DE4328303C2 - Einrichtung zum Entzundern von warmem Walzgut - Google Patents
Einrichtung zum Entzundern von warmem WalzgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entzundern
von warmem, an der Einrichtung vorbeibewegtem Walzgut
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einer bekannten derartigen Einrichtung sind mehre
re senkrecht auf das Walzgut gerichtete Düsen in Reihe
längs eines Balkens angeordnet, der um eine zum Walz
gut senkrechte Achse rotierbar ist (DE 31 25 146 A1),
wobei die Drehzahl des Balkens (im Bereich von
400-3000 U/min) an die Vorschubgeschwindigkeit des Walzgu
tes derart anpaßbar ist, daß eine Mehrfachüberstrei
chung jeder Stelle der zu entzundernden Fläche des
Walzgutes stattfindet.
Fig. 1 zeigt eine andere bekannte Entzunderungs-Ein
richtung im Grobwalzwerk-Teil einer Walzstraße zum
Herstellen von breiten Stahlbändern. Bezugszahl 1 be
zeichnet einen Glühofen zum Glühen des zu walzenden
Materials, Bezugszahl 2 ein vertikales Grobwalzwerk,
Bezugszahl 3 ein horizontales Grobwalzwerk und Bezugs
zahl 4 wiederum ein vertikales Grobwalzwerk. Zwischen
den Walzwerken 2, 3, 4 sind jeweils Entzunderungs-Ein
richtungen 5 angeordnet, welche das Walzgut von beiden
Seiten mit Druckwasser besprühen und dadurch Zunder
schichten von den unteren und oberen Oberflächen des
in Pfeilrichtung F auf einem Rollengang mit angetrie
benen Rollen 6 bewegten Walzgutes 7 abträgt.
In Fig. 2 ist die bekannte Entzunderungs-Einrichtung 5
im einzelnen dargestellt. Dabei erstrecken sich Druck
wasser-Rohre 8 mit gegen die beiden gegenüberliegenden
Oberflächen des Walzgutes 7 gerichteten Reihen
von Düsen 9 quer zur Längserstreckung oder Bewegungs
richtung F des Walzgutes 7. Die Düsen 9 sind als
Flachstrahldüsen ausgebildet, deren Strahlbild 10 ei
ner flachgedrückten Ellipse entspricht. Alle Düsen 9
sind so ausgerichtet, daß die große Hauptachse dieser
flachgedrückten Ellipse des Strahlbildes 10 ebenfalls
quer zur Längserstreckung oder Bewegungsrichtung F des
Walzgutes 7 liegt, damit alle Oberflächenbereiche des
zwischen den Düsen 9 hindurchtransportierten
Walzgutes 7 von den Flachstrahldüsen entzundert werden.
Das Druckwasser wird von Zentrifugalpumpen 13 gelie
fert, welche von Motoren 14 angetrieben sind. Die Zen
trifugalpumpen 12 arbeiten über Rückschlagventile 15
auf einen Druckwasserspeicher 16, welcher eine Sammel
leitung 11 über ein absperrbares Ventil 17 mit Druck
wasser versorgt und somit die Druckwasser-Rohre 8 auf
Abruf mit Druckwasser versorgt. Typische Betriebsbe
dingungen sind dabei eine Walzgutbreite von 900 mm,
eine Bewegungsgeschwindigkeit des Walzgutes 7 in Richtung
des Pfeiles F von 1 m/s und ein Durchfluß durch die
Düsen 9 von 12 000 l/min.
Ein Entzundern mit der bekannten Entzunderungs-Ein
richtung gemäß Fig. 2 ist nicht in jeder Hinsicht zu
friedenstellend. Zum einen reicht die Abtragungstiefe
nicht dazu aus, allen (auch unsichtbaren) Zunder zu
entfernen. Auch kann es dazu kommen, daß durch die
Wasserbestrahlung abgeplatzter Zunder auf die Oberflä
che des Walzgutes zurückfällt und im nächsten Walzgang
dort erneut in die Oberfläche eingewalzt wird.
