zum funkenerosiven
Schneiden einer Innenecke in schematischer
Darstellung,
Fig. 6b eine weitere herkömmliche Vorrichtung zum
funkenerosiven Schneiden einer Innenecke in
schematischer Darstellung,
Fig. 6c ein Flußdiagramm zur Geschwindigkeitssteuerung
bei einer herkömmlichen Vorrichtung zum
funkenerosiven Schneiden einer Innenecke,
Fig. 7a Bahnkurven und Materialabtrag bei der Bearbeitung
einer Innenecke zur Beschreibung des Betriebs
einer herkömmlichen Erodiervorrichtung,
Fig. 7b Änderungen des Materialabtrags bei der
Bearbeitung einer Innenecke mit einer
herkömmlichen Erodiervorrichtung,
Fig. 7c Änderungen des Materialabtrags bei der
Bearbeitung einer Außenecke mit einer
herkömmlichen Erodiervorrichtung und
Fig. 8 Bahnkurven bei der Innenecken-Endbearbeitung bei
der herkömmlichen Drahterodiermaschine.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf Fig. 1a und 2a eine
erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
beschrieben. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1a
entsprechen die Drahtelektrode 1, das Werkstück 2, die
Stromversorgung 3, der X-Tisch 4, der Y-Tisch 5, die
Motoren 6a und 6b, die Servoverstärker 7a und 7b, das NC-
Programm 8 und die Speichervorrichtung 9 zum Speichern von
Offset-Daten den mit gleichen Bezugszahlen versehenen
Komponenten der herkömmlichen Erodiermaschine nach Fig. 6a.
Anstelle der NC-Einheit 10 der herkömmlichen
Erodiermaschine ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1a
eine NC-Einheit 10' vorgesehen, in der eine
Berechnungseinrichtung 20 (im folgenden auch
Arithmetikeinheit genannt) gesondert dargestellt ist.
Ferner ist eine Umschalteinrichtung 21 vorgesehen, der zur
Auswahl zwischen einem Standard-Bearbeitungsmodus
herkömmlicher Art und einem Bearbeitungsmodus gemäß dem
erfindungsgemäßen Verfahren dient. Die Arithmetikeinheit 20
dient zur Berechnung einer Bahnkurve an einer Innenkante
für jeden Bearbeitungsdurchgang auf der Grundlage des NC-
Programms und von Offset-Daten, so daß bei der
Inneneckenbearbeitung im Zuge von mehreren
Bearbeitungsvorgängen kreisförmige Bahnkurven denselben
Radius aufweisen, wenn mit der Umschalteinrichtung der
Bearbeitungsmodus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingestellt wurde.
Die Steuereinrichtung 11 dient zum Steuern von
Bewegungsabläufen derart, daß der Inneneckenradius bei
jedem Bearbeitungsdurchgang gleich ist, entsprechend den
Bahnkurven, die von der Arithmetikeinheit 20 berechnet
werden.
Bei Inbetriebsetzen der Vorrichtung nach Fig. 1a wird wie
bei der beschriebenen herkömmlichen Erodiermaschine die
Drahtelektrode 1 durch eine nicht dargestellte
Drahtelektroden-Antriebseinrichtung in Bewegung gesetzt,
und von der Stromversorgung 3 wird an den Arbeitsspalt
zwichen der Drahtelektrode 1 und dem Werkstück 2 eine
Impulsspannung angelegt. Die Arithmetikeinheit 20 berechnet
die Bahnkurven auf der Grundlage des NC-Programms und der
Offset-Daten, die von einem Speicher oder einem NC-Band
(Magnetband) geliefert werden.
Wenn mit der Umschalteinrichtung 21 der Bearbeitungsmodus
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eingestellt wurde,
berechnet die Arithmetikeinheit 20 eine Bahnkurve für die
Bearbeitung der Innenecke in jedem Bearbeitungsvorgang auf
solche Weise, daß kreisförmige Bahnen, die bei der
Inneneckenbearbeitung in den aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsvorgängen einen unterschiedlichen Offset-Wert
aufweisen, im Ergebnis denselben Radius haben. Entsprechend
den Berechnungsergebnissen für die Bahnkurven gibt die
Steuereinrichtung 11 Befehlssignale an die X- und Y-
Servoverstärker 7a, 7b zum Antrieb der Motoren 6a und 6b,
wodurch die Drahtelektrode 1 und das Werkstück 2 relativ
zueinander zweidimensional bewegt werden, um das Werkstück
2 zu bearbeiten.
