DE4302125C2

DE4302125C2 - Vorrichtung zum Fördern von Bogen von einer Druckmaschine zu einem Stapel

Info

Publication number: DE4302125C2
Application number: DE4302125A
Authority: DE
Inventors: Gotthard Schmid
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1993-01-27
Filing date: 1993-01-27
Publication date: 2003-03-13
Anticipated expiration: 2013-01-28
Also published as: DE4302125A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Bogen von einer Druckmaschine zu einem Stapel nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Eine derartige Vorrichtung ist durch die DE 19 15 541 U bekannt.

Bei der bekannten Vorrichtung entsteht die Gefahr, dass die frisch bedruckten Bogen mit Teilen der Fördervorrichtung kollidieren, so dass die Druckqualität insbesondere von zweiseitig bedruckten Bogen beeinträchtigt werden kann. Deshalb sind bei derartigen Fördervorrichtungen aufwendige Bogenleiteinrichtungen unter Zuhilfenahme von Blas- oder Saugvorrichtungen vorgesehen, die die Kollisionsgefahr verringern sollen. Das gelingt bei bekannten Vorrichtungen nur unvollkommen, weil der Bogen nur an der Vorderkante geführt ist und das hintere Ende freigeführt ist, so dass das hintere Ende des Bogens bei geringer Maschinengeschwindigkeit frei herunterhängt und bei hoher Maschinengeschwindigkeit flattert. Deshalb können derartige Vorrichtungen nicht die ganze Breite an zu verarbeitenden Bogendicken im gesamten Bereich der Maschinengeschwindigkeit zuverlässig fördern. Besonders kritisch gestaltet sich eine derartige Bogenführung dann, wenn die Bogen auf einem Stapel ausgelegt werden sollen, der unterhalb der Auslegerketten angeordnet ist, weil dann die Bogen in ihrer Bewegungsrichtung umgekehrt werden müssen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Fördern von Bogen von einer Druckmaschine zu einem Stapel zu entwickeln, die ein Fördern der Bogen im obenliegenden Trumm, der die Greifer transportierenden Ketten oder Bänder ermöglicht, wobei die Kollisionsgefahr beseitigt oder verringert ist.

Ausgehend von einer Vorrichtung mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruchs 1 wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Die Geschwindigkeit der Seitenkantengreifer kann im wesentlichen der Geschwindigkeit der Vorderkantengreifer angepasst sein. Zur Einstellung auf ein neues Bogenformat können die Seitenkantengreifer quer zur Förderrichtung der Bogen positionierbar sein. Im Anschluss an den besagten Umschlingungsbereich können die Seitenkantengreifer in einer Ebene geführt werden, die der Tangentialebene am Ende des Umschlingungsbereiches entspricht. In Richtung dieser Tangentialebene kann die Aufnahmeöffnung eines dem Stapel vorgeordneten Behälters für die aus der Hauptförderrichtung ausgelenkten fehlerhaften Bogen oder für die Probebogen liegen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nachstehend anhand einer Zeichnung noch näher erläutert werden. Die Fig. 1 zeigt einen Ausleger einer Bogendruckmaschine. Der Ausleger enthält mechanische Greifer 1 in denen die Vorderkante des jeweils abzulegenden Bogens 2 gehalten ist. Mehrere Greifer 1 sind jeweils quer zur Transportrichtung auf einer Greiferbrücke 3 angeordnet, von denen drei an zwei parallel laufenden Ketten 4 befestigt sind. Die ketten 4 laufen über Kettenräder 5, 6, deren Rotationsachsen parallel zueinander und waagerecht angeordnet sind. Die Bogen 2 werden vom letzten Druckzylinder 7 einer Bogendruckmaschine auf einem Stapel 8 transportiert, der unterhalb des untenliegenden Trumm 9 des Kettenauslegers angeordnet ist. Eines der Kettenräder 5 oder 6 ist mit einem nicht weiter dargestellten Antrieb gekoppelt. Zur Bogenführung entlang des obenliegenden Trumm 10 und zur Bogenumlenkung im Bereich der Kettenräder 6 sind in einem Teilbereich 11 des obenliegenden Trumm 10, in einem Umschlingungsbereich 12 und in einem tangential auslaufenden Bereich 13 zusätzliche die Seitenkanten der Bogen 2 haltende Geifer 14 vorgesehen. Diese Seitenkantengreifer 14 sind an zwei endlosen Bändern 15 befestigt, welche mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Ketten 4 bewegt sind. Zur Einstellung auf das Bogenformat sind die Bänder 15 quer zur Förderrichtung der Bogen 2 positionierbar.

