DE4323563C1 - Vorrichtung zum Ein-/Ausschleusen von Werkstückträgern - Google Patents
Vorrichtung zum Ein-/Ausschleusen von WerkstückträgernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schnellen Aus- und
Einschleusen von Werkstückträgern auf Transportbändern. Dabei werden diese in
Montagesystemen mittels Transportbändern bewegt und von Hauptransportstrecken auf
Querstrecken ein- bzw. ausgeschleust.
Montage- und Fertigungsstraßen mit integrierten Fertigungs- und Montagestationen sind
heutzutage mit Transportbändern, beispielsweise mit Friktionsförderbändern ausgestattet.
Eine Standardversion einer solchen Anlage beinhaltet Doppelgurtförderbänder. Zur Führung
der Werkstückträger, die am linken und am rechten Rand auf je einem Förderband
aufliegen, sind verschiedene außenliegende und in geringem Abstand zu einem Förderband
plazierte Führungsleisten vorgesehen, die geringfügig über die Förderbänder nach oben
hinausragen. Zur Optimierung der weitestgehend automatisch betriebenen Montagesysteme
sind die Montage- und Fertigungsstationen für einen Werkstückträger über Querstrecken
erreichbar, die jeweils eine bestimmte Station mit der Haupttransportstrecke verbinden. Ist
ein Werkstückträger zum Anfahren einer bestimmten Station zur Teilmontage des auf dem
Werkstückträger zu montierenden Produktes vorgesehen, so wird dieser von der
Haupttransportstrecke in die Querstrecke eingeschleust, an der entsprechenden Station
bearbeitet und nach dem Transport in Richtung auf die Haupttransportstrecke bewegt und
wieder in diese ausgeschleust. Dadurch wird im wesentlichen erreicht, daß die
Montagestationen voneinander entkoppelt arbeiten können. Dies ist insbesondere bei
unterschiedlichen Arbeitsinhalten an verschiedenen Stationen notwendig, beispielsweise bei
Handarbeitsplätzen. Bei relativ kurzen Montage/Bearbeitungsprozessen wird die Zeit, die
für den Ein-/Ausschleusvorgang des Werkstückträgers benötigt wird, für die
Gesamtleistungsfähigkeit des Montagesystemes immer bedeutungsvoller.
Der eigentliche Vorgang des Ein-/Ausschleusens eines Werkstückträgers wurde bisher so
durchgeführt, daß der Werkstückträger zunächst angehalten wurde, von unten aus der
Transportbahn herausgehoben und dann mit einem Bandantrieb beispielsweise in eine
Querstrecke transportiert wurde. Durch die hierzu nötige Verzögerung bis zum Stillstand
und die anschließende Beschleunigung des Werkstückträgers und die relativ aufwendigen
mechanischen Einrichtungen ergeben sich bestimmte Nachteile bezüglich der
Gesamtleistungsfähigkeit eines Montagesystemes.
Andere Montagesysteme beinhalten zum Ein-/Ausschleusen eines
Werkstückträgers eine beispielsweise 90° gebogene, nach oben
offene Nut an der kurveninneren Seite zwischen einer Haupt
transportstrecke und einer Querstrecke. Eine derartige Nut
führung nimmt ein oder zwei am Werkstückträger angebrachte
Stifte bei dessen Annäherung an die Umlenkposition in sich
auf und führt bzw. schleust den Werkstückträger. In derarti
gen Systemen ist bereits die Zeitdauer zum Ein-/Ausschleusen
weitestgehend minimiert worden. Diese Systeme funktionieren
jedoch nicht, wenn die Transportbänder, insbesondere das
Haupttransportband, stillstehen.
Aus der französischen Patentanmeldung Nr. 2 680 360 ist eine
Vorrichtung zum Ein-/Ausschleusen von Werkstückträgern be
kannt, wobei diese in einem Montagesystem mittels Transport
bändern bewegt werden und zwischen Haupttransportstrecken und
Querstrecken wechseln. Die Werkstückträger weisen in Bewe
gungsrichtung des Werkstückträgers gesehen zwei Mitnehmer
auf, die nach unten vorstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Ein-/Ausschleusen von Werkstückträgern
innerhalb von Montagesystemen mit Transportbändern zur Verfü
gung zu stellen, die ein zuverlässiges, schnelles und einfa
ches Ein-/Ausschleusen gewährleistet.