Fig. 2a zeigt die Bahnkurven bei der Innenecken-
Endbearbeitung bei Verwendung der Vorrichtung nach der
ersten Ausführungsform gemäß Fig. 1a. Bei der
Endbearbeitung der Innenecke wird diese so bearbeitet, daß
ein Eckenradius bei den mehreren Bearbeitungsdurchgängen
(erster bis vierter Schneidvorgang gemäß Fig. 2a)
gleichmäßig ist. Dabei reichen die aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsdurchgänge von der Grobbearbeitung (erster
Schneidvorgang im ersten Bearbeitungsdurchgang gemäß Fig.
2a) bis zur endgültigen Feinbearbeitung (vierter
Schneidvorgang im vierten Bearbeitungsdurchgang gemäß Fig.
2a).
Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß bei
Einstellung eines herkömmlichen Standard-
Bearbeitungsprogramms mittels der Umschalteinrichtung 21
die Arithmetikeinheit 20 die Bahnkurven so berechnet, daß
der Eckenradius bei den Bearbeitungsdurchgängen (erster bis
vierter Schnitt in Fig. 2a) geändert wird, wie in Fig. 7a
für eine herkömmliche Eckenbearbeitung gezeigt ist, so daß
das Werkstück bei Einstellung einer Innenecken-Bearbeitung
nach dem vorgenannten Standard-Bearbeitungsmodus
entsprechend dem Ergebnis einer derartigen Berechnung
bearbeitet wird.
Während bei Verwendung einer Drahtelektrode mit einem
Durchmesser von 0,2 mm mit einem herkömmlichen
Bearbeitungsverfahren ein minimaler Eckenradius nicht unter
annähernd 0,2 mm erreicht wird, ermöglichen das
erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung bei der Bearbeitung einer Innenecke längs
Bahnkurven mit konstantem Radius einen minimalen
Eckenradius von annähernd 0,15 mm, wenn wiederum eine
Drahtelektrode mit einem Durchmesser von 0,2 mm verwendet
wird.
Nachstehend wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1b, 2b
und 3 eine zweite Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Fig. 1b gleicht Fig. 1a mit der
Ausnahme, daß eine zusätzliche Berechnungseinrichtung 22
(im folgenden auch zusätzliche Arithmetikeinheit genannt)
vorgesehen ist, welche die Änderung des Abtrags an der
Innenecke bei jedem Bearbeitungsdurchgang aus den durch die
Arithmetikeinheit 20 bestimmten Bahnkurven berechnet.
Weiterhin ist eine zusätzliche Steuereinrichtung 23
vorgesehen, die an den Ausgang der Arithmetikeinheit 22
angeschlossen ist, um den durch elektrische
Arbeitsparameter bestimmten Zustand im Arbeitsspalt bei der
Bearbeitung der Innenecke entsprechend einer Erhöhung oder
Verringerung des Abtrags auf der Grundlage des
Berechnungsergebnisses der zusätzlichen Arithmetikeinheit
22 zu ändern und zu steuern.
Im Betrieb wird bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1b die
Drahtelektrode 1 durch eine Drahtelektroden-
Antriebseinrichtung (nicht gezeigt) in Bewegung versetzt,
und ein Impulsspannung wird von der Stromversorgung 3
zwischen die Drahtelektrode 1 und das Werkstück 2 angelegt,
um dieses zu bearbeiten. Die Arithmetikeinheit 20 berechnet
die Bahnkurven auf der Grundlage des NC-Programms und der
Offset-Daten, die vorher durch einen Speicher oder ein NC-
Band geliefert werden. Bei Einstellung des
erfindungsgemäßen Bearbeitungsverfahrens mittels der
Umschalteinrichtung 21 berechnet die Arithmetikeinheit 20
eine Bahnkurve an der Innenecke für jeden
Bearbeitungsdurchgang derart, daß bei der Innenecken-
Bearbeitung bei den aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsdurchgängen kreisbogenförmige Bahnkurven, die
einen unterschiedlichen Offset-Wert aufweisen, im Ergebnis
denselben Radius haben, wie dies in Fig. 2a gezeigt ist.
