DE4009942A1 - Verfahren zum bearbeiten des randes von brillenglaesern aus kunststoff - Google Patents
Verfahren zum bearbeiten des randes von brillenglaesern aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten des
Randes von Brillengläsern aus Kunststoff, insbesondere von
Brillengläsern aus einem Thermoplasten oder aus einer
Mischung eines Thermoplasten und eines Duroplasten, durch
ein trockenes Vorprofilieren und ein trockenes Nachprofilieren.
Eine zum Durchführen eines solchen Verfahrens geeignete
Brillenglasrandschleifmaschine ist in der deutschen
Gebrauchsmusterschrift 86 23 058 beschrieben. Diese weist
einen Satz unterschiedlicher Schleifscheiben zum Vor- und
Fertigschleifen von Brillengläsern an einem in zwei
horizontalen Koordinatenrichtungen auf einem Grundrahmen
verstellbaren Tragrahmen, der die Schleifscheibe mit ihrem
Antriebsmotor trägt, auf.
In der Regel wird ein Brillenglas unter Benutzung einer
Schablone mittels einer groben Schleifscheibe trocken
vorprofiliert, wobei der größte Teil der abzutragenden
Glasmasse entfernt wird. Danach erfolgt ein trockenes Nachprofilieren
ggf. mit gleichzeitigem Schleifen der Facette
und ein Kalibrieren auf einer weiteren zylindrischen
Schleifscheibe mit einer entsprechend feinen Körnung.
Schwierig ist es bei diesem bekannten Verfahren zum
Bearbeiten von Brillenglasrändern der beschriebenen Art,
eine ausreichende Oberflächengüte des Brillenglasrandes
beim Nachprofilieren und Kalibrieren zu erreichen. Insbesondere
bei gestellosen Brillen wird Wert auf einen
glatten, feinstbearbeiteten Glasrand gelegt. Des weiteren
besteht bei der Randbearbeitung von augenoptischen Gläsern
aus Kunststoff, insbesondere aus thermoplastischem Kunststoff,
die Gefahr, daß sich dieses Material beim Schleifen
erwärmt und sich der Abrieb auf der feinkörnigen Oberfläche
der Nachschleifscheiben festsetzt und diese zusetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bearbeitung
der Ränder von Brillengläsern, die ganz oder teilweise aus
einem Thermoplasten bestehen, wodurch die Gläser ein relativ
geringes Gewicht erhalten, zu verbessern, so daß bei einfachem
apparativen Aufwand und ohne Störung des Arbeitsablaufes
eine feinstbearbeitete Oberfläche des Brillenglasrandes
erreicht wird.
Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird bei einem
Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
vorgeschlagen, an das trockene Vorprofilieren und das
trockene Nachprofilieren einen weiteren kurzen Arbeitsgang
mit zusätzlichem nassen Feinbearbeiten und/oder Kalibrieren
anzuschließen.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß schon allein
die Zufuhr von Flüssigkeit in den Bereich, wo sich das
Brillenglas und die Schleifscheibe zur Feinbearbeitung
und dem Kalibrieren berühren, eine erheblich verbesserte
Oberflächengüte des Brillenglasrandes erbringt, selbst wenn
für diesen dritten Arbeitsgang vorteilhafterweise die
übliche Nachprofilierschleifscheibe für einen weiteren
Umlauf des Brillenglases benutzt wird.
Es ist jedoch auch möglich, für den dritten Arbeitsgang
eine zusätzliche Feinstbearbeitungsschleifscheibe vorzusehen,
d. h. eine Vorprofilierschleifscheibe, eine Nachprofilierschleifscheibe
und eine Feinstbearbeitungs- und
Kalibrierschleifscheibe.
Um die Feinstbearbeitung der Oberfläche des Brillenrandes
zu erzielen, genügt ein Umlauf des Brillenglases unter
Zufuhr von Kühlflüssigkeit, so daß insbesondere bei der
Bearbeitung eines Brillenglases ohne zusätzliche Feinstbearbeitungsschleifscheibe
nur eine geringfügige Verlängerung
der Schleifzeit eines Brillenglases erforderlich ist. -
Diese zusätzliche Bearbeitungszeit kann noch dadurch verkürzt
werden, daß das Feinbearbeiten bei einer gegenüber dem
Vorprofilieren und Nachprofilieren erhöhten Drehzahl der
Schleifscheibe erfolgt.
Vorzugsweise wird eine Vorprofilierschleifscheibe mit einer
Körnung von ≧ D 180 und eine Körnung der Nachprofilier-
und Feinstbearbeitungsschleifscheibe von ≦ D 46 verwendet.
