DE4331741C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des Stillstands von Maschinen oder Teilen davon - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des Stillstands von Maschinen oder Teilen davonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung des
Stillstands von Maschinen oder Teilen davon gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 9.
Auswuchtmaschinen und andere Maschinen, bei denen an schnell
bewegten Teilen gearbeitet wird, dürfen aus Arbeitsschutzgrün
den in manchen Ländern nur noch mit verriegelbaren Schutzhauben
betrieben werden. Dabei ist ein Öffnen dieser Schutzhauben nur
zulässig, wenn der Antrieb abgeschaltet ist und ein Meldegerät
sicher den Stillstand des zu überwachenden Geräteteiles erfaßt
hat. Erst danach darf das Öffnen der Schutzhaube freigegeben
werden. Um sicherzustellen, daß die Schutzhaube nicht vor dem
Stillstand der überwachten Maschinenteile zum Öffnen freigege
ben wird, ist unbedingt eine Stillstandserfassung erforderlich.
Da bei solchen Überwachungsvorrichtungen nicht auszuschließen
ist, daß auch Störungen in der Stillstandserfassungseinrichtung
auftreten, die fälschlicherweise einen Stillstand signalisie
ren, muß eine zusätzliche Vorsorge gegen derartige fehlerhafte
Stillstandserfassungen gewährleistet sein.
Um Störungen derartiger Überwachungsvorrichtungen weitgehend
ausschließen zu können, ist es denkbar, zwei redundante Still
standserfassungsvorrichtungen vorzusehen und diese über Logik
schaltungen miteinander zu verknüpfen. Dabei ist nur dann die
Öffnung der Schutzhaube freizugeben, wenn beide Zweige den
Stillstand der überwachten Maschinenteile gleichzeitig melden.
Dies erfordert allerdings einen hohen apparativen Aufwand, der
auch nicht an allen Maschinenteilen anbaubar ist.
Aus der DE 39 12 737 A1 ist eine Vorrichtung zum Sichern für
öffenbare Teile von Schutzabdeckungen bei Textilmaschinen be
kannt. Dabei wird ein die Bewegung der drehbaren Maschinenteile
überwachender inkrementaler Drehgeber eingesetzt, der zwei
antivalente Ausgänge besitzt. Diese Ausgänge werden zwei Aus
werteschaltungen zugeführt, die ihrerseits nur dann ein Aus
gangssignal abgeben, wenn das Eingangssignal für eine bestimmte
Zeit ohne Unterbrechung ansteht. Die Ausgangssignale der Aus
werteschaltung werden jeweils einem Relais zugeführt, so daß
dieses bei entsprechendem Signal anzieht. Die Kontakte der
Relais liefern die Information, ob die Walze läuft, steht oder
ein Fehler vorliegt. Dabei wird immer dann ein Stillstand ge
meldet, wenn das eine Relais eine bestimmte Zeit abgefallen ist
und das andere Relais eine bestimmte Zeit angezogen ist. Sollte
bei einer derartigen Überwachungseinrichtung jedoch ein Relais
kontakt defekt sein, so würde bereits ein Stillstand gemeldet,
wenn das andere Relais eine bestimmte Zeit angezogen ist, ohne
daß die Welle tatsächlich zum Stillstand gekommen sein muß.
Aus einem Aufsatz von Volker Reinert, "Der Deckel bleibt zu",
MM-Industriejournal 78, 1972, 18, Seite 348, 349 sind Nachlauf
sicherungen an Mischern und Mühlen bekannt. Dabei werden Im
pulsgeber oder Drehzahlwächter eingesetzt, die so lange Impulse
abgeben, wie die zu schützenden drehenden Teile in Bewegung
sind. Erst wenn diese Drehzahlwächter oder Impulsgeber eine
bestimmte Zeit keine Impulse mehr erzeugen, wird die Verriege
lung der Deckel oder Schutzhauben freigeschaltet. Bei einem
Fehler im Impulsgeberschaltkreis oder Drehzahlwächterschalt
kreis ist nicht mit hinreichender Sicherheit gewährleistet, daß
nicht doch eine Freischaltung der Deckel- oder Schutzhaubenver
riegelung erfolgt.