Schließlich kann es aufgrund des großen Druckwasser
durchflusses zu einer unerwünsch
ten Abkühlung des Walzgutes 7 kommen, die das Walzen in
den nachfolgenden Walzgängen erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ein
richtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebe
nen Art zu schaffen, mit der beim Entzundern von war
mem Walzgut eine Oberflächenbehand
lung mit großer Gleichmäßigkeit und gewünschter Abtragungstiefe sowie eine gute
Oberflächenqualität der behandelten Oberflächen des
Walzgutes erzielt werden können, wobei gleichzeitig
abgelöste Zunderpartikel von der Oberfläche weggeför
dert werden sollen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind bei der Einrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß die in dessen
kennzeichnendem Teil angegebenen Merkmale vorge
sehen.
Die erfindungsgemäß unterschiedlichen Winkeln der Düsen
jedes Düsenkopfes bezüglich dessen Drehachse sind vor
zugsweise so gewählt, daß das Spritzbild der einen
Düse an dasjenige der anderen Düse zumindest angrenzt.
Aufgrund der erzielten Gleichmäßigkeit der Entzunde
rung über die gesamte bestrahlte Fläche ist eine Ein
richtung gemäß der Erfindung besonders geeignet für
die Entzunderung von dünnen Blechen oder Platten, wie
sie insbesondere beim Stranggießen erzeugt werden.
Die Erfindung ist insbesondere gegenüber dem gattungs
bildenden Stand der Technik insofern vorteilhaft, als
aufgrund der Düsenneigung zumindest einer der Düsen
von der Oberfläche des Walzgutes abgesprengte Zunder
partikel nach außen weggefördert werden, wobei
gleichwohl eine kompaktere Bauweise erzielt ist.
Die Intensität und Gleichmäßigkeit der Oberflächenbe
arbeitung ist davon abhängig, daß alle Oberflächenbe
reiche mehrfach von dem Druckfluid beaufschlagt wer
den. Hierzu tragen abgesehen vom grundsätzlich vorge
gebenen Abstand der Düsenköpfe von der Walzgutoberflä
che nicht nur die Anzahl der Düsen je Düsenkopf son
dern auch die Abstimmung der Drehgeschwindigkeit der
Düsenköpfe auf die relative Bewegungsgeschwindigkeit
des Werkstückes (des Walzgutes) gemäß Patentanspruch 2
bei.
In Versuchen hat sich bei einer relativen Bewegungsge
schwindigkeit von etwa 0,8 m/s eine Drehgeschwindig
keit von etwa 1000 U/min als besonders günstig erwie
sen.
Der Durchmesser der Düsenköpfe beträgt in der Praxis
bis zu 500 mm, vorzugsweise zwi
schen 100 und 200 mm. Die Düsen können in bekannter Weise
als Flachstrahldüsen, aber auch als Rund
strahldüsen mit runden Strahlbildern ausgebildet sein.
Es ist günstig, wenn der Winkel mindestens einer Düse
jedes Düsenkopfes bezüglich der im wesentlichen senk
recht zur Oberfläche des Walzgutes stehenden Drehachse
des Düsenkopfes um einen Winkel zwischen 0° und 30°
verstellbar ist, um die Düsenstellung den Erfordernis
sen des Betriebes anpassen zu können.
Wenn z. B. eine besonders intensive Behandlung der
Oberfläche gewünscht ist, sollten die Düsen möglichst
nahezu senkrecht zur Werkstückoberfläche stehen.
Eine Anordnung der Düsenreihen quer zum Walzgut ist
nicht zwingend; der Fachmann kann andere, ihm
zweckmäßig erscheinende Anordnungen vorsehen, zum Bei
spiel entgegengesetzt schräg zum Walzgut verlaufende
Anordnungen (DE 29 01 896 C2).
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kön
nen zum Entfernen bzw. Fernhalten abgetragener Zun
derpartikel von den behandelten Oberflächen den Düsen
köpfen Auffangrinnen für abgesprengte Zunderpartikel
zugeordnet sein.
