DE4334887C2 - Verwendung eines Schleifwerkzeugs zum Bearbeiten des Umfangsrandes und/oder deroptischen Oberfläche von Brillengläsern aus Kunststoff - Google Patents
Verwendung eines Schleifwerkzeugs zum Bearbeiten des Umfangsrandes und/oder deroptischen Oberfläche von Brillengläsern aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Schleifwerkzeugs zum Bearbeiten des
Umfangsrandes und/oder der optischen Oberfläche von Brillengläsern aus
Kunststoff, insbesondere von Brillengläsern aus einem
Thermoplast oder aus einer Mischung eines Thermoplasts und eines
Duroplasts.
Zum Bearbeiten des Umfangsrandes von Brillengläsern aus
Kunststoff ist es bekannt, Fräser einzusetzen,
wie dies z. B. in der US-Patentschrift 4 171 926 beschrieben
ist. Es handelt sich hierbei um einen Scheibenfräser mit
eingesetzten Messerplatten, die so profiliert und angeordnet
sind, daß sich mit diesem Scheibenfräser sowohl Brillengläser
mit einer Dachfacette als auch Brillengläser mit einer geraden
Umfangsfläche herstellen lassen. Grund für die Verwendung von
Fräsern anstelle von Schleifscheiben, wie sie für das Bearbeiten
von Brillengläsern aus Silikatglas verwendet werden, ist, daß
sich beim Schleifen von Brillengläsern aus Kunststoff der Abrieb
auf der feinkörnigen Oberfläche der Schleifscheiben festsetzt,
diese zusetzt und zu einem Erwärmen der Schleifscheibe und des
Brillenglases aus Kunststoff führt, das sich während des
Schleifvorgangs immer mehr verstärkt und schließlich ein
Verformen, Verfärben oder andere Beschädigungen des
Brillenglases verursacht.
Durch die Bearbeitung mit einem Fräser allein läßt sich jedoch
keine ausreichende Oberflächengüte des Brillenglasrandes
erreichen, so daß gemäß dem deutschen Gebrauchsmuster 86 29 226 U1
bereits vorgeschlagen wurde, einen Fräser gleichachsig und
drehfest mit einer Schleifscheibe für den Vor-, den Fein- und
den Facettenschliff anzuordnen. Bei diesem bekannten Werkzeug
ist jedoch nachteilig, daß der Fräser und die damit verbundene
Schleifscheibe den gleichen Durchmesser aufweisen müssen, woraus
für die Schleifscheibe ein dem hochtourig laufenden Fräser
angepaßter, sehr kleiner Durchmesser resultiert. Um die für eine
rationelle Bearbeitung erforderlichen unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeiten des Fräsers und der Schleifscheibe zu
erreichen, ist es bei diesem Werkzeug erforderlich, den Antrieb
für unterschiedliche Drehzahlen einzurichten, was
zu einer komplizierteren
Brillenglasrandschleifmaschine führt.
Aus der DE 40 09 942 C2 ist ferner bekannt,
die Ränder von Brillengläsern aus Kunststoff mittels einer
Schleifscheibe zunächst einer Schruppbearbeitung und
anschließend einem Schlichtschleifen zu unterziehen, wobei die
Schruppbearbeitung und das Schlichtschleifen trocken erfolgen
und ein weiterer Kalibrierarbeitsgang mittels der
Feinschleifscheibe naß durchgeführt wird.
Als Schleifwerkzeug werden dabei Schleifscheiben
eingesetzt, wie sie in der DE 40 06 660 C2
beschrieben sind. Diese Schleifscheibe besteht aus einem
Grundkörper aus Kunststoffmaterial und einem am Umfang des
Grundkörpers befestigten Ring aus Kupfer oder Bronze, auf den
ein Diamantschleifbelag mit einer Metallbindung aufgesintert
ist. Derartige Schleifscheiben sind indessen aufgrund ihres
Herstellungsverfahrens und des verwendeten Schleifmittels,
nämlich Diamantkörner, sehr teuer, so daß von ihnen eine sehr
lange Lebensdauer erwartet wird. Diese Schleifscheiben werden
sowohl zum Schleifen von Brillengläsern aus Silikatglas als auch
zum
Schleifen von Brillengläsern aus Kunststoff verwendet. Durch das
Schleifen von Brillengläsern aus Silikatglas erfolgt indessen
eine ungleichmäßige Abnutzung des Schleifscheibenumfangs, so daß
ein Abrichten nach dem Schleifen von etwa 5000 Brillengläsern
aus Silikatglas erforderlich ist. Hierdurch wird die
Schleifscheibe zwar wieder egalisiert, jedoch muß dazu so viel
Schleifmittel von der Schleifscheibenoberfläche abgetragen
werden, daß die Lebensdauer insgesamt in unwirtschaftlicher
Weise beschränkt ist. Um diesem Nachteil abzuhelfen, ist in der
US-Patentschrift 4 233 784 ein Schleifverfahren vorgeschlagen,
mit dem sich 25.000 oder mehr Brillengläser aus Silikatglas
schleifen lassen. Zu diesem Zweck wird die Schleifscheibe vor
jedem Schleifvorgang abgetastet und das Brillenglas wird auf
einen Bereich der Schleifscheibe aufgesetzt, der gegenüber
benachbarten Bereichen höher ist, so daß durch das Schleifen
eines Brillenglases stets die höheren Bereiche abgenutzt werden
und insgesamt eine längere Benutzungsdauer erreichbar ist, ohne
daß die Schleifscheibe abgerichtet werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schleifwerkzeug
zum Bearbeiten von Brillengläsern aus
Kunststoff auszuwählen, das kostengünstig in der
Anschaffung ist und das ein
schnelles und genaues Bearbeiten des Umfangsrandes und/oder der
optischen Oberfläche von Brillengläsern mit einer hohen
Oberflächengüte gestattet.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß die
Verwendung eines Schleifwerkzeugs mit einem Schleifmittel mit
einer Härte nach Mohs von weniger als 10 und einer
nichtmetallischen Bindung zum Bearbeiten des Umfangsrandes und/oder der optischen Oberfläche von
Brillengläsern aus Kunststoff, insbesondere von Brillengläsern
aus einem Thermoplast oder aus einer Mischung eines Thermoplasts
und eines Duroplasts vorgeschlagen.
