DE42835C - Webstuhl für Sammtgewebe (z. B. Smyrna-Teppiche) - Google Patents

Webstuhl für Sammtgewebe (z. B. Smyrna-Teppiche)

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DE42835C
DE42835C DENDAT42835D DE42835DA DE42835C DE 42835 C DE42835 C DE 42835C DE NDAT42835 D DENDAT42835 D DE NDAT42835D DE 42835D A DE42835D A DE 42835DA DE 42835 C DE42835 C DE 42835C
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DENDAT42835D
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A. SlRET in Paris, 1. Quai d'Austerlitz und J. L. F. SAULNIER in Roubaix, Nord
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms
    • D03D39/02Axminster looms, i.e. wherein pile tufts are inserted during weaving

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 86: Weberei.
Gegenstand der Erfindung ist ein Webstuhl zum Weben von Smyrna-Teppichen und anderen auf ähnliche Weise hergestellten sammtartigen Geweben.
Die Eigenthümlichkeit des Stuhls besteht in der Anordnung derjenigen Theile, durch welche die Fadenknüpfung der Polfäden mit den Fä'den der Grund kette hergestellt wird, sowie in einer rotirenden Trommel, welche mit Spulen besetzt ist, auf welche Wollfäden von verschiedenen Farben aufgewickelt sind, welche abwechselnd den sammtartigen Theil des Gewebes oder den Flor bilden sollen..
Auf die genannten Spulen werden vor dem Weben die Polfäden von den dem Muster entsprechenden Farben aufgewickelt, so dafs der Weber dadurch, dafs er nach einer bestimmten Ordnung mit den die einzelnen verschiedenfarbigen Polfäden für einen jeden PoI-schufs enthaltenden Spulen wechselt, ohne Mühe und gewissermafsen mechanisch das Muster einwebt, nach welchem die rotirende Trommel mit Spulen besetzt wurde.
Der zum genannten Zweck, nämlich dem Weben von gemusterten sammtartigen Zeugen, gewöhnlich übliche Jacquard-Mechanismus ist mithin bei dem vorliegenden Webstuhl überflüssig und dadurch ersetzt, dafs die Polfäden verschiedener Farben auf Spulen aufgewickelt und diese Spulen auf die Trommel aufgesteckt werden.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist Fig. 1 ein Längenschnitt des neuen Webstuhls, Fig. 2 die vordere Ansicht desselben, Fig. 3 die Ansicht desselben von der rechten Seite und Fig. 4 diejenige von der linken Seite. Fig. 5 bis 16 stellen Details des .Webstuhls dar. Fig. 17 bis 28 zeigen die verschiedenen Stellungen derjenigen Haupttheile des Webstuhls, durch deren Zusammenwirken die Fadenknüpfung entsteht, und zwar sind diese Stellungen den verschiedenen Arbeitsstadien entsprechend. Fig. 29 zeigt die Bildung der Fadenknüpfung im Grundrifs. Fig. 30 und 31 stellen die Skizze eines nach Art der Smyrna -Teppiche gewebten Stoffes im Schnitt und Grundrifs dar, mit drei Schufsfäden zwischen je zwei auf einander folgenden Polschüssen.
Um die Polfäden mit den Grundkettenfäden zu knüpfen, wie in Fig. 29 bis 31, müssen diesen Fäden verschiedene Bewegungen mitgetheilt werden.
Dieselben bestehen in folgendem:
Erstens mufs der Polfaden C unter die beiden Grundkettenfäden A, zwischen welchen er sich befindet und mit welchen er geknüpft werden soll, herabgehen, wie in Fig. 18.
Alsdann mufs derselbe Faden auf die linke Seite des links von ihm gespannten Grundkettenfadens verschoben werden, wie in Fig. 20.
Zweitens mufs der Faden C auf der linken Seite des links gespannten Grundkettenfadens gehoben und nach rechts auf die rechte Seite des rechts gespannten Grundkettenfadens A verschoben werden, wie Fig. 22 zeigt.
Drittens mufs sich der Polfaden C auf der rechten Seite des rechts gespannten Grundkettenfadens A herab bewegen und der Pol-
faden C auf die linke Seite des Grundkettenfadens verschieben, wie Fig. 24 zeigt.
Schliefslich erfolgt das Aufsteigen des genannten Polfadens zwischen den beiden entsprechenden Grundkettenfäden, wie in Fig. 25.
Der Weg, welchen