DE4328487C2 - Verfahren und Schaltungsanordnung zum Übertragen von Datenströmen über Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitungen - Google Patents
Verfahren und Schaltungsanordnung zum Übertragen von Datenströmen über Zweidraht-BasisteilnehmeranschlußleitungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsan
ordnung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. des
Patentanspruches 4.
Ein derartiges Verfahren und eine derartige Schaltungsanord
nung sind bereits im Zusammenhang mit einem ISDN-Netz bekannt
("Telcom report", 8. Jahrgang, Februar 1985, Sonderheft
"Diensteintegrierendes Digitalnetz ISDN", Seiten 23 bis 28)
Bei diesen ist vorgesehen, daß über eine Zweidraht-Basisteil
nehmeranschlußleitung im Gleichlageverfahren in jeder der
Übertragungsrichtungen ein ISDN-Datenstrom in analoger Form
übertragen wird. Ein solcher ISDN-Datenstrom weist zwei,
Nachrichtensignale führende B-Kanäle sowie einen Signalisie
rungsinformationen führenden D-Kanal auf. Die zu übertragen
den Nachrichtensignale und Signalisierungsinformationen, die
zunächst als binäre Signale vorliegen, werden dabei durch ei
ne mit der Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung über eine
Gabelanordnung verbundene Sende-/Empfangseinrichtung einer
seits üblicherweise in ternäre Signale umcodiert und an
schließend durch eine Impulsformung in analoge Signale umge
setzt. Andererseits werden aus einem der Sende-/Empfangsein
richtung in Gegenrichtung zugeführten analogen ISDN-Daten
strom nach einer Analog-Digital-Wandlung die in diesem Daten
strom enthaltenen Nachrichtensignale und Signalisierungsin
formationen als binäre Signale zurückgewonnen. Je nach der
verwendeten Codierung sowie des vorhandenen Leitungsquer
schnittes sind dabei Reichweiten in der Größenordnung von
5-6 km möglich.
Darüber hinaus ist es aus "Introduction to Communication
Systems", Stremler, Ferrel G., 3. Auflage, Reading,
Massachusetts, Addison-Wesley Publishing Company, 1990,
Seiten 235, 236 und 315 bis 317, im Zusammenhang mit einem
Stereo-Multiplex-System bekannt, oberhalb des Stereobandes
ein Band für zusätzliche Kommunikationen vorzusehen.
Außerdem geht aus "Nachrichtenübertragung", Kammeyer, Karl
Dirk, B.G. Teubner, Stuttgart 1992, Seite 361, hervor, daß im
Zusammenhang mit Verkehrsfunk am Rande eines Stereo-Multi
plex-Signals ein stationärer Hilfsträger übertragen wird, der
für die Übertragung von Bereichskennungen mit niedrigen
Frequenzen amplitudenmoduliert ist.
Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Weg
zu zeigen, wie eine Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei
tung für die Übertragung von Datenströmen mehrfach aus
genutzt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Verfahrensmerkmale.
Der Vorteil der Erfindung besteht dabei in dem geringen
Steuerungsaufwand für die Mehrfachausnutzung von Zwei
draht-Basisteilnehmeranschlußleitungen. Unter der Voraus
setzung, daß für sämtliche über eine solche Zweidraht-
Basisteilnehmeranschlußleitung übertragenen Datenströme
einheitliche Dämpfungswerte gefordert werden, reduzieren
sich zwar die für die Trägerfrequenzsignale realisierbaren
Reichweiten. Diese reduzierten Reichweiten liegen jedoch
je nach der Anzahl der zusätzlich zu übertragenden Daten
ströme und damit je nach der Anzahl der zu verwendenden
Trägerfrequenzsignale in einer Größenordnung, die bei
spielsweise eine wirtschaftliche Mehrfachausnutzung von
Ortskabeln gestattet, da auch bei kürzeren Reichweiten ein
Großteil der Teilnehmereinrichtungen eines Kommunikations
netzes über Ortskabel erreichbar ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens gemäß der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Patentansprü
chen 2 und 3.
