DE4313712C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Anbringung einer Profilverzahnung auf einer Welle - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Anbringung einer Profilverzahnung auf einer WelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Anbringung einer Profilverzahnung auf einer Welle mittels eines
Preßvorganges gemäß den Oberbegriffen des jeweils ersten Verfah
rens- und Vorrichtungsanspruches.
Die Anbringung von radial nach außen weisenden Zähnen oder Rip
pen an Wellen mittels Matrizen zum hydrostatischen Strangpressen
ist bekannt (DE-AS 22 12 767).
Die hier bereits erkannten Schwierigkeiten, die in der Matrize
vorgegebenen Nuten vollständig mit Material auszufüllen, soll
dadurch gelöst werden, daß sich im Einlaufteil der Matrize der
Abstand des Nutgrundes von der Matrizenlängsachse zum Einlaßteil
hin vergrößert, wobei gegebenenfalls auch eine Vergrößerung der
Nutbreite vorgesehen ist.
Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß mit den vorgeschlagenen
Mitteln keine vollständige Ausfüllung der Nuten der Matrize
erreicht werden kann, so daß die Zähne zum Wellenende hin leicht
einfallen, d. h. sie weisen einen reduzierten Kopfkreisdurch
messer aus.
Gleichzeitig entsteht der Nachteil, daß selbst bei fluchtenden
Achsen von Werkzeug und Werkstück Verzüge auftreten können.
Aus der US 3,242,712 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
bekannt, mit denen ein aus einem Rohling zu erzeugendes Werk
stück oder ein durch Gebrauch abgenutztes nachzuformendes Werk
stück in Form eines am Ende spiraligen Bohrers herstellbar ist.
Eine Matrize zur Aufnahme des Werkstücks mit einer entsprechen
den innenspiraligen Form ist hierbei unten durch ein Gegenhalter
und Ausstoßerwerkzeug abgeschlossen. Ein Stempel beaufschlagt
das Werkstück von oben mit hoher kinetischer Energie. Der Form
vorgang findet innerhalb der Matrize in einem einseitig abge
schlossenen Hohlraum statt, aus dem das zu formende Werkstück
nicht auf der Gegenseite austritt. Aufgrund dieser Umstände ist
die Gefahr einer unvollständigen Profilierung am Werkstückende
und eines radialen Verzuges, anders als bei Formgebungsvorgängen
im Vorwärtspressen durch eine ringförmige Matrize hindurch, hier
nicht gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die
Vorrichtung so auszulegen, daß über die ganze Länge des anzu
bringenden Zahnprofiles die angestrebte Verzahnungsform bzw. das
angestrebte Verzahnungsprofil eingehalten wird und Verwerfungen
der Welle über die axiale Länge ausgeschaltet werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst,
bei dem die Gegenkraft geringer als die Betätigungskraft ist und
bereits vom Eintritt des freien Endes der Welle in die Matrize
an auf die Welle ausgeübt wird.
Durch die Aufbringung der Gegenkraft wird das freie Fließen des
Wellenendes verhindert und ermöglicht damit eine 100%ige Fül
lung der die Verzahnung bestimmenden Nuten der Matrize und ver
hindert einen Verzug der mit der Verzahnung zu versehenden Welle
durch den Preßvorgang.
Erfindungsgemäß wird weiter eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens vorgeschlagen, bei dem der Außendurchmesser des
Stempels kleiner als der innere Hüllkreis der inneren Profilie
rung der Matrize ist und der Stempel der Welle entgegen die
Matrize hindurchgreifend und durch die Welle unter Erzeugung
einer Gegenkraft, die geringer als die Betätigungskraft ist,
verschiebbar ausgebildet ist und daß der Stempel in einer mit
der Aufnahmebuchse gehaltenen Führungsbuchse geführt ist.
Da der zweite Stempel in der Ausgangsposition bereits die Gegen
kraft auf die Welle aufbringt, ist gewährleistet, daß die voll
ständige Ausbildung des Profils über die gesamte zu verzahnende
Länge der Welle erreicht wird.
Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Welle mittels eines hydraulisch beaufschlagten
ersten Stempels durch die Matrize gedrückt wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird der zweite Stempel ebenfalls hydraulisch beaufschlagt.
Durch diese Maßnahme ist eine Anpassung der Gegenkraft an die
Betätigungskraft auf einfache Weise zu erreichen.