Die Einrichtung nach der Erfindung kommt dank der
sehr hohen eingesetzten Druckfluid-Drücke (in der Grö
ßenordnung von 1000 bar) und damit dank großer Be
strahlungsintensität und dank des sehr hohen volume
trischen Pump-Wirkungsgrades (96%) mit sehr geringen
Durchflußmengen (ca. ¼ des konventionellen Durchflus
ses) aus. Dies führt zu geringem Wasserverbrauch und
vermindert gleichzeitig eine unerwünschte Abkühlwir
kung.
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel mit weiteren
Einzelheiten näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Ein
richtung zum Entzundern von Walzgut gemäß
der Erfindung;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines Dü
senkopfes der Einrichtung nach Fig. 3 mit
einer schematischen Darstellung des durch
die Rotation des Düsenkopfes erzeugten Ge
samtspritzbildes sowie "Momentaufnahmen" von
Einzelspritzbildern der verschiedenen Düsen
des Spritzkopfes;
Fig. 5 eine weitere schematische Darstellung des
durch eine einzelne Düse des Düsenkopfes
nach Fig. 4 erzeugten Spritzbildes und des
zugehörigen Spritzwinkels;
Fig. 6 eine Darstellung in Draufsicht eines mit
einem Düsenkopf nach der Erfindung erzeugten
Spritzbildes, wobei die von dem Düsenkopf
nach einer Umdrehung überstrichene spiral
förmige Bahn dunkel angelegt ist,
Fig. 7 eine Seitenansicht einer ausgeführten Kon
struktion einer Einrichtung gemäß der Erfin
dung,
Fig. 8 den Teilschnitt
in Richtung der Linie VIII-VIII in Fig. 7,
Fig. 9 einen Schnitt durch eine konstruktive Aus
führung eines Düsenkopfes nach der Erfin
dung,
Fig. 10 einen Schnitt ähnlich Fig. 9 durch eine an
dere konstruktive Ausführung des Düsenkop
fes nach der Linie X-X in
Fig. 11 und
Fig. 11 die Ansicht in Richtung des Pfeiles XI in
Fig. 10, wobei ein Deckel des Düsenkopfes
weggelassen ist.
Gleiche Teile wie in den Fig. 1 und 2 sind in den
Fig. 3 bis 11 mit gleichen Bezugszeichen belegt.
Die in Fig. 3 gezeigte Einrichtung weist zwei Reihen 8
mit je fünf Düsenköpfen 20 auf, von denen einer in
Fig. 4 und 6 im einzelnen dargestellt ist. Jeder Dü
senkopf 20 hat am Umfang gleichmäßig verteilte Düsen,
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel vier um 90° ver
setzte Flachstrahldüsen 21. Die Flachstrahldüsen 21
sind an einem drehantreibbaren Ring 22 am betreffenden
Düsenkopf 20 angebracht und werden über einen gemeinsamen
Ringkanal 23 mit Druckwasser versorgt.
Die Versorgung der Düsen 21 über eine gemeinsame Sammel
leitung 11 mit Druckwasser ist ähnlich wie bei der
Fig. 2, wobei jedoch aufgrund der höheren Wasserdrücke
(um 1000 bar) der Druckwassersammelbehälter 16 und das
Magnetventil 17 eingespart werden können.
Anhand der Fig. 9 sei nun der Aufbau eines Düsenkopfes 20
gemäß der Erfindung im einzelnen erläutert. In Fig. 9
ist nur eine Flachstrahldüse 21 mit Spritzachse 24
dargestellt, welche zur vertikal zur Oberfläche ste
henden Drehachse 25 des Düsenkopfes 20 um einen Winkel
α geneigt ist. Dieser Winkel α ist vorteilhaft zumindest
für eine Düse 21 je Düsenkopf 20 zwischen 0° und 30°
gegenüber der Drehachse 25 einstellbar.
Der Düsenkopf 20 hat ein feststehendes Gehäuse
26, das über einen Flansch 27 von einem nicht gezeig
ten ortsfesten Halter für alle Düsenköpfe 20 gehalten
ist. Am werkstückfernen Ende des Düsenkopfes 20 ist
ein mit der Bezugszahl 28 bezeichneter Motor ange
flanscht, dessen Abtriebswelle 29 über eine in Um
fangsrichtung flexible Kupplung 30 bekannter Bauart
mit der Antriebswelle 31 für den drehantreibbaren Ring
22 mit den Düsen 21 verbunden ist.