Die vorstehend aufgezeigte Aufgabe wird bei einer Schal
tungsanordnung gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 4
durch die in diesem Patentanspruch angegebenen schaltungs
technischen Merkmale gelöst. Der Vorteil dieser Schaltungs
anordnung besteht dabei in dem relativ geringen zusätzli
chen schaltungstechnischen Aufwand für eine Mehrfachaus
nutzung von Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitungen
eines Kommunikationsnetzes. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß die zusätzlichen schaltungstechnischen Elemente
den einzelnen Sende-/Empfangseinrichtungen nach- bzw. vor
geschaltet sind, so daß als Sende-/Empfangseinrichtungen
kommerziell erhältliche, für die sogenannte U-Schnitt
stelle eines ISDN-Kommunikationsnetzes realisierte Schalt
kreise verwendet werden können.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Schaltungsanordnung
gemäß der vorliegenden Erfindung ergibt sich aus dem
Patentanspruch 5.
Im folgenden wird nun die vorliegende Erfindung anhand von
Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einem Blockschaltbild eine beim Stand der
Technik mit einer Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei
tung verbundene Sende-/Empfangseinrichtung und
Fig. 2 zeigt den Anschluß einer Mehrzahl von Sende-/Empfangs
einrichtungen an eine Zweidraht-Basisteilnehmer
anschlußleitung gemäß der vorliegenden Erfindung.
Im folgenden wird zunächst auf die bei dem zuvorgenannten
Stand der Technik vorgesehene Übertragung eines ISDN-
Datenstromes über eine Zweidraht-Basisteilnehmeranschluß
leitung eingegangen, ehe die vorliegende Erfindung näher
erläutert wird. Hierzu ist in Fig. 1 ein Blockschaltbild
einer beim Stand der Technik vorgesehenen Sende-/Empfangs
einrichtung S/E dargestellt, durch welche eine Teilnehmer
einrichtung DEE über eine Gabelanordnung G an eine Zwei
draht-Basisteilnehmeranschlußleitung Ltg anschließbar ist.
In der oberen Hälfte der Fig. 1 sind dabei diejenigen
schaltungstechnischen Elemente dargestellt, die in die
Abgabe eines ISDN-Datenstromes an die Zweidraht-Basisteil
nehmeranschlußleitung Ltg einbezogen sind. Die untere
Hälfte der Fig. 1 gibt dagegen die schaltungstechnischen
Elemente wieder, die für eine Aufnahme eines in Gegenrich
tung über die Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung
übertragenen ISDN-Datenstromes vorgesehen sind.
Über die Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung Ltg
zu übertragenden Nachrichtensignale und Signalisierungs-
Informationen werden zunächst von der Teilnehmereinrich
tung DEE in binärer Form bereitgestellt. Diese Nach
richtensignale und Signalisierungsinformationen sind dabei
in einen ISDN-Datenstrom eingefügt, der aus zwei, Nach
richtensignale führenden B-Kanälen und einem die Signali
sierungsinformationen führenden D-Kanal gebildet ist und
mit einer Übertragungsbitrate von 144 kbit/s auftritt.
Dieser ISDN-Datenstrom wird von der Teilnehmereinrichtung
DEE her über eine Schnittstelleneinrichtung SST einem
Verwürfler SC zugeführt, der die in dem Datenstrom enthal
tenen Binärsignale derart verwürfelt, daß bei der nachfol
genden Übertragung über die Zweidraht-Basisteilnehmeran
schlußleitung keine periodischen Muster entstehen, die
eine ordnungsgemäße Funktion der Regelsysteme einer mit
dem anderen Ende der Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei
tung verbundene Empfangseinrichtung gefährden würden. An
schließend werden die in dem ISDN-Datenstrom enthaltenen,
nunmehr verwürfelten Binärsignale durch einen Codierer
COD in dreistufige Signale umgesetzt. Hierzu kann bei
spielsweise ein als 4B3T-Blockcode bezeichneter Code
verwendet werden. Im Anschluß daran werden in den nunmehr
vorliegenden dreistufigen ISDN-Datenstrom mit Hilfe eines
Multiplexers MUX Blocksynchronisier- und Wartungssignale
eingefügt, die zusammen mit den übrigen in dem ISDN-Da
tenstrom enthaltenen dreistufigen Signalen einen Impuls
former IF durchlaufen, welcher durch eine Impulsformung
eine Digital-Analog-Wandlung vornimmt. Der damit auftre
tende analoge ISDN-Datenstrom gelangt schließlich über
einen Senderausgang SA, der den Ausgang der in Fig. 1
dargestellten Sende-/Empfangsrichtung S/E darstellt, und
über den Sendezweig einer Gabelanordnung G auf die
Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung Ltg.
