DE4328417A1 - Verfahren zum Starten einer Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine - Google Patents

Verfahren zum Starten einer Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine

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Horst Wolf
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Maschinenfabrik Rieter AG
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    • D01HSPINNING OR TWISTING
    • D01H1/00Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
    • D01H1/14Details
    • D01H1/20Driving or stopping arrangements
    • D01H1/32Driving or stopping arrangements for complete machines
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  • Mechanical Engineering (AREA)
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten einer Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ringspinnmaschinen der genannten Art verfügen über einen höhenverstellbaren Ringrahmen, was die Bewicklung der Spinnhülsen über die gewünschte Höhe erlaubt. Im Ringrahmen­ antrieb ist ein Exzenter, üblicherweise Herzexzenter genannt, vorgesehen, welcher auf ein zwischen Antrieb und Ringrahmen vorgesehenes Übertragungsglied einwirkt. Dadurch über lagert sich der Grundbewegung des Ringrahmens eine weitere Hin- und Herbewegung mit größerer Frequenz und kleinerer Amplitude, was zur Kötzerbewicklung des Kops führt.
Wird nun eine Ringspinn- oder Zwirnmaschine gestartet, treten häufig Fadenbrüche auf:
Einmal bilden sich vom Abstellen der Maschine her Kringel, er­ zeugt durch die Verdrillung im zwischen Streckwerk und Läufer durchhängenden Faden. Beim Wiederanfahren können sich diese Kringel im Läufer verfangen, was den Durchlauf des Fadens hindert und zum Bruch führt.
Zum andern befindet sich der Läufer vor dem Wiederanfahren möglicherweise in einer für den Betrieb unerwünschten Lage. Beim Wiederanfahren kann dann der Läufer auf dem Spinnring verkanten, was ihn abbremst oder den Durchlauf des Fadens stört; beides erhöht die Bruchgefahr für den Faden.
Zum dritten liegt während des Aufbaus des Fadenballons durch die sich erhöhende Fliehkraft und, abhängig vom Stadium im Aufbau der Kötzerwicklung oder vom Fadenmaterial etc., eine erhöhte Beanspruchung im Faden, mithin erhöhte Bruchgefahr vor.
Nach dem Stand der Technik ist bekannt, daß der Start der Maschine unter nur geringer Bruchgefahr erfolgen kann, wenn die folgenden Randbedingungen gegeben sind:
Der Start muß aus der Herz-Spitz-Stellung erfolgen; entspre­ chend bewegt sich der Ringrahmen in der Startphase nach unten. Die Wicklung läuft somit zu größeren Durchmessern, was für die Beanspruchung des Fadens während dem Ballonaufbau vorteil­ haft ist.
Weiter wird unmittelbar nach dem Start ein nach unten gerich­ teter Zusatzhub des Ringrahmens ausgelöst. Dadurch werden die bestehenden Kringel langsam, der Zusatzhubgeschwindigkeit entsprechend ausgezogen. Die Beanspruchung des Fadens hält sich dabei im Rahmen, da Spindelwellenumdrehung und Lieferung entweder noch nicht angelaufen sind oder noch auf tiefen Wer­ ten gefahren werden.
Tatsächlich sind aber überwiegend die folgenden Randbedingun­ gen gegeben:
Nach dem Kopswechsel befindet sich der Ringrahmen im unteren Totpunkt, unabhängig von der Stellung des Herzes. Die Abwärts­ bewegung zu größeren Durchmessern ist nicht möglich, was dazu führt, daß beim Anfahren Fadenbrüche auftreten.
Nach einer Notabschaltung, d. h. einem gewollten Unterbruch, liegt eine beliebige Herzstellung vor. Beim erneuten Start ist das Risiko, daß Fadenbrüche auftreten, hoch.
Günstige Bedingungen sind aber beim "Feierabend-Aus" vorhan­ den: Das Abstellen kann derart vorgenommen werden, daß bei stehender Maschine Herz-Spitz-Stellung vorliegt. Damit liegen die oben genannten günstigen Randbedingungen vor. Der Start erfolgt mit vertretbarem Risiko für Fadenbrüche.
Nicht beabsichtigtes Abstellen der Maschine liegt vor nach einem Stromausfall, nach Defekten etc. Wie beim "Not-Aus" liegt dann eine zufällige Stellung des Herzens vor, was bedeu­ tet, daß eine Wahrscheinlichkeit von zwei Dritteln gegeben ist, daß sich die Ringbank beim neuen Start nach oben, an­ statt nach unten bewegt.