Die Antriebswelle 31 ist über Wälzlager 32, 33 im Ge
häuse 26 gelagert. Sie enthält eine Zentralbohrung 34
zur Zuführung von Druckwasser zu den Düsen 21, wobei
dieses Druckwasser über einen Ringkanal 35 und eine
Querbohrung 36 im Gehäuse 26 zugeführt wird. Der Ring
kanal 35 ist über beidseitige Dichtpackungen 37, 38
druckdicht abgedichtet und der nicht gezeigte Druck
wasser-Anschluß, der in die Querbohrung 36 einschraub
bar ist, ist ebenfalls druckdicht gegen die extrem
hohen Drücke ausgebildet.
Der Betrieb sei nun anhand der Fig. 4 und 5 erläu
tert. Die Düsenköpfe 20 sind so gegenüber der zu be
handelnden Walzgut-Oberfläche angeordnet, daß die Düsen 21
einen Abstand a von dieser Oberfläche haben. Dieser
Abstand ist wiederum so gewählt, daß die Länge t der
großen Hauptachse und die Länge s der kleinen Haupt
achse des ellipsenförmigen Strahlbildes gewünschten
Werten entsprechen. Der Öffnungswinkel in Richtung der
großen Hauptachse t der Flachstrahldüse 21 beträgt
dabei vorzugsweise zwischen 0° und 15°. Dieser Winkel
ist halb so groß wie beim Stand der Technik (siehe
Fig. 2), wo ein großer Winkel notwendig ist, um die
gesamte Walzgutbreite unter Vermeidung einer allzugro
ßen Düsenanzahl abdecken zu können.
Die Fig. 4 und 6 zeigen den Effekt einer Behandlung
mit einem Düsenkopf 20 gemäß der Erfindung. Die flach
gedrückte Ellipse 10 des Spritzbildes rotiert aufgrund
der Rotation der Düsen 21 um die vertikale Drehachse 25 des
Düsenkopfes 20, wobei das Walzgut 7 unter den Düsen
köpfen 20 in Richtung des Pfeiles F weiter bewegt
wird. Wird die Drehgeschwindigkeit r des Düsenkopfes
20 etwa zu 1000 U/min und die Bewegungsgeschwindigkeit
v des Walzgutes 7 bezüglich der feststehenden Düsen
köpfe 20 zu 0,8 m/s gewählt, dann rückt bei einer Um
drehung des Düsenkopfes 20 das Walzgut 7 um den Betrag
d vor. Die Strecke d entspricht 1/4 bis 1/5 des Düsen
kopfradius.
So entsteht ein spiraliges Spritzbild, wie insbesonde
re die in Fig. 6 dunkel angelegte Spiralform entspre
chend einer Düsenkopf-Umdrehung von 360° bei Vorrücken
des Walzgutes 7 um die Strecke d zeigt. Fig. 6 macht
anschaulich, daß anhand der erfindungsgemäßen Gestal
tung eine lückenlose Entzunderung der Walzgutoberflä
che über die gesamte Walzgutbreite gewährleistet ist,
wobei je nach Wahl der Drehgeschwindigkeit der Düsen
köpfe 20, der Anzahl der jeweils installierten Düsen 21 und
der Vorschubgeschwindigkeit des Walzgutes 7 sämtliche
Oberflächenbereiche mehrfach überstrichen und somit
behandelt werden. Diese Wirkung läßt sich sowohl durch
Wahl der Drehgeschwindigkeit der Düsenköpfe 20 als
auch der Bewegungsgeschwindigkeit des Walzgutes 7
durch stufenweises Verstellen der Antriebsdrehung der
Rollen 6 entsprechend den jeweils vorliegenden Bedin
gungen und der gewünschten Abtragungstiefe verändern.
Die eingesetzten Drücke des Druckwassers können in der
Größenordnung von 1000 bar angesiedelt sein. Dies er
laubt aufgrund des Zusammenhanges: Aufprallimpuls =
Druck × Durchflußmenge eine wesentliche Reduzierung
der Druckwasserdurchflußmenge in der Zeiteinheit und
damit der (für das Walzen unerwünschten) Kühlwirkung.
