DE4314303C1

DE4314303C1 - Rolltor-System

Info

Publication number: DE4314303C1
Application number: DE4314303A
Authority: DE
Inventors: Guenter Seiwert
Original assignee: Linke Hofmann Busch GmbH; Linke Hofmann Busch Waggon Fahrzeug Maschinen GmbH
Current assignee: Alstom Transport Deutschland GmbH
Priority date: 1993-04-30
Filing date: 1993-04-30
Publication date: 1994-05-26
Anticipated expiration: 2013-05-01

Description

Die Erfindung betrifft ein Rolltor-System mit schwenkbarer Rolltorführung, insbesondere für Transportbehäl ter.

Rolltore zum Verschließen von Räumen oder Öffnungen fester Bauwerke oder beispielsweise von Transportbehältern, wozu u. a. auch Container, Wechselbehälter, Ladeboxen und sonstige Wechselaufbauten für Fahrzeuge gezählt werden sollen, sind bekannt. Sie bestehen z. B. aus einer Vielzahl von schmalen, länglichen Segmenten, die an ihren Längsseiten, nebeneinander angeordnet, mit geringem Spiel verbunden sind und quer zu ihrer Längsausdehnung an den Außenkanten geführt werden.

Sie haben gegenüber anderen, vergleichbaren Verschließein richtungen den Vorteil, die günstigen Eigenschaften von Fe stigkeit bzw. Widerstandsfähigkeit im geschlossenen Zustand und platzsparender Unterbringungsmöglichkeit nach dem Öffnen, beispielsweise durch Aufrollen, zu verbinden.

Auch von Fenstern sind entsprechend kleinere als Rolläden bezeichnete Verschließeinrichtungen bekannt, die in einem U-förmigen Rahmen gleiten, auf dessen Unterschiene sie sich im geschlossenen Zustand abstützen, wobei der Rahmen an sei nen Schenkeln Gelenke aufweist, so daß der herabgelassene Rolladen zumeist im unteren Bereich vom Fenster teilweise weggeschwenkt werden kann (DE-OS 33 43 609).

Für die bereits erwähnten Transportbehälter, und hier insbe sondere für kleinere Einheiten, wie sie in der Zeitschrift "Die Bundesbahn", Heft 2/92, S. 233-239, erwähnt werden, ist es wichtig, daß das Öffnen der zugehörigen Verschließeinrichtungen nicht durch sich während des Transportes verschiebende Ladung blockiert wird, da diese Behälter vorwiegend schnell be- und entladen werden sollen und die Ladung oftmals nicht verzurrt, sondern lose eingesta pelt möglichst das ganze Behältervolumen ausfüllt.

Da besonders Druck gegen die Fläche von Rolltoren, wie er z. B. durch anliegende Ladung entsteht, das Öffnen erschwert, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Rolltor- System derart auszubilden, daß das Öffnen von Rolltoren, insbesondere an Transportbehältern, auch dann sicher gewähr leistet ist, wenn verschobene Ladung das Aufrollen der Roll tore behindert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen im Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Durch die erfindungsgemäße Parallelverschiebbarkeit der Roll torführung kann das Rolltor mit seiner ganzen Fläche von seiner Verschlußposition parallel versetzt werden um Frei raum für das Öffnen und Schließen, bzw. für das Aufrollen des Rolltores, zu haben. Diese Parallelversetzung kann an jedem Punkt über die ganze Höhe und Breite des Rolltores erfolgen, so daß Ladungsdruck, der an beliebiger Stelle des Rolltores auftreten kann, ausgewichen wird, was bei aus dem Stand der Technik bekannten Schwenkgelenken nicht erfolgt.

Vom Prinzip her wird die Beweglichkeit der Rolltorführung ermöglicht durch zwischen Wandung und Tor befindliche Kopp lungsglieder, den Rasterschienen, die über die unabhängig vom Rolltorverschluß zu betätigende Bedienungsvorrichtung ge steuert werden, wobei der Bedienungsvorrichtung bei unter normalen Umständen nicht zu öffnendem Rolltor die Funktion einer Notbetätigung zukommt.

Die Kopplungsfunktion der Rasterschienen kommt durch ihre einerseits zwar ortsfeste, aber doch bewegliche Installation an der Wandung und andererseits durch ihre Möglichkeit zur Füh rung und Verriegelung der Rolltorführung zustande. Hierfür befinden sich kulissenartige Führungen in Form von Ausnehmun gen in den Rasterschienen, so daß geeignete Führungselemente nach Verbinden mit den Führungen durch die Bewegung der Ra sterschienen gelenkt und festgelegt werden. Das Verbinden der Führungselemente mit den Führungen entspricht nach einer bevorzugten Ausführungsform dem Einführen von die Führungs elemente bildenden Bolzen in Ausnehmungen. Führungen und Führungselemente sind entsprechend aufeinander abgestimmt und können je nach Führungstechnik auch eine andersartige Bauwei se bzw. Konstruktion aufweisen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrie ben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Frontansicht auf einen Trans portbehälter mit Teilansichten von drei verschie denen Rolltorpositionen;

Fig. 2 einen Teilschnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1 durch das linksseitige Rolltor-System,

Fig. 3 einen Teilschnitt gemäß der Linie III-III in Fig. 1 mit oberem linksseitigen Rolltor-System in Seitenansicht.