Gleichzeitig nimmt die Gabelanordnung G einen über die
Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung Ltg in Gegen
richtung übertragenen analogen ISDN-Datenstrom auf und
leitet diesen an einen Analog-Digital-Umsetzer A/D weiter.
Dabei gibt die Gabelanordnung zusätzlich zu den Empfangs
signalen noch als Echosignale bezeichnete Störsignale ab,
welche bei der zuvor beschriebenen Abgabe eines ISDN-Daten
stromes an die Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung
entweder direkt in der Gabelanordnung durch eine nicht
vollständige Entkopplung der Übertragungswege oder an Re
flektionsstellen dieser Zweidraht-Basisteilnehmeranschluß
leitung entstehen. Damit erhält der Analog-Digital-Wandler
nicht nur die tatsächlichen Empfangssignale, sondern ein
aus diesen und den Echosignalen gebildetes Signalgemisch
zugeführt. Der Analog-Digital-Wandler entnimmt dabei die
sem Signalgemisch in vorgegebenen Zeitabständen Abtast
proben und wandelt diese in Bitgruppen um. Mit diesen
Bitgruppen ist ein Addierer ADD beaufschlagt, dem gleich
zeitig von einem Echokompensator EK her mit jeder
Bitgruppe eine dem darin enthaltenen Echosignalanteil
entsprechende Bitgruppe als Kompensationssignal zugeführt
ist, so daß am Ausgang des Addierers Bitgruppen auftreten,
die lediglich noch die den Empfangssignalen entsprechenden
Signalanteile enthalten. Die Kompensationssignale leitet
der Echokompensator dabei aus dem am Ausgang des zuvor
erwähnten Multiplexers MUX auftretenden ISDN-Datenstrom
ab.
Die am Ausgang des Addierers ADD auftretenden Bitgruppen
werden für eine Weiterverarbeitung einem adaptiven Ent
zerrer ENT zugeführt, der durch die Zweidraht-Basisteil
nehmeranschlußleitung Ltg hervorgerufene Verzerrungen
weitgehend beseitigt. Nach dieser Entzerrung werden durch
einen Demultiplexer DEMUX die in dem empfangenen ISDN-
Datenstrom enthaltenen, oben bereits erwähnten Synchro
nisier- und Wartungssignale entfernt. Der daraus re
sultierende ISDN-Datenstrom wird anschließend einem
Decodierer DECOD zugeführt, der eine Umsetzung der in
diesem Datenstrom enthaltenen dreistufigen Signale in
Binärsignale unter gleichzeitiger Entwürfelung vornimmt.
Der damit am Ausgang des Decodierers auftretende binäre
ISDN-Datenstrom wird anschließend über die bereits
erwähnte Schnittstelleneinrichtung SST an die ebenfalls
zuvor erwähnte Teilnehmereinrichtung DEE weitergeleitet.
Die zuvor erläuterten Steuerungsvorgänge innerhalb der
Sende-/Empfangseinrichtung S/E werden durch eine in Fig. 1
mit ST bezeichnete Steuereinrichtung gesteuert. Darüber
hinaus ist für die Bereitstellung von Sende- und Empfangs
taktimpulsen eine Taktversorgungseinrichtung vorgesehen,
welche aus einem Taktgenerator TE und einer Taktregelein
richtung TR gebildet ist. Letztere dient insbesondere
zur Festlegung eines optimalen Zeitpunktes für die oben
erwähnte Entnahme von Abtastproben durch den Analog-Digi
tal-Wandler A/D.
Für die vorstehend erläuterten Steuerungsvorgänge bei der
Übertragung eines ISDN-Datenstromes pro Übertragungsrich
tung über eine Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung
existieren bereits kommerziell erhältliche, auch als U-
Bausteine bezeichnete integrierte Schaltkreise, die einen
in Fig. 1 dargestellten oder ähnlichen Aufbau aufweisen.