Bei der ausgeführten Konstruktion nach den Fig. 7
und 8 ist die obere Düsenreihe mit den Düsenköpfen 20
in einem ortsfesten Gehäuse 40 gehalten, während die
untere Düsenreihe in einem ortsfesten Gehäuse 50 ge
halten ist. Die Gehäuse 40, 50 erstrecken sich quer
über die Rollbahn für das Walzgut 7.
Die Düsen 21 haben gegenüber der vertikalen Drehachse 25 des Düsenkopfs 20
etwa um jeweils 15° geneigte Achsen. Am obe
ren Gehäuse 40 ist auf der Einlaufseite eine um eine
horizontale Schwenkachse 41 entgegen dem Uhrzeigersinn
schwenkbare, im Querschnitt hakenförmige Auffangrinne
42 mit einer Mulde 43 für abgesprengte und
abgeplatzte Zunderpartikel angeordnet. Die
Auffangrinne 42 erstreckt sich über die ganze Breite
der Einrichtung. Die beschriebene Schwenkbarkeit ist
notwendig, damit der häufig hochgekrümmte auflaufende
Teil 7′ des ankommenden Walzguts (Bramme) 7 nicht an der star
ren Rinnenanordnung anläuft sondern diese wegschwenken
kann, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Die Mulde 43
ist von der Mitte ausgehend dachförmig ausgebildet, so
daß aufgefangenes Spritzwasser zu beiden Seiten hin
(in Ebenen senkrecht zur Zeichenebene) ablaufen und
dabei aufgefangene Zunderpartikel wegschwemmen kann.
Im Boden der Mulde 43 angeordnete Wasser- oder
Druckluftdüsen 44 können diesen Spüleffekt noch ver
bessern.
In ähnlicher Weise ist auf der Auslaßseite der Ein
richtung eine um eine Achse 45 ebenfalls entgegen dem
Uhrzeigersinn schwenkbare Auf
fangrinne 46 mit Mulde 47 und Spüldüsen 48 vorgesehen. Auf der Aus
laßseite ist zusätzlich dargestellt, wie abgeplatzte
Partikel auf die oberen Seitenflächen 49 der Auffangrinne 46
auftreffen und dann zum Boden der Mulde 47 hin
reflektiert und dort aufgefangen und in gleicher Weise
wie bei der Auffangrinne 42 seitlich weggespült
werden (siehe die gestrichelten Partikelbahnen 51 und
die Pfeile 52 zum Andeuten der Bahnen der reflektier
ten Partikel).
Ein Teil der abgesprengten Partikel wird nach oben
umgelenkt, wie die zwei nach oben gekrümmten Partikel
bahnen 53 andeuten. So umgelenkte Partikel werden in
seitlichen, gehäusefesten Auffangrinnen 54, 55 aufge
fangen, die ebenfalls von der Mitte ausgehend zu den
beiden Seiten hin dachförmig geneigt ausgebildet sind
und sich über die gesamte Breite der Einrichtung er
strecken. Auch in diesem Fall können in den Rinnen 54, 55
Düsen 56, 57 zum Spülen vorgesehen sein.
In der Teilschnittansicht nach Fig. 8 sind die Gehäu
sewände des Gehäuses 40 weggelassen. Zusätzlich sind
in Fig. 8 in Längsrichtung, d. h. in Bewegungsrichtung
F, sich erstreckende Stege 60 erkennbar (auch in Fig.
7), die sich mit ihren unteren Enden nach unten über
die Spritzdüsen 21 herauserstrecken. Die Stege 60 ver
hindern, daß das Walzgut 7 bei einem "Hochhüpfen" an
den Düsen 21 anschlägt und diese beschädigt.
Die Düsenreihe im Gehäuse 50 unterhalb der Werkstück
bahn braucht weder solche Stege noch Auffangrinnen für
Zunder zu haben, weil von der Unterseite des Werk
stückes abgeprallte Zunder nach unten zurück, also von
der Werkstückoberfläche wegfällt.
In der Ausführung eines Düsenkopfes nach den Fig.
