DE4324670C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Abketteln einer Strickware auf einer Flachstrickmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abketteln einer Strickware auf einer FlachstrickmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Abketteln einer Strickware auf einer
Flachstrickmaschine.
Aus der DE-C-32 03 028 ist ein Verfahren zum Abket
teln einer Maschenware auf einer Flachstrickmaschine
bekannt, bei der die jeweils abzukettelnde Masche auf
die jeweils benachbarte Masche umgehängt und diese
Masche dann abgestrickt wird. Dafür ist die Zuführung
eines Fadens über einen Fadenführer erforderlich, der
während des Abstrickvorganges über die Flachstrick
maschine mitbewegt werden muß. Die dadurch erfor
derliche Schloßschlittenbewegung erhöht den Zeitauf
wand für den Strickablauf erheblich. Bei zweibettigen
Maschenwaren ist zusätzlich ein Umhängen der Ma
schen, ein Versatzvorgang und ein Rückhängen der Ma
schen erforderlich. Dabei kann der Nadel-Versatz je
weils nur über eine begrenzte Nadelteilung, je nach der
Möglichkeit der Maschine, erfolgen. Danach muß der
Versatz zurückgeführt und von neuem das Versetzen
der Nadeln in Einzelschritten durchgeführt werden.
Dies ist jedoch mit einem erheblichen zeitlichen Auf
wand zur Herstellung der Warenabschlußkante verbun
den.
Aus der GB-A-20 32 470 ist eine Hand-Flachstrick
maschine mit einem einzigen Nadelbett bekannt, bei der
eine auf dem Nadelbett zu verschiebende Betätigungs
einrichtung vorgesehen ist, die ein Nadelelement um
faßt. Dieses Nadelelement wird für das Abketteln einge
setzt und von Hand über eine Kurbeleinrichtung be
wegt. Darüber hinaus sind komplizierte Einrichtungen
vorgesehen, um zu verhindern, daß eine auf dem Nadel
element befindliche Masche ungewollt von der Nadel
gleitet. Abgesehen von der Tatsache,
daß mit dieser bekannten Flachstrickmaschine nur einbettige
Ware gestrickt werden kann, ist diese bekannte Vorrichtung
konstruktiv aufwendig.
Aus der DE-PS 41 07 316 und der DE-OS 22 62 199 sind Flach
strick- bzw. Wirkmaschinen mit Hilfsnadelbetten bekannt, die
für das Stricken von Schlauchware bzw. zum Versetzen, nicht
aber zum Abketteln vorgesehen bzw. geeignet sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung zum Abketteln einer Maschenware
auf einer Flachstrickmaschine anzugeben bzw. zu schaffen,
das bzw. die das Abketteln ohne Fadenführer und mit geringem
zusätzlichem Aufwand bei hoher Produktivität ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zum Abketteln einer Strickware auf einer
Flachstrickmaschine durch ein eine Hilfsnadel aufweisendes
Hilfsnadelbett gelöst, welches über die Flachstrickmaschine
hinweg verschiebbar ist. Durch die zusätzlichen Hilfsnadel
ist es möglich, das Abketteln ohne Verwendung eines
Fadenführers, d. h. ohne Durchführung eines Abstrickvorgangs
vorzunehmen, wodurch der Abkettelvorgang wesentlich
vereinfacht und erleichtert wird. Insbesondere ist es nicht
mehr erforderlich, den für das Abketteln nötigen Versatz mit
einer Versatzeinrichtung der Flachstrickmaschine
durchzuführen, bei der eines der Nadelbetten gegenüber dem
anderen Nadelbett versetzt wird. Der Versatz ist bei
derartigen mit Versatzeinrichtungen versehenen
Flachstrichmaschinen nur über wenige Nadelteilungen möglich.
Danach müssen alle Maschen des versetzten Nadelbetts
umgehängt, das versetzte Nadelbett wieder in die
Ausgangsstellung zurückgebracht und die Maschen wieder auf
das in die Ausgangsstellung zurückgebrachte Nadelbett
umgehängt werden. Diese Vorgänge erfordern mehrere
Schlittenhübe, so daß das Abketteln bei der herkömmlichen
Flachstrickmaschine zeitlich aufwendig und unproduktiv ist.
Grundsätzlich wäre es möglich, durch Verlängerung des
Schloßschlittens Schloßteile zur Steuerung der Nadeln in dem
vorhandenen Nadelbetten für den Abkettelvorgang vorzusehen.
