DE432744C

DE432744C - Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs aus Braunkohle

Info

Publication number: DE432744C
Application number: DEST37143D
Authority: DE
Original assignee: RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Current assignee: RIEBECKSCHE MONTANWERKE AG
Priority date: 1923-08-17
Filing date: 1923-08-17
Publication date: 1926-08-10

Description

Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs aus Braunkohle. Zusatz zum Patent 32$=6g. Durch das Hauptpatent 325165 und das Zusatzpatent 352902 sind Verfahren zur Gewinnung von Montanwachs geschützt, die darin bestehen, daß eine bis auf einen 25 Prozent nicht übersteigenden Feuchtigkeitsgehalt vorgetrocknete Braunkohle mit Gemischen extrahiert wird, die einerseits aus Benzol oder Toluol, andererseits aus einem zweiten Lösungsmittel bestehen, das seinerseits ein Gemisch von Alkohol (Methyl- oder Äthylalkohol) mit Aceton ist.
In der Zusatzpatentschrift ist darauf hingewiesen, daß der Vorzug des Toluols gegenüber dem Benzol in seinem höheren Siedepunkt liegt, durch den das Auftreten von Druck in der Extraktionsapparatur vermieden wird.
Es hat sich nun ergeben, daß man diesen Vorteil in noch höherem Maße erzielen kann, wenn man Extraktionsmittelgemische von noch höherem Siedepunkt verwendet, die noch höher siedende Bestandteile enthalten. Die Verwendbarkeit derartiger Gemische war nicht ohne weiteres vorauszusehen, da man einerseits hätte annehmen können, daß sie durch Entmischung im Laufe des Verfahrens ihre Zusammensetzung ändern würden, und es andererseits zweifelhaft war, ob nicht die höher siedenden Bestandteile beim Abtreiben des in der extrahierten Kohle festgehaltenen Lösungsmittels mit Dampf in so großer Menge zurückgehalten werden würden, daß das Verfahren wirtschaftlich nicht durchführbar wäre. Praktische Versuche haben indessen ergeben, daß derartige Nachteile nicht eintreten und auch mit den hier in Betracht kommenden Lösungsmitteln ein glatter Verlauf der Extraktion gesichert ist.
Als Lösungsmittel kommen beispielsweise die folgenden in Betracht.
An Stelle des Benzols oder Toluols werden solche Bestandteile des Steinkohlenteers, wie das sogenannte Lösungsbenzol i, das im wesentlichen aus Xylol besteht, oder auch Xylol selbst benutzt oder auch Fraktionen des Steinkohlenurteers, des Braunkohlenteers oder des Erdöls, deren Siedegrenzen in ähnlicher Höhe wie die des Xylols liegen.
An Stelle des zweiten Bestandteiles des Extraktionsmittels, nämlich der verhältnismäßig niedrig siedenden Alkohole (Methylalkohol, Äthylalkohol) und Ketone (Aceton) werden gemäß der Erfindung höher siedende Sauerstoffverbindungen (Alkohole oder Ketone) benutzt, z. B. die bis etwa i4o°siedenden Holzdestillationsprodukte oder die innerhalb ähnlicher Grenzen siedenden Fuselöle.
In geeigneten Fällen kann man natürlich auch nur den einen $estandteil des Extraktionsmittelgemisches durch die höher siedenden Stoffe ersetzen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Abänderung des Verfahrens zur Gewinnung von Montanwachs aus bis auf einen 25 Prozent nicht übersteigenden Feuchtigkeitsgehalt vorgetrockneter Braunkohle nach Patent 325165, dadurch gekennzeichnet, daß entweder das Benzol oder Toluol durch höher siedende Fraktionen des Steinkohlenteerö1s, des Steinkohlenurteers, des Braunkohlenteers oder des Erdöls mit einem Siedepunkt von mindestens etwa i 5o' C ersetzt wird öder die Gemische aus niedrig siedenden Alkoholen und Aceton durch höher (bis etwa 1q.0° C) siedende sauerstoffhaltige Lösungsmittel (Alkohole oder Ketone) oder aber beide niedriger siedenden Bestandteile des Ektraktionsmittelgemisches durch die genannten höher siedenden Stoffe ersetzt werden.