Entsprechend den Berechnungsergebnissen für die Bahnkurven
gibt die Steuereinrichtung 11 Bewegungsbefehlssignale an
die X- und Y-Servo-Verstärker 7a, 7b zum Antrieb der
Motoren 6a, 6b aus, wodurch die Drahtelektrode 1 und das
Werkstück 2 relativ zueinander zweidimensional bewegt
werden, um das Werkstück 2 zu bearbeiten.
Inzwischen berechnet die Arithmetikeinheit 22 die Änderung
des Abtrags an der Innenecke bei jedem
Bearbeitungsdurchgang aus den Bahnkurven, die von der
Arithmetikeinheit 20 bestimmt wurden. Die Fig. 2b und 3
zeigen die Änderungen des Abtrags bei der
Inneneckenbearbeitung. In diesen Zeichnungen ist zwar der
Abtrag beim Wert von L0 bis zur Position O0 des
Elektrodenmittelpunktes gleichmäßig, jedoch steigt der
Abtrag in einem linearen Bewegungsbereich (Bereich B in
Fig. 3) vor der Kreisbogenbewegung in der Elektroden-
Zentrumsposition O0 bis O3 abrupt an und erreicht einen
Maximalwert an dem Startpunkt O3 für die
Kreisbogenbewegung. Daraufhin nimmt der Abtrag in einem
Kreisbewegungsbereich (Bereich C in Fig. 3) plötzlich ab
und kehrt zum Wert des Abtrags im linearen Abschnitt von L7
(= L0) an einem Endpunkt O7 für die Kreisbogenbewegung
zurück.
Das Verhältnis der Abtragsänderung in dem Bearbeitungsmodus
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist erheblich höher
als bei herkömmlichen Standard-Verfahren zur
Eckenbearbeitung, das in der japanischen
Offenlegungsschrift Nr. SHO 63-105837 A beschrieben ist.
Daher kann eine herkömmliche
Durchschnittsspannungs/Konstantzuführungs-Steuerung nicht
auf derartige plötzliche Abtragsänderungen reagieren, und
es tritt ein Kurzschluß oder dergleichen an der Innenecke
auf, was die Bearbeitung extrem schwierig macht und die
Bearbeitungsgenauigkeit wesentlich verringert.
Bei der vorliegenden Ausführungsform werden die Änderungen
des Abtrags auf der Innenecke berechnet, und die
elektrischen Bearbeitungsbedingungen entsprechend den
Abtragsänderungen geändert, um das Werkstück zu bearbeiten.
Da der Abtrag in dem Bereich B vor der Innenecke abrupt
zunimmt, wie in Fig. 3 gezeigt ist, wird nämlich die
Entladungsfrequenz erhöht, so daß der mittlere
Bearbeitungsstrom stärker und so die Bearbeitungsenergie
erhöht wird. Da der Abtrag in dem kreisförmigen
Bewegungsbereich C plötzlich abnimmt, wird dort die
Bearbeitungsenergie verringert.
Überlegt man sich den Vorgang beim Abtragen von Material an
einer Ecke, wie in Fig. 2b dargestellt, so läßt sich die
Art und Weise der Festlegung des Abtragbetrages wie
nachstehend angegeben verstehen.
In Fig. 2b wird zuerst der Abtrag von Material während der
Linearbewegung vor der Ecke betrachtet, also im Bereich der
Elektrodenzentrumspositionen 00 bis 03. Wird das Zentrum
der relativen Kreisbogen-Elektrodenbewegung als Ursprung
(0, 0) definiert, so ergibt sich für den Elektrodenumfang
folgende Gleichung:
(x - 1x)2 + (y + r)2 = R2 (1)
hierbei ist r der Radius des Kreisbogenbahn des
Drahtzentrums und R der Drahtelektroden-Radius.
Dann ergibt sich die Gleichung für die Oberfläche vor der
Endbearbeitung wie folgt:
(x - ΔH)2 + (y - ΔH)2 = (R + r)2 (2)
Hierbei ist ΔH der Elektrodenverschiebungswert, also die
Differenz zwischen der Bahnkurve der vorhergehenden
Bearbeitung und dem Offset-Wert.
