DE4330529C2 - Stoßräumverfahren und Vorrichtung zu seiner Durchführung - Google Patents
Stoßräumverfahren und Vorrichtung zu seiner DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Stoßräumverfahren, bei dem
eine Räumnadel entlang einer zu bearbeitenden Werk
stückfläche linear bewegt wird, sowie eine Vorrichtung zu
seiner Durchführung gemäß den Merkmalen in den Oberbegriffen
der Patentansprüche 1 und 3.
Bei den üblichen Räumverfahren wird eine Räumnadel, die
an beiden Enden gefaßt ist, entlang einer zu bearbei
tenden Werkstückfläche bewegt, wobei die unterschied
lich weit vorstehenden Zähne der Räumnadel die zu er
zeugende Nut jeweils um einen geringen Betrag ver
tiefen. Hierbei wird die Räumnadel ein einziges mal an
der Werkstückfläche entlang geführt, um die Nut in
einem einzigen Arbeitsschritt zu erzeugen. Die dazu
verwendeten Räumnadeln haben eine große Länge und sind
an beiden Enden gefaßt. Nachdem die Räumnadel an dem
Werkstück entlang geführt worden ist, wird das Werk
stück entfernt und die Räumnadel wieder in die Aus
gangsposition gebracht. Die Anwendung dieses Räumver
fahrens setzt voraus, daß über und unter dem Werkstück
ein erheblicher Freiraum vorhanden ist, dessen Länge
derjenigen der Räumnadel entspricht.
Aus DE-OS 34 11 352 ist ein Räumwerkzeug bekannt, dessen
Räumnadel einseitig gelagert ist und eine einstellbare
Gleitfläche aufweist. Mit diesem Räumwerkzeug ist es
möglich, ein Stoßräumverfahren durchzuführen, bei dem
eine Nut durch mehrmaliges Hin- und Herbewegen einer
einzigen Räumnadel erzeugt wird. Von diesem Verfahren
geht der Anspruch 1 in seinem Oberbegriff aus.
Aus DE-AS 12 64 214 ist ferner ein Nutstoßverfahren
bekannt, bei dem ein Stoßwerkzeug, das einen einzigen
Zahn aufweist, entlang der Werkstückfläche ständig hin
und her bewegt wird, wobei eine Ausstellvorrichtung
vorgesehen ist, die den Zahn vorschiebt, um die Nuttiefe
zu vergrößern.
Ein weiteres Nutstoßverfahren, bei dem ein Werkzeug mit
nur einem Zahn verwendet wird, ist aus DE-OS 28 27 947
bekannt. Eine bei diesem Werkzeug vorgesehene Ausstell
vorrichtung weist eine Keilfläche auf, die mit einer
entsprechenden Keilfläche an der den Schneidzahn tragen
den Nadel zusammenwirkt. Bei dem Verfahren nach DE-OS 28
27 947 werden die Ausstellvorrichtung und die Nadel
synchron bewegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stoßräum
verfahren und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung zu
schaffen, die das Herstellen einer Nut mit einer ein
zigen, relativ kurzen Räumnadel bei geringem Verschleiß
ermöglichen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß bei
dem Stoßräumverfahren mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1 und bei der Vorrichtung zu seiner Durchfüh
rung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3.
Nach der Erfindung wird eine kurze Räumstoßnadel in
mehreren Stoßvorgängen an der zu bearbeitenden Werk
stückfläche entlang geführt, wobei sie nach jedem Stoß
vorgang ein kurzes Stück vorbewegt wird, so daß der
nächste Stoßvorgang durch dieselbe Räumnadel unter ver
größerter Nuttiefe durchgeführt wird. Zwischen den
Stoßvorgängen wird lediglich die Räumnadel zurück
gezogen, es ist jedoch keine Umsetzung des Werkstücks
erforderlich und auch nicht der Einsatz einer anderen
Räumnadel. Das Räumverfahren kann daher kostengünstig
und mit geringem Zeit- und Maschinenaufwand durchge
führt werden.