Fig. 1 zeigt die Ladeöffnung eines Transportbehälters 1 mit Rolltor 2 und links- und rechtsseitiger Rolltorführung 3, 4. An der linken Behälterseite ist das Rolltor 2 vollständig geöffnet, und auf der Innenseite der linken Seitenwand 5 sind die linksseitige Rolltorführung 3 und eine davon teilweise verdeckte und abschnittsweise freigelegte Rasterschiene 6 erkennbar. An dem freigelegten Teil der Rasterschiene 6 sind nach außen hin Ausnehmungen 7 für die Führungselemente 8 der linksseitigen Rolltorführung 3 vorhanden. Auf der rechten Seite der Rasterschiene 6 befinden sich deren Befestigungen 9 durch Langlöcher 10 zur linken Seitenwand 5.

Im mittleren Bildteil ist das Rolltor 2 verschlossen abgebil det. An seinem unteren Ende befindet sich ein Rolltorver schluß 11 und oberhalb der Ladeöffnung eine zum Verstellen der Rasterschienen 6 (rechte Seite nicht dargestellt) erfor derliche Bedienungsvorrichtung 12. Die Übertragung der Bewe gung von der Bedienungsvorrichtung 12 zu den seitlich gelege nen Rasterschienen 6 ist mit strichpunktierten Linien ange deutet.

Auf der rechten Seite der Fig. 1 sind die Ladeöffnung des Transportbehälters 1 und das Rolltor 2 in vollständig ausge fahrenem Zustand mit ausgeschwenkter, rechtsseitiger Rolltor führung 4 dargestellt, wobei die Schwenkweite durch eine an der Rolltorführung 4 angebrachte untere Anlenkung 13 begrenzt wird. Auf der rechten Seite nicht dargestellt ist die Raster schiene 6, die sich mit allen Verbindungselementen und auch der rechtsseitigen Rolltorführung 4 in spiegelbildlicher Aus gestaltung und Anordnung zu den entsprechenden Teilen auf der linken Seite an der Innenseite der rechten Seitenwand 14 be findet.

In Fig. 2 sind die linksseitige Rolltorführung 3 und die Rasterschiene 6 an der linken Seitenwand geschnitten darge stellt. Die Rolltorführung 3 besteht aus einer ein U-förmiges Profil aufweisenden Schiene 15, die an einer Dichtung 16 anliegt. Die Schiene 15 weist an ihrem inneren Schenkel eine rechtwinklig abgebogene Verlängerung 17 auf, die mit einem parallel dazu angeordneten Blech 18, das am inneren Schenkel der Schiene 15 befestigt ist, einen länglichen Schlitz 19 bildet. Darin ist die Rasterschiene 6 geführt, die mittels der Befestigung 9 beweglich mit der Seitenwand 5 verbunden ist. Von der Verlängerung 17 steht ein Bolzen 20 senkrecht ab, der die Rasterschiene 6 und das Blech 18 durchdringt und überragt und somit das Führungselement 8 der links- und rechts seitigen Rolltorführung 3, 4 bildet.

In Fig. 3 ist die Anordnung der in Fig. 2 beschriebenen Teile noch einmal verdeutlicht. Am oberen Ende der linksseitigen Rolltorführung 3 befindet sich deren obere Anlenkung 21 an der linken Seitenwand 5. Diese Anlenkung 21 ist in einem Langloch 21a geführt, wodurch die linksseitige Rolltorführung 3 parallel verschoben und gedreht bzw. geschwenkt werden kann.

An die Rolltorführung 3 schließt sich eine Fortsetzung 22 im Behälterinnenraum an, in die das Rolltor 2 beim Öffnen einge schoben wird.

Die in der Rasterschiene 6 befindlichen Ausnehmungen 7 und Langlöcher 10, durch die die Befestigung 9 erstreckt ist, sind in der Zeichnung exemplarisch mit nur jeweils einem Element dargestellt. Am oberen Ende der Rasterschiene 6 sind die mit der Bedienungsvorrichtung 12 verbundenen Übertra gungselemente 23, die zum Verstellen der Rasterschiene 6 dienen, bereichsweise dargestellt.

Zum Öffnen des Rolltores 2 wird der an seiner Unterkante angeordnete Rolltorverschluß 11 (Fig. 1) entriegelt. Läßt sich das Rolltor 2 anschließend nicht öffnen bzw. hochschie ben, so wird die an der Oberkante 24 der Behältervorderseite installierte Bedienungsvorrichtung 12 betätigt. Dadurch wer den die beidseitig vorhandenen Rasterschienen 6 aus der in Fig. 3 dargestellten Fixierstellung nach oben bewegt. Die Richtung und die Spanne der Rasterschienenbewegung sind durch die Langlöcher 10 vorgegeben, von denen die Bewegungsführung der Rasterschienen 6 auch stabilisiert wird.