Wird angenommen, daß die Koordinaten des Schnittpunkts der
beiden Gleichungen (1) und (2) gegeben sind durch (xp1,
yp1), so ergibt sich folgender Abtrag L:
L = R + r - yp1 (3)
Durch Berechnung des Schnittpunktes der Gleichungen (1) und
(2) und Einsetzen des Ergebnisses in Gleichung (3) ergibt
sich daher der Abtrag L zum Zeitpunkt der Linearbewegung
vor der Ecke (Bereich B in Fig. 3).
Bezüglich des Abtrags von Material in dem
kreisbogenförmigen bewegungsbereich an der Ecke, d. h. im
Bereich der Positionen O3 bis O7 des Elektrodenzentrums,
ergibt sich eine ähnliche Gleichung für den
Elektrodenumfang:
(x + rsin Θ)2 + (y + rcos Θ)2 = R2 (4)
hierbei ist Θ der Winkel der Zentrumsposition auf der
kreisförmigen Bahn.
Dann ergibt sich die Gleichung der Oberfläche vor der
Endbearbeitung als
x = ΔH - R - r (5)
Die Koordinaten des Schnittpunktes der voranstehenden
Gleichungen (4) und (5) sind definiert als (xp2, yp2). Nimmt
man nunmehr an, daß der Schnittpunkt einer Tangente auf den
Elektrodenumfang und einer Senkrechten von (xp2, yp2) zur
Tangente gegeben ist durch (xp3, yp3), so ergibt sich
folgender Abtrag L:
L = [(Xp3 - Xp2)2 + (Yp3 - Yp2)2]0,5 (6)
Durch Auffinden des Schnittpunktes der Gleichungen (4) und
(5), Ermittlung des Schnittpunktes der Senkrechten von dem
Schnittpunkt zur Tangenten auf dem Elektrodenumfang und der
Tangente, und Berechnung des Abstandes zwischen den beiden
Schnittpunkten unter Verwendung von Gleichung (6) ergibt
sich daher der Abtrag L bei der Kreisbogenbewegung an der
Ecke (Bereich C in Fig. 3).
Während bei einem herkömmlichen Bearbeitungsverfahren mit
einer Drahtelektrode mit einem Durchmesser von 0,2 mm ein
minimaler Eckenradius von annähernd 0,2 mm erreicht wird,
ermöglicht das voranstehend angegebene Verfahren bei
Verwendung einer Drahtelektrode mit einem Durchmesser von
0,2 mm die Erzielung einer Ecke mit einem minimalen
Eckenradius von annähernd 0,11 mm, nämlich durch
Bearbeitung der Ecke in dem Bearbeitungsmodus mit
gleichbleibendem Bahnradius und durch Änderung und
Steuerung der elektrischen Bearbeitungsbedingungen in
Abhängigkeit von den Abtragsänderungen. Darüber hinaus wird
ein Fehler in der Form der Innenecke auf weniger als 2 µm
verringert.
Zwar wurde die vorstehend beschriebene Ausführungsform
anhand eines Beispiels erläutert, bei welchem die
elektrischen Bearbeitungsbedingungen entsprechend dem
Abtrag an der Innenecke geändert wurden, jedoch wird darauf
hingewiesen, daß auch die anderen Bearbeitungsbedingungen,
beispielsweise Vorschubraten und Bahnkurven, geändert
werden können, um eine Kompensation bei der Erzielung der
endgültig bearbeiteten Form zu erreichen. Mit anderen
Worten wird eine solche Steuerung durchgeführt, daß die
Vorschubraten in dem Bereich B vor der Ecke verringert
werden, wo der Abtrag zunimmt, und die Vorschubrate in dem
Kreisbogenbewegungsbereich C erhöht wird, in welchem der
Abtrag abnimmt, um so die Bearbeitungsgenaugigkeit zu
erhöhen.
Wenn der Abtrag zunimmt, tritt im allgemeinen ein übermäßig
starkes Schneiden auf, wie dies in der japanischen
Offengelegungsschrift SHO 63-105837 A beschrieben ist.
Durch Änderung der Bahnkurven zur Kompensierung dieses
übermäßigen Schneidens läßt sich daher auch eine
Verbesserung der Bearbeitungsgenauigkeit erreichen.