Diese Körnung ist bei Wahl der richtigen Drehzahl noch
nicht anfällig gegen Zusetzen während der Arbeitsgänge
"trockenes Vorprofilieren" und "trockenes Nachprofilieren",
ergibt jedoch beim Feinbearbeiten unter Zusatz von Kühlflüssigkeit
eine sehr gute, riefenfreie Oberflächengüte.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
Ein Antriebsmotor 1 weist eine Welle 2 auf, auf der eine
Vorschleifscheibe 3 mit zylindrischer Oberfläche 4, eine
Facettenschleifscheibe 5 mit doppelt konischer Oberfläche 6
und eine weitere Fertigschleifscheibe 7 mit einem
zylindrischen Oberflächenbereich 8 und einem schmalen
doppelt konischen Bereich 9 für eine schmale Facette
angeordnet sind. Die Fertigschleifscheibe 5 dient dazu,
eine Facette an relativ randdünne Brillengläser anzuschleifen,
während die Fertigschleifscheibe 7 dazu dient,
eine Facette an relativ randdicke Brillengläser oder eine
glatte Oberfläche, z. B. für gestellose Brillen, anzuschleifen.
Ein Brillenglas 10 ist zwischen zwei Halbwellen 11, 12
gehalten und erhält mit Hilfe einer Schablone auf der
Vorschleifscheibe 3 zunächst eine der endgültigen Form
des Glases angenäherte Kontur. Nach Umsetzen des Glasrandes
auf die Schleifscheibe 5 oder die Schleifscheibe 7 wird
dieses vorprofiliert und anschließend nachprofiliert.
Das unbearbeitete Rohglas wird zunächst gegen die
Vorschleifscheibe 3 bewegt, die eine grobe Körnung von
≧ D 180 aufweist und erhält mit einem Trockenschliff die
gewünschte Form mit einer geringen Materialzugabe, um das
trockene Nachprofilieren auf der Fertigschleifscheibe 5
oder 7 durchführen zu können. Diese weist eine feine Körnung
≦ D 46 auf.
Nach diesen beiden trockenen Arbeitsgängen liegt das
Brillenglas 10 in einem einzigen weiteren Umlauf an der
Nachprofilierschleifscheibe 5 oder 7 an, während gleichzeitig
Kühlflüssigkeit mittels einer Pumpe 15 über Düsen 16
zugeführt wird, die diese Kühlflüssigkeit in den Bereich
des Berührungspunktes zwischen dem Brillenglas 10 und der
Fertigschleifscheibe 5 oder 7 sprühen. (Zur Darstellung
sind die beiden Düsen 15, 16 oberhalb der Scheiben 5, 8
dargestellt; in der Praxis sind sie schräg oberhalb der
Brillenglasachse vorgesehen.)
Dieser zusätzliche Feinbearbeitungs- und Nachprofilierarbeitsgang
unter Zusatz von Kühlflüssigkeit ergibt eine
Oberfläche des fertig bearbeiteten Randes des Brillenglases
10 von höchster Oberflächengüte.
Die Körnung der Fertigschleifscheiben 5 oder 7 liegt, wie
ausgeführt, vorzugsweise bei ≦ D 46. Diese Körnung setzt
sich beim trockenen Nachprofilieren nicht zu, ist aber
fein genug, um im Feinbearbeitungsarbeitsgang unter Zusatz
von Kühlflüssigkeit eine erheblich verbesserte Oberflächengüte
zu erzeugen.
Die Vorschleifscheibe 3 kann durch einen Fräser ersetzt
werden. - Des weiteren ist es möglich, zusätzlich zu den
Schleifscheiben für das trockene Nachprofilieren weitere
Schleifscheiben für das Feinstbearbeiten unter Zusatz von
Kühlflüssigkeit auf der Welle 2 anzuordnen.
Die Drehzahl des Antriebsmotors 1 läßt sich an die Art der
zu bearbeitenden Brillengläser anpassen, wobei für die
Bearbeitung von Kunststoffgläsern die Drehzahl so gewählt
werden muß, daß keine übermäßige Erwärmung der Kunststoffgläser
während des trockenen Vorprofilierens und des
trockenen Nachprofilierens eintritt, um zu vermeiden, daß
sich die Schleifscheiben zusetzen. Für das Feinstbearbeiten
unter Zusatz von Kühlflüssigkeit kann die Drehzahl des
Antriebsmotors erhöht werden, wodurch die Oberflächengüte
verbessert und der Feinstbearbeitungsarbeitsgang beschleunigt
werden kann.
Eine weitere Maßnahme um das Zusetzen der Schleifscheiben
beim trockenen Vorprofilieren und Nachprofilieren zu
vermeiden, besteht darin, daß als Material für Kunststoffbrillengläser
eine Kombination aus einem Thermoplast, wie
z. B. Polykarbonat, und einem Duroplast eingesetzt wird.