Zusammenfassend ergibt sich ein erhebliches Risiko für Faden­ brüche beim Start der Spinnmaschine.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu überwinden und ein Verfahren zum Starten einer Ringspinn- oder Zwirnmaschine zu schaffen, derart, daß ein erheblich verklei­ nertes Risiko für Fadenbrüche beim Startvorgang vorliegt.
Zur Lösung dieser Aufgabe besitzt das erfindungsgemäße Ver­ fahren die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1.
Zu Beginn der Spindelwellenrotation in der Startphase steigt die Beanspruchung im Faden durch den sich aufbauenden Ballon an. Solange die Lieferung von neuem Faden unterbleibt, kann der Ringrahmen in konstanter Höhe gehalten werden; eine weite­ re Bewicklung des Kops findet noch nicht statt. Somit läuft auch noch kein Faden durch den Läufer, was zur Folge hat, daß eine weitere Belastung durch den Durchlauf durch den Läufer, sei es durch nicht ausgestreckte Kringel, sei es durch erhöhte Fadenreibung am ungünstig liegenden Läufer, unterbleibt.
Die nur durch die Fliehkraft im sich aufbauenden Fadenballon gegebene Beanspruchung übersteigt die kritische Grenze für die Beschädigung des Fadens nicht. Zudem wächst mit dem größer werdenden Ballon die Verdrillung im Faden mit, was zur Folge hat, daß sich die Festigkeit des Fadens parallel zur größer werdenden Fliehkraft erhöht.
Es ergibt sich, daß von einem bestimmten Stadium im Ballon­ aufbau an die Verhältnisse derart günstig geworden sind, daß das Streckwerk eingeschaltet und somit die Lieferung des Fa­ dens ausgelöst werden kann, ohne daß die dadurch verursachte Mehrbeanspruchung Fadenbrüche nach sich zieht.
Über die Lösung der gestellten Aufgabe hinaus ergibt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur ein wesentlich günstigeres Durchschnittsrisiko für Fadenbrüche. Es gibt kei­ nen Abstellmodus mehr, wie z. B. "Not-Aus", wo eine erhöhte Bruchgefahr unvermeidlich ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel erfolgt der Beginn der Lieferung nach vollendetem Aufbau des Fadenballons. Der Faden besitzt dann eine maximale Verdrillung, somit eine maxi­ male Festigkeit für die Beanspruchung durch den nun beginnen­ den Fadendurchlauf durch den Läufer. Eventuell verbleibende Kringel werden ohne Schädigung durch den Läufer gezogen. Eben­ so wird ein ungünstig liegender, z. B. verkanteter Läufer durch den bruchfest verdrillten Faden in seine reibungsarme Betrieb­ sposition gezogen.
Bei einer anderen Ausführungsform nach Anspruch 12 werden die Spindelwellen, wie es im Stand der Technik üblich ist, durch einen von einem Frequenzumrichter gespiesenen Asynchronmotor angetrieben. Das Streckwerk jedoch wird erfindungsgemäß durch einen mit demselben Frequenzumrichter betriebsfähig verbunde­ nen Reluktanzmotor angetrieben, was erlaubt, das Streckwerk nach der Vorschrift von Anspruch 1 in einem Zeitpunkt zuzu­ schalten, wo sich die Spindeln bereits in Betrieb befinden. Über die Lösung der gestellten Aufgabe hinaus ergibt sich durch diese Anordnung der geforderte, schnelle Anlauf des Streckwerks bis zur genau einzuhaltenden Liefergeschwindig­ keit, während der konstruktive Aufwand für die Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 minimal bleibt: Ein weiterer Fre­ quenzumformer für die Ansteuerung der Streckwerkmotoren, wel­ che ein eigenes Drehzahlprogramm fahren, entfällt.