Nachstehend wird eine dritte Ausführungsform der Erfindung
anhand von Fig. 4 beschrieben. Dort ist ein Flußdiagramm
mit einer Darstellung der Geschwindigkeitssteuerung bei
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung gezeigt. Der Schritt S21 bezeichnet einen
Schritt, der normalerweise von einer Berechnungseinrichtung
ausgeführt wird, und für einen jeweiligen vorbestimmten
Zeitabschnitt (Samplingzeit) die Berechnung eines Fehlers
zwischen einer eingestellten Spannung und einer
Durchschnittsspannung am Arbeitsspalt betrifft, die gemäß
Schritt S20 festgestellt wird. Daraufhin wird ein Schritt
S22 von der Arithmetikeinheit ausgeführt. Er betrifft die
Berechnung einer Sollgeschwindigkeit aus der im Schritt S21
ermittelten Fehlerspannung. Schließlich wird in einem
Schritt S23 ein eingestellter Geschwindigkeitswert als
Sollgeschwindigkeitsbefehlswert definiert, wenn der
Sollgeschwindigkeitsbefehlswert den eingestellten
Geschwindigkeitswert bei der Endbearbeitung eines
Kreisbogens überschritten hat.
Nachstehend wird anhand von Fig. 1, 4 und 6b der
Betriebsablauf beschrieben. Von der
Stromversorgung 3 wird an den Arbeitsspalt
zwischen der Drahtelektrode 1 und dem Werkstück 2 eine
Bearbeitungsspannung angelegt und zwischen diesen Teilen
eine elektrische Entladung erzeugt, so daß die Bearbeitung
weitergehen kann.
Zuerst wird die Durchschnittsspannung oder mittlere
Spannung von dem Detektor 12 im Schritt S20 ermittelt, und
an die numerische Steuereinheit 10 geliefert. Dann
berechnet im Schritt S21 die Arithmetikeinheit 20 eine
Differenz zwischen einer Einstellspannung Vs, die bereits
voreingestellt wurde, und der Durchschnittsspannung V am
Arbeitsspalt, die von der Arbeitsspalt-
Spannungsdetektorschaltung 12 ermittelt wird (nachstehend
als die Fehlerspannung Ve bezeichnet). In diesem Fall kann
die Fehlerspannung Ve durch das Verhältnis der
Einstellspannung Vs zur Durchschnitts-Arbeitsspalt-Spannung
V repräsentiert werden.
Dann berechnet im Sehritt S22 die Arithmetikeinheit 20
einen Geschwindigkeitskomponenten-Änderungswert DF(n),
definiert als Funktion der Fehlerspannung Ve, die das
Produkt beispielsweise eines Umwandlungsparameters K zum
Umwandeln eines Spannungswertes in einen
Geschwindigkeitswert und der Fehlerspannung ist, und
berechnet weiterhin eine aktualisierte Sollgeschwindigkeit
F(n), die dadurch erhalten wurde, daß der
Geschwindigkeitskomponenten-Änderungswert DF(n) zu einem
vorher berechneten Wert F(n - 1) hinzuaddiert wird.
Bei der Verarbeitung in der Arithmetikeinheit ist der
eingestellte Geschwindigkeitswert FImax als Funktion des
programmierten Kreisbogenradius R und des Elektroden-
Offsets H definiert, und geeignete
Einstellgeschwindigkeitswerte werden entsprechend der Größe
der Ecke mit dem Radius R und dem Offset H berechnet. Diese
lassen sich beispielsweise durch die nachstehende
Beziehung darstellen:
Innenecke: FImax = b ((R - H)/R)a (7)
wobei a und b Werte sind, die durch die Dicke und andere
Parameter des plattenförmigen Werkstücks 2 festgelegt sind.
Wie voranstehend erläutert, wird ein relativ niedriger
Einstellgeschwindigkeits-Wert für die Innenecke
eingestellt.