Aus der EP 0 501 218 A2 ist eine Tür- oder Schutzhaubenverrie
gelungssteuerung für eine Schutzeinrichtung bei Maschinen be
kannt. Diese wertet die in einer Zielanlage (z. B. eine dreh
zahlgesteuerte Drehmaschine) bereits vorhandenen redundanten
Drehbewegungssignale für eine Stillstandsüberwachung aus. Dazu
werden die von einem Leistungsteil erzeugten, die Funktion
eines Achskreises sicherstellenden Bestätigungssignale mit
denen eines äußeren Bewegungsgebers verknüpft. Daraus wird in
einer Drehbewegungsüberwachungsvorrichtung ein Stillstandssi
gnal abgeleitet, das die Schutzhaube freischaltet, wenn ein
Stillstand festgestellt wird. Eine derartige Schutzhaubenver
riegelungssteuerung kann allerdings nur dort eingesetzt werden,
wo die Drehbewegung einer überwachenden Achse angebende redun
dante Signale vorhanden sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Stillstandsüberwachung von Maschinen
zu schaffen, das auf einfache Art und Weise sicherstellt, daß
die Schutzhaube erst bei Stillstand des überwachten Maschinen
teils geöffnet werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 und 9 angege
bene Erfindung gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Aus
führungsbeispiele sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß mit nur einer Stillstands
erfassungsvorrichtung mit an Sicherheit grenzender Wahrschein
lichkeit ein Freischalten der Schutzhaube verhindert werden
kann, obgleich ein Fehler in der Stillstandserfassungsvorrich
tung vorhanden sein kann. Insbesondere bei drehzahlgesteuerten
Maschinen, bei denen in der Regel die Drehzahl der Maschine
überwacht wird, ist es möglich, diese Drehzahlerfassungsvor
richtung als Bewegungsmelder mitzubenutzen, so daß die Siche
rung der Schutzhaube lediglich durch eine preiswerte elektroni
sche Auswerteschaltung realisiert werden kann. Dadurch ist
insbesondere bei Auswuchtmaschinen eine einfache Nachrüstung
derartiger Überwachungsvorrichtungen möglich. Bei speziellen
Maschinen oder Maschinenteilen, bei denen aus technischen Grün
den keine zusätzlichen Bewegungssensoren oder nur ein einziger
Bewegungssensor angebracht werden kann, ist die Sicherung der
Schutzhaube nur durch die vorgeschlagene erfinderische Lösung
möglich.
Weiterhin bietet die Erfindung den Vorteil, daß die Still
standsüberwachung nicht unbedingt am gefahrbringenden Maschi
nenteil erfolgen muß, so daß gleichzeitig der gesamte Antriebs
strang mit überwachbar ist. So ist es insbesondere vorteilhaft,
die Drehzahl direkt am anzutreibenden Motor zu erfassen, da dies
auf einfache Weise mit Hilfe von häufig bereits vorhandenen
Tachogeneratoren oder Polrädern erfolgen kann. Bei dieser Art
der Stillstandserfassung kann durch die Erfindung z. B. auch
ein Bruch im Antriebsstrang auf einfache Weise festgestellt
werden, da sich hierdurch in jedem Fall das erwartete Auslauf
verhalten von dem tatsächlichen Auslaufverhalten unterscheidet.
Dies ist insbesondere bei den gefährlichen Maschinenteilen mit
großen Rotormassen vorteilhaft, bei denen dann infolge der
Massenträgheit ein großer Unterschied zwischen dem erwarteten
Auslaufverhalten und dem tatsächlichen Auslaufverhalten fest
stellbar ist. Es ist deshalb insbesondere bei großen Massen
vorteilhaft, ,die Drehzahlerfassung an der konstruktiv günstig
sten Stelle im Antriebsstrang vorsehen zu können. So müßte
sonst insbesondere bei Riemenantrieben aus Sicherheitsgründen
die Drehzahlerfassung oder Bewegungserfassung direkt am anzu
treibenden Rotor erfolgen, was dann schwierig ist, wenn dieser
Rotor ein zu bearbeitendes überwachendes Teil darstellt, das
nach jedem Arbeitsgang durch ein anderes Teil ersetzt wird.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in
der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Teil einer Aus
wuchtmaschine mit Schutzhaube und
Fig. 2 eine Drehzahlkennlinie eines Auswuchtvorgangs.
