DE4331633C2 - Federanordnung an Schwimmsattel-Scheibenbremsen - Google Patents
Federanordnung an Schwimmsattel-ScheibenbremsenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Federanordnung an Schwimmsattel-
Scheibenbremsen, mit einer an der Rückenplatte eines axial
äußeren Bremsbelags befestigten Drahtfeder, die einen axial
verschiebbaren Schwimmsattel gegen einen festen Bremsträger
verspannt.
Eine derartige Federanordnung ist aus der DE 33 36 302 A1
bekannt. Diese bekannte Federanordnung weist eine an ei
nem Bremsbelag vernietete Drahtfeder auf, die mit einem ein
zigen Federarm am Bremsträger anliegt. Der Bremsbelag weilst
auf seiner Rückenplatte zusätzliche Vorsprünge auf, die zur
Abstützung des durch den einzigen Federarm erzeugten Drehmo
ments dienen. Diese komplizierte Ausgestaltung des Bremsbe
lags verteuert seine Herstellung. Außerdem ist die Drahtfe
der vom Bremsbelag nicht lösbar, sie muss also zusammen mit
dem verschlissenen Bremsbelag ausgewechselt werden und kann
nicht mit einem neuen Bremsbelag wiederverwendet werden.
Darüber hinaus ist aus der DE 37 44 341 A1 eine Scheiben
bremse mit Federanordnung für den axial äußeren Bremsbelag
bekannt. Die dort beschriebene Federanordnung umfasst eine
Drahtfeder, die an einem Vorsprung der Rückenplatte des
Bremsbelages befestigt ist und den Bremsbelag axial am ent
sprechenden Bremssattelschenkel hält. Dabei sind zusätzlich
an der Rückenplatte des äußeren Bremsbelages zwei weitere
Vorsprünge vorgesehen, die sich in entsprechende Ausnehmun
gen im äußeren Bremssattelschenkel erstrecken. Über diese
Vorsprünge kann sich der Bremssattel auch radial am äußeren
Bremsbelag abstützen. Als nachteilig für eine derartige An
ordnung erweist sich die aufwendige Montage. Die Drahtfeder
muss zunächst am äußeren Bremsbelag befestigt werden, bevor
dieser in den Bremssattel eingesetzt werden kann. Ebenso
kann die Drahtfeder erst dann demontiert werden, wenn der
äußere Bremsbelag aus dem Bremssattel entnommen ist. Eine
eigenständige montagefreundlichen Handhabung der Drahtfeder
ist somit nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Federan
ordnung zu verbessern, so dass bei kostengünstiger Herstel
lung eine einfache Montage der Drahtfeder und deren Wieder
verwendbarkeit gewährleistet ist.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus dem
Patentanspruch 1. Im Prinzip besteht die erfin
dungsgemäße Lösung darin, dass ein Befestigungsabschnitt der
Drahtfeder die axialen Vorsprünge der Rückenplatte des äuße
ren Bremsbelags umgreift, wobei die Drahtfeder am Bremsbelag lösbar eingerastet ist. Durch die Anordnung
zweier, in entgegengesetzter Richtung weisender Federarme
heben sich die entstehenden Drehmomente gegenseitig auf, so
dass keine besonderen Abstützmaßnahmen am Bremsbelag erfor
derlich sind. Die Drahtfeder selbst kann hier besonders
einfach ausgestaltet sein.
Die von der Drahtfeder durch Anlage der Federarme am Brems
träger auf den Bremsbelag übertragene Vorspannung in radia
ler Richtung wird auf einfache Weise über
zwei weitere Vorsprünge der Rückenplatte des äußeren Brems
belags auf den Schwimmsattel übertragen, wobei die beiden
weiteren Vorsprünge in zwei Bohrungen des am Bremsbelag an
liegenden äußeren Schenkels das Schwimmsattels eingreifen.