Das Maß der seitlichen Vorbewegung der Räumnadel ent
spricht vorzugsweise etwa der Zahnspitzendifferenz zwi
schen den endseitigen Zähnen der Räumnadel. Die Räum
nadel beginnt somit den nächsten Stoßvorgang mit der
relativ niedrigen Zahnspitze an derjenigen Stelle, die
zuletzt durch die relativ hohe Zahnspitze am anderen
Ende der Räumnadel bearbeitet wurde. Somit wird mit
Hilfe einer einzigen kurzen Räumnadel der gleiche Ef
fekt erzeugt, der üblicherweise mit einer sehr langen
Räumnadel erreicht wird. Die Verwendung der kurzen
Räumnadel hat den Vorteil, daß ein langer Auslauf
bereich hinter dem Werkstück nicht erforderlich ist, so
daß das Verfahren auch bei schwierigen Werkstücken und
bei begrenzten Platzverhältnissen durchgeführt werden
kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es auch, die
Nuttiefe zu korrigieren, indem bei dem letzten Stoßvor
gang die Andrückvorrichtung nur so weit vorgeschoben
wird, wie es der endgültigen Nuttiefe entspricht. Bei
den bekannten Räumverfahren muß jeweils die Räumnadel
über ihre gesamte Länge durch das Werkstück hindurch
bewegt werden. Wenn die Zähne abgenutzt sind, ergibt
sich eine von der vorgesehenen Nuttiefe abweichende
Nuttiefe. Durch gesteuertes Bewegen der Andrückvorrich
tung kann dies bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kor
rigiert werden.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt der Stoßräumvorrichtung und
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II von
Fig. 1.
Die Stoßräumvorrichtung weist ein langgestrecktes Füh
rungsteil 10 auf, das eine nutförmige Führungsbahn 11
enthält, welche die Räumnadel 12 aufnimmt. Die Räum
nadel 12 besteht aus einem im wesentlichen rechteckigen
Stab 13, dessen Rückenfläche 14 sich in Stablängsrich
tung erstreckt. Auf der der Rückenfläche 14 gegenüber
liegenden Seite befinden sich zahlreiche hintereinander
angeordnete Zähne 15. Diese Seite verläuft in Bezug auf
die Rückenfläche 14 unter einem geringen Neigungswin
kel, so daß die Zahnspitzen der oberen Zähne 15 von der
Rückenfläche 14 einen größeren Abstand haben als die
Zahnspitzen der unteren Zähne 15. Anders ausgedrückt:
die Zahnhöhe (bezogen auf die Rückenfläche 14) vergrö
ßert sich in Längsrichtung der Räumnadel von unten nach
oben, wobei am unteren Ende die geringste Zahnhöhe vor
handen ist und am oberen Ende die größte Zahnhöhe.
Das Führungsteil 10 erstreckt sich in eine Bohrung 16
des Werkstücks 17 hinein oder durch diese hindurch,
wobei das Führungsteil 10 sich in der Bohrung 16 abstützt.
Die zu bearbeitende Werkstückfläche 18 ist derjenige
Teil der Bohrung 16, in den eine Nut eingearbeitet wer
den soll.
Das obere Ende der Räumnadel 12 ist mit einer Stoß
stange 20 verbunden, die in einer Längsführung 21 der
Räumstoßmaschine geführt ist. Die Stoßstange 20 ist
derart gesteuert, daß sie die Räumnadel 12 über die ge
samte Länge der Verzahnung durch das Werkstück 17 hindurch
schiebt und anschließend wieder auf demselben Wege zu
rückzieht.
Auf der den Räumzähnen 15 abgewandten Seite der Räum
nadel 12 befindet sich im inneren des Führungsteils 10
die Andrückvorrichtung 22. Diese Andrückvorrichtung 22
besteht aus einem langgestreckten Keil von geringem
Keilwinkel. Der Keilwinkel beträgt weniger als 1 : 30
und vorzugsweise 1 : 50. Die gerade Fläche 23 der An
drückvorrichtung 22 liegt voll flächig an der Rücken
fläche 14 der Räumnadel 12 an, während die Keilfläche 24
voll flächig an einer Schrägfläche 25 des Führungsteils
10 anliegt. Je tiefer die Andrückvorrichtung 22 ge
drückt wird, umso mehr werden die Räumzähne 15 aus der
Kontur des Führungsteils 10 herausgedrückt. Das obere
Ende der Andrückvorrichtung 22 ist mit einer Zustell
stange 26 der Räumvorrichtung verbunden, die sich ge
steuert in Längsrichtung bewegt. Am oberen Ende der
Andrückvorrichtung 22 befindet sich eine seitlich ab
stehende Nase 27, die sich in einer Nut 28 des Füh
rungsteils 10 bewegt.