Die Fig. 1 zeigt einen schematisch dargestellten Teil einer
Auswuchtmaschine 2, bei der der auswuchtende Rotor 3 durch
eine Schutzhaube 1 gesichert ist, die während des Auswuchtbe
triebes nicht entfernt werden kann. Dabei wird die Rotorbewe
gung durch einen Bewegungssensor 6 erfaßt und nach Abschalten
des Rotorantriebs wird von einer Auswerteeinrichtung 7 das
tatsächliche Auslaufverhalten des Rotors 3 mit einem erwarteten
Auslaufverhalten verglichen und bei weitgehend gleichen Aus
laufverhalten erfolgt bei Stillstandsmeldung eine Freigabe der
Schutzhaube 1 zur Entriegelung.
In der Zeichnung ist die Auswuchtmaschine 2 lediglich durch ein
Gehäuseteil 4 angedeutet, auf dem der auszuwuchtende Rotor 3
gelagert ist. Der Rotor 3 ist von einer Schutzhaube 1 abge
deckt, die beim Stillstand des Rotors 3 bzw. der Auswuchtma
schine 2 zur Seite geklappt werden kann, um den Rotor 3 ein
bzw. auslagern zu können. Dabei ist die Schutzhaube 1 während
des Betriebs der Auswuchtmaschine 2 durch eine Sicherheitsver
riegelung 10 gesichert, dessen Wirkung nur aufgehoben wird,
wenn der Stillstand des Rotors 3 sichergestellt ist. Dazu ist
der Rotor 3 mit Abtastmarkierungen 5 versehen, die durch den
Bewegungssensor 6 berührungslos abgetastet werden.
Derartige Markierungen könnten aber auch an anderen Stellen an
dem nicht dargestellten Antrieb der Auswuchtmaschine 2 ange
bracht sein. So könnten die Bewegungserfassungen auch auf elek
trische Weise durch einen gekoppelten Tachogenerator oder ein
Polrad erzeugt werden, der bzw. das bei Rotordrehung eine Span
nung, einen Strom, eine Frequenz oder eine andere erfaßbare
elektrische Größe erzeugt, die der Bewegungsgeschwindigkeit
bzw. der Drehzahl proportional ist. Derartige gekoppelte Gene
ratoren, Polräder oder Markierungen, die eine drehzahlpropor
tionale Größe liefern, sind bei den meisten Auswuchtmaschinen
bereits zur Regelung der Auswuchtdrehzahl vorgesehen.
Die vom Bewegungssensor 6 abgetasteten Markierungen 5 werden in
eine elektrische Größe umgewandelt, die der Drehzahl bzw. der
Bewegung des Rotors 3 proportional ist. Dabei stellt der durch
die Schutzhaube 1 abgedeckte Rotor 3 und dessen Lagerung 11 das
überwachte Teil dar. Als derartige überwachte Teile kommen alle
Teile einer Maschine oder mit der Maschine gekoppelten Teile in
Betracht, die während eines Arbeitsgangs mit dem die Maschine
Bedienenden in Berührung kommen können und diesem durch deren
schnellen Bewegungsablauf Verletzungen bei zubringen in der Lage
sind. Bei einem Auswuchtvorgang sind dies in erster Linie der
auszuwuchtende Rotor und eventuell freiliegende ungeschützte
Antriebs- oder Einspannvorrichtungen.