Die Rückenplatte des äußeren Bremsbelags ist mit
zwei nebeneinander angeordneten Bohrungen versehen, in die
zwei Kerbnägel eingepreßt sind. Der Befestigungsabschnitt
der Drahtfeder umgreift dann die beiden aus der Rückenplat
te hervorstehenden Abschnitte der Kerbnägel, die wiederum
durch ihre verbreiterten Köpfe ein Abrutschen des Befesti
gungsabschnitts in axialer Richtung verhindern. Statt der
Kerbnägel können selbstverständlich auch Schrauben verwen
det werden, durch die jedoch die Herstellungskosten erhöht
werden. Schließlich können auch aus der Rückenplatte her
ausgeformte Vorsprünge zur Befestigung der Drahtfeder die
nen. In einem solchen Fall kann statt zweier nebeneinander
angeordneter Vorsprünge auch eine Ausgestaltung mit einem
einzigen länglichen Vorsprung Anwendung finden.
Nieten werden zur Befestigung nicht empfohlen, da in diesem
Fall die Drahtfeder den Vorteil der lösbaren Befestigung einbüßen
würde. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen ablösbaren
Befestigung besteht darin, dass im Bedarfsfall ein mit Vor
sprüngen versehener Bremsbelag ohne Befestigung einer Draht
feder als kolbenseitiger Bremsbelag Verwendung finden könn
te.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Befestigungsab
schnitt der Drahtfeder auf besonders einfache Weise im we
sentlichen als rautenförmige Drahtschlinge ausgebildet, die
seitlich in die Federarme übergeht. Neben der einfachen Aus
gestaltung hat diese Ausführungsform den Vorteil einer ein
fachen Montage der Drahtfeder am Bremsbelag, wobei eine si
chere Befestigung und einwandfreie Funktion sichergestellt
werden. Die rautenförmige Drahtschlinge besitzt vier abge
rundete Ecken, von denen jeweils zwei Ecken paarweise gege
nüberliegen. Der Abstand des ersten Eckenpaares ist größer
als der des zweiten. Bei der Montage werden die Federarme in
bezug auf die Bremsscheibe radial ausgerichtet, wobei das E
ckenpaar mit dem größeren Abstand in Richtung der Verbin
dungslinie der beiden Kerbnägel zu liegen kommt. Der Befes
tigungsabschnitt wird dann in axialer Richtung über die zwei
Kerbnägel geschoben, wobei die beiden Ecken mit dem größeren
Abstand an den Kerbnägeln anliegen. Anschließend wird die
gesamte Drahtfeder um 90° gedreht, so dass nun die beiden E
cken mit dem kleineren Abstand an den beiden Kerbnägeln an
liegen. Aufgrund des kleineren Abstandes ist jetzt der rau
tenförmige Befestigungsabschnitt fest mit den beiden Kerbnä
geln verrastet. Schließlich müssen nur noch die freien Enden
der beiden Federarme in die korrekte Position gebracht wer
den, um an den Anlageflächen des Bremsträgers federnd anzu
liegen. Als besonders zweckmäßig hat sich erwiesen, die
Kerbnägel des Bremsbelags in radialer Richtung nebeneinander
in der Mitte der Rückenplatte anzuordnen. Bei korrekt einge
setzter Drahtfeder wird so einer der beiden Kerbnägel als
Drehpunkt für die federnde Bewegung der zwei Federarme aus
genutzt.
Eine derartige erfindungsgemäße Drahtfeder ist an einem mit
Vorsprüngen ausgestatteten Bremsbelag auf einfache Weise
lösbar zu befestigen, also wiederverwendbar, und weist die
für eine kostengünstige Herstellung einfache Gestalt auf.
Ein erfindungsgemäßer Bremsbelag für eine Schwimmsattel-
Scheibenbremse, der zur lösbaren Befestigung einer Drahtfe
der geeignet ist, weist auf seiner Rückenplatte zwei neben
einander angeordnete Kerbnägel auf, die aus der Rückenplatte
teilweise hervorstehen und einen verbreiterten Kopf besit
zen. Der Bremsbelag ermöglicht die lösbare Befestigung einer
einfach ausgestatteten Drahtfeder bei geringen Fertigungs
kosten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an
hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
Schwimmsattel-Scheibenbremse mit erfindungsgemäßer
Federanordnung im betriebsfertigen Zustand,
Fig. 2 die Anordnung von Fig. 1 während der Montage der
Drahtfeder,
Fig. 3 eine Draufsicht auf dieselbe Schwimmsattel-Schei
benbremse,
Fig. 4 eine gemäß Linie A-A von Fig. 3 geschnittene Dar
stellung.
