DE4315823A1 - Hubgerüst für Flurförderzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Hubgerüst für Flurför­ derzeuge nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei Flurförderzeugen mit Hubgerüsten wird das Lastaufnahme­ mittel an einem Hubmast höhenverstellbar gelagert. Der Hubmast kann von einem starren Rahmen gebildet sein (Ein­ fachhubgerüst) oder als Mehrfachhubgerüst mit teleskopisch ausfahrbaren Mastschüssen. Das Heben und Senken des Last­ aufnahmemittels am Hubgerüst erfolgt mit Hilfe eines so­ genannten Freihubzylinders, der normalerweise in der Mitte des das Lastaufnahmemittel lagernden Mastes angeordnet und von einem zusätzlichen Querträger gehalten ist. Über den Hubzylinder führt über eine Umlenkrolle eine Kette, die mit dem mittleren Querträger auf der einen Seite und im Lastschlitten des Lastaufnahmemittels auf der anderen Seite verbunden ist. Der Hubzylinder stört bereits im ein­ gefahrenen Zustand die Sicht des Fahrers auf die Last, die Gabelspitzen und den Fahrweg. Wird die Last in niedrigen Hubhöhen bewegt, so stört der teilweise ausgefahrene Zy­ linder die Sicht durch die Kolbenstange und die Ketten zusätzlich.

Aus der DE 17 56 558 oder DE 17 56 559 ist bekanntgeworden, im oberen Querträger des inneren Mastes einen Hydraulik­ motor anzuordnen, der über einen Kettentrieb den fast­ schlitten am inneren Mast bewegt. Diese Hubvorrichtung läßt sich jedoch nur mit einem verhältnismäßig komplizier­ ten und aufwendigen Kettentrieb realisieren.

Aus der DE 29 26 657 ist bekanntgeworden, den sogenannten Freihubzylinder am oberen Querträger des inneren Mastes hängend anzuordnen und über eine Kettenführung den Last­ schlitten im inneren Mast zu bewegen. Diese Ausführungs­ form hat den Nachteil, daß der Zylinder bei nicht ausge­ fahrenem Hubgerüst mit dem im Durchmesser verhältnismäßig großen Zylinderrohr im Sichtbereich des Fahrers ist. Außer­ dem verläuft die Kette über die Kolbenstange und kann diese durch Gegenschlagen beschädigen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hubgerüst für Flurförderzeuge mit einem Lastaufnahmemittel zu schaf­ fen, bei dem die Hubvorrichtung für das Lastaufnahmemittel die Sicht des Fahrers durch das Hubgerüst hindurch, ins­ besondere im abgesenkten Zustand des Lastaufnahmemittels, möglichst wenig einschränkt.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bei dem erfindungsgemäßen Hubgerüst ist der außermittig angeordnete Hubzylinder auf einem unteren Querträger des Hubgerüstes abgestützt und als Zugzylinder ausgebildet.

Durch die außermittige Anordnung des Hubzylinders wird insbesondere bei Seitsitzgeräten, wie zum Beispiel bei sogenannten Schubmaststaplern, erreicht, daß der Fahrer eine ungehinderte Sicht auf die Gabeln und auf die Last hat. Insbesondere durch die Ausbildung des Zylinders als Zugzylinder ist es jedoch möglich, die Kolbenstange des Zylinders im Durchmesser sehr klein auszuführen. Im Gegen­ satz zu herkömmlichen Freihubzylindern muß nämlich auf die Knicksicherheit des Zylinders keine Rücksicht genommen werden. Die Auslegung des Kolbenstangendurchmessers be­ schränkt sich auf die Zugfestigkeitsgrenze des Materials.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Ketten so angeordnet sein können, daß der Fahrer auf die Schmalseite der Kette sieht und dadurch die Kette kaum eine Sichteinschränkung darstellt.