Auswuchtmaschinen 2 dürfen aus Sicherheitsgründen nur dann in
Betrieb gesetzt werden, wenn die Schutzhaube 1 die zu überwa
chenden Maschinenteile sicher abdeckt. Dazu ist die elektroma
gnetisch gesteuerte Sicherheitsverriegelung 10 mit einem nicht
dargestellten zusätzlichen Kontakt versehen, der nur bei ge
schlossener Schutzhaube 1 eine Anschaltung des Rotorantriebs
ermöglicht. Die Sicherheitsverriegelung 10 ist dabei so ausge
bildet, daß bei dieser nach dem Schließen der Schutzhaube 1 ein
Verriegelungsbolzen durch Federkraft in eine Aussparung 8 der
Schutzhaube 1 einfällt und dann nur noch durch Ansteuerung der
elektromagnetisch gesteuerten Sicherheitsverriegelung 10 geöff
net werden kann. Gleichzeitig wird dadurch der zusätzliche
Kontakt geschlossen, der die Anschaltung des Antriebs der Aus
wuchtmaschine 2 ermöglicht. Die Sicherheitsverriegelung 10 kann
aber auch auf andere konstruktive Art verwirklicht werden. So
sind serienmäßige Sicherheitsendschalter bekannt, die zu einer
derartigen Verriegelung von Schutzhauben verwendet werden.
Wird nun der Antrieb durch einen nicht dargestellten Geräte
schalter eingeschaltet, so wird der auszuwuchtende Rotor 3 bis
auf seine vorgegebene Auswuchtdrehzahl beschleunigt. Gleichzei
tig wird an die Auswerteeinrichtung 7 ein Einschaltsignal AE
gelegt, durch das die Auswerteeinrichtung 7 die Sicherheitsver
riegelung 10 gegen Entsicherung der Schutzhaube 1 sperrt.
Während der Beschleunigungsphase des Rotors 3 tastet der Bewe
gungssensor 6 die Drehzahl des Rotors 3 fortlaufend ab. Der
erfaßte Drehzahlverlauf des Rotors 3 ist aus Fig. 2 der Zeich
nung als Spannungskennlinie 12 ersichtlich. Mit dem Schließen
der Schutzhaube 1 erfolgt durch den zusätzlichen Kontakt der
Sicherheitsverriegelung 10 zum Zeitpunkt tHs eine Freischaltung
des Auswuchtmaschinenantriebs, durch den erst die Inbetriebnah
me ermöglicht wird. Eine derartige Schutzschaltung könnte durch
eine Reihenschaltung des Geräteschalters mit dem zusätzlichen
Kontakt der Schutzhaube 1 realisiert werden. Als Serienteil
sind solche Schutzschaltungen meist in serienmäßigen Sicher
heitsendschaltern mit integriert, so daß eine separate Schal
tung dann entbehrlich ist. Wird zum Zeitpunkt tE der Geräte
schalter betätigt, so wird der Rotor 3 bis zum Zeitpunkt tN auf
seine vorgegebene Auswuchtdrehzahl beschleunigt. Gleichzeitig
erfaßt der Bewegungssensor 6 die durch die Markierungen 5 er
zeugten Signale.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Bewegungssensor 6 dargestellt,
der die Markierung 5 am Rotor 3 optisch abtastet und in eine
elektrische Gleichspannung U umwandelt, deren Größe sich pro
portional zur Drehzahl n verhält. Dabei steigt die Spannung U
während der Beschleunigungsphase bis zum Erreichen der Aus
wuchtdrehzahl in dem Zeitraum tE bis tN linear an. Durch die
Auswertevorrichtung 7 werden in festgelegten Zeitabständen die
durch den Bewegungssensor 6 erzeugten Spannungswerte abgetastet
und gespeichert. Die Auswerteeinrichtung 7 kann dabei als elek
tronische Schaltung oder eine programmierbare Rechenschaltung
ausgeführt sein.