Die in allen Fig. 1 bis 4 dargestellte Schwimmsat
tel-Scheibenbremse besitzt einen am Fahrzeugrad starr be
festigten Bremsträger 1, der mit zwei Trägerarmen 2, 3 den
äußeren Rand einer Bremsscheibe 4 übergreift. Am Bremsträ
ger 1 ist mittels zweier Bolzenführungen 5, 6 ein Schwimm
sattel 7 axial verschiebbar geführt. Der Schwimmsattel 7
umgreift ebenfalls den äußeren Rand der Bremsscheibe 4 und
zwei beiderseits der Bremsscheibe 4 angeordnete Bremsbeläge
8, 9. Der Schwimmsattel 7 besitzt einen inneren Schenkel 10
mit einer Zylinderbohrung 11, in der ein Bremskolben 12
gleitet. Bei Betätigung der Bremse wird der Bremskolben 12
gegen den kolbenseitigen, inneren Bremsbelag 8 gedrückt,
wobei der Bremsbelag 8 gegen die eine Axialseite der Brems
scheibe 4 gedrückt wird. Aufgrund der erzeugten Reaktionskraft
verschiebt sich der gesamte Schwimmsattel 7 in seinen
Bolzenführungen 5, 6 axial und drückt dabei mit seinem
äußeren Schenkel 13 gegen den äußeren Bremsbelag 9, der
seinerseits gegen die andere Axialseite der Bremsscheibe 4
angedrückt wird.
Zur Federanordnung gehört eine Drahtfeder 14, die auf der
Rückseite des äußeren Bremsbelags 9 lösbar eingerastet ist
und mit zwei Federarmen 15, 16 an den Trägerarmen 2, 3 des
Bremsträgers 1 federnd anliegt. Der äußere Bremsbelag 9
weist eine Rückenplatte 17 auf, die auf ihrer Vorderseite
mit einem Reibbelag versehen ist. In zwei Bohrungen der
Rückenplatte 17 sind zwei Kerbnägel 18, 19 eingepreßt. Wie
man am besten in Fig. 4 erkennt, besitzen die Kerbnägel
18, 19 jeweils aus der Rückenplatte 17 hervorstehende Ab
schnitte, die jeweils in einem verbreiterten Kopf 20, 21
enden. Die aus einem Stück Federdraht gebogene Drahtfeder
14 besitzt einen mittleren Befestigungsabschnitt 22, der
als rautenförmige Drahtschleife um die beiden Kerbnägel 18,
19 herumgewickelt ist und seitlich in die Federarme 15, 16
übergeht. Der Befestigungsabschnitt 22 besitzt vier abge
rundete Ecken 23, 24, 25, 26, die paarweise gegenüberlie
gen, wobei die in Richtung der Federarme 15, 16 liegenden
Ecken 24, 26 einen größeren Abstand zueinander aufweisen
als die beiden quer dazu angeordneten Ecken 23, 25. Der
rautenförmige Befestigungsabschnitt 22 hat also einen durch
die Ecken 24, 26 bestimmten größeren Durchmesser und einen
durch die Ecken 23, 25 bestimmten kleineren Durchmesser.