Weitere Ausführungsformen weisen Merkmale der abhängigen An­ sprüche auf.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Figuren näher umschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch einen Querschnitt durch eine Ringspinn- oder Zwirnmaschine zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfah­ rens;
Fig. 2-4 das Startprogramm gemäß der vorliegenden Erfindung nach einem Unterbruch an allgemeiner Stelle in der Bewicklung eines Kops; und
Fig. 5-7 das Startprogramm gemäß der vorliegenden Erfindung nach einem Kopswechsel;
Fig. 8a und b schematisch dem Startprogramm vorangehende Ab­ stellprogramme für die Spindelwellen und das Streckwerk;
Fig. 9 schematisch den Aufbau der Ringrahmensteuerung mit einem Exzenterherz; und
Fig. 10 schematisch ein Maschinenlayout, bei welchem das Streck­ werk über einen Reluktanzmotor angetrieben ist.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine 1. Dargestellt ist ein Gestell 2, eine Spinnein­ heit 3, ein Ringrahmen 4 sowie ein Bereich 5 des Oberteils des Gestells 2.
Die Spinneinheit 3 besitzt ein Streckwerk 6, eine Spindelwelle 7 sowie einen am Ringrahmen 4 angeordneten Spinnring 8, an welchem ein Läufer 9 läuft. Die Spindelwelle 7 ist in einem Einzelspindelwellenmotor 10 gelagert.
Zusammen bilden die Spindelwelle 7, der Spinnring 8 sowie der Läufer 9 eine Fadenführungseinrichtung für einen Faden 11, welcher von einer an einem Halter 12 hängenden Vorgangspule 13 abgezogen wird.
Weiter dargestellt ist ein Antrieb 14 für den Ringrahmen 4 mit einem dazwischen liegenden Übertragungsglied 15.
Eine Datenverarbeitungseinheit 17 besitzt einen Speicher 18 für ein Startprogramm gemäß der vorliegenden Erfindung und ist mit Sensorleitungen 19, 20 und 21 für Stellgrößen bezüg­ lich der Position des Ringrahmens 4, der Spindelwellendrehzahl und der Liefergeschwindigkeit von Faden 11 aus dem Streckwerk 6 betriebsfähig verbunden.
Ihrerseits mit der Datenverarbeitungseinheit 17 betriebsfähig verbunden ist eine Steuereinheit 22, ebenfalls betriebsfähig verbunden mit Steuerleitungen 23, 24 und 25 für die Antriebe des Ringrahmens 4, der Spindelwelle 7 und des Streckwerks 6.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm, in welchem die Höhe der Ringbank 4 über die Zeit t aufgetragen ist. Entsprechend dem Bewegungs­ bereich der Ringbank 4 sind auf der Abszisse markiert, die Unterwindstellung UW, die Oberwindstellung OW, die Anspinn­ stellung ANS, der obere Umkehrpunkt und der untere Umkehrpunkt OU, UU für die Wicklung einer Kötzer-Lage; der obere Umkehr­ punkt in der Startphase OUST und der untere Umkehrpunkt in der Startphase UUST für die Bewicklung während der Startphase sowie die Starthöhe der Ringbank HST und die Höhe des Ringrahmens 4 nach dem Unterbruch in der Bewicklung HUN.
Auf der Ordinate ist mit t1 die Startzeit bezeichnet, welche einen Zusatzhub des Ringrahmens 4 einleitet. t2 bezeichnet die Zeit bei Beendigung des Zusatzhubes und der Beginn einer Rück­ bewegung des Ringrahmens 4. t3 markiert einen Zeitabschnitt bei oder kurz nach dem Beginn der Rückbewegung. t4 ist die Zeit, welche gegeben ist, sobald die Rückbewegung beendet ist.
Anstelle des ausgezogenen, nach oben führenden Zusatzhubs Zh ist auch ein nach unten gerichteter Zusatzhub Zh gemäß der gestrichelten Linie denkbar. Dieser kommt dann zur Anwendung, wenn der nach oben gerichtete Zusatzhub Zh über die Oberwinds­ tellung hinausführen würde, da die Starthöhe HST zu weit oben liegt. Die Rückbewegung führt dann entsprechend wieder nach oben.
Im Zeitabschnitt t4, t5 bleibt die Höhe des Ringrahmens 4 konstant. In der Zeit zwischen t5, t6 sowie t7, t8 wird der Ringrahmen 4 nach oben und in der Zeit zwischen t6, t7 sowie t8, t9 nach unten gefahren.
Fig. 3 ist ein Diagramm, in welchem die Spindelwellendrehzahl in Abhängigkeit von der Zeit t aufgetragen ist. Die Spindel­ welle 7 wird gemäß dem Diagramm nach Fig. 3 erst zur Zeit t3 in Rotation versetzt und nach Erreichen einer ersten Drehzahl n1 verlangsamt weiter beschleunigt.