Als Beispiel für derartige integrierte Schaltkreise seien
hier die Schaltkreise PEB 2091 und PEB 20901 der Siemens AG
genannt. Bedingt durch die Realisierungsgenauigkeit dieser
U-Bausteine und der vom Übertragungsverfahren (Codierungs
verfahren) abhängigen Störempfindlichkeit ist eine Reich
weite von etwa 5 km bei einem Leitungsquerschnitt von
0,4 mm und bei der Verwendung einer 4B3T-Codierung er
reichbar. Bei Verwendung einer 2B1Q-Codierung ergibt sich
dagegen bei gleichem Leitungsquerschnitt eine maximale
Reichweite von 6 km.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung
ist nun vorgesehen, daß über eine Zweidraht-Basisteilneh
meranschlußleitung eines ISDN-Kommunikationsnetzes pro
Übertragungsrichtung eine Mehrzahl von einander unabhängi
ger ISDN-Datenströme übertragen werden. Dabei erfolgt die
Übertragung eines ersten der ISDN-Datenströme in einem
durch die oben erwähnte Codierung der Nachrichtensignale
und Signalisierungsinformationen vorgegebenen Basisband.
Bei dem vorgenannten Codierungsverfahren 4B3T erstreckt
sich dieses Basisband entsprechend dem Leistungsspektrum
dieser Codierung bis etwa 120 kHz. Bei Verwendung einer
2B1Q-Codierung erstreckt sich dagegen das Basisband bis
etwa 80 kHz. Die Übertragung der verbleibenden ISDN-Daten
ströme bzw. des verbleibenden ISDN-Datenstromes, falls
lediglich zwei voneinander unabhängige ISDN-Datenströme
pro Übertragungsrichtung übertragen werden, geschieht
dagegen jeweils durch eine Amplitudenmodulation eines
hinsichtlich der Frequenz oberhalb des jeweiligen Ba
sisbandes liegenden Trägerfrequenzsignales. Eine dafür
geeignete Anordnung ist in Fig. 2 dargestellt. Danach ist
eine Mehrzahl von Sende-/Empfangseinrichtungen S/E1 bis
S/Em vorgesehen, deren Anzahl der Anzahl der pro Über
tragungsrichtung über eine Zweidraht-Basisteilnehmeran
schlußleitung Ltg zu übertragenden ISDN-Datenströme ent
spricht. Von diesen Sende-/Empfangseinrichtungen, welche
jeweils durch einen der obengenannten U-Bausteine reali
siert sein mögen, sind dabei lediglich die Sende-/Empfangs
einrichtungen S/E1, S/Em-1 und S/Em angedeutet. Der von
der Sende-/Empfangseinrichtung S/E1 an die Zweidraht-
Teilnehmeranschlußleitung abzugebende bzw. von dieser
aufzunehmende ISDN-Datenstrom möge dabei im Basisband
übertragen werden. Hierzu ist diese Sende-/Empfangsein
richtung sendeseitig über eine Tiefpaßfilteranordnung TP1
und empfangsseitig über eine Tiefpaßfilteranordnung TP2 an
eine zugeordnete Gabelanordnung G1 angeschlossen.
Ein von den verbleibenden Sende-/Empfangseinrichtungen, in
Fig. 2 von den Sende-/Empfangseinrichtungen S/Em-1 und
S/Em, jeweils über die Zweidraht-Basisteilnehmeranschluß
leitung Ltg abzugebender bzw. von dieser aufzunehmender
ISDN-Datenstrom soll dagegen durch eine Amplitudenmodula
tion eines hinsichtlich der Frequenz oberhalb des Basis
bandes liegenden Trägerfrequenzsignales über die Zweidraht-
Basisteilnehmeranschlußleitung übertragen werden. Hierzu
ist die jeweilige Sende-/Empfangseinrichtung sendeseitig
über eine Tiefpaßfilteranordnung TP1 und eine dieser nach
geschaltete Modulationseinrichtung MOD an eine zugehörige
Gabelanordnung Gm-1 bzw. Gm angeschlossen. Empfangsseitig
erfolgt der Anschluß der jeweiligen Sende-/Empfangseinrich
tung an die zugehörige Gabelanordnung dagegen über eine
Tiefpaßfilteranordnung TP2 und eine mit der Gabelanordnung
verbundene Demodulationseinrichtung DEMOD. Die einzelnen
Gabelanordnungen sind dabei gemeinsam über einen Übertra
ger mit der Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung Ltg
verbunden. Durch die jeweilige Modulationseinrichtung wird
dabei ein Trägerfrequenzsignal durch den von der zugehöri
gen Sende-/Empfangseinrichtung sendeseitig abgegebene ISDN-
Datenstrom amplitudenmoduliert. Als Trägerfrequenzen für
die einzelnen ISDN-Datenströme werden voneinander abwei
chende, beispielsweise jeweils einem geradzahligen Viel
fachen der Grenzfrequenz des Basisbandes entsprechende
Frequenzen benutzt. Bei dem oben angegebenen Beispiel
einer Grenzfrequenz des Basisbandes von 80 kHz (2B1Q-
Codierung) sind dies also die Frequenzen 160 kHz, 320 kHz,
480 kHz usw.