Wie wiederum aus Fig. 4 hervorgeht, vergleicht dann die
Arithmetikeinheit im Schritt S23 den eingestellten
Geschwindigkeitswert FImax und die Sollgeschwindigkeit
F(n). Falls die Sollgeschwindigkeit F(n) den eingestellten
Geschwindigkeitswert bei der Endbearbeitung eines
Bogenstückes überschritten hat, so wird ein arithmetischer
Vorgang ausgeführt, um den eingestellten
Geschwindigkeitswert als Geschwindigkeitsbefehl zu
definieren, und dieses Ergebnis wird als die endgültige
Sollgeschwindigkeit verwendet. Dieses
Sollgeschwindigkeitssignal wird an die Servoverstärker 7a,
7b übertragen zum Antrieb der Servomotoren 6a, 6b, wodurch
der Tisch 4 und das Werkstück 2 mit einer gewünschten
Sollgeschwindigkeit bewegt werden. Derartige
Arithmetikoperationen werden pro vorbestimmter Samplingzeit
wiederholt. Die Bewegungsgeschwindigkeit des Werkstücks
wird so gesteuert, daß sie sich entsprechend dem Zustand
des Arbeitsspaltes ändert, und die Bearbeitung geht weiter.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wird nunmehr
unter Bezugnahme auf Fig. 5 nachstehend erläutert, die ein
Flußdiagramm zur Erläuterung des Betriebs der vorliegenden
Erfindung darstellt. Nach der Erfassung einer mittleren
Spannung V, wie voranstehend unter Bezug auf den Schritt
S20 erläutert wurde, berechnet die Arithmetikeinheit 20
einen Fehler zwischen einer eingestellten Spannung und
einer Durchschnitts-Arbeitsspalt-Spannung pro vorbestimmten
Sampling-Zeitintervall im Schritt S21. Daraufhin berechnet
die Arithmetikeinheit 20 eine Integrationskommponente im
Schritt S26 durch Addieren eines Geschwindigkeits-
Änderungswertes, der unter Berücksichtigung der
Geschwindigkeitsinformation bei einem vorherigen
Samplingvorgang erhalten wurde, zu einem vorher berechneten
Wert. Gleichzeitig berechnet im Schritt S27 die
Arithmetikeinheit 20 eine Einschwingkomponente pro
Samplingzeit aus dem Berechnungsergebnis für eine
Fehlerspannung, die von der Arithmetikeinheit 20 im Schritt
S21 ermittelt wurde. Im Schritt S23 definiert die
Arithmetikeinheit 20 einen eingestellten
Geschwindigkeitswert als die Integrationskomponente, falls
die Integrationskomponente an einem Bogen den eingestellten
Geschwindigkeitswert überschritten hat.
Schließlich berechnet im Schritt S28 die Arithmetikeinheit
eine Sollgeschwindigkeit pro Samplingzeit aus der
Gesamtsumme der Integrationskomponente und der
Einschwingkomponente.
Im Betrieb wird wie bei dem herkömmlichen Verfahren gemäß
Fig. 6b und 6c ein Bearbeitungsstrom von der
Stromversorgung 3 über die Drahtelektrode 1 und das
Werkstück 2 geführt, wodurch sich zwischen diesen beiden
Teilen eine elektrische Entladung entwickelt, so daß die
Bearbeitung weitergehen kann. Wie aus Fig. 5 hervorgeht,
berechnet im Schritt S21 die Arithmetikeinheit 20 eine
Differenz zwischen einer eingestellten Spannung Vs, die
bereits voreingestellt wurde, und einer
Durchschnittsarbeitsspalt-Spannung V, die von der
Arbeitsspalt-Detektorschaltung 5 ermittelt wird
(nachstehend als die Fehlerspannung bezeichnet). Im Schritt
S26 berechnet die Arithmetikeinheit 21 einen
Integrationskomponenten-Änderungswert DFI(n), der als
Funktion der Fehlerspannung Ve und einer vorherigen
Geschwindigkeitskomponente definiert wurde. Beispielsweise
wird der Integrationskomponenten-Änderungswert DFI(n) durch
den nachstehenden Ausdruck dargestellt:
DFI(n) = K1 Ve(n) FI(n - 1) (8)
Hierbei ist K1 ein Umwandlungsparameter zur Umwandlung
eines Spannungswertes in einen Geschwindigkeitswert.