Bezugszeichenliste
"Verfahren zum Bearbeiten des Randes von Brillengläsern
aus Kunststoff"
1 Antriebsmotor
2 Welle
3 Vorschleifscheibe
4 zylindrische Oberfläche von 3
5 Facettenschleifscheibe
6 doppelt konische Oberfläche von 5
7 Fertigschleifscheibe
8 zylindrischer Oberflächenbereich
9 doppelt konischer Bereich von 7
10 Brillenglas
11 Halbwelle
12 Halbwelle
15 Pumpen
16 Düsen
2 Welle
3 Vorschleifscheibe
4 zylindrische Oberfläche von 3
5 Facettenschleifscheibe
6 doppelt konische Oberfläche von 5
7 Fertigschleifscheibe
8 zylindrischer Oberflächenbereich
9 doppelt konischer Bereich von 7
10 Brillenglas
11 Halbwelle
12 Halbwelle
15 Pumpen
16 Düsen
Claims (7)
1. Verfahren zum Bearbeiten des Randes von Brillengläsern
aus Kunststoff, insbesondere aus einem Thermoplasten
oder aus einer Mischung eines Thermoplasten und eines
Duroplasten, durch ein trockenes Vorprofilieren und
ein trockenes Nachprofilieren, gekennzeichnet durch ein
anschließendes zusätzliches nasses Feinstbearbeiten
und/oder Kalibrieren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Feinstbearbeitung auf einer von den Schleifscheiben
der Schleifmaschine getrennten Feinschleifscheibe
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Feinstbearbeiten auf der Nachprofilierschleifscheibe
unter Zusatz von Kühlflüssigkeit erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Feinstbearbeiten auf einer zusätzlichen Feinstbearbeitungsschleifscheibe
unter Zusatz von Kühlflüssigkeit
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Feinstbearbeiten über eine Umdrehung des
Brillenglases erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Feinstbearbeiten bei
einer gegenüber dem Vorprofilieren und dem Nachprofilieren
erhöhten Drehzahl der Schleifscheibe erfolgt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Vorprofilierschleifscheibe
mit einer Körnung ≧ D 180 und einer Körnung
der Nachprofilier- und Feinstbearbeitungsschleifscheibe von
≦ D 46.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904009942 DE4009942A1 (de) | 1990-03-28 | 1990-03-28 | Verfahren zum bearbeiten des randes von brillenglaesern aus kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904009942 DE4009942A1 (de) | 1990-03-28 | 1990-03-28 | Verfahren zum bearbeiten des randes von brillenglaesern aus kunststoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4009942A1 true DE4009942A1 (de) | 1991-10-02 |
DE4009942C2 DE4009942C2 (de) | 1992-10-08 |
Family
ID=6403236
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904009942 Granted DE4009942A1 (de) | 1990-03-28 | 1990-03-28 | Verfahren zum bearbeiten des randes von brillenglaesern aus kunststoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4009942A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0668125A2 (de) * | 1994-02-22 | 1995-08-23 | Inland Diamond Products, Co. | Verfahren zum Polieren des Umfangsrandes von Brillengläsern aus Polykarbonat oder CR39 mit Schleifscheiben aus Diamant und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
EP1366856A2 (de) * | 2002-05-30 | 2003-12-03 | Hoya Corporation | Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von Brillengläsern |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4334887C2 (de) * | 1993-02-02 | 1995-01-05 | Wernicke & Co Gmbh | Verwendung eines Schleifwerkzeugs zum Bearbeiten des Umfangsrandes und/oder deroptischen Oberfläche von Brillengläsern aus Kunststoff |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE8623058U1 (de) * | 1986-08-28 | 1987-10-29 | Wernicke & Co GmbH, 4000 Düsseldorf | Brillenglasrandschleifmaschine |
-
1990
- 1990-03-28 DE DE19904009942 patent/DE4009942A1/de active Granted
Patent Citations (1)
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DE8623058U1 (de) * | 1986-08-28 | 1987-10-29 | Wernicke & Co GmbH, 4000 Düsseldorf | Brillenglasrandschleifmaschine |
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EP0668125A2 (de) * | 1994-02-22 | 1995-08-23 | Inland Diamond Products, Co. | Verfahren zum Polieren des Umfangsrandes von Brillengläsern aus Polykarbonat oder CR39 mit Schleifscheiben aus Diamant und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
EP0668125A3 (de) * | 1994-02-22 | 1995-12-20 | Inland Diamond Products Co | Verfahren zum Polieren des Umfangsrandes von Brillengläsern aus Polykarbonat oder CR39 mit Schleifscheiben aus Diamant und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. |
EP1366856A2 (de) * | 2002-05-30 | 2003-12-03 | Hoya Corporation | Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von Brillengläsern |
EP1366856A3 (de) * | 2002-05-30 | 2004-03-31 | Hoya Corporation | Verfahren und Vorrichtung zum Schleifen von Brillengläsern |
US6902467B2 (en) | 2002-05-30 | 2005-06-07 | Hoya Corporation | Apparatus for processing a lens and process for processing a lens |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4009942C2 (de) | 1992-10-08 |
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