DE4324609A1 - Kurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kurbelgehäuse für Brennkraftmaschi­ nen mit mehreren Zylindern oder Zylinderbänken mit im Bereich der Hauptlagerebenen als Teil von Seitenwänden des Kurbelge­ häuses ausgeführten hohlen Hochversteifungen.

In der EP-A 0 486 463 wird für ein Kurbelgehäuse der eingangs genannten Art eine Gußform vorgeschlagen, mit welcher mit we­ nigen Kernen auf einfache Weise eine genaue Herstellung des Zylinderblockes möglich ist. Dabei werden die im Bereich der Motorlängsebene angeordnete Hauptölbohrung und die in die Sei­ tenwände integrierten Ölrücklaufkanäle gemeinsam mit der Zy­ linderbohrungskerngruppe hergestellt. Die Längsversteifung der Seitenwände erfolgt hauptsächlich durch Rippen und Flanschflä­ chen im Bereich der Außenwände.

Auch aus der AT-PS 387 164 ist es bekannt, im Bereich der Hauptlagerebenen außen an die Seitenwände hohle Hochver­ steifungen anzuformen und die Hohlräume als Ölrücklaufkanäle zu verwenden. Die Längsversteifung des Motorblockes wird je­ doch auch hier nach wie vor durch Rippen und Flanschflächen bewirkt, welche die Schallabstrahlung des Kurbelgehäuses al­ lerdings nicht zufriedenstellend vermindern können.

Andererseits ist es aus der US-PS 4 473 042 bekannt, im Be­ reich der Kurbelgehäuseschürze in Motorlängsrichtung liegende Hohlträger vorzusehen. Diese Hohlträger bewirken allerdings für sich alleine keine ausreichende Torsions- und Biegesteifigkeit, so daß auch hier keine zufriedenstellende Verminderung der Schallabstrahlung festzustellen ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden, und ein struktursteifes und schallarmes Kurbelgehäuse vorzu­ schlagen.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Kurbelge­ häuse im Bereich der Seitenwände quer zu den Hochversteifungen und in Motorlängsrichtung liegende Hohlträger aufweist, deren Innenräume mit den Hohlräumen der Hochversteifungen strömungs­ verbunden sind. Durch Verbindung der Hochversteifungen mit den in Längsrichtung liegenden Hohlträgern wird sowohl die Biege- als auch die Torsionssteifigkeit des Kurbelgehäuses ausrei­ chend erhöht und damit die Schallabstrahlung auf ein Mindest­ maß beschränkt. Außerdem wird ein Ausgleich der Motordruckpul­ sationen innerhalb des Kurbelgehäuses erreicht.

Eine einfache Fertigung kann dadurch erreicht werden, daß die Hochversteifungen und die Hohlträger durch einen gemeinsamen Kern herstellbar sind.

Um besonders schwingungsgefährdete Bereiche zu versteifen, kann vorgesehen sein, daß Hohlträger im Bereich der Kurbelgehäuseschürze angeordnet sind. Die Hohlträger können dabei direkt an die Ölwannenflanschfläche anschließen. Eine Versteifung des Zylinderblockes kann erzielt werden, wenn Hohlträger im Bereich einer Anschlußfläche für einen Zylinder­ kopf, vorzugsweise seitlich eines die Zylinder umgebenden Was­ sermantels, angeordnet sind. Anstelle oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, daß Hohlträger, in Seitenansicht des Kurbelgehäuses betrachtet, im mittleren Bereich des Kur­ belgehäuses, vorzugsweise unterhalb des Wassermantels, ange­ ordnet sind.

Bei Brennkraftmaschinen mit mehreren Zylinderbänken kann eine vorteilhafte Längsversteifung des Kurbelgehäuses dadurch er­ reicht werden, daß Hohlträger in einem zwei benachbarten Zy­ linderbänken gemeinsamen Wandbereich der Seitenwände des Kur­ belgehäuses, vorzugsweise unterhalb eines die Zylinder umge­ benden Wassermantels, angeordnet sind.

In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß sich die Hochversteifungen über die gesamte Höhe des Kurbelge­ häuses erstrecken. Dadurch wird die bestmögliche versteifende Wirkung erzielt.

Vorzugsweise sind die Hochversteifungen als Ölrücklaufkanäle ausgebildet, wodurch Raum gespart und der Hohlraum innerhalb der Versteifungen genützt wird.

Die Erfindung wird anhand der Figuren näher erläutert.

Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Kur­ belgehäuse nach der Linie I-I in Fig. 2,

Fig. 2 einen Schnitt durch das Kurbelgehäuse nach der Linie II-II in Fig. 1,

Fig. 3 einen weiteren Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 4,

Fig. 4 eine Schnittdarstellung quer zur Zylinderachse nach der Linie IV-IV in Fig. 3,

Fig. 5 eine Seitenansicht auf das Kurbelgehäuse,

Fig. 6 eine zweite Ausführungsvariante der Erfindung für einen V-Motor.