Im Bereich der Übergabe der Bogen 2 an die Seitenkantengreifer 14 und im Bereich der Freigabe der Bogen 2 aus den Seitenkantengreifern 14 sind die Bänder 15 seitlich über Rollen 16, 17, 18, 19 geführt. In Richtung senkrecht zur Förderrichtung sind die Bänder mit Hilfe der Rollen 16, 17, 18, 19 in diesen Bereichen seitlich nach außen ausgelenkt, so daß die Seitenkantengreifer 14 über die Seitenkante des Bogens 2 geführt werden bzw. von der Seitenkante weggeführt werden.

In Fig. 2 ist eine mögliche Ausführungsform eines Seitenkantengreifers 14 dargestellt. Der Seitenkantengreifer 14 ist zangenartig ausgebildet. Ein Schenkel 20 ist fest auf dem Band 15 montiert. Ein zweiter Schenkel 21 ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet und drehbar um eine Achse 22 gelagert, die auf dem Schenkel 20 verankert ist. Auf den einander zugewandten Enden der Schenkel 20 und 21 sind Rollen 23, 24 angeordnet, die durch die Kraft einer Feder 25 aneinander gedrückt werden, so daß die Seitenkante eines Bogens 2 zwischen den Rollen 23, 24 gehalten wird und geführt wird. Die Rollen 23, 24 sind drehbar gelagert, so daß eine Relativbewegung zwischen dem Bogen 2 und dem Seitenkantengreifern 14 möglich ist. Die Steuerung der Seitenkantengreifer 14 erfolgt mittels Greiferöffnungskurven, die auf dem von der Rolle 23 abgewandten Arm des Schenkels 17 in Richtung des Pfeils 26 wirken.

Die Führung der Bogen 2 kann durch Blasluft- oder Saugluftvorrichtungen noch unterstützt werden, wenn diese entlang des Förderweges angeordnet sind.

Die Steuerung der Greifer 1 der Seitenkantengreifer 14 und der besagten Blasluft- oder Saugvorrichtungen kann bei Bedarf so erfolgen, daß zur Entnahme eines Probebogen oder zur Ausschleusung eines Makulaturbogens der betreffende Bogen den Förderweg in Richtung des tangential auslaufenden Bereiches 13 verläßt und in eine Aufnahmeöffnung 27 eines Behälters 28 (Fig. 1) geleitet wird.

Bezugszeichenliste

1

Greifer

2

Bogen

3

Greiferbrücke

4

Ketten

5

Kettenräder

6

Kettenräder

7

Druckzylinder

8

Stapel

9

Trumm

10

Trumm

11

Teilbereich

12

Umschlingungsbereich

13

Bereich

14

Greifer

15

Bänder

16

Rollen

17

Rollen

18

Rollen

19

Rollen

20

Schenkel

21

Schenkel

22

Achse

23

Rollen

24

Rollen

25

Feder

26

Pfeil

27

Aufnahmeöffnung

28

Behälter

Claims

1. Vorrichtung zum Fördern von Bogen von einer Druckmaschine zu einem Stapel,
bei der erste mechanische Greifer vorgesehen sind, die nur die Vorderkante der Bogen ergreifen und die auf bewegten ersten endlosen Ketten oder Bändern angeordnet sind,
wobei die ersten Ketten oder Bänder zum Antrieb und/oder zur Umlenkung über mindestens zwei rotierende Glieder gelegt sind, deren Rotationsachsen parallel zueinander und waagerecht angeordnet sind,
und wobei die Bogen in einem obenliegenden Trumm der die ersten Greifer transportierenden ersten Ketten oder Bänder von der Druckmaschine weggefördert werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass zweite mechanische Greifer (14) vorgesehen sind, die die Seitenkanten der Bogen (2) ergreifen, die auf bewegten zweiten endlosen Ketten oder Bändern (15) angeordnet sind und die über einen Teil des Förderweges entlang des obenliegenden Trumms (10) der ersten Ketten (4) oder Bänder und entlang eines Umschlingungsbereiches (12) geführt sind, in dem die ersten Ketten (4) oder Bänder um die die Umlenkung bewirkenden rotierenden Glieder (6) gelegt sind, welche die die Bogenvorderkante tragenden ersten Greifer (1) beinhalten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit der die Bogenseitenkanten haltenden zweiten Greifer (14) im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit der die Bogenvorderkante haltenden ersten Greifer (1) ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Einstellung auf das zu fördernde Bogenformat die die Seitenkanten haltenden zweiten Greifer (14) quer zur Förderrichtung positionierbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die die Seitenkanten haltenden zweiten Greifer (14) im Anschluss an den Umschlingungsbereich (12) in einer Ebene geführt werden, die der Tangentialebene am Ende des Umschlingungsbereiches (12) entspricht, wobei in Richtung dieser Tangentialebene eine Aufnahmeöffnung (23) eines dem Stapel (8) vorgeordneten Behälters (24) für die aus der Hauptförderrichtung ausgelenkten fehlerhaften Bogen oder Probebogen liegt.