Auf diese unterschiedlichen Frequenzen sind auch die den
Modulationseinrichtungen (MOD) individuell zugeordneten
Demodulationseinrichtungen (DEMOD) abgestimmt, um aus dem
der jeweiligen Sende-/Empfangseinrichtung zugeordneten
amplitudenmodulierten Trägerfrequenzsignal einen ISDN-
Datenstrom im Basisband zu gewinnen.
Die den Sende-/Empfangseinrichtungen zugeordneten sende
seitigen Tiefpaßfilteranordnungen TP1 sind von ihrer
Filtercharakteristik her derart ausgelegt, daß sie die
Signalanteile oberhalb des Basisbandes, bei dem ange
nommenen Beispiel oberhalb von 80 kHz, soweit unterdrü
cken, daß diese Signalanteile nach der Modulation das
Nutzsignal des Nachbarkanals nicht stören, d. h. sich
die bei den Modulationen entstehenden Seitenbänder be
nachbarter Kanäle nicht überlappen. Die den Sende-/Empfangs
einrichtungen empfangsseitig zugeordneten
Tiefpaßfilteranordnungen TP2 unterdrücken dagegen die
durch die Seitenbänder hervorgerufenen Signalanteile des
Nachbarkanals, die nach der Demodulation oberhalb von 80 kHz
liegen, soweit, daß sie das eigene Nutzsignal, d. h.
den der jeweiligen Sende-/Empfangseinrichtung zuzuführen
den ISDN-Datenstrom, nicht stören.
Die obengenannten U-Bausteine weisen bereits einen Sende
tiefpaß sowie einen Empfangstiefpaß auf. Deren jeweilige
Sperrdämpfung liegt jedoch unterhalb der für die Unter
drückung der störenden Seitenbänder erforderlichen
Dämpfung. In diesem Falle sind die Dämpfungschrakteristi
ken der Tiefpaßfilteranordnungen TP1 und TP2 so festzu
legen, daß aus der Summe der Dämpfungen des jeweiligen
Sendetiefpasses und der zugeordneten Tiefpaßfilteran
ordnung TP1 bzw. des jeweiligen Empfangstiefpasses und
der zugeordneten Tiefpaßfilteranordnung TP2 die für die
Unterdrückung des störenden Seitenbandes erforderliche
Gesamtdämpfung resultiert.
Je nach der Ausgestaltung der Modulationseinrichtungen MOD
können durch eine nichtideale Modulation störende Seiten
bänder bei einem Mehrfachen der jeweiligen Trägerfrequenz
entstehen. Um derartige störende Seitenbänder sowie empfangs
seitig auftretende höherfrequente Störsignale zu unter
drücken, kann, wie in Fig. 2 angedeutet, zwischen der je
weiligen Modulationseinrichtung MOD bzw. der jeweiligen
Demodulationseinrichtung DEMOD und der zugehörigen Gabel
anordnung eine weitere Tiefpaßfilteranordnung TP3 vorge
sehen sein.