Zur Herstellung einer Nut in dem Werkstück 17 wird das
untere Ende des Führungsteils 10 passend in die Bohrung
16 eingesetzt, während die Räumnadel sich im hochgezo
genen Zustand befindet. Dann wird die Räumnadel 12
durch die Stoßstange 20 niedergedrückt, wobei die Zähne
15 an der Werkstückfläche 18 angreifen. Da die Zahn
spitzen der oberen Zähne 15 weiter außen liegen als die
Zahnspitzen der unteren Zähne 15, wird die Nut durch jeden
der Zähne 15 um ein geringes Maß, z. B. 2/10 mm, vertieft.
Während des ersten Stoßvorganges befindet sich die An
drückvorrichtung 22 etwa in dem in Fig. 1 dargestellten
Zustand. Nach Beendigung des ersten Stoßvorganges wird
die Andrückvorrichtung 22 hochgezogen, so daß die Zähne
15 von der Werkstückfläche 18 freikommen. Anschließend
wird die Räumnadel 12 hochgezogen. Dann wird die An
drückvorrichtung 22 abgesenkt, und zwar auf eine größe
re Tiefe als bei dem ersten Stoßvorgang. Dabei werden
die Zahnspitzen weiter aus dem Führungsteil 10 heraus
gedrückt als beim ersten Stoßvorgang. Wird nun die
Räumnadel 12 bei dem zweiten Stoßvorgang nach unten be
wegt, wird die Nut durch die Zähne 15 vertieft. Das
Maß des seitlichen Ausstellens der Räumnadel 12 zwi
schen zwei Stoßvorgängen entspricht der Zahnhöhendif
ferenz zwischen dem obersten und dem untersten Zahn 15 der
Räumnadel 12. Auf diese Weise beginnt der zweite Stoßvor
gang dort, wo der erste aufgehört hat. Zahlreiche Stoß
vorgänge können nacheinander durchgeführt werden. Die
Steuerung der Räumnadel 12 und der Andrückvorrichtung
22 erfolgt vollautomatisch durch die Räummaschine, so
daß vom Beginn des Räumvorganges bis zu seinem Ende
manuelle Eingriffe nicht erforderlich sind.
Claims (6)
1. Stoßräumverfahren, bei dem eine Räumnadel (12) mit
zahlreichen Zähnen (15) mit in Längsrichtung fort
laufend weiter abstehenden Zahnspitzen stoßend an
einer Werkstückfläche (18) entlang geführt wird, um
darin eine Nut zu erzeugen und bei dem die Räumnadel
(12) nach jedem Stoßvorgang in Längsrichtung zurück
gezogen und dann in Richtung auf die zu bearbeitende
Werkstückfläche (18) seitlich vorbewegt wird, wobei
der nächste Stoßvorgang mit der selben Räumnadel
(12) die Nut vertieft,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach jedem Stoßvorgang zunächst eine die Räumna
del (12) gegen den Nutgrund abstützende Andrückvor
richtung (22) zurückgezogen wird, um die Räumnadel
(12) bei ihrer darauf folgenden Zurückbewegung zu
entlasten.
2. Stoßräumverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Maß der seitlichen Vorbewegung der
Räumnadel der Zahnspitzendifferenz zwischen den end
seitigen Zähnen der Räumnadel entspricht.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Stoßräumverfahrens
nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Führungsteil (10),
das eine linear bewegbare Räumnadel (12) mit zahl
reichen Zähnen (15) mit in Längsrichtung fortlaufend
weiter abstehenden Zahnspitzen abstützt und das eine
verstellbare Andrückvorrichtung (22) enthält, die
die Räumnadel nach jedem Stoßvorgang um ein vorbe
stimmtes Maß seitlich vorschiebt, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die
die Andrückvorrichtung und die Räumnadel derart
steuert, daß nach jedem Stoßvorgang zunächst eine
die Räumnadel (12) gegen den Nutgrund abstützende
Andrückvorrichtung (22) zurückgezogen wird, um die
Räumnadel (12) bei ihrer darauffolgenden Zurückbewe
gung zu entlasten.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andrückvorrichtung (22) einen längsver
schiebbaren Keil aufweist, der sich mit seiner zur
Längsrichtung der Räumnadel (12) geneigten Keilflä
che (24) an dem Führungsteil (10) abstützt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Andrückvorrichtung (22) aus einem
längsverschiebbaren Keil besteht, dessen Keilfläche
(24) eine geringe Steigung von weniger als 1 : 30,
vorzugsweise von etwa 1 : 50, aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Andrückvorrichtung (22) der
art gesteuert ist, daß sie während der Rückzugsbewe
gung der Räumnadel (12) im zurückgezogenen Zustand
ist.
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