Daraufhin wird eine aktualisierte Integrationskomponente
FI(n) berechnet durch Hinzuaddieren des
Integrationskomponenten-Änderungswertes DFI(n) zu einem
vorher berechneten Wert FI(n - 1). Gleichzeitig mit der
Berechnung der Integrationskomponente führt die
Arithmetikeinheit 20 den Schritt S27 aus und berechnet eine
Einschwingkomponente FE pro Samplingzeit aus dem
Berechnungsergebnis für die Fehlerspannung, das von der
Arithmetikeinheit im Schritt S21 ermittelt wurde. Die
Einschwingkomponente kann beispielsweise durch die
nachstehende Beziehung wiedergegeben werden:
FE(n) = K2 Ve(n) (9)
Hierbei ist K2 ein Umwandlungsparameter zur Umwandlung
eines Spannungswertes in einen Geschwindigkeitswert.
In der Arithmetikeinheit wird ein eingestellter
Geschwindigkeitswert FImax als Funktion des programmierten
Kreisbogenradius R und des Elektroden-Offsets H definiert,
und es werden geeignete Einstellgeschwindigkeitswerte
entsprechend der Größe des Eckenradius R und des Offsets H
berechnet. Es wird ein relativ niedriger eingestellter
Geschwindigkeitswert für die Innenecke eingestellt. Die
Arithmetikeinheit 20 vergleicht im Schritt S23 von Fig. 5
den eingestellten Geschwindigkeitswert FImax und die
Integrationskomponente FI(n). Falls bei der Endbearbeitung
eines Bogens die Integrationskomponente FI(n) den
eingestellten Geschwindigkeitswert überschritten hat, wird
eine Arithmetikoperation ausgeführt, um den eingestellten
Geschwindigkeitswert als die Integrationskomponente zu
definieren. Schließlich berechnet die Arithmetikeinheit im
Schritt S28 die Gesamtsumme der Integrationskomponenten,
die im Schritt S26 ermittelt wurden, und der
Einschwingkomponente, die im Schritt S27 ermittelt wurde,
und dieses Ergebnis wird als die endgültige
Sollgeschwindigkeit verwendet.
Wie bei der konventionellen Anordnung gemäß Fig. 6b wird
dieses Sollgeschwindigkeitssignal an den Servoverstärker 7
zum Antrieb des Servomotors 6 übertragen, wodurch der Tisch
4 und das Werkstück 2 mit einer gewünschten
Sollgeschwindigkeit bewegt werden. Derartige
Arithmetikoperationen werden pro vorbestimmter Samplingzeit
wiederholt, es wird die Bewegungsgeschwindigkeit des
Werkstücks so gesteuert, daß sie sich entsprechend dem
Zustand des Arbeitsspaltes ändert, und die Bearbeitung geht
weiter.
Wie aus den vorstehenden Erläuterungen besonders deutlich
wird, wird bei der vorliegenden Erfindung eine Innenecke
auf einer Bahnkurve mit demselben Radius bei jedem
Bearbeitungsvorgang bearbeitet, wodurch der minimale
bearbeitbare Eckenradius extrem verringert werden kann,
verglichen mit dem Stand der Technik.
Weiterhin wird deutlich, daß die vorliegende Erfindung so
ausgelegt ist, daß sie eine Innenecke auf einer Bahnkurve
mit demselben Radius bei jedem Bearbeitungsvorgang
bearbeitet, und die Ecke unter Bearbeitungsbedingungen
bearbeitet, beispielsweise elektrischen Arbeitsbedingungen
sowie Vorschubraten, die entsprechend den Änderungen des
Abtrags der Innenecke geändert werden, wodurch der
minimale, noch bearbeitbare Inneneckenradius extrem
verringert werden kann, und die fein bearbeitete Innenform
der Ecke bezüglich der Bearbeitungsgenauigkeit wesentlich
verbessert werden kann.
Weiterhin wird deutlich, daß die voranstehend beschriebene
vorliegende Erfindung auch zu einer Drahterodiermaschine
führt, welche einen eingestellten Geschwindigkeitswert in
Reaktion auf einen Eckenbogenradius und einen Elektroden-
Offset an einer Ecke auffindet, und die Sollgeschwindigkeit
so steuert, daß diese sofort gleich dem eingestellten
Geschwindigkeitswert an einer Innenecke ist, wodurch ein
Unterschneiden bei der Endbearbeitung einer Innenecke
verhindert werden kann.