Während der Aufwärtsbewegung der Rasterschienen 6 wird die zuvor an beiden Seitenwänden 5, 14 fixierte bzw. festgeklemm te Rolltorführung 3, 4 frei, indem die Führungselemente 8 in Form der Bolzen 20 jeweils aus dem oberen engsten Teil in den nach unten geweiteten Bereich der Ausnehmung 7 gelangen. Die Ausnehmung 7, von der zwecks besserer Festlegung der Schiene 15 auch mehrere in der Rasterschiene 6 vorhanden sind, hat etwa die Form eines Dreiecks und hat an der weiten Unter seite eine seitliche Öffnung 25 nach außen. Die auf diese Öffnung 25 zulaufende Ausnehmungskante 26 verläuft schräg, so daß die an den Schienen 15 befestigten Bolzen 20 mit zuneh mender Aufwärtsbewegung der Rasterschienen 6 Spiel zur Außen seite hin haben und die links- und rechtsseitige Rolltorfüh rung 3, 4 parallel zu ihrer Schließstellung verschiebbar ist.

Wenn die Rasterschienen 6 ihre oberen Endpositionen erreicht haben, können die Bolzen 20 aus den Ausnehmungen 7 durch die Öffnungen 25 verbracht werden, so daß die Schienen 15 der links- und rechtsseitigen Rolltorführung 3, 4 mit dem Rolltor 2 ein Stück weit vor die Ladeseite des Transportbehälters 1 gezogen werden können, wobei die Verschiebbarkeit der Schie nen 15 an ihren oberen Enden durch die Langlöcher 21a reali siert ist. Nach Ausschöpfung des durch die Langlöcher 21a vorgegebenen Verschiebungsweges beginnt die Schwenkung der Schienen 15 um die oberen Anlenkungen 21 in den Langlöchern 21a. Dabei treten die Bolzen 20 vollständig aus den Öffnungen 25 heraus und das Rolltor 2 erreicht die auf der rechten Seite von Fig. 1 dargestellte Schwenkposition, in der es durch die ausgeklappte untere Anlenkung 13 gehalten und auch am Zurückfallen gehindert wird.

Falls das Rolltor 2 in dieser Position noch immer nicht nach oben geschoben werden kann, wäre eine weitere Schwenkung der Rolltorführung 3, 4 nach oben durchaus möglich, indem die unteren Anlenkungen 13 abgetrennt würden.

Der Schließvorgang des Rolltores 2 erfolgt in umgekehrter Weise zu dem zuvor beschriebenen Öffnungsvorgang.

Bezugszeichen

1 Transportbehälter
2 Rolltor
3 Linksseitige Rolltorführung
4 Rechtsseitige Rolltorführung
5 Linke Seitenwand des Transportbehälters
6 Rasterschiene
7 Ausnehmung
8 Führungselement
9 Befestigung
10 Langloch
11 Rolltorverschluß
12 Bedienungsvorrichtung
13 Untere Anlenkung der Rolltorführung
14 Rechte Seitenwand des Transportbehälters
15 Schiene
16 Dichtung
17 Verlängerung
18 Blech
19 Schlitz
20 Bolzen
21 Obere Anlenkung der Rolltorführung
21a Langloch
22 Fortsetzung Führungsschiene
23 Übertragungselement
24 Oberkante Behältervorderseite
25 Öffnung der Ausnehmung 7
26 Ausnehmungskante der Ausnehmung 7

Claims

1. Rolltor-System mit schwenkbarer Rolltorführung, insbesondere für Transportbehälter, dadurch gekennzeich net, daß die Rolltorführung (3, 4) parallel zu ihrer Posi tion in Schließstellung des Rolltores (2) verschiebbar ist.

2. Rolltor-System nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Rolltorführung (3, 4) kraftschlüssig mit mindestens einer Seitenwand (5, 14) über eine verstellbare Rasterschiene (6) verbunden ist, die durch eine zum Verschluß (11) des Rolltores (2) zusätzlich zu bestäti gende Bedienungsvorrichtung (12) beweglich ist.

3. Rolltor-System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasterschiene (6) eine oder meh rere Ausnehmungen (7) aufweist, in denen jeweils ein Füh rungselement (8) der Rolltorführung (3, 4) entweder fi xierbar oder beweglich ist.

4. Rolltor-System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (7) eine sich verengende Form aufweist, deren längste Ausdehnung in Verstellrichtung der Rasterschiene (6) liegt, wobei die Ausnehmung (7) an ihrem geweiteten Ende eine zur rolltor seitigen Rasterschienenkante gelegene Öffnung (25) auf weist.

5. Rolltor-System nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungselemente (8) als Bolzen (20) ausgebildet sind, die mit die Rolltorfüh rung (3, 4) bildenden Schienen (15) verbunden sind.