Wie bereits erwähnt, ist eine Übertragung eines ISDN-
Datenstromes im Basisband über eine Zweidraht-Basis
teilnehmeranschlußleitung bis zu einer Länge von 6 km
bei einem Leitungsquerschnitt von 0,4 mm und einer 2B1Q-
Codierung dieses Datenstromes möglich, wobei diese Länge
eine Dämpfung des Datenstromes um 40 dB hervorruft. Die
nachfolgende Abschätzung gibt einen Überblick über die zu
erwartenden Reichweiten bei einer mehrfachen Übertragung
von ISDN-Datenströmen über eine Zweidraht-Basisteilnehmer
anschlußleitung. Die maximal mögliche Reichweite ist einer
seits durch die Realisierungsgenauigkeit der jeweiligen
Sende-/Empfangseinrichtung (U-Baustein) und andererseits
durch die Störempfindlichkeit des Übertragungssystems
begrenzt. Da die Nebensprechdämpfung innerhalb eines
Kabels mit zunehmender Frequenz abnimmt, wird bei einer
Mehrfachausnutzung sämtlicher Leitungspaare eines Kabels
für die Übertragung von ISDN-Datenströmen, insbesondere
bei einer Mehrfachausnutzung der beiden Leitungspaare
innerhalb eines Vierers, die mögliche Reichweite im Hin
blick auf die Nebensprechdämpfung begrenzt. Wird innerhalb
eines solchen Vierers dagegen nur ein Leitungspaar mehr
fach genutzt, begrenzen die Realisierungsgenauigkeiten
der jeweiligen Sende-/Empfangseinrichtungen die maximal
erzielbaren Reichweiten.
Wird davon ausgegangen, daß bei einer Mehrfachausnutzung
die Nutzsignale, d. h. die durch Amplitudenmodulation über
tragenen ISDN-Datenströme, ebenfalls etwa 40 dB gedämpft
sein dürfen, ergeben sich für die oben als Beispiel ange
gebenen Trägerfrequenzen folgende maximale Leitungslängen
L:
f = 160 kHz | |
L = 4 km | |
f = 320 kHz | L = 3,2 km |
f = 480 kHz | L = 2,7 km |
Diese Reichweiten gelten für den Fall, daß lediglich ein
Teil der Leitungspaare eines Kabels mehrfach genutzt
wird.
Sollen dagegen sämtliche Leitungspaare eines Kabels mehr
fach genutzt werden, dann wird die maximal mögliche Reich
weite durch das Nebensprechen begrenzt. Beträgt beispiels
weise die "worst-case"-Nebensprechdämpfung nach ANSI bei
80 kHz 57 dB und nimmt diese mit 15 dB pro Dekade ab, so
ergeben sich bei einer um 25 dB geforderten geringeren
Leistungsdämpfung für die angegebene Trägerfrequenzen in
etwa folgende Reichweiten L:
f = 160 kHz | |
L = 3 km | |
f = 320 kHz | L = 2 km |
f = 480 kHz | L = 1,3 km |
Daraus ergibt sich, daß eine mehrfache Ausnutzung eines
Ortskabels, insbesondere für eine Übertragung von 2 ISDN-
Datenströmen, wirtschaftlich ist, da beispielsweise bei
einer Reichweite von 3 bis 4 km ein Großteil der Teil
nehmereinrichtungen eines ISDN-Kommunikationsnetzes er
reicht werden kann.
Vorstehend wurde am Beispiel von teilnehmerseitig an eine
Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung angeschlossenen
Sende-/Empfangseinrichtungen die Mehrfachausnutzung einer
solchen Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung für die Über
tragung von ISDN-Datenströmen erläutert. Diesen Sende-/Empfang
seinrichtungen entsprechende Sende-/Empfangsein
richtungen sind dabei auch am anderen Ende dieser Zwei
draht-Basisteilnehmeranschlußleitung, welches beispiels
weise mit dem Eingang einer Vermittlungseinrichtung ver
bunden ist, vorhanden, um eine obenerwähnte bidirektiona
le Übertragung von ISDN-Datenströmen durchführen zu
können. Darüber hinaus wird noch darauf hingewiesen, daß
vorstehend die Mehrfachausnutzung einer Zweidraht-Basis
teilnehmeranschlußleitung lediglich am Beispiel von
ISDN-Datenströmen erläutert worden ist. Die vorliegende
Erfindung ist jedoch nicht auf derartige ISDN-Datenströme
beschränkt. Vielmehr ist sie auch dann anwendbar, wenn
über eine Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung eines
Kommunikationsnetzes von den obenerläuterten ISDN-
Datenströmen abweichende Datenströme in analoger Form un
ter Verwendung von Sende-/Empfangseinrichtungen übertragen
werden sollen. Beispielsweise können unter Verwendung der
obengenannten U-Bausteine beliebige Datensignale mit einer
Datenrate von bis zu 144 kbit/s pro verwendeten U-Baustein
übertragen werden.