In Fig. 1 bis 5 ist das erfindungsgemäße Kurbelgehäuse 1, be­ inhaltend den Zylinderblock 2 und die Kurbelgehäuseschürze 3, dargestellt. Mit 2a sind Zylinderkopf- und mit 3a Ölwannen­ flanschflächen bezeichnet. In Längsrichtung verlaufende Hohl­ träger sind mit den Bezugszeichen 4, 5 und 6 versehen, wobei der Hohlraum 4′, 5′, 6′ jedes Hohlträgers 4, 5, 6 mit den Hoch­ versteifungen 7, welche die Ölrücklaufkanäle 7′ beinhalten, im Bereich der Hauptlagerwand 8 verbunden ist. Die Hohlträger 6 sind im oberen Bereich des Kurbelgehäuses seitlich des Wasser­ mantels 9, die Hohlträger 5 unterhalb des Wassermantels 9 vor­ gesehen. Die Hohlträger 4 sind im Bereich der Schürze 3 ange­ ordnet. Während die im mittleren Bereich des Zylinderblockes 2 angeordneten Hohlträger 5 in die Seitenwand 1′ des Kurbelge­ häuses integriert sind, sind sowohl Ölrücklaufkanäle 7, als auch oberer Hohlträger 6 und unterer Hohlträger 4 außen an das Kurbelgehäuse 1 angeformt.

Wie in Fig. 6 gezeigt ist, ist die Erfindung keineswegs auf Reihenmotoren beschränkt. In Fig. 6 ist ein Kurbelgehäuse 11 für einen V-Motor dargestellt, welches den Zylinderblock 12 und die Kurbelgehäuseschürze 13 beinhaltet. Die beiden Zylin­ derbänke sind mit 21 und 22 bezeichnet. Die in Längsrichtung verlaufenden Hohlträger sind mit 14, 15, 15a und 16 bezeich­ net, die in den Hochversteifungen 17 angeordneten Öl­ rücklaufkanäle tragen das Bezugszeichen 17′. Die Hohl­ räume 14′, 15′, 15a, 16′ der Hohlträger 14, 15, 15a, 16 sind im Bereich der Hauptlagerwand 18 mit den Ölrücklaufkanälen 17 verbunden. Die Hohlträger 16 sind im Bereich einer Zylinder­ kopfanschlußfläche 12a des Zylinderblockes 12 an die äußere Seitenwand 11′ des Kurbelgehäuses 11, seitlich des Wasserman­ tels 19, angeformt. Die Hohlträger 14 sind im Bereich der Öl­ wannenflanschfläche 13a der Kurbelgehäuseschürze 13 an­ geordnet. Unterhalb des im Bereich der Motorlängsebene 10 lie­ genden Hohlraumes 15a′ ist die Hauptölbohrung 20 eingezeich­ net. Der Hohlraum 15a′ ist in einem den beiden Zylinderbän­ ken 21, 22 gemeinsamen Wandbereich 23 der Seitenwände 11′′ des Kurbelgehäuses 11 vorgesehen.

Claims (8)

1. Kurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen mit mehreren Zylin­ dern oder Zylinderbänken mit im Bereich der Hauptlagere­ benen als Teil von Seitenwänden des Kurbelgehäuses ausge­ führten hohlen Hochversteifungen, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurbelgehäuse (1; 11′, 11′′) im Bereich der Sei­ tenwände (1′, 11) quer zu den Hochversteifungen (7, 17) und in Motorlängsrichtung liegende Hohlträger (4, 5, 6; 14, 15, 15a, 16) aufweist, deren Innenräume (4′, 5′, 6′; 14′, 15′, 15a′, 16′) mit den Hohlräumen (7′; 17′) der Hochversteifungen (7; 17) strömungsverbunden sind.

2. Kurbelgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochversteifungen (7; 17) und die Hohlträger (4, 5, 6; 14, 15, 16) durch einen gemeinsamen Kern herstellbar sind.

3. Kurbelgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Hohlträger (4; 14) im Bereich der Kurbelge­ häuseschürze (3; 13) angeordnet sind.

4. Kurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlträger (6; 16) im Bereich einer Anschlußfläche (2a; 12a) für einen Zylinderkopf, vorzugs­ weise seitlich eines die Zylinder (2′; 12′) umgebenden Wassermantels (9; 19), angeordnet sind.

5. Kurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Hohlträger (5; 15), in Seitenansicht des Kurbelgehäuses (1; 11) betrachtet, im mittleren Be­ reich des Kurbelgehäuses (1; 11), vorzugsweise unterhalb des Wassermantels (9; 19), angeordnet sind.

6. Kurbelgehäuse für Brennkraftmaschinen mit mehreren Zylin­ derbänken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Hohlträger (15a) in einem zwei benach­ barten Zylinderbänken (21, 22) gemeinsamen Wandbe­ reich (23) der Seitenwände (11′′) des Kurbelgehäuses (11), vorzugsweise unterhalb eines die Zylinder umgebenden Was­ sermantels (19), angeordnet sind.

7. Kurbelgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Hochversteifungen (7; 17) über die gesamte Höhe des Kurbelgehäuses (1; 11) erstrecken.

8. Kurbelgehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochversteifungen (7; 17) als Ölrücklaufkanäle (7′; 17′) ausgebildet sind.