Die Lösung dieser Aufgabe geschieht durch den
Gegenstand des Anspruches 1.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß neben der
Tatsache, daß ein Werkstückträger beim Ausschleusen nicht
mehr angehalten werden sollte, der Einsatz eines aktiven
Schwenkmechanismus für eine zuverlässige Drehung unter
gleichzeitiger Ausnutzung der kinetischen Energie des Werk
stückträgers sorgen muß. Hinzu kommt, daß der Werkstückträ
ger, sobald er sich in der Umlenkposition befindet, auch
umgelenkt werden soll, wenn die Transportbänder, insbesondere
das Haupttransportband, stillstehen.
Eine Vorrichtung entsprechend der Erfindung ist besonders
vorteilhaft in Kombination mit Doppelgurttransportbändern,
wobei die Transportbänder den Werkstückträger jeweils links
und rechts unterstützen und mittels Reibschluß vorwärts
transportieren.
Durch gezielte Steuerung des Fangbügels mittels des axial
verschiebbaren Drehantriebes wird ein schnelles Fangen eines
Mitnehmers eines Werkstückträgers, sowie ein schnelles Ent
koppeln nach der gewünschten Drehung ermöglicht.
Im folgenden wird anhand der schematischen Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt einen Knotenpunkt an einer Haupttransport
strecke.
Die Fig. 2 zeigt einen am Drehantrieb angebrachten Fangbügel
und einen Mitnehmer.
In der Fig. 1 sind schematisch Förderbänder eingetragen, wobei das Förderband 1 in der
Haupttransportstrecke läuft, das Förderband 2 in einer Querstrecke, beispielsweise in
Richtung auf eine Montagestation, und das Förderband 3 in Gegenrichtung zur
Haupttransportstrecke. Die jeweilige Bewegungs- bzw. Förderrichtung ist auf den
Förderbändern 1, 2, 3 und auf den Werkstückträgern 4 durch Pfeile gekennzeichnet. In der
Mitte der Fig. 1 ist ein Drehantrieb 6 eingezeichnet, der in bezug auf seine Drehachse 11
axial verfahrbar ist, so daß der am Drehantrieb 6 angebrachte Fangbügel 7 von oben oder
von unten her in die Bewegungsebene eines Mitnehmers 9 eines Werkstückträgers 4
eingefahren werden kann. In Fig. 1 sind die drei Stellungen des Fangbügels 7, die der
Umlenkposition 4.1 des Werkstückträgers 4, der neuen Position 4.2 und der neuen Position
4.3 entsprechen, dargestellt.
Die Bearbeitung bzw. Bestückung von Werkstücken, die sich auf Werkstückträgern 4
befinden, geschieht in Montagestationen, die vom Werkstückträger angefahren werden.
Durch die Entkopplung der Montagestationen sind die Montagesysteme insgesamt flexibler
geworden, da die Haupttransportstrecke durch das Ausschleusen in die Querstrecken zu den
Montagestationen hin für den Hauptverkehr frei ist.
Ist nun ein Werkstückträger 4 für eine bestimmte Umlenkung vorgesehen, so ist bei dessen
Ankunft an der Umlenkposition 4.1 der am Drehantrieb 6 befestigte Fangbügel 7 bereits in
die Bewegungsebene eines Mitnehmers eingefahren. Durch die entsprechende Plazierung
des Drehantriebes 6 an der Seite der Haupttransportstrecke, an der sich die Querstrecke
bzw. die in Gegenrichtung führende Transportstrecke befindet und mit entsprechend
weiterer Plazierung, wie in Fig. 1 dargestellt, passiert ein Mitnehmer 9 auf der
Haupttransportstrecke die Drehachse 11 des Drehantriebes 6 und greift in den Fangbügel 7
ein. Der Fangbügel 7 ist somit, in Bewegungsrichtung auf der Haupttransportstrecke
gesehen, hinter der Drehachse 11 angeordnet. Die rechteckförmige Ausbildung des
Fangbügels und des Mitnehmers, die ineinander eingreifen, ermöglichen die Ausübung eines
Drehmomentes vom Drehantrieb 6 auf den Werkstückträger 4. Die Positionierung des
Fangbügels 7 hinter der Drehachse 11 verhindert, daß der Fangbügel 7, der durch den aktiv
gedrehten Drehantrieb 6 in dieser Phase im Uhrzeigersinn gedreht wird, von dem
Mitnehmer 9 des Werkstückträgers 4 herunterrutscht. Die beschriebene Konstruktion, die in
Fig. 2 deutlicher dargestellt ist, übt, sobald der Mitnehmer 9 im Fangbügel 7 formschlüssig
eingreift, ein ausreichendes Drehmoment bzw. ausreichende Querkräfte auf die Verbindung
zwischen Mitnehmer 9 und Fangbügel 7 aus. Dadurch wird der Mitnehmer 9 im Fangbügel
7 verkantet und durch die entsprechend verursachte Reibkraft sowie Fliehkraft darin
gehalten.