Weiterhin wird deutlich, daß die vorliegende Erfindung eine
Drahterodiermaschine zur Verfügung stellt, welche eine
Integrationskomponente so steuert, daß sie sofort an einer
Ecke gleich einem eingestellten Geschwindigkeitswert ist.
Da eine Einschwingkomponente für die Integrationskomponente
berücksichtigt wird, ist die Maschine an subtile
Abtragsänderungen beim Eckenschneiden angepaßt, wodurch die
Exaktheit der Eckenform weiter verbessert wird. Wenn eine
abrupte Änderung des Bearbeitungsbereichs (des Abtrags)
auftritt, wenn beispielsweise ein Draht an einer
Endstirnfläche eines Werkstücks angreift, kann darüber
hinaus die Maschine das Werkstück extrem stabil schneidend
bearbeiten.
Claims (7)
1. Verfahren zum funkenerosiven Schneiden einer Innenecke
in ein Werkstück mittels einer Drahtelektrode in
mehreren aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgängen,
wobei
- 1. die Drahtelektrode auf einer Bahnkurve geführt wird, die im Bereich der Innenecke einen kreisbogenförmigen Abschnitt aufweist,
- 2. der Radius der Bahnkurve für die aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgänge konstant gehalten wird, und
- 3. der Versatz der Bahnkurve für jeden nächsten Bearbeitungsdurchgang verringert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem für die
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgänge der
Drahtelektrode auf der jeweils zugeordneten Bahnkurve
die Größe des jeweiligen Abtrages von Material des
Werkstückes berechnet wird und für die
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgänge wenigstens
ein Bearbeitungsparameter in Abhängigkeit von der
Größe des für den jeweiligen Bearbeitungsdurchgang
berechneten Materialabtrages gesteuert wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei
welchem die Geschwindigkeit des Vorschubes der
Drahtelektrode längs der Bahnkurve in Abhängigkeit von
einem mittleren Wert der an dem Arbeitsspalt
anliegenden Spannung gesteuert wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, das
einen Bearbeitungsmodus bildet, der durch Betätigen
einer Umschalteinrichtung aus mehreren
Bearbeitungsmoden ausgewählt wird, die zum
funkenerosiven Schneiden einer Innenecke in ein
Werkstück mittels einer Drahtelektrode in mehreren
aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgängen
vorgesehen sind.
5. Vorrichtung zum funkenerosiven Schneiden einer
Innenecke in ein Werkstück mittels einer
Drahtelektrode in mehreren aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsdurchgängen längs jeweils zugeordneter
Bahnkurven, umfassend
- 1. eine Berechnungseinrichtung (20) zum Berechnen mehrerer, den aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgängen jeweils zugeordneter Bahnkurven derart, daß bei Beibehaltung eines gleichbleibenden Radius der Bahnkurven deren Versatz für den jeweils nächstfolgenden Bearbeitungsdurchgang gegenüber dem Versatz der Bahnkurve des jeweils vorangegangenen Bearbeitungsdurchganges von Bearbeitungsdurchgang zu Bearbeitungsdurchgang geringer wird, und
- 2. eine in Abhängigkeit von der Berechnungseinrichtung (20) wirksame Steuereinrichtung (11) zur Steuerung der Relativbewegung zwischen Drahtelektrode (1) und Werkstück (2) längs der für jeden Bearbeitungsdurchgang berechneten Bahnkurve.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, ferner umfassend
- 1. eine weitere Berechnungseinrichtung (22) zum Berechnen von Änderungen im Materialabtrag an der Innenecke bei den aufeinanderfolgenden Bearbeitungsdurchgängen und
- 2. eine weitere Steuereinrichtung (23) zur Steuerung von Arbeitsbedingungen im Arbeitsspalt in Abhängigkeit von von der weiteren Berechnungseinrichtung (22) berechneten Änderungen im Materialabtrag.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, die mittels einer
Umschalteinrichtung (21) aus mehreren Vorrichtungen
auswählbar ist, die zum funkenerosiven Schneiden einer
Innenecke in ein Werkstück mittels einer
Drahtelektrode in mehreren aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsdurchgängen längs jeweils zugeordneter
Bahnkurven vorgesehen sind.
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