Dies wiederspräche jedoch den grundsätzlichen Forderungen an
eine moderen Flachstrickmaschine, nämlich das Schloß
möglichst kurz zu bauen, um die Produktivität zu erhöhen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dieser Nachteil,
nämlich ein längeres Schloß für das Abketteln verwenden zu
müssen, umgangen. Beim normalen Stricken ist nur der übliche
Schlittenhub erforderlich. Und nur dann, wenn abgekettelt
wird, vergrößert sich der Schlittenhub.
Gemäß einer sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist eine Einrichtung zur vorgegebenen Bewegung der
Hilfsnadel im ersten Nadelbett vorgesehen. Wie bereits
ausgeführt wurde, wiederholen sich die Bewegungsabläufe der
Hilfsnadel für das Abketteln der einzelnen Maschen
periodisch. Dadurch ist es vorteilhaft, derartige
Bewegungseinrichtungen für die Hilfsnadel vorzusehen. Ein
Beispiel hierfür ist eine drehbare Kurvenscheibe, mit der
ein Nadelfuß der Hilfsnadel entsprechend der vorgesehenen
Kurvenform der Kurvenscheibe bewegt wird. Dies ist besonders
vorteilhaft, wenn nur eine Hilfsnadel vorgesehen ist, da
dann Platz für eine solche Kurvenscheibe besteht. Bei
mehreren Hilfsnadeln ist eine weitere Ausführungsform der
Bewegungseinrichtung vorteilhaft, nämlich eine separate für
das Hilfsnadelbett vorgesehene Steuerungseinrichtung mit
einer von einem Motor betriebenen Kraftüber
tragungseinrichtung, beispielsweise einer am Nachlaß an
greifenden Zahnstange.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung ist das Hilfsnadelbett an einer Seite des Schloß
schlittens befestigt. Wie bereits zuvor ausgeführt wurde,
ist es dadurch möglich, die Hilfsnadel nur durch Verschieben
des Schloßschlittens zu versetzen, so daß mit einem einzigen
Hub die gesamte Gestrickware abgekettelt werden kann.
Eine weitere sehr vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
besteht darin, daß das Hilfsnadelbett über einem der
Nadelbetten der Strickmaschine angeordnet ist. Dabei ist es
besonders vorteilhaft, wenn das Hilfsnadelbett bezüglich der
Warenabzugsrichtung in einem Winkel kleiner 90° angeordnet
ist. Da die Abzugsvorrichtung auf die Maschen einer
Flachstrickmaschine einen Zug nach unten ausübt, können die
Maschen praktisch nicht ungewollt von der Hilfsnadel
abgezogen werden, was der Fall wäre, wenn die Hilfsnadel zu
Wagenabzugsrichtung einen Winkel von 90° aufweist.
Wenn der Winkel der Nadelbetten der Flachstrickmaschine zur
Abzugsrichtung beispielsweise 50° aufweist, so ist
beispielsweise ein entsprechender Winkel von 70° für das
Hilfsnadelbett vorteilhaft. Allgemein gesprochen, braucht
der Abstand des Hilfsnadelbetts vom Nadelbett der Flach
strickmaschine gerade nur so groß zu sein, daß die Steuerung
der Nadeln des Nadelbetts durch das Hilfsnadelbett nicht
beeinträchtigt bzw. gestört wird. Vorzugsweise ist daher das
Hilfsnadelbett in einem etwas größeren Winkel als der Winkel
der Nadelbetten an einer Seite des Schlittens angebracht.
Das Hilfsnadelbett kann nur eine Hilfsnadel aufweisen. Es
ist jedoch in bestimmten Fällen auch möglich und vorteil
haft, mehrere Hilfsnadeln im Hilfsnadelbett vorzusehen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß auch mit einem
Verfahren durch die im Anspruch 13 angegebenen Maßnahmen
gelöst.
Bevor der eigentliche Kettelvorgang beginnt, werden gemäß
dem Verfahrensschritt a alle Maschen etwa eines Rechts-
Rechts-Gestricks, die sich auf dem einen, beispielsweise
hinteren Nadelbett befinden, in bekannter Weise auf das
andere, etwa das vordere Nadelbett, umgehängt. Die Angabe
"vorderes" und "hinteres" Nadelbett, bedeutet nicht, daß die
Verfahrensschritte und Vorgänge nicht auch umgekehrt auf dem
"hinteren" bzw. "vorderen" Nadelbett durchgeführt werden
können. Der Einfachheit- und Übersichtlichkeithalber werden
nachfolgend jedoch bei der Erläuterung der Erfindung die Be
griffe "vorderes" und "hinteres" Nadelbett verwendet.