10 und 11 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszahlen
bezeichnet und nicht nochmals beschrieben.
Bei der Ausführung nach den Fig. 10 und 11 ist der
Düsenkopf 20 mit am Umfang um 180° zueinander versetz
ten Düsen 21a und 21b versehen, wobei lediglich die
Düse 21a in der Fig. 10 dargestellt ist, während für
die Düse 21b lediglich die zugehörige Spritzachse 24b
und außerhalb des Düsenkopfes 20 gestrichelt und der
zugehörige Spritzkegel mit einem zugehörigen Spritz
bild dargestellt ist, welches in der Fig. 10 als radialer Bereich rb
erscheint. Der entsprechende radiale Bereich in der glei
chen Ebene der Düse 21a ist mit ra bezeichnet. Wie die
Fig. 10 zeigt, ist die Spritzachse 24a der Düse 21a
zur Drehachse 25 des Düsenkopfes 20 unter einem Winkel α
von 15° geneigt, während die Spritzachse 24b zur Achse
25 des Düsenkopfes 20 parallel verläuft.
Während die Zeichnung eine Konfiguration zeigt, bei
welcher der vom radial äußeren Ende des Spritzbildes
bis zur Achse 25 gemessene Abstand rd kleiner als
der vom radial inneren Ende des Spritzbildes bis
zur Achse 25 gemessene Abstand rc ist, ist bevorzugt,
wenn die Anordnung so getroffen ist, daß rc etwa
gleich rd ist. Dann grenzen die Spritzbilder bzw. radialen
Bereiche ra und rb unmittelbar aneinander an.
Bei einer konkreten Ausführung ist die Anordnung so
getroffen, daß der radiale Bereich rb radial nach innen
nahezu bis zur Drehachse 25 des Düsenkopfes 20 reicht.
So ergeben sich in Betrieb zwei radial aneinander an
grenzende (oder wahlweise auch radial überlappende)
spiralige Spritzbilder (vgl. Fig. 6), wobei bei einer
Ausgestaltung gemäß Fig. 10 zwei Spiralen ineinander
laufen. Dies führt zu einer sehr gleichmäßigen Be
strahlung und damit Entzunderung, weil ein innen frei
bleibender Bereich, wie er in Fig. 6 zu sehen ist, bei
der Anordnung nach den Fig. 10 und 11 praktisch
nicht mehr entsteht.
Bei der Ausführung nach Fig. 10 ragen die Düsen 21a, 21b im
Gegensatz zu der Ausführung nach Fig. 9 nicht von
dem Düsenkopf 20 weg sondern sind in einen Deckel 70
integriert. Dieser Deckel 70 ist mittels vier Schrau
ben 71 am Düsenkopf 20 befestigt. Der Deckel 70 hat
einen zentralen Zentrierzapfen 72, der in eine Zen
trierbohrung 73 im Düsenkopf 20 eingreift. Ferner hat
der Deckel 70 einen Ringflansch 74, der eine nach in
nen zum Zentrierzapfen 72 hin geneigte Flanschfläche
75 aufweist. Die eigentliche, in eine Bohrung im Deckel
70 von der geneigten Flanschfläche 75 her einge
setzte Düse 21a ragt ein wenig über die Flanschfläche 75
nach außen vor, so daß sie beim Anziehen der Schrauben
71, von denen paarweise jeweils zwei die betreffenden
Düsen 21a, 21b einfassen (vgl. Fig. 11) die Düsen 21a,
21b gegen die Stirnflächen von zylindrischen Einsätzen 76
abdichtend angedrückt werden. Diese Einsätze 76
(nur der zur Düse 21a gehörige Einsatz 76 ist in Fig.
10 dargestellt) enthalten eine mit der zugehörigen
Düse 21a fluchtende, sich zur Düse 21a hin verjüngende
Bohrung 77 zur Vorbeschleunigung des zur Düse 21a geför
derten Druckwassers. In bekannter Weise sind zwischen
dem das Druckwasser verteilenden Ringkanal 23 und den
Einsätzen 76 Strömungsgleichrichter 78 vorgesehen,
welche mittels parallel zu den Spritzachsen 24a, 24b
gerichteten Kanälen das Druckwasser gleichrichten und
über die Einsätze 76 zu den Düsen 21a, 21b leiten.
