DE4320334A1

DE4320334A1 - Befestigungselement, bestehend aus Spreizdübel und Nagelelement

Info

Publication number: DE4320334A1
Application number: DE19934320334
Authority: DE
Inventors: Artur Prof Dr Fischer
Original assignee: Fischerwerke Artur Fischer GmbH and Co KG
Current assignee: Fischerwerke Artur Fischer GmbH and Co KG
Priority date: 1993-06-21
Filing date: 1993-06-21
Publication date: 1994-12-22

Description

Die Erfindung betrifft ein Befestigungselement, bestehend aus einem Spreizdübel aus Kunststoff und einem Nagelelement, gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Für Vollbaustoffe werden Spreizdübel aus Kunststoff verwendet, die einen längsge schlitzten Spreizbereich mit quer zu Längsachse verlaufenden Rillen auf dessen Außenfläche sowie eine im Spreizbereich sich verjüngende Innenbohrung aufweisen. Zur Verankerung dieser Dübel in Schlagmontage wird in diese Innenbohrung ein Nagelelement eingetrieben, das üblicherweise einen zylindrischen Schaft aufweist. Durch die hohe Reibung des Nagelelements im Spreizdübel beim Eintreibvorgang ent steht eine auf den Dübel wirkende Schubkraft in Richtung Bohrlochgrund, die am Dübel entsprechende Vorkehrungen zur Vermeidung der Verschiebung des Dübels erforder lich machen. Üblich ist eine Ausbildung des Dübels mit einem stabilen Rand, der an der Außenfläche des zu befestigenden Gegenstandes bzw. des Mauerwerks aufsitzt. Den noch läßt es sich nicht immer vermeiden, daß der Dübel abreißt bzw. der Rand sich in das Bohrloch einzieht. Diese Gefahr ist insbesondere dann recht groß, wenn das Mauerwerk oder der zu befestigende Gegenstand aus einem weichen Material be stehen. Aus diesem Grund ist eine Schlagmontage von Spreizdübeln in Gasbeton oder die Befestigung von Dämmstoffplatten mit den bekannten Nageldübeln nicht oder nur unzureichend möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Befestigungselement zu schaffen, das in Schlagmontage in allen Baustoffen verankerbar und insbesondere auch zur Befesti gung von Dämmstoffplatten geeignet ist.

Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale er reicht. Das ein rechteckförmiges Profil aufweisende Nagelelement verursacht lediglich an seinen beiden gegenüberliegenden Schmalseiten Reibung im Aufnahmekanal des Dübels, so daß die auf den Dübel wirkende Schubkraft sehr gering ist. Damit reduziert sich gleichzeitig auch die Eintreibenergie, die aufgrund der Versetzung des Aufnahme kanals um 90 Grad zur Schlitzebene sofort in Spreizkraft umgesetzt wird. Der Spreiz bereich des Dübels wird V-förmig aufgespreizt, wobei das Aufspreizvermögen des Dübels mit geringem Kraftaufwand voll ausgenutzt wird. Durch die Verringerung der auf den Dübel wirkenden Schubkraft bei sofort einsetzender Spreizwirkung wird ein Abrei ßen oder ein Tieferrutschen des Dübels in allen Baustoffen verhindert. Die erfindungs gemäße Lösung ermöglicht somit auch die Schlagmontage in Baustoffen wie Gasbeton und die Befestigung von Dämmstoffplatten.

Um die Auszugsfestigkeit zwischen Nagelelement und Dübel zu verbessern, können die beiden Schmalseiten des Nagelelements mit nacheinander angeordneten Zähnen ver sehen sein, wobei die in Eintreibrichtung weisenden Zahnflanken flacher ausgebildet sind.

Das Kopfteil des Nagelelements kann entweder als Nagelkopf für eine direkte Befesti gung von Gegenständen oder als Haken bzw. Öse zum Anhängen von Gegenständen ausgebildet sein. Ferner ist es möglich, am Kopfteil des Nagelelements einen Dämmstoffhalter zur Verspannung von Dämmstoffplatten anzuordnen. Zweckmäßiger weise wird der aus Kunststoff bestehende Dämmstoffhalter über den Nagelkopf geklipst oder der Nagelkopf mit dem Dämmstoffhalter im Spritzgußverfahren umspritzt.

Üblicherweise besteht das Nagelelement aus einem Stahlteil. Es ist jedoch denkbar, das Nagelelement aus einem faserverstärkten schlagfesten Kunststoff im Spritzgußver fahren herzustellen. In diesem Fall ist es zweckmäßig, an den Breitseiten des Nagel elements jeweils eine längslaufende Versteifungsrippe anzubringen.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 das aus Spreizdübel und Nagelelement bestehende Befestigungs element,

Fig. 2 einen Querschnitt des Befestigungselementes gemäß der in Fig. 1 an gegebenen Schnittlinie A-B,

Fig. 3 und 4 alternative Ausbildungen des Kopfteils des Nagelelements,

Fig. 5 einen am Kopfteil angeordneten Dämmstoffhalter,

Fig. 6 ein aus Kunststoff bestehendes Nagelelement mit angespritztem Dämmstoffteller.