Wie man in Fig. 2 erkennt, wird die Drahtfeder 14 zur Mon
tage zunächst so ausgerichtet, daß ihre beiden in entgegen
gesetzte Richtungen weisenden Federarme 15, 16 im wesent
lichen radial zur Bremsscheibe 4 ausgerichtet sind. Dabei
ist der größere Durchmesser des Befestigungsabschnitts 22
mit den Ecken 24, 26 ebenfalls radial ausgerichtet. Die
Drahtfeder 14 kann jetzt in axialer Richtung über die ra
dial nebeneinander angeordneten Kerbnägel 18, 19 geschoben
werden. Anschließend wird die Drahtfeder um 90° gedreht,
bis die beiden Federarme 15, 16 in entgegengesetzte Um
fangsrichtungen ausgerichtet sind. Dabei werden die beiden
Kerbnägel 18, 19 zwischen die den kleineren Durchmesser des
Befestigungsabschnitts 22 bestimmenden Ecken 23, 25 einge
klemmt und somit die Drahtfeder 14 am Bremsbelag 9 ver
rastet. Der Befestigungsabschnitt 22 wird dabei durch die
seitlich überstehenden Köpfe 20, 21 der Kerbnägel 18, 19
auch in axialer Richtung an der Rückenplatte 17 festgehal
ten. Diese Befestigung ist zuverlässig, funktionssicher und
auf einfache Weise durch Drehen der Drahtfeder 14 um 90° in
umgekehrter Drehrichtung wieder lösbar. Zur vollständigen
Montage der Drahtfeder 14 müssen schließlich noch die Enden
27, 28 der Federarme 15, 16 in Anlage mit den zugehörigen
Anlageflächen 29, 30 auf der Unterseite der Trägerarme 2, 3
gebracht werden.
Im weiteren Sinne gehören zu der Federanordnung auch die
nachfolgend beschriebenen Mittel zur Übertragung der Vor
spannkraft vom äußeren Bremsbelag 9 auf den Schwimmsattel
7. Für diesen Zweck ist der äußere Schenkel 13 des Schwimm
sattels 7 mit zwei axialen Bohrungen 31 versehen, die in
Umfangsrichtung mit Abstand zueinander in seitlichen Berei
chen des äußeren Schenkels 13 angeordnet sind. Der äußere
Bremsbelag 9 ist mit zwei zugehörigen axialen Vorsprüngen
32 seiner Rückenplatte 17 ausgestattet, die axial in die
beiden Bohrungen 31 eingreifen.
Claims (4)
1. Federanordnung an Schwimmsattel-Scheibenbremsen mit ei
nem festen Bremsträger (1), einem axial verschiebbar an
geordneten Schwimmsattel (7), mit einer an der Rücken
platte (17) eines axial äußeren Bremsbelags (9) befes
tigten Drahtfeder (14), mit axialen Vorsprüngen (18, 19)
auf der Rückenplatte (17) zumindest des äußeren Bremsbe
lages (9), an denen die Drahtfeder (14) befestigt ist,
indem ein Befestigungsabschnitt (22) der Drahtfeder (14)
die Vorsprünge (18, 19) umgreift, wobei vom Befesti
gungsabschnitt (22) zwei im wesentlichen in entgegenge
setzte Richtungen weisende Federarme (15, 16) ausgehen,
die am Bremsträger (1) federnd anliegen, mit zwei weite
ren Vorsprüngen (32) zumindest auf der Rückenplatte (17)
des äußeren Bremsbelages, die in Umfangsrichtung im Ab
stand zueinander angeordnet und zum Eingriff in zwei
Ausnehmungen oder Bohrungen (31) des anliegenden äußeren
Schenkels (13) des Schwimmsattels (7) bestimmt sind, da
durch gekennzeichnet, dass die zur Befestigung der
Drahtfeder (14) bestimmten axialen Vorsprünge (18, 19)
aus zwei nebeneinander angeordneten und in zwei Bohrun
gen der Rückenplatte (17) eingepreßten Kerbnägeln (18,
19) bestehen, wobei ein aus der Rückenplatte (17) her
vorstehender Abschnitt der Kerbnägel (18, 19) mit einem
verbreiterten Kopf (20, 21) versehen ist.
2. Federanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsabschnitt (22) der Drahtfeder (14)
aus einer im wesentlichen rautenförmigen Drahtschleife
besteht, die seitlich in die Federarme (15, 16) über
geht.
3. Federanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kerbnägel (18, 19) des Bremsbelags (9) in radi
aler Richtung nebeneinander angeordnet sind und dass der
rautenförmige Befestigungsabschnitt (22) mit seinem grö
ßeren Durchmesser in Richtung der Federarme (15, 16) an
geordnet ist.
4. Federanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kerbnägel (18, 19) in
Richtung einer die Rückenplatte (17) in gleiche Ab
schnitte teilenden Mittellinie nebeneinander liegend an
geordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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