Fig. 4 zeigt ein Diagramm, in welchem die Lieferung L von Faden 11 aus dem Streckwerk 6 über der Zeit aufgetragen ist. Zur Zeit t5 wird die Lieferung sofort auf einen minimalen Wert L1 erhöht und dann verlangsamt weiter hochgefahren.
Fig. 5 zeigt ein Diagramm entsprechend dem Diagramm von Fig. 2, wobei die Höhe der Ringbank beim Start nach einem Kopswechsel über der Zeit aufgetragen ist. Die Bezeichnungen von Abszisse und Ordinate entsprechen denjenigen von Fig. 2.
Die Fig. 6 und 7 zeigen die Diagramme der Fig. 3 und 4, wobei die Spindelwellendrehzahl und die Liefergeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Ringrahmenstellung gemäß Fig. 5 aufgetra­ gen sind.
Fig. 8a und b zeigen schematisch ein Auslaufdiagramme für die Maschine von Fig. 1: In Fig. 8a wird die Streckwerkdrehzahl nSt gegenüber derjenigen der Spindelwellen später, aber überpro­ portional reduziert, was zur Folge hat, daß die im Fadenbal­ lon stehende Fadenreserve auf den Kops aufgewickelt, ein Durch­ hängen des Fadens - und damit die Kringelbildung - beim Ma­ schinenstillstand reduziert wird, so daß die Gefahr des Fa­ denbruchs weiter sinkt.
In Fig. 8b wird umgekehrt die Spindelwellendrehzahl überpro­ portional vermindert, was insbesondere bei höher verdrillten Garnen dazu führt, daß der durchhängende Faden weniger ver­ drillt ist, also weniger zur Kringelbildung neigt.
Die überproportionale Verminderung entweder der Spindelwellen­ drehzahl oder der Streckwerkdrehzahl soll mindestens während einer Phase des Auslaufvorgangs erfolgen, um das Durchhängen oder eine hohe Verdrillung des Fadens zu erreichen; nach Be­ darf kann auch die eine Drehzahl in einer ersten Phase noch konstant gehalten werden, während die andere bereits absinkt.
Fig. 9 zeigt schematisch den Ringrahmenantrieb der Maschine von Fig. 1, wobei dem Grundantrieb ein zusätzlicher Antrieb über­ lagert ist. Der Grundantrieb besteht aus dem Motor 60 und dem flexiblen Zugglied 61, welches über verschiedene Rollen 62 läuft und für die gewünschte Hin- und Her-Bewegung, an einer Rückstellfeder 63 verankert ist. Der zusätzliche Antrieb weist einen Motor 65, welcher auf einen herzförmigen Exzenter 66 wirkt, auf. Der Exzenter 66 wiederum wirkt auf den an der Rolle 67 gelagerten Verschwenkbalken 68, so daß sich die auf dem Zugglied 61 abstützende Rolle 69 der Pfeilrichtung ent­ sprechend hin- und herbewegt. Im Zugglied 61 addieren sich die Bewegungen des Grundantriebs, d. h. des Motors 60, und des Zu­ satzantriebs, d. h. des Exzenters 66, wobei die Gesamtbewegung sich über die Achse 70 auf die Rolle 71 und von dort auf das Übertragungsglied 72, somit auf den Ringrahmen 4 überträgt. Die Gesamtbewegung erlaubt das Aufbringen einer Kötzerbewick­ lung auf den Kops 7′. Die Lagerstellen 73 befinden sich im Gestell 2 der Maschine 1.
Fig. 10 zeigt schematisch die Streckwerke 6 bzw. deren Zylinder 70, 71 und 72. Die Zylinder werden über ein Getriebe 73 durch einen Reluktanzmotor 74 angetrieben.
Die schematisch angedeuteten Spindenwellen 7 besitzen einen gemeinsamen Asynchronmotor 75, welcher über einen Frequenzum­ richter 76 gespiesen wird.
Der Reluktanzmotor 74 wird ebenfalls durch den Frequenzumrich­ ter 76 gespiesen, wobei ein Schalter 77 vorgesehen ist, um die Speisung erst dann zuzuschalten, wenn das Streckwerk gemäß dem vorliegenden Verfahren zum Starten der Maschine in Betrieb gesetzt werden soll. Der Reluktanzmotor 74 ist in der Lage, bei der durch Schließen des Schalters 77 vorgegebenen Fre­ quenz hochzufahren und dieser synchron zu folgen, was ermög­ licht, einen den Streckwerkantrieb bedienenden Frequenzumrich­ ter einzusparen.