Ein Schleifwerkzeug dieser Art ist an sich zwar der
DE 26 04 482 A1 zu entnehmen, ein Hinweis darauf,
daß mit diesem Werkzeug die beim Schleifen von
Kunststoffgläsern auftretenden Probleme lösbar sein
könnten, findet sich in dieser Druckschrift jedoch nicht.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß diese Schleifwerkzeuge,
die erheblich kostengünstiger sind als Diamant, zum Schleifen
von Brillengläsern aus Kunststoff geeignet
sind und dabei einen Durchmesser von 40 bis 200 mm, vorzugsweise
den üblichen Durchmesser von 100 bis 120 mm der Schleifscheiben
mit metallgebundenen Diamanten als Schleifmittel aufweisen
können. Ein Zusetzen der Oberflächen der Schruppschleifscheibe
und der Feinschleifscheibe und eine Beschädigung des
Brillenglases treten dabei nicht auf, wenn die zulässigen
Umfangsgeschwindigkeiten eingehalten werden. Die Schleifscheibe
läßt sich sowohl für den Naßschliff als auch für den
Trockenschliff mit anschließendem nassen Kalibrieren mittels der
Feinschleifscheibe verwenden. Es ist auch möglich, sowohl den
Vorschliff als auch den Feinschliff jeweils zweifach zunächst
trocken und dann naß durchzuführen. Bei bestimmten Materialien des
Brillenglases kann es auch vorteilhaft sein, den Vorschliff naß
und den Feinschliff trocken oder umgekehrt durchzuführen.
Die Lebensdauer der Schleifscheibe ist hoch genug, daß sich ein
erheblicher Kostenvorteil aufgrund des im Verhältnis von 1 zu 10
liegenden Anschaffungspreises der erfindungsgemäßen
Schleifscheibe gegenüber einer Schleifscheibe mit
metallgebundenen Diamantkörnern als Schleifmittel einstellt.
Da das Schleifmittel und die verschiedenen Bindungsarten sehr
kostengünstig sind und ein geringes spezifisches Gewicht
aufweisen, kann das Schleifwerkzeug als Vollscheibe gestaltet
sein. Ebenso ist es möglich, das Schleifwerkzeug als Ring zu
gestalten und mit einer zylindrischen Trägerscheibe aus Metall
oder Kunststoff zu verbinden. Eine Gestaltung in Form von
Segmenten, die auf einer zylindrischen Trägerscheibe aus Metall
oder Kunststoff befestigt sind, ist ebenfalls möglich.
Schließlich kann das Schleifwerkzeug auch aus Bändern (aus Metall,
Kunststoff oder Gewebe) bestehen, die auf einer
zylindrischen Trägerscheibe aus Metall oder Kunststoff befestigt
(beispielsweise durch Kleben) sind.
Claims (6)
1. Verwendung eines Schleifwerkzeugs mit einem Schleifmittel mit
einer Härte nach Mohs von weniger als 10 und einer
nichtmetallischen Bindung zum Bearbeiten des Umfangsrandes und/oder der optischen Oberfläche
von Brillengläsern aus Kunststoff, insbesondere von
Brillengläsern aus einem Thermoplast oder aus einer Mischung
eines Thermoplasts und eines Duroplasts.
2. Schleifwerkzeug zur Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifwerkzeug als Vollscheibe gestaltet ist.
3. Schleifwerkzeug zur Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifwerkzeug als Ring gestaltet und mit einer
zylindrischen Trägerscheibe aus Metall oder Kunststoff
verbunden ist.
4. Schleifwerkzeug zur Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifwerkzeug aus Segmenten besteht, die auf einer
zylindrischen Trägerscheibe aus Metall oder Kunststoff
befestigt sind.
5. Schleifwerkzeug zur Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifwerkzeug aus Bändern besteht, die auf einer
zylindrischen Trägerscheibe aus Metall oder Kunststoff
befestigt sind.
6. Schleifwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schleifwerkzeug einen Durchmesser von
40 bis 200 mm, vorzugsweise 100 bis 120 mm, aufweist.
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1993
- 1993-10-13 DE DE4334887A patent/DE4334887C2/de not_active Expired - Fee Related
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