Ein anderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Kraftverlauf der eingeleiteten Kräfte für die Struktur des Mastes günstig ist. Bei der herkömmlichen Anordnung des Freihubzylinders in der Mitte des inneren Mastes mit einer Anbindung der Ketten am mittleren Querträger und am Last­ schlitten wird in dem mittleren und dem unteren Querträger, auf dem der Zylinder sich abstützt, jeweils die doppelte Kraft der Last eingeleitet. Diese großen Kräfte führen zu einer sehr großen Dimensionierung dieser Querträger. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung kann der mittlere Quer­ träger, sofern er nicht aus anderen strukturmechanischen Gründen gebraucht wird, ganz entfallen. Der untere Quer­ träger kann durch die außermittige Krafteinleitung viel kleiner dimensioniert werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an­ hand von Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht eines Innenma­ stes eines Hubgerüstes nach der Erfindung.

Fig. 2 zeigt die gleiche Darstellung wie Fig. 1 mit ange­ hobenem Lastschlitten.

In den Fig. 1 und 2 ist ein Hubgerüst 10 angedeutet, mit einem Mast 12, der als einziger starrer Mast mit einem nicht gezeigten Förderfahrzeug verbunden ist oder den In­ nenmast eines Mehrfachhubgerüstes darstellt. Er besteht aus zwei vertikal im Abstand angeordneten Mastprofilen 14, 16, die durch einen oberen Querträger 18 und einen unteren Querträger 19 miteinander verbunden sind. Ein Lastschlit­ ten 20, der das Lastaufnahmemittel (nicht gezeigt) enthält, ist mittels geeigneter Rollen in den Profilen 14, 16 ge­ führt (ebenfalls nicht gezeigt).

Auf dem unteren Querträger 19 stützt sich ein Zylinder 22 ab, der als Zugzylinder ausgebildet ist mit einem Zylin­ derrohr 24 und einer Kolbenstange 26, an deren freiem Ende eine Umlenkrolle 28 drehbar gelagert ist. Umlenkrollen 30, 32 sind im Abstand am oberen Querträger 18 gelagert. Eine Kette 34 ist an einem Ende bei 36 am oberen Querträger 18 angeschlagen. Das andere Ende der Kette 34 ist bei 38 mit­ tig am Lastschlitten 20 angeschlagen. Die Kette 34 um­ schlingt dabei die Umlenkrolle 28 an der Kolbenstange 26 und ist über die Rollen 30, 32 geführt, bevor sie nach un­ ten zum Lastschlitten 20 gelenkt wird. Dies geschieht an­ nähernd in der Mitte zwischen den Mastprofilen 14, 16. Es kann auch eine einzige gröbere Umlenkrolle verwendet wer­ den, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet. Zum Anheben des Lastschlittens 20 wird die Kolbenstange 26 eingefahren. Sie ist daher lediglich auf Zug belastet und kann entspre­ chend dünn ausgeführt werden. Außerdem erfolgt keine Be­ schädigung der Kolbenstange durch die Kette, wie das bei bekannten Fahrzeugen der Fall ist.

Wie aus den Fig. 1 und 2 deutlich zu erkennen, ist die Sicht für den Fahrer durch die Profile 14, 16 hindurch durch den Zylinder 22 kaum beeinträchtigt. Ein die Sicht beeinträchtigender mittlerer Querträger zwischen den Pro­ filen 14, 16 ist nicht erforderlich. Schließlich ist die Kette 34 so geführt, daß sie mit der Schmalseite zum Fah­ rer zeigt, so daß auch die Kette eine minimale Sichtbehin­ derung darstellt.

Claims (2)

1. Hubgerüst für Flurförderzeuge, mit einem Lastaufnahme­ mittel, das mit Hilfe eines außermittig angeordneten hydraulischen Zylinders und einer am Lastaufnahmemittel angreifenden Kette in seiner Höhe am Hubgerüst verstell­ bar ist, wobei das andere Ende der Kette am Hubgerüst angeschlagen und die Kette um eine an der Kolbenstange gelagerte Kettenrolle herumgeführt ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Hubzylinder (22) sich auf einem un­ teren Querträger (19) des Hubgerüstes abstützt und als Zugzylinder ausgebildet ist.

2. Hubgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einer oberen Querstrebe (18) des Hubgerüstes (10) mindestens eine Umlenkrolle (30, 32) gelagert sind, von denen die eine annähernd in der Mitte angeordnet ist.