Claims (5)
1. Verfahren zum Übertragen von aus Nachrichtensignalen und/oder
Signalisierungsinformationen gebildeten Datenströmen
in analoger Form über Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei
tungen (Ltg1, . . . , Ltgn) eines Kommunikationsnetzes,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die jeweilige Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei
tung (z. B. Ltg1) pro Übertragungsrichtung zwei voneinander
unabhängige Datenströme übertragen werden,
daß dabei die Übertragung eines ersten der Datenströme in
einem durch die Codierung der Nachrichtensignale und/oder
Signalisierungsinformationen vorgegebenen Basisband, die
Übertragung des verbleibenden Datenstromes bzw. der verblei
benden Datenströme dagegen jeweils durch eine Amplituden
modulation eines hinsichtlich der Frequenz oberhalb des Ba
sisbandes liegenden Trägerfrequenzsignales erfolgt
und daß die Frequenz des jeweiligen Trägerfrequenzsignales
einem geradzahligen Vielfachen der Grenzfrequenz des Basis
bandes entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachrichtensignale und/oder Signalisierungsinforma
tionen in dem jeweiligen Datenstrom mit einem 4B3T-Code über
tragen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachrichtensignale und/oder Signalisierungsinforma
tionen in dem jeweiligen Datenstrom mit einem 2B1Q-Code
übertragen werden.
4. Schaltungsanordnung zum Übertragen von aus Nachrichtensi
gnalen und/oder Signalisierungsinformationen gebildeten Da
tenströmen in analoger Form über Zweidraht-Basisteilnehmer
anschlußleitungen (Ltg1, . . . , Ltgn) eines Kommunikations
netzes, mit wenigstens einer teilnehmerseitig an die jewei
lige Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitung (z. B. Ltg1)
über eine Gabelanordnung (G) angeschlossenen, einen Daten
strom an die jeweilige Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei
tung abgebenden und von dieser aufnehmenden Sende- und Emp
fangseinrichtung (z. B. S/E1), zur Durchführung des Verfah
rens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die jeweilige Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei tung (z. B. Ltg1) teilnehmerseitig wenigstens zwei Sende- und Empfangseinrichtungen (S/E1, . . . , S/Em) jeweils über eine gesonderte Gabelanordnung (G1, . . . , Gm) angeschlossen sind,
daß die Sende- und Empfangseinrichtungen jeweils sowohl über einen einen Datenstrom führenden Sendesignalausgang als auch über einen für die Aufnahme eines Datenstromes vorgesehenen Empfangssignaleingang mit einer Tiefpaßfilteranordnung (TP1 bzw. TP2) verbunden sind, deren Sperrbereich oberhalb eines durch die Codierung der in den Datenströmen enthalte nen Nachrichtensignale und/oder Signalisierungsinformatio nen festgelegten Basisband liegt,
daß bei einer der Sende- und Empfangseinrichtungen (S/E1) die Tiefpaßfilteranordnungen direkt mit der zugehörigen Ga belanordnung (G1) verbunden sind,
daß bei der jeweiligen verbleibenden Sende- und Empfangsein richtung (S/E2, . . . , S/Em) einerseits zwischen der sendesei tigen Tiefpaßfilteranordnung (TP1) und der zugehörigen Gabel anordnung (G2, . . . Gm) eine Modulationseinrichtung (MOD), welche nach Maßgabe des zugeführten Datenstromes ein ampli tudenmoduliertes Trägerfrequenzsignal an die zugehörige Ga belanordnung (G2, . . . Gm) abgibt, und andererseits zwischen der empfangsseitigen Tiefpaßfilteranordnung (TP2) und der zugehörigen Gabelanordnung (G2, . . . Gm) eine der jeweiligen Modulationseinrichtung zugeordnete, ein über die zugehörige Cabelanordnung zugeführtes amplitudenmoduliertes Trägerfre quenzsignal demodulierende Demodulationseinrichtung (DEMOD) vorgesehen ist
und daß die Frequenz des jeweiligen Trägerfrequenzsignales einem geradzahligen Vielfachen der Grenzfrequenz des Basis bandes entspricht.