In der Fig. 11 sind naturgemäß nur die die Düsen auf
nehmenden Bohrungen 210a, 210b sowie die Zentrierboh
rung 73 zu sehen. Aus Fig. 11 ist ersichtlich, daß
die Bohrungen 210a, 210b um 180° versetzt und außerdem mit
unterschiedlichen radialen Abständen rf, re von der
Drehachse 25 des Düsenkopfes 20 entfernt angeordnet sind.
Selbstverständlich könnte auch die Spritzachse 24b zur
Drehachse 25 des Düsenkopfes 20 geneigt sein, oder die
Spritzachse 24a der Düse 21a könnte parallel zur Dreh
achse 25 verlaufen. Wichtig ist lediglich, daß sich
radial versetzt zueinander ange
ordnete Spritzbilder ergeben. Es ist auch ersichtlich, daß mehr als
zwei Düsen über den Umfang verteilt angeordnet sein
können, die dann so angeordnet sind, daß mehr als zwei
radial versetzte Spritzbilder entstehen.
Die Ausführung nach den Fig. 10 und 11 sorgt für
eine besonders gleichmäßige Bestrahlung des Walzgutes 7
mit Druckwasser und sorgt deshalb für einen besonders
geringen Wasserverbrauch. Die Ausführung nach den
Fig. 10 und 11 wird mit besonderem Vorteil zur Ent
zunderung von insbesondere stranggegossenen Platten
oder Blechen mit vergleichsweise dünner Wandstärke
eingesetzt.
Claims (10)
1. Einrichtung zum Entzundern von warmem, an der
Einrichtung vorbeibewegtem Walzgut (7), durch Be
strahlen mittels unter hohem Druck stehenden
Fluid, insbesondere Hochdruckwasser, mit minde
stens einer die Werkstückbreite überdeckenden
Düsenreihe (8) mit mehreren Düsenköpfen (20),
wobei jeder Düsenkopf (20) um eine zur Werkstück
oberfläche im wesentlichen senkrechte Drehachse
(25) motorisch drehangetrieben ist und mindestens
zwei außermittig bezüglich der Drehachse (25) angeord
nete Düsen (21a, 21b) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen
(21a, 21b) jedes Düsenkopfes (20) mit zur Dreh
achse (25) unterschiedlichen Winkeln (α) so an
geordnet sind, daß das Spritzbild jeder Düse
(21a, 21b) im Betrieb, bezogen auf die Drehachse (25),
einen unterschiedlichen radialen Bereich (ra, rb)
überdeckt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer Bewegungsgeschwindigkeit (v) des Walzgutes (7)
im Bereich von 0,1 bis 1,5 m/s die Drehgeschwin
digkeit (r) jedes Düsenkopfes (20) im Bereich von
200 bis 1000 U/min gewählt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
einer Bewegungsgeschwindigkeit (v) von etwa 0,8
m/s die Drehgeschwindigkeit (r) zu etwa 1000
U/min gewählt ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der Düsenköpfe (20) bis zu 500 mm
beträgt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der Düsenköpfe (20) zwischen 100 und
200 mm beträgt.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (α) mindestens einer Düse (21a) jedes Dü
senkopfes (20) zwischen 0° und 30° verstellbar
ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an je
dem Düsenkopf (20) zwei in radialer Richtung und
in Umfangsrichtung um 180° zueinander versetzte
Düsen (21a, 21b) vorgesehen sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (α) der einen Düse (21b) 0° ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Düsenkopf (20) durch einen Deckel (70) abge
schlossen ist, der die Düsen (21a, 21b) enthält,
und daß im Düsenkopf (20) zu den Düsen (21a, 21b)
fluchtend angeordnete Einsätze (76) mit sich zu
den Düsen (21a, 21b) hin konisch verjüngenden
Bohrungen (77) vorgesehen sind.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß den
Düsenköpfen (20) Auffangrinnen (42, 46, 54, 55)
für abgesprengte Oberflächenpartikel zugeordnet
sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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