In Fig. 2 der Zeichnung ist während der Beschleunigungsphase
eine Spannungskennlinie 12 dargestellt, in der zwölf Abtastwer
te 13 eingezeichnet sind, die das Anlaufverhalten mit einem
bestimmten Rotor charakterisieren. Der Auswerteeinrichtung 7
sind für unterschiedliche Rotortypen deren charakteristisches
Anlauf- und Auslaufverhalten vorgegeben. Daraus bildet die Aus
werteeinrichtung 7 aus dem ermittelten Anlaufverhalten ein zu
erwartendes Auslaufverhalten, das sich ab dem Abschaltzeitpunkt
tA des Auswuchtmaschinenantriebs bis zum erwarteten Still
standszeitpunkt tS einstellen müßte.
Es ist aber auch denkbar, daß der Auswerteeinrichtung 7 bereits
bekannte Auslaufverhalten für bestimmte Rotortypen, die auf der
Auswuchtmaschine 2 auswuchtbar sind, vorgegeben werden. Dann
müßte nur noch der jeweilige Rotortyp mit seinen individuellen
Rotordaten eingegeben werden, woraus die Auswerteeinrichtung 7
die zu erwartenden Spannungswerte und den zu erwartenden Zeit
raum tA bis tS ermittelt, die das zu erwartende Auslaufverhal
ten darstellen. Dabei kann die Auswerteeinrichtung 7 auch so
ausgebildet sein, daß bei Serienrotoren das Auslaufverhalten
während des Zeitraums tA bis tS eines Rotors ermittelt und zur
weiteren Bearbeitung anderer gleichartiger Rotoren gespeichert
wird.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Auswerteeinrichtung 7
kann diese auch so ausgebildet sein, daß aus der abgetasteten
Impuls folge gleichzeitig die jeweilige Rotordrehzahl ermittelt
wird, die dann zur Regelung der gewählten Auswuchtdrehzahl
verwendbar ist.
Nach Abschluß des Auswuchtvorgangs wird entweder manuell oder
selbsttätig der Antrieb des Rotors 3 zum Zeitpunkt tA abge
schaltet. Dazu erhält die Auswerteeinrichtung 7 ein Abschalt
signal AA, der den Auslaufmeßvorgang auslöst. Mindestens ab dem
Abschaltzeitpunkt tA werden mindestens zwei oder eine Vielzahl
von Sensorspannungswerten abgetastet und mit den Spannungswer
ten des zu erwartenden Auslaufverhaltens verglichen. Im vorlie
genden Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 der Zeichnung sind zwölf
gemessene Spannungswerte vorgesehen, die in der Auswerteein
richtung 7 mit den ermittelten zu erwartenden Spannungswerten
verglichen werden. Stimmen die im Zeitraum tA bis tS gemessenen
Spannungswerte mit den in dem Zeitraum erwarteten Spannungs
werten überein, so ist mit an Sicherheit grenzender Wahrschein
lichkeit sichergestellt, daß der Rotor 3 sich zum Zeitpunkt tS
im Stillstand befindet.
Die Auswerteeinrichtung 7 könnte aber auch so ausgebildet sein,
daß das Auslaufverhalten lediglich durch die negative Steigung
der zu erwartenden Auslaufkennlinie hinreichend charakterisiert
ist. Dabei müssen dann lediglich die erwartete Steigung während
eines bestimmten Zeitraums mit der gemessenen Steigung des
gleichen Zeitraums verglichen werden, um eine Aussage über den
tatsächlichen Stillstand zum Zeitpunkt tS treffen zu können. Um
eine hinreichend verläßliche Aussage über den tatsächlichen
Stillstand treffen zu können, muß nicht unbedingt eine Vielzahl
von Meßwerten erfaßt werden. So kann es unter Umständen bei
linearen oder mathematisch beschreibbaren Auslaufkennlinien
ausreichend sein, lediglich zwei Auslaufspannungswerte zu er
fassen und mit den entsprechenden erwarteten Werten zu verglei
chen. Dabei ist es zweckmäßig, einen bestimmten Toleranzbereich
zwischen den erwarteten und gemessenen Werten zuzulassen und
erst bei einem Überschreiten dieses Toleranzbereiches eine
Entsicherung der Schutzhaube 1 zu verhindern.
