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Verfahren zum Fixieren von basischen Farbstoffen. Zusatz zum Patent
399898. In dem Hauptpatent 399898 und in dem Zusatzpatent 400776 wurde unter anderem
dargelegt, daß man waschechte farbige Muster mittels basischer Farbstoffe auf beliebigen
Geweben erhalten kann, wenn man farbige Muster in üblicher Weise aufdruckt, aufmalt,
aufspritzt oder aufbatikt und die so bemusterten Gewebe hinterher durch wäßrige
Lösungen der Alkalisalze von Phenolchlorschwefelharzen bzw. der Alkalisalze von
geschwefelten Phenolen zweckmäßig in Gegenwart von Soda passieren läßt, worauf ein
warmes Waschen und Seifen folgt. Diese Arbeitsweise hatte jedoch noch den Mißstand
im Gefolge, daß die zur Fixation benutzten Alkalisalze der Phenolchlorschwefelharze
bzw. der geschwefelten Phenole auch an den nicht bemusterten Stellen die Gewebe
mehr oder weniger waschecht gelblich anfärbten und dadurch die Erhaltung eines rein
weißen Grundes unmöglich machten.
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Es wurde nun ein Mittel gefunden, diesen Mißstand der gelblichen Anfärbung
des Grundes stark herabzusetzen bzw. fast ganz aufzuheben.
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Es wurde nämlich beobachtet,- daß ein Zusatz von Dispergierungsmittel,
wie z. B. Seifen, Eiweißstoffen, wie Leim, ferner Sulfosiiuren usw. zum Fixierbad
überraschenderweise die Affinität der phenolischen Alkalisalze zur Faser in hohem
Maße herabzusetzen geeignet ist, ohne daß andererseits die Lackbildung zwischen
basischetn Farbstoff und dem angewandten Phenol verhindert wird. Auf diese Weise
wird das auf das Gewebe applizierte Muster waschecht fixiert, während der Grund
nur mehr schwach gelblich gefärbt wird: Darüber hinaus wurde weiter gefunden, daß
man die Affinität der schwefelhaltigen Phenole zur Faser fast vollkommen aufheben
kann ohne Verhinderung der Farblackbildung zwischen diesen Phenolen und den applizierten
basischen Farbstoffen, wenn man die fixierenden Mittel nicht in Form ihrer Alkalisalze,
sondern als freie phenolische Harze, vorher gelöst in einem geeigneten Lösungsmittel,
zur Anwendung bringt. Als passendstes Lösungsmittel wurden wäßrige Seifenlösungen,
Eiweißlösungen, z. B. Leimlösung und ähnliche dispergierende Lösungen ermittelt,
welche bei geeigneter Arbeitsweise imstande sind, die schwefelhaltigen phenofischen
Harze kolloidal aufzulösen. Sehr vorteilhaft ist die Anwendung von Mischungen, z.
B. Seife und Leim. Die kolloidale Auflösung der Phenole und die Fixation mittels
solcher Lösung wird durch Wärme und Zusätze von alkalisch reagierenden, jedoch mit
den phenolischen Harzen keine oder höchstens eine spurenweise Umsetzung im Sinne
einer Salzbildung eingehenden Chemikalien unterstützt;
so eignen
sich für die nur in freiem fixem Alkali unter Salzbildung auflösbaren Phenol- (Kresol-)
Chlorschwefelharze sowohl Ammoniak wie Soda, Borax usw. Bei der Fixation mit solchen
kolloidalen Bädern bleibt der Grund nahezu weiß, die Muster werden waschecht fixiert.
Besonders bemerkt muß noch werden, daß die Fixationskraft mitunter sogar stark steigt,
wenn an Stelle der Natronsalze die freien Phenolharze, z. B. in Seifenlösung gelöst,
zur Anwendung kommen; beispielsweise liefert ein aus i50 Teilen Chlorschwefel und
Zoo Teilen Carbolsäure erhaltenes Produkt, als Natronsalz angewandt, lange nicht
eine so gute Fixierung, wie als freies Harz in Seifen- bzw. Leimseifenlösung angewendet.