Zu Beginn der Startphase aktiviert die Datenverarbeitungsein­ heit 17 über die Steuerleitung 23 den Antrieb des Ringrahmens 4, so daß dieser aus der Starthöhe hST auf die Höhe Z oder Z′ gebracht wird. Dadurch werden Kringel aus dem zwischen Streck­ werk 6 und Spinnring 9 durchhängenden Faden ausgezogen. An­ schließend wird der Ringrahmen durch eine Rückbewegung R zurück auf die Höhe hun gefahren; die Datenverarbeitungseinheit 17 hat beim Abbruch der vorgehenden Bewicklung über die Sen­ sorleitung 19 die damalige Höhe, die Höhe hun, des Ringrahmens 4 festgestellt und abgespeichert, so daß dazwischen liegende Manipulationen die Wiederaufnahme der Bewicklung des Kops nicht beeinträchtigen können.
Ist einmal die Höhe hun erreicht, aktiviert die Datenverarbei­ tungseinheit 17 über die Steuerleitung 24 den Spindelwellen­ antrieb 10, so daß der zwischen Streckwerk 6 und Spinnring 9 durchhängende Faden 11 verdrillt und zum Fadenballon aufgebaut wird. Die Beschleunigung der Spindelwellendrehzahl erfolgt in Abhängigkeit vom Fadenmaterial, in der Regel ist nach Errei­ chen einer ersten Drehzahl n1 eine verlangsamte Beschleunigung angebracht, da mit größer werdendem Radius des Fadenballons die Fadenbeanspruchung überproportional anwächst. Die fort­ schreitende Verdrillung bewirkt aber parallel eine Verstärkung des Fadens.
Zur Zeit t5 ist der Fadenballon fertig aufgebaut; die Daten­ verarbeitungseinheit 17 schaltet über die Steuerleitung 25 das Streckwerk 6 und über die Steuerleitung 23 den Ringrahmenan­ trieb ein, worauf gleichzeitig die Lieferung von Faden 11 aus dem Streckwerk 6 und der Arbeitshub des Ringrahmens 4 erfol­ gen.
In Fig. 2 erfolgt der Arbeitshub des Ringrahmens 4 bis zur Zeit t6 nach oben; dies in Fortsetzung der vor dem Unterbruch in der Bewicklung angefangenen Lage der Kötzerwicklung. Die Da­ tenverarbeitungseinheit 17 speichert also beim Unterbruch in der Bewicklung nicht nur die Höhe hun des Ringrahmens, sondern auch dessen Vorschubrichtung.
Nach Erreichen der Höhe oust ist die beim Unterbruch in der Bewicklung erst angefangene Wicklungslage fertiggestellt, so daß zur Zeit t6 mit einer neuen Lage begonnen werden kann.
Durch das oben beschriebene Verfahren wird sichergestellt, daß nach Fertigstellen der Wicklungslage zur Zeit t6 der Wicklungsunterbruch im wesentlichen nicht mehr festgestellt werden kann. Trotz Unterbruch zu beliebiger Zeit in der Be­ wicklung ist somit der Aufbau des Kops im wesentlichen unge­ stört. Eine weitere Kötzerlage kann in der Zeit von t7 bis t9 aufgebracht werden, ohne daß sich der Bewicklungsunterbruch auswirken würde.
Fig. 5 zeigt ein Startprogramm für das Starten nach dem Kops­ wechsel. Dieses Startprogramm ist grundsätzlich gleich aufge­ baut, wie das Programm von Fig. 2. Es gibt aber beim Unterbruch in der Bewicklung keine allgemeine hun wo die Kötzerlage un­ terbrochen worden ist. Nach dem Kopswechsel befindet sich der Ringrahmen 4 in Unterwindstellung UW. Entsprechend wird er zum Ausziehen von Kringeln nur nach oben in eine Höhe Z gebracht. Die Spindelwellendrehzahl wird durch die Datenverarbeitungs­ einheit 17 zu einem Zeitpunkt t10 hochgefahren, wo sich der Ringrahmen 4 noch in der Rückbewegung befindet. Der Ballon­ aufbau erfolgt dann in einer dafür günstigen Höhe h, abhängig vom Fadenmaterial. Zur Zeit t11 wird dann mit der Bewicklung begonnen, d. h. die Lieferung von Faden 11 aus dem Streckwerk 6 aktiviert.