Zur Erhöhung der Stillstandswahrscheinlichkeit kann es zweckmä
ßig sein, die Auswerteeinrichtung 7 so auszubilden, daß auch
das Anlaufverhalten mit ausgewertet wird. Dazu ermittelt die
Auswerteeinrichtung 7 während der Anlaufphase jeweils die Dreh
zahländerung bzw. die Bewegungsänderung zwischen den abgetaste
ten Meßwerten. Da bei Auswuchtmaschinen nur dann ein fehler
freies Anlaufverhalten vorliegt, wenn die Drehzahl des Rotors
bis zum Zeitpunkt tN ansteigt und somit eine positive Drehzahl
änderung vorliegen muß, kann der Auswerteeinrichtung vorgegeben
werden, daß nur dann ein Freigabesignal erzeugbar ist, wenn
eine positive oder zumindest keine negative Drehzahländerung
feststellbar ist.
Hat die Auswerteeinrichtung 7 aufgrund des Vergleichs des tat
sächlichen Auslaufverhaltens mit dem erwarteten Auslaufverhal
ten festgestellt, daß der Rotor 3 zum Zeitpunkt tS stillsteht,
so wird ein Freigabesignal erzeugt, das die Sicherheitsverrie
gelung 10 freigibt. Dadurch ist es möglich, an die Sicher
heitsverriegelung 10 eine Spannung anzulegen, die diese gegen
die Federkraft in eine Arbeitslage bewegt, so daß dann zum
Zeitpunkt tHe die Schutzhaube 1 entriegelt ist. Der Bediener
kann erst dann die Schutzhaube 1 vom Rotor 3 wegklappen, wo
durch dieser dann frei zugänglich ist.
Ergibt der Vergleich des erwarteten mit dem tatsächlichen Au
slaufverhalten, daß diese - abgesehen von einem gewissen Tole
ranzbereich - nicht übereinstimmen, so ist nicht sicherge
stellt, daß der Rotor 3 tatsächlich stillsteht. In diesen Fäl
len könnte u. a. ein Fehler in der Bewegungssensorvorrichtung
vorliegen, so daß ein Freischalten der Schutzhaube verhindert
werden muß. Deshalb ist die Auswerteeinrichtung 7 so ausgebil
det, daß in diesen Fällen die Schutzhaube 1 weiterhin gesichert
bleibt und ein Störungssignal erzeugt wird, das einen Störungs
melder 9 ansteuert, der die Störung dem Bediener anzeigt. Eine
Entsicherung dem Schutzhaube 1 ist in diesen Fällen nur dann
möglich, wenn die Störung beseitigt wird.
Eine derartige Sicherung von Schutzhauben ist auch bei anderen
Bearbeitungsmaschinen oder Teilen davon anwendbar, bei denen
der Bediener oder eine andere Person während des Bewegungsab
laufs nicht mit den schnell bewegbaren Teilen in Berührung
gelangen darf. Insbesondere können hierdurch Werkzeugmaschinen
mit derartigen Sicherungs- und Überwachungsvorrichtungen ausge
rüstet werden, bei denen auch immer nach dem Abschalten ein
vorher ermittelbares zeitliches Auslaufverhalten bis zum Still
stand feststellbar ist.