Nachdem der Werkstückträger 4 aus der Umlenkposition 4.1 heraus in die neue Position
4.2. gedreht worden ist und den in Fig. 1 dargestellten Anschlag 5 erreicht hat, wird der
Werkstückträger in dieser Position durch einen weiteren Sensor detektiert und der
Drehantrieb 6 erneut axial verfahren, so daß der Fangbügel 7 den Mitnehmer 9 freigibt und
der Werkstückträger 4 somit wieder frei bewegbar ist. In diesem Fall kann der
Werkstückträger 4 aus der Position 4.2 heraus auf dem Förderband 2 (Querstrecke)
transportiert werden.
Der Anschlag 5 ist ebenfalls höhenverstellbar ausgelegt, so daß der Werkstückträger 4 aus
der Umlenkposition 4.1 heraus nicht nur in die neue Position 4.2, sondern in die einer 180°-
Drehung entsprechenden Position 4.3 bewegbar ist. Hierzu ist der Anschlag 5 entsprechend
aus der Bewegungsebene des Werkstückträgers 4 herausgeschwenkt. Zum Anhalten des
Werkstückträgers 4 in der Position 4.3 wird ein weiterer nicht dargestellter Anschlag
benötigt. Das gleiche gilt für einen Sensor, der den Werkstückträger 4 in der Position 4.3
detektiert, wodurch der Drehantrieb 6, ebenso wie bei einer Drehung in die neue Position
4.2, gestoppt, axial verschoben und zurückgedreht wird, so daß er wieder seine Ruhelage
einnimmt. Eine Drehung in die neue Position 4.3 entspricht einem Umkehrmechanismus,
beispielsweise am Kopf einer Bandstrecke oder bei einer Mehrfachweiche.
Der Bewegungsverlauf des Drehantriebs 6 kann beispielsweise auch sinoid erfolgen, so daß
der Anschlag des Werkstückträgers 4 auf dem Förderband bzw. auf dem Anschlag 5
gedämpft erfolgt. Dies kann beispielsweise auch durch den Einsatz von Stoßdämpfern am
Drehantrieb 6 erreicht werden.
An dem in Fig. 1 dargestellten Knotenpunkt sind zweckmäßigerweise Rutsch- oder
Gleitflächen ausgebildet, auf denen die Werkstückträger 4 bei einer Drehung zumindest
zwischen den Förderbändern gleiten. Derartige Rutschflächen können beispielsweise aus
einem Kunststoff (Polytetrafluoräthylen) hergestellt sein.
Als Sensor 8 bzw. als Initiator für den Drehantrieb 6 kann beispielsweise ein
berührungsloser Schalter, der den Werkstückträger 4 in einer entsprechenden Position
detektiert, eingesetzt werden.
Ein wesentlicher Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Möglichkeit, einen
umzulenkenden Werkstückträger 4 auch dann zu drehen, wenn die Transportbänder nicht
laufen.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Ein-/Ausschleusen von Werkstückträgern
(4), wobei diese in einem Montagesystem mittels Transportbän
dern bewegt werden und zwischen Haupttransportstrecken und
Querstrecken wechseln, mit zwei, in Bewegungsrichtung des
Werkstückträgers (4) gesehen, jeweils am hinteren Ende und am
äußeren Rand des Werkstückträgers (4) angeordneten Mitnehmern
(9), die nach oben oder unten vorstehen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - einen, in Bewegungsrichtung gesehen, auf der einer Quer strecke zugewandten Seite der Haupttransportstrecke und vor der Querstrecke angeordneten Drehantrieb (6) mit senkrecht stehender Drehachse (11) und einem damit verbundenen Fang bügel (7) mit einer Aussparung (10), wobei der Fangbügel (7) derart achsparallel verfahrbar ist, daß der Mitnehmer (9) zum Umlenken des Werkstückträgers (4) in die Aussparung (19) des Fangbügels (7) formschlüssig eingreift und ein Drehmoment vom Drehantrieb (6) auf den Werkstückträger (4) übertragbar ist und
- - einen Anschlag (5) zur Beendigung der Drehbewegung des Werkstückträgers (4), wenn dieser auf eine neue Transport strecke (4.2, 4.3) umgelenkt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Transportstrecken Doppelgurttransportbänder enthalten.
Priority Applications (1)
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DE19934323563 DE4323563C1 (de) | 1993-07-14 | 1993-07-14 | Vorrichtung zum Ein-/Ausschleusen von Werkstückträgern |
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Publications (1)
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DE (1) | DE4323563C1 (de) |
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- 1993-07-14 DE DE19934323563 patent/DE4323563C1/de not_active Expired - Fee Related
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