dadurch gekennzeichnet,
daß an die jeweilige Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußlei tung (z. B. Ltg1) teilnehmerseitig wenigstens zwei Sende- und Empfangseinrichtungen (S/E1, . . . , S/Em) jeweils über eine gesonderte Gabelanordnung (G1, . . . , Gm) angeschlossen sind,
daß die Sende- und Empfangseinrichtungen jeweils sowohl über einen einen Datenstrom führenden Sendesignalausgang als auch über einen für die Aufnahme eines Datenstromes vorgesehenen Empfangssignaleingang mit einer Tiefpaßfilteranordnung (TP1 bzw. TP2) verbunden sind, deren Sperrbereich oberhalb eines durch die Codierung der in den Datenströmen enthalte nen Nachrichtensignale und/oder Signalisierungsinformatio nen festgelegten Basisband liegt,
daß bei einer der Sende- und Empfangseinrichtungen (S/E1) die Tiefpaßfilteranordnungen direkt mit der zugehörigen Ga belanordnung (G1) verbunden sind,
daß bei der jeweiligen verbleibenden Sende- und Empfangsein richtung (S/E2, . . . , S/Em) einerseits zwischen der sendesei tigen Tiefpaßfilteranordnung (TP1) und der zugehörigen Gabel anordnung (G2, . . . Gm) eine Modulationseinrichtung (MOD), welche nach Maßgabe des zugeführten Datenstromes ein ampli tudenmoduliertes Trägerfrequenzsignal an die zugehörige Ga belanordnung (G2, . . . Gm) abgibt, und andererseits zwischen der empfangsseitigen Tiefpaßfilteranordnung (TP2) und der zugehörigen Gabelanordnung (G2, . . . Gm) eine der jeweiligen Modulationseinrichtung zugeordnete, ein über die zugehörige Cabelanordnung zugeführtes amplitudenmoduliertes Trägerfre quenzsignal demodulierende Demodulationseinrichtung (DEMOD) vorgesehen ist
und daß die Frequenz des jeweiligen Trägerfrequenzsignales einem geradzahligen Vielfachen der Grenzfrequenz des Basis bandes entspricht.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der jeweiligen Modulationseinrichtung (MOD)
bzw. Demodulationseinrichtung (DEMOD) und der zugehörigen
Gabelanordnung (G2, . . . Gm) eine weitere Tiefpaßfilter
anordnung (TP3) vorgesehen ist, deren Sperrbereich ober
halb eines ganzzahligen Vielfachen des jeweiligen Träger
frequenzsignales liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328487 DE4328487C2 (de) | 1993-08-24 | 1993-08-24 | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Übertragen von Datenströmen über Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328487 DE4328487C2 (de) | 1993-08-24 | 1993-08-24 | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Übertragen von Datenströmen über Zweidraht-Basisteilnehmeranschlußleitungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4328487A1 DE4328487A1 (de) | 1995-03-02 |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19702142A1 (de) * | 1997-01-22 | 1998-07-23 | Siemens Ag | Übertragungssystem zur Übertragung von Digitalsignalen im Teilnehmeranschlußnetz |
DE19705354A1 (de) * | 1997-02-12 | 1998-08-13 | Siemens Ag | Übertragungssystem zur Übertragung von Digitalsignalen in einem Funk-Teilnehmeranschlußnetz |
-
1993
- 1993-08-24 DE DE19934328487 patent/DE4328487C2/de not_active Expired - Lifetime
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---|---|---|---|---|
DE19702142A1 (de) * | 1997-01-22 | 1998-07-23 | Siemens Ag | Übertragungssystem zur Übertragung von Digitalsignalen im Teilnehmeranschlußnetz |
DE19705354A1 (de) * | 1997-02-12 | 1998-08-13 | Siemens Ag | Übertragungssystem zur Übertragung von Digitalsignalen in einem Funk-Teilnehmeranschlußnetz |
Also Published As
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DE4328487A1 (de) | 1995-03-02 |
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