Bei einem Verfahren zur gleichzeitigen Anbringung einer Profil-
Verzahnung an beiden Enden einer Welle ist vorgesehen, daß an
beiden Seiten der Welle gleichzeitig eine Profilverzahnung an
gebracht wird, wobei die Gegenkraft über an beiden Seiten der
Welle angeordnete, die jeweils zugeordnete Matrize durchgreifen
de zweite Stempel auf die beiden Enden der Welle aufgebracht
wird.
Bei einer Vorrichtung zur gleichzeitigen Anbringung einer Pro
filverzahnung an den beiden Enden einer Welle ist vorgesehen,
daß die Welle in horizontaler Lage durch eine Klemmvorrichtung
gehalten ist, und daß beidseitig von der Welle angeordnete
Matrizen mittels einer dem jeweils notwendigen Schnittdruck
angepaßten Betätigungskraft horizontal auf die Enden der Welle
preßbar sind, wobei zwei die Gegenkraft aufbringende zweite
Stempel die zugeordnete Matrize zentrisch durchgreifend
angeordnet sind.
Durch die zentrische Aufnahme der Welle in einer Klemmvorrich
tung ist es möglich, auch unterschiedliche Profilausbildungen,
die jeweils unterschiedliche Betätigungskräfte erfordern, ent
sprechend dem Verfahren mit einer Verzahnung zu versehen.
Nachstehend ist die Erfindung anhand in der Zeichnung darge
stellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtansicht der Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 2 die Anordnung des die Gegenkraft aufbringenden zweiten
Stempels mit einer hydraulischen Betätigungsvorrich
tung.
Fig. 3 die Ausgangsstellung des die Gegenkraft aufbringenden
zweiten Stempels in der Matrize.
Fig. 4 eine im Stempel angeordnete Zentrieraufnahme zur Zen
trierung der zu bearbeitenden Welle und
Fig. 5 eine Vorrichtung zur beidseitigen Anbringung einer
Verzahnung auf einer Welle.
Die zur Durchführung des Verfahrens in der Fig. 1 dargestellte
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus dem Hauptzylinder 1, in
den ein als erster Stempel ausgebildete Aufnahmevorrichtung 2 integriert ist, der seinerseits eine
Welle 3 bzw. das Werkstück aufnimmt. Im Werkzeugunterteil, das
im wesentlichen durch eine Spannplatte 10 dargestellt ist, ist
die Matrize 5 in einer Aufnahmebüchse 4 gehalten. Gegen die
axial wirkenden Preßkräfte ist die Matrize 5 über eine Führungs
büchse 6 gegen die Spannplatte 10 abgestützt. Im Inneren der
Führungsbüchse 6 ist der zweite Stempel 7 angeordnet, der über
einer Aufnahme 8 mit dem Kolben für den zweiten Stempel 9 ver
bunden ist. Ein Zylinder 11 dient der Aufbringung der Gegenkraft
über entsprechend eingestellten hydraulischen Druck.
In der Ausgangsposition ist der zweite Stempel 7 die Matrize 5
durchgreifend gehalten. Hierdurch ist gewährleistet, daß vom
Beginn des Bearbeitungsvorganges an für die an der Welle 3 an
zubringende Verzahnung das Vorhandensein der Gegenkraft gegeben
ist.
Die Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Darstellung der Spannplatte
bzw. des Werkzeugunterteils mit dem Durchgriff des zweiten Stem
pels 7 durch die Matrize 5.
In der Fig. 3 ist in vergrößerter Darstellung die in der Aus
gangsstellung sich einstellenden Halterung des zweiten Stempels
7 im Inneren der Matrize 5 dargestellt.
Die Fig. 4 zeigt einen Zentrierkopf zur Aufnahme der Welle 3,
wie er dem ersten Stempel 2 zugeordnet ist. Der Zentrierkopf
weist einen durch eine Feder 15 belasteten Zentrierstift 14 auf,
der im Zentrierkopf 12 über einen Passungssitz geführt ist und im
Zentriereinsatz 13 Spiel aufweist.
Die Kraft der Feder 15 ist über eine Einstellschraube 16 den
jeweiligen Verhältnissen anpaßbar.
Der Zentriereinsatz 13 weist an seiner dem Stempel 2 zugewandten
Seite eine kugelige Oberfläche auf, der eine korrespondierende
Fläche im Zentrierkopf 12 gegenübersteht. Hierdurch und durch
die spielbehaftete Halterung des Zentrierstiftes 14 im Zentrier
einsatz 13 kann sich der Zentrierkopf der jeweiligen oberen
Anlagefläche der Welle 3 anpassen.