Nachdem das hintere Nadelbett durch den Umhängvorgang keine
Maschen mehr aufweist, wird Rechts-Rechts abgestrickt
(Verfahrensschritt b). Dadurch werden auf den Nadeln des
hinteren Nadelbetts Fanghenkel gebildet, weil auf diesen
Nadeln keine Maschen vorhanden sind.
In einem weiteren Verfahrensschritt c werden die Fanghenkel
von den Nadeln des hinteren Nadelbetts abgeworfen, so daß
die Maschen auf dem vorderen Nadelbett groß werden. Dies ist
wünschenswert und beabsichtigt, weil sich bei dem erfin
dungsgemäßen Abkettelverfahren dadurch eine elastische nicht
verzogene Warenabschlußnaht ergibt. Darüberhinaus ist ein
Abschlagen und Umhängen der Maschen während des
Abkettelvorgangs problemlos zu realisieren, weil in der
Masche ausreichend Faden vorhanden ist.
Mit dem nächsten Verfahrensschritt beginnt nun der ei
gentliche Abkettelvorgang, wobei hierfür kein Fadenführer
mehr erforderlich ist.
Gemäß dem Verfahrensschritt d wird eine abzukettelnde Masche
von der diese Masche tragenden Nadel des vorderen Nadelbetts
auf eine Hilfsnadel umgehängt. Wie im weiteren noch
erläutert werden wird, befindet sich die Hilfsnadel vor
zugsweise über dem hinteren Nadelbett und kann in der
üblichen Weise in einem Nadelkanal eines Hilfsnadelbetts
bewegt werden.
Der Umhängevorgang geht dabei von einer Ausgangsstellung
aus, bei der sich die Hilfsnadel und die Nadel des vorderen
Nadelbetts mit der abzukettelnden Masche in Kammgleiche
befinden. Danach folgt gemäß dem an sich bekannten
Umhängevorgang ein Austreiben der Hilfsnadel in die Über
nahmestellung und ein Austreiben der die abzukettelnde
Masche aufweisende Nadel des vorderen Nadelbetts in die
Übergabestellung, so daß bei entsprechendem Versatz zwischen
den beiden Nadeln der Umhängevorgang erfolgt. Wie im
weiteren noch ausgeführt sein wird, ist die Hilfsnadel
jeweils gegenüber der Nadel des vorderen Nadelbetts, deren
Masche abgekettelt werden soll angeordnet.
Der nächstfolgende Verfahrensschritt e, nämlich das Ab
schlagen der alten Masche über die neue, umgehängte Masche
durch Abziehen der Hilfsnadel erfolgt dadurch, daß die
Hilfsnadel in Abschlagstellung gebracht wird. Die Nadel des
vorderen Nadelbetts befindet sich dabei in Kammgleiche.
Bei der ersten abzukettelnden Masche befindet sich natürlich
noch keine alte Masche auf der Hilfsnadel. Das Abwerfen der
alten Masche über die neue Masche ist daher erst im nächsten
Verfahrenszyklus möglich.
Als nächster Verfahrensschritt f wird die Hilfsnadel so weit
ausgetrieben, daß die zuletzt übernommene Masche hinter die
Zunge rutscht. Gegebenenfalls wird die Hilfsnadel danach
soweit in Richtung Kammgleiche bewegt, daß ein Versetzten
der Nadeln möglich ist.
Mit dem nächsten Verfahrensschritt g wird die Hilfsnadel um
eine Nadelteilung versetzt. Wenn, wie im weiteren noch
erläutert werden wird, das Hilfsnadelbett und damit die
Hilfsnadel am Schloßschlitten befestigt ist, fährt der
Schloßschlitten um eine Teilung weiter, so daß die Hilfs
nadel auf diese Weise versetzt wird. Die Hilfsnadel befindet
sich danach, also gegenüber der Nadel des vorderen
Nadelbetts, die die nächste abzukettelnde Masche trägt.
Gemäß dem Verfahrensschritt h werden die Abkettel-Ver
fahrensschritte d bis g solange wiederholt, bis alle Maschen
abgekettelt sind.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt also das Abketteln
der gesamten Abschlußkante schrittweise während eines
einzigen Schlittenhubs. Im Gegensatz zu herkömmlichen
Abkettelverfahren sind also keine zusätzlichen Schlittenhübe
für die Bewegung des Fadenführers und weitere Ver
fahrensschritte erforderlich, so daß die Produktivität
entscheidend erhöht wird.