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Als Seifen können alle Arten von fett-, öl-, harz-, wachssaurem Alkali
oder Ammon dienen, auch sulfierte Seifen. Beispiel i.
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Druck- bzw. Malfarbe wird in üblicher Weise hergestellt, z. B. aus
2o g bas. Farbstoff, |
2o g Glyzerinacetat, |
ioo g Essigsäure, 5o Prozent, |
36o g Wasser, |
50o g Weizenstärke-Traganthverdickung. |
l ooo g. |
Die hiermit bedruckte oder bemalte und getrocknete Baumwollware wird zwecks Fixation
2 Minuten passiert durch ein 6o° C heißes . Bad, welches pro Liter enthält: _5 g
Soda, io g Leim und 40 g Kresolchlorschwefelharz-Natronsalz konz. Lösung (Darstellung:
Zoo Kresol techn. werden mit iqo g Chlorschwefel umgesetzt, dann mit 26o g Natronlauge
¢o° Be gelöst). Hierauf spülen, 5 Minuten bei 6o° seifen, spülen und trocknen. Das-
Weiß und die Nuance der farbigen Muster sind wesentlich reiner als ohne Verwendung
von Leim.
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Beispiel 2. Wie Beispiel i, jedoch folgendes Fixierbad: pro Liter
Bad verwendet man i o g Soda, 2o g Benzylnaphtalinsulfosaures Natrium und 2o g des
auf Phenol und Schwefel und Schwefelnatrium erschmolzenen Produkts. Das Weiß und
die Nuance der farbigen Muster sind klarer als bei Fortlassung des Benzylnaphtalinsulfosauren
Natriums.
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Beispiel 3.
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Zoo Teile techn. Kresol werden mit 140 Teilen Chlorschwefel umgesetzt
bei 8o°, da3 Harz wird mit 30o Teilen Ölsäure vermischt, worauf die Ölsäure und
die Reste der in der Mischung noch enthaltenen gasförmigen Salzsäure mit 57 Teilen
Ätznatron, gelöst in 3o Teilen Wasser, neutralisiert werden. q.o Teile dieses schmierseifenartigen
Produktes werden pro Liter Fixationsffötte aufgelöst. Es entsteht eine typisch kolloidale,
opalisierende Lösung, welche noch mit io g Leim und 5 g Soda versetzt wird. Im übrigen
verfährt man nach Beispiel i. Die Fixation ist so gut wie im Beispiel i, der Fond
wesentlich reiner weiß. Beispiel q.. Zoo Teile Phenol werden bei 7o bis 8o° umgesetzt
mit iäo bis 23o Teilen Chlorschwefel. Das erhaltene Harz wird mit 300 Teilen Ölsäure
vermischt, worauf wieder Neutralisation der Salzsäure und Ölsäure mittels 57 Teilen
Ätznatron, gelöst in 3o Teilen Wasser, vorgenommen wird. Hierzu gibt man 75 Teile
kalzinierte Soda (welche dabei keine Umsetzung erleidet, sondern als solche in der
Masse verteilt bleibt) und läßt erstarren. - Statt Ölsäure kann vorteilhaft Rizinusölsäure
angewendet werden, in evtl. erheblich geringerer Menge.
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Pro Liter Fixationsbad löst man 40 g dieser sodahaltigen Seife auf
und erhält eine kolloidale Lösung des Phenolchlorschwefelharzes, welche ohne weitere
Zutaten verwendet wird. Im übrigen verfährt man nach Beispiel i. Man erhält ein
sehr gutes Weiß und klare, gut fixierte Muster. Überführt man dagegen das im Fixierbad
nur kolloidal gelöste freie Phenolehlorschwefelharz durch Zugabe der entsprechenden
Menge Natronlauge oder Kalilauge in das echt lösliche Natron- oder Kalisalz, so
läßt sich mit diesem Bad keine befriedigende Fixierung mehr erzielen.