Claims (8)
1. Verfahren zur Feststellung des Stillstands von Maschinen,
insbesondere Auswuchtmaschinen, das zur Freigabe einer
Schutzhaube dient, bei der die Bewegung eines überwachten
Teils der Maschinen durch eine Sensoreinrichtung erfaßt
wird und durch eine Auswerteeinrichtung ein Ausgangssignal
erzeugbar ist, das die Freigabe einer Schutzhaube erst dann
bewirkt, wenn der Stillstand des überwachten Teils der
Maschinen sichergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Auswerteeinrichtung (7) ein erwartetes Auslaufverhalten
des überwachten Teils vorgegeben oder von der Auswerteeinrichtung (7) aus dem erfaßten
Anlaufverhalten ein erwartetes Auslaufverhalten gebildet
wird und mit dem tatsächlichen Auslauf nach Abschalten des
Bewegungsantriebs verglichen wird und daß nur dann ein Freigabesignal
erzeugt wird, wenn der durch den Bewegungssensor (6)
erfaßte Auslauf dem erwarteten Auslaufverhalten entspricht
oder innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches des Auslaufverhaltens
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteeinrichtung (7) aus dem erfaßten Anlaufverhalten
eine Bewegungsändeurng oder eine Drehzahländerung ermittelt
und nur dann ein Freigabesignal erzeugbar ist, wenn die
ermittelte Bewegungs- oder Drehzahländerung positiv oder
mindestens nicht negativ ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Auswuchtmaschine (2) der Bewegungssensor (6)
die Drehzahl des Rotors (3) erfaßt und aus dem Anlaufver
halten bis zur Erreichung der Auswuchtdrehzahl die zu er
wartende Auslaufdrehzahlen bis zum Stillstand ermittelt und
mit den tatsächlichen Auslaufdrehzahlen nach Abschaltung
des Rotorantriebs vergleicht.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (7) aus der
positiven Steigung des Anlaufverhaltens die negative Stei
gung des Auslaufverhaltens bildet und bei einer weitgehen
den Übereinstimmung nach der Stillstandsmeldung das Freiga
besignal erzeugt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus mindestens zwei erfaßten Meßwerten
während des Anlaufverhaltens durch die Auswerteeinrichtung
(7) die Kennlinie des zu erwartenden Auslaufverhaltens oder
deren Steigung ermittelt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß aus mindestens zwei vorgegebenen Aus
laufmeßwerten und/oder einer vorgebbaren Auslaufverhal
tenscharakteristik die Auswerteeinrichtung (7) das zu er
wartende Auslaufverhalten ermittelt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung (7) ein Stö
rungssignal bildet, wenn das tatsächliche Auslaufverhalten
in bezug auf das erwartete Auslaufverhalten einen
vergegebenen Toleranzbereich überschreitet
oder wenn bereits im Anlaufverhalten eine negative
Bewegungsänderung festgestellt wurde.
8. Vorrichtung zur Feststellung des Stillstands von Maschinen,
insbesondere von Auswuchtmaschinen, die zur Freigabe einer
Schutzhaube dient, bei der eine Bewegungssensoreinrichtung
zur Überwachung vorgesehen ist, die den Bewegungsablauf
eines zu überwachenden Teils der Maschine erfaßt und die
mit einer Auswerteeinrichtung verbunden ist, die den Still
stand des überwachten Teils feststellt und dann ein Freiga
besignal erzeugt, durch das ein Öffnen der Schutzhaube
ermöglicht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensorein
richtung aus einem Bewegungssensor (6) besteht, der das
Bewegungsverhalten des überwachten Teils (3, 11) erfaßt und
der Auswerteeinrichtung (7) zuleitet, die aus dem erfaßten
Anlaufverhalten des überwachten Teils (3, 11) ein erwarte
tes Auslaufverhalten bildet oder daß das erwartete Auslauf
verhalten der Auswerteeinrichtung (7) vorgegeben ist und
daß die Auswerteeinrichtung (7) so ausgebildet ist, daß
diese das erwartete Auslaufverhalten mit dem tatsächlichen
Auslaufverhalten vergleicht und dann ein Freigabesignal zur
Entriegelung der Schutzhaube (1) erzeugt, wenn das tatsäch
liche Auslaufverhalten mit dem erwarteten Auslaufverhalten
übereinstimmt oder einen vorgegebenen Toleranzbereich des
Auslaufverhaltens einhält, wobei die Auswerteeinrichtung
als Elektronikschaltung und/oder als programmierbare Re
chenschaltung ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE19934331741 DE4331741C2 (de) | 1993-09-20 | 1993-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des Stillstands von Maschinen oder Teilen davon |
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Publications (2)
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DE4331741C2 true DE4331741C2 (de) | 1995-08-17 |
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