Gemäß einer sehr vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
unterscheidet sich der Vorgang zum Abketteln der letzten
Masche vom Abketteln der übrigen Maschen dadurch, daß nach
dem Abketteln der letzten Masche diese von der Hilfsnadel
auf eine Nadel des vorderen Nadelbetts umgehängt wird. Nach
dem Abwerfen der alten Masche über die neue, umgehängte
Masche durch Abziehen der Hilfsnadel gemäß Verfahrensschritt
e wird also die Hilfsnadel in die Übergabestellung
ausgetrieben. Dabei ist jedoch auch die entsprechende,
gegenüberliegende Nadel des vorderen Nadelbetts in
Übernahmestellung gebracht, so daß die letzte Masche dann
wieder nach vorn umgehängt wird. Nach Ablauf dieses Vorgangs
wird sowohl die Hilfsnadel als auch die Nadel des vorderen
Nadelbetts wieder in Kammgleiche gebracht.
Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird die Hilfsnadel in einem Hilfsnadelbett be
wegt. Die Bewegung der Hilfsnadel erfolgt dabei entsprechend
den Verfahrensschritten b bis f, d. h. die Hilfsnadel führt
die Nadelbewegung zum Umhängen, zum Abschlagen und zum Ver
bringen der Masche hinter die Zunge der Hilfsnadel durch.
Wie bereits erwähnt wurde, ist es besonders vorteilhaft,
wenn das Hilfsnadelbett am Schloßschlitten befestigt ist.
Dadurch wird die Hilfsnadel zusammen mit dem Schloßschlitten
verschoben und auf diese Weise der Verfahrensschritt g,
nämlich das Versetzen der Hilfsnadel um mindestens eine
Nadelteilung durchgeführt.
Die Bewegung der Hilfsnadel in einem Hilfsnadelbett erfolgt
vorzugsweise mit sich periodisch wiederholenden,
vorgegebenen Abläufen. Dies ist möglich, weil, wie zuvor
ausgeführt wurde, sich für jede abzukettelnde Masche der
erfindungsgemäße Abkettelvorgang wiederholt. Dadurch ist es
auch möglich, die Abläufe periodisch starr vorzugeben,
wodurch der Ablauf einfach und wiederholbar gestaltet werden
kann. Vorzugsweise sind dabei die Einzelabläufe für das
Umhängen, Abschlagen und Austreiben der Hilfsnadel durch
einen einzigen periodischen Ablauf zusammengefaßt.
Die Erfindung sowie weitere Ausgestaltungen und Vorteile
wird bzw. werden nachfolgend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Teils einer
Flachstrickmaschine in Blickrichtung von oben auf den
Schloßschlitten mit angebrachtem Hilfsnadelbett,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der in Fig. 1 einge
zeichneten Schnittlinie II-II,
Fig. 3 ein Beispiel für eine Kurvenscheibe zur Steue
rung des Nadelfußes der Hilfsnadel in schematischer
Darstellung und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Ein
richtung zur Steuerung der Nadel, deren Masche abge
kettelt werden soll.
Fig. 1 zeigt ausschnittsweise ein hinteres Nadelbett 1
und ein vorderes Nadelbett 2, über dem sich ein Schlit
ten 3 mit einem hinteren Schlittenbacken 4 und einem
vorderen Schlittenbacken 5 befindet, die über einen
Schlittenbügel 6 miteinander verbunden sind. An einem
Ende der Schlittenbacken 4 bzw. 5 ist eine Zusatzein
richtung 7 angeflanscht, die im hinteren Teil 8 ein Hilfs
nadelbett 9 mit einer Hilfsnadel 10 und im vorderen Teil
11 eine Steuereinrichtung 12 zum Steuern der Bewe
gung einer der Hilfnadel 10 gegenüberliegenden Nadel
im vorderen Nadelbett 2 aufweist.
Wie anhand der in Fig. 2 wiedergegebenen Schnitt
darstellung entlang der in Fig. 1 eingezeichneten
Schnittlinie II-II ersichtlich ist, besitzt das vordere Teil
11 der Zusatzeinrichtung 7 eine Steuereinrichtung 12
die über eine Antriebseinrichtung, beispielsweise einen
Motor 14, in Austriebsrichtung der in Fig. 2 angedeute
ten Nadel 15 bewegbar ist und diese über den Nadelfuß
16 in einem Nadelkanal 17 entsprechend der zuvor be
schriebenen Weise zur Durchführung des Verfahrens
bewegt.