Fig. 7 einen Querschnitt des im Dübel befindlichen Nagelelements gemäß Fig. 6.

Das in Fig. 1 dargestellte Befestigungselement besteht aus einem Kunststoffspreiz dübel 1 und einem vorzugsweise aus Stahl im Kaltumformverfahren hergestellten Nagelelement 2. Der Spreizdübel 1 weist einen Spreizbereich 3 auf, der durch einen Längsschlitz 4 gebildet ist. Der Spreizbereich 3 weist an seiner Außenfläche quer zur Längsachse des Spreizdübels 1 verlaufende Rillen 5 auf, wobei die benachbarten Sei tenflanken 6 zweier Rillen 5 eine Spitze 7 bilden.

Die Aufspreizung des Dübels 1 erfolgt durch Eintreiben des Nagelelements 2 in den sich im Spreizbereich 3 verengenden Aufnahmekanal 8. Dieser Aufnahmekanal 8 ist dem rechteckförmigen Profil des Nagelelements 2 angepaßt und gleichzeitig um 90 Grad gegenüber der Schlitzebene versetzt (siehe Fig. 2). Zum leichten Einführen des Nagelelements 2 in den Aufnahmekanal 8 ist der vordere Teil des Nagelelements mit einer schwertförmigen Spitze 9 versehen. Am anderen Ende des Nagelelementes be findet sich ein Nagelkopf 10, der - wie in Fig. 3 und 4 dargestellt - auch als Haken 11 oder als Öse 12 ausgebildet sein kann. Um die Ausreißfestigkeit des Nagelelements 2 im Dübel zu verbessern, sind die beiden Schalseiten 13, 14 mit Zähnen 15 versehen, die in Eintreibrichtung abgeflachte Zahnflanken aufweisen.

Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist am Nagelkopf 10 ein Dämmstoffhalter 16 angeordnet, mit dem beim Eintreiben des Nagelelements 2 in den Spreizdübel 1 Dämmstoffplatten (nicht dargestellt) verspannt werden können. Der Dämmstoffhalter 16 kann entweder als separates Kunststoffteil hergestellt und auf den Nagelkopf 10 aufgeklipst werden oder direkt auf den Nagelkopf 10 durch Umspritzen aufgebracht werden. Ferner kann der Dämmstoffhalter jede beliebige Form aufweisen, beispielsweise sternförmig ausgebildet sein.

Fig. 6 zeigt ein aus faserverstärktem Kunststoff hergestelltes Nagelelement 2a, bei dem im Bedarfsfalle ein Dämmstoffteller 17 bereits mit angespritzt ist. Zur Verstärkung des Nagelelements 2a sind an den Breitseiten etwas dünner ausgeführte längsverlau fende Versteifungsrippen 18 vorgesehen, für deren Aufnahme im Dübel 1 entspre chende und am Aufnahmekanal angrenzende Nuten 19 eingearbeitet sind (siehe Fig. 7).

Claims

1. Befestigungselement, bestehend aus einem Spreizdübel aus Kunststoff, mit einem geschlitzten, auf seiner Außenfläche quer zur Längsachse verlaufende Rillen aufweisenden Spreizbereich und einem im Spreizbereich sich verjüngen den Aufnahmekanal und einem in den Aufnahmekanal eintreibbaren Nagel element, dadurch gekennzeichnet, daß das Nagelelement (2, 2a) ein rechteck förmiges Profil mit einem Kopfteil (10, 11, 12) und einer dem Kopfteil gegen überliegenden schwertförmigen Spitze (9) aufweist, und daß der Aufnahmekanal (8) im Dübel (1) dem Profil des Nagelelementes (2, 2a) entspricht und gegen über der Schlitzebene um 90 Grad versetzt ist.

2. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schmalseiten (13, 14) des Nagelelements (2) mit nacheinander ange ordneten Zähnen (15) versehen sind, wobei die in Eintreibrichtung weisenden Zahnflanken flacher ausgebildet sind.

3. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kopfteil des Nagelelements (2) als Nagelkopf (10), Haken (11), Öse (12) oder dgl. ausgebildet ist.

4. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Kopfteil (10) des Nagelelements (2) ein Dämmstoffhalter (16) angeordnet ist.

5. Befestigungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Nagelelement (2a) aus einem faserverstärkten schlagfesten Kunststoff besteht.

6. Befestigungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß an den Breitseiten des Nagelelementes (2a) jeweils eine längslaufende Versteifungs rippe (18) angeordnet ist, wobei der Aufnahmekanal (8) des Dübels (1) die Ver steifungsrippen aufnehmende Nuten (19) aufweist.