Die Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Anbringung
einer Profilverzahnung auf beiden Seiten einer Welle 3. Die als
Doppelstation aufgebaute Vorrichtung besteht im wesentlichen aus
einer als Klemmvorrichtung ausgebildeten Aufnahmevorrichtung 23 in der die Welle 3 waagerecht aufge
nommen wird. Die Hydraulikzylinder 18 bringen die beidseitig
notwendige Betätigungskraft über Hohlkolbenstangen 21 auf. Im
inneren der Hohlkolbenstangen 21 sind die die in einer Aufnahme
22 gehaltenen Matrizen 5 durchgreifenden zweiten Stempel 7 an
geordnet. Die Aufnahmen für die Matrizen 5 sind an einer durch
die Hohlkolbenstange 21 verschiebbaren Traverse 20 befestigt.
Die Hydraulikzylinder 18 sind an über ein Säulenführungsgestell
24 befestigten Traversen 19 gehalten.
Das beschriebene Verfahren ist sowohl für Vollwellen als auch
für Hohlwellen anwendbar.
Claims (5)
1. Verfahren zur Anbringung einer äußeren Profilverzahnung an
zumindest einem Ende einer Welle (3) mittels eines Preßvor
ganges, bei dem die Welle (3) in einer Aufnahmevorrichtung
(2; 23) aufgenommen ist und bei dem das jeweilige Ende der
Welle mittels einer Betätigungskraft durch eine Matrize (5)
mit einer zu der auf der Welle (3) anzubringenden äußeren
Profilverzahnung korrespondierenden inneren Profilierung
gepreßt wird, wobei die Betätigungskraft eine relative
Annäherung von Aufnahmevorrichtung (2; 23) und Matrize (5)
bewirkt, und bei dem mittels zumindest eines Stempels (7)
eine der Bewegung der Welle durch die Matrize (5) entgegen
besetzte Gegenkraft auf das jeweilige Ende der Welle aus
übbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenkraft geringer als die Betätigungskraft ist
und bereits vom Eintritt des freien Endes der Welle (3) in
die Matrize (5) an auf die Welle (3) ausgeübt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, mit einer Aufnahmevorrichtung (2; 23) für eine Welle
(3), zumindest einer, in einer Aufnahmebuchse (4) gehalte
nen Matrize (5) mit einer zu der auf der Welle anzubringen
den äußeren Profilverzahnung korrespondierenden inneren
Profilierung, Betätigungsmitteln (1; 18) zur Erzeugung
einer Betätigungskraft zur relativen Annäherung von Auf
nahmevorrichtung (2; 23) und Matrize (5), und mit zumin
dest einem Stempel (7) zur Erzeugung einer der Bewegung der
Welle (3) durch die Matrize (5) entgegengesetzten Gegen
kraft,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser des Stempels (7) kleiner als der innere Hüllkreis der inneren Profilierung der Matrize (5) ist und der Stempel (7) der Welle entgegen durch die Matri ze (5) hindurchgreifend und durch die Welle unter Erzeugung einer Gegenkraft, die ,geringer als die Betätigungskraft ist, verschiebbar ausgebildet ist, und
daß der Stempel (7) in einer mit der Aufnahmebuchse (4) gehaltenen Führungsbuchse (6) geführt ist.
daß der Außendurchmesser des Stempels (7) kleiner als der innere Hüllkreis der inneren Profilierung der Matrize (5) ist und der Stempel (7) der Welle entgegen durch die Matri ze (5) hindurchgreifend und durch die Welle unter Erzeugung einer Gegenkraft, die ,geringer als die Betätigungskraft ist, verschiebbar ausgebildet ist, und
daß der Stempel (7) in einer mit der Aufnahmebuchse (4) gehaltenen Führungsbuchse (6) geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevorrichtung (2) ein Stempel ist, der hy
draulisch beaufschlagt gegenüber der ortsfest eingespannten
Matrize (5) verschiebbar angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (7) zur Erzeugung der Gegenkraft hydrau
lisch beaufschlagt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Matrizen (5) hydraulisch beaufschlagt gegenüber
einer ortsfesten, als Klemmvorrichtung (23) für die Welle
ausgebildeten Aufnahmevorrichtung verschiebbar angeordnet
sind.
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