Wie bereits erwähnt, besteht die Besonderheit des Verfahrens gemäß den Fig. 5-7 darin, daß sich der Ringrahmen nach dem Kopswechsel in Unterwindstellung befindet; es gibt deshalb keine Höhe hun bzw. Vorschubrichtung, welche durch die Daten­ verarbeitungseinheit 17 in der Startphase zu berücksichtigen ist. Für hun wird ein Wert h und für die Vorschubrichtung der Vorschub nach oben standardmäßig verwendet.
Bei schnell laufenden Spinnmaschinen mit einer Betriebsdreh­ zahl über ca. 18 000 U/min besteht die Tendenz, leichtere Läufer zu verwenden, damit die Fadenspannung nicht zu groß wird. Andererseits erfordert ein stabiler Fadenballon, der die sogenannten Anfahrfadenbrüche verhindert, eine Mindest­ spannung im Faden. Es kann davon ausgegangen werden, daß der Aufbau des Ballons abgeschlossen ist, wenn im Faden eine Spannung von 10% der Bruchspannung des Fadens erreicht ist. Um dies zu erreichen, soll bei einer Läufermasse unter 30 mg mit einer Winkelbeschleunigung der Spindeln 1/sec2 angefahren werden.

Claims (12)

1. Verfahren zum Starten einer Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine mit einem Gestell, einem Antrieb (A) und einer Steuerung (S) für zu bewegende Organe, mit einem Ringrahmen und Spinn- bzw. Zwirneinheiten, welche je ein Streckwerk sowie eine Fadenfüh­ rungseinrichtung mit je einer Spindelwelle für eine zu einem Kops zu bewickelnde Hülse und je einen über einen Spinnring am Ringrahmen angeordneten Läufer aufweisen, dadurch gekennzeich­ net, daß in der Startphase die Lieferung von Faden (11) aus dem Streckwerk (6) in Abhängigkeit vom Aufbau des Fadenballons erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lieferung von Faden (11) nach dem fertig aufgebauten Fa­ denballon zugeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit vom Aufbau des Fadenballons ein Zusatzhub (Zh) des Ringrahmens (4) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzhub (Zh) vor dem Aufbau des Fadenballons erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Lieferung des Fadens nach einer Rückbe­ wegung (R) des Ringrahmens (4) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5 zum Starten nach einem Unter­ bruch in der Bewicklung des Kops (16), dadurch gekennzeichnet, daß der Ringrahmen (4) durch die Rückbewegung (R) an den Ort gesetzt wird, wo die Bewicklung des Kops (16) unterbrochen worden ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 zum Starten nach einem Kops­ wechsel, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringrahmen (4) durch die Rückbewegung (R) in Anspinnstellung (ANS) gesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Zusatzhub (Z) nach oben, bei einer oberhalb einer vorbestimmten Höhe liegenden Startposition (hat) nach unten erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß ein dem Starten der Maschine vorangehender Auslaufvorgang mindestens eine Phase aufweist, in welcher die Drehzahlen der Spindelwellen (7) und des Streckwerks (6) nicht proportional vermindert werden, derart, daß nach erfolgtem Auslauf entweder der Durchhang des Fadens in der Spinneinheit (7) vermindert oder der Faden (11) vermehrt verdrillt ist.
10. Steuerung für eine Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Datenverarbeitungseinheit (17) mit Speichern (18) für insbesondere ein Startprogramm für die Maschine (1), welche mit Steuerleitungen (22, 24, 25) für den Antrieb und mit Sensorleitungen (19, 20, 21) für Stellgrößen von mindestens dem Ringrahmen (4), der Spindelwelle (7) und des Streckwerks (6) betriebsfähig verbindbar ist.
11. Steuerung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein ein­ ziges Startprogramm nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
12. Ringspinn- oder Zwirnmaschine zur Ausführung des Verfah­ rens nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (A) für die Spindelwellen einen Asynchronmo­ tor (40) und für das Streckwerk einen Reluktanzmotor (45) sowie die Steuerung (S) einen für den Asynchronmotor (40) und den Reluktanzmotor (45) gemeinsamen Frequenzumrichter aufwei­ sen.
DE19934328417 1992-09-03 1993-08-24 Verfahren zum Starten einer Ringspinn- bzw. Zwirnmaschine Withdrawn DE4328417A1 (de)

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