Das hintere Teil 8 der Zusatzeinrichtung 7 weist
ebenfalls eine Bewegungseinrichtung 18 auf, die die we
nigstens eine Hilfsnadel 10 entsprechend dem erforder
lichen Bewegungsvorgang für das Abketteln in einem
Hilfsnadelkanal 19 bewegt.
Die Bewegungseinrichtung 18 ist vorzugsweise eine
Kurvenscheibe 20, wie sie gemäß einem möglichen Aus
führungsbeispiel in Fig. 3 dargestellt ist. Die Kurven
scheibe 20 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine
innere Kurve 21 auf. Mit einem Motor, beispielsweise
einem Schrittmotor, wird die Kurvenscheibe 20 um ih
ren Drehpunkt 22 gesteuert gedreht. Ein Nadelfuß 23
der Hilfsnadel 10 führt dabei eine der Kurve 21 entspre
chende Bewegung entsprechend der durch einen Dop
pelpfeil 24 angedeuteten Richtung zum Austreiben und
Abziehen der Hilfsnadel 10 aus. Die Kurve 21 ist dabei
so ausgeführt, daß die für das Abketteln erforderlichen
Bewegungen der Hilfsnadel 10 ausgeführt werden.
Eine Ausführungsform der Steuereinrichtung 12 zum
Bewegen der die abkettelnde tragende Nadel 15 ist in
Fig. 4 schematisch dargestellt.
An einer Seitenfläche 25 des Schloßschlittens 3 ist die
Steuereinrichtung 12 angeflanscht. Vorzugsweise ist die
Steureinrichtung 12 ein Teil der Zusatzeinrichtung 7, die
auch das hintere Teil 8 mit dem Hilfsnadelbett 9 und der
Bewegungseinrichtung 18 umfaßt. Diese gesamte Zu
satzeinrichtung 7 ist abnehmbar an einer Seite des
Schloßschlittens 3 befestigt, so daß nur dann, wenn Ab
kettelvorgänge durchgeführt werden sollen, die Zusatz
einrichtung 7 an den Schloßschlitten 3 angeflanscht
wird.
Wie in Fig. 4 dargestellt ist, weist die Steuereinrich
tung 12 eine Platte 26 auf, die in der Ebene der Schloß
platte 27 des Schloßschlittens 3 liegt. Durch die Platte 26
ragt ein Steuerelement hindurch, welches einen Mitneh
mer 29 aufweist, der den nicht dargestellten Nadelfuß
der Nadel mitnimmt, die die abzukettelnde Masche 65
trägt. Das Steuerelement 28 und der Mitnehmer 29 wer
den über eine Zahnstange 30 und ein Zahnritzel 31 von
einem Motor 32 angetrieben und in der Bewegung so
gesteuert, daß die für das Abketteln erforderliche Bewe
gung dieser Nadel auf dem anderen Nadelbett 2 ausge
führt wird. Die Selektion der jeweiligen Nadel, deren
Masche abgekettelt werden soll, erfolgt dabei durch die
Verschiebung des Schloßschlittens 3 über das Nadelbett
2 hinweg, so daß der Mitnehmer 29 dicht an die Stelle
der auszuwählenden Nadel gebracht wird. Während des
Abkettelvorgangs einer Masche bewegt sich der
Schloßschlitten 3 nicht. Es wird lediglich der Mitnehmer
29 - und natürlich auch die Hilfsnadel 10 - in der
zuvor beschriebenen Weise bewegt.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen und
Merkmale ist es also möglich, das Abketteln der gesam
ten Warenabschlußnaht mit einem einzigen Schlitten
hub durchzuführen, wobei der Abkettelvorgang schritt
weise Nadel für Nadel durchgeführt wird. Da die Steue
rung der Nadel nicht über Schloßteile, und damit nicht
durch die Bewegung des Schloßschlittens 3 selbst, son
dern durch eine zusätzliche Steuereinrichtung 12 durch
geführt wird, sind spezielle, für den Abkettelvorgang
eingerichtete und ausgebildete Schlösser nicht erforder
lich, wodurch keine zusätzlichen Kosten hierfür entste
hen und insbesondere auch das Schloß nicht größer ge
baut werden muß als dies für das eigentliche Stricken
erforderlich ist. Darüber hinaus ist es bei dem erfin
dungsgemäßen Abkettelverfahren auch nicht erforder
lich, Fadenführer zu bewegen, so daß auch insofern da
für erforderliche Schloßschlittenbewegungen nicht er
forderlich sind.
Die Erfindung wurde anhand bevorzugter Ausfüh
rungsbeispiele erläutert. Dem Fachmann sind jedoch
zahlreiche Abwandlungen und Ausgestaltungen mög
lich, ohne daß dadurch der Erfindungsgedanke verlassen
wird. Es ist beispielsweise möglich, den in Fig. 4 darge
stellten Aufbau einer Steuereinrichtung auch zum Be
wegen der Hilfsnadel über dem Hilfsnadelbett vorzuse
hen. Auch kann zur Steuerung der die abzukettelnden
Masche tragenden Nadel eine Kurvenscheibe vorgese
hen sein, wie dies im Zusammenhang mit der Bewegung
der Hilfsnadel 10 beschrieben wurde.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Abketteln einer Strickware auf einer
Flachstrickmaschine, gekennzeichnet durch ein eine
Hilfsnadel (10) aufweisendes Hilfsnadelbett (9), das
über die Flachstrickmaschine hinweg verschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
Einrichtung zur vorgegebenen Bewegung der Hilfsnadel
(10) im Hilfsnadelbett (9).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bewegungseinrichtung (18) eine
drehbare Kurvenscheibe (20) ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, die Bewegungseinrichtung (18) eine separates,
für das Hilfsnadelbett (9) vorgesehene Bewe
gungseinrichtung ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hilfsnadelbett (9) eine Bewegungseinrichtung mit einem
separaten Motor aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hilfsnadelbett (9) an einer
Seite des Schloßschlittens (3) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung (12) zur
Bewegung der die die abzukettelnde Masche tragende Nadel
(15) auf dem anderen Nadelbett (2) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung (12) an der Seite befestigt ist,
an der auch das Hilfsnadelbett (9) des Schloßschlittens
(3) angeordnet ist.
9. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hilfsnadelbett (9) und
die die Steuereinrichtung (12) eine einheitliche
Zusatzsteuerung (7) ist, die am Schloßschlitten (3)
abnehmbar befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hilfsnadelbett (9) über einem
der Nadelbetten (1, 2) der Strickmaschine angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hilfsnadelbett (9) bezüglich der
Warenabzugsrichtung in einem Winkel kleiner als 90°
angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, ge
kennzeichnet zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 8.
13. Verfahren zum Abketteln einer Strickware auf einer
Flachstrickmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Umhängen der Maschen von Nadeln des einen Nadel betts auf Nadeln des anderen Nadelbetts;
- b) Abstricken der Nadeln in Rechts-Rechts;
- c) Abwerfen der Fanghenkel von Nadeln des einen Na delbetts;
- d) Umhängen einer abzukettelnden Masche von der diese Masche tragenden Nadel des anderen Nadel betts auf eine Hilfsnadel;
- e) Abschlagen der alten Masche über die neue, umge hängte Masche durch Abziehen der Hilfsnadel;
- f) Austreiben der Hilfsnadel;
- g) Versetzen der Hilfsnadel um wenigstens eine Nadelteilung;
- h) Wiederholen der Verfahrensschritte d) bis g), bis alle Maschen abgekettelt sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die letzte Masche nach ihrem Abketteln von der
Hilfsnadel auf eine Nadel des anderen Nadelbetts um
gehängt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 und 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die letzte Masche nach dem Abschlagen der
alten Masche (Verfahrensschritt e) umgehängt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hilfsnadel in einem
Hilfsnadelbett bewegt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hilfsnadelbett an einem
Schloßschlitten befestigt ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung zur Bewegung
den die abgekettelnde Masche tragenden Nadel auf dem
anderen Nadelbett gegenüber dem Hilfsnadelbett
abgeordnet ist.
19. Verfahren nach einem Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Versetzen der Hilfsnadel um
jeweils mindestens eine Nadelteilung durch Verschieben
des Schloßschlittens erfolgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hilfsnadel mit sich periodisch
wiederholenden, vorgegebenen Abläufen bewegt wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß ein sich periodisch wiederholender,
vorgegebener Ablauf für das Umhängen, Abwerfen und
Austreiben der Hilfsnadel durchgeführt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die die abzukettelnde Masche
tragende Nadel mit wenigstens einem sich periodisch
wiederholenden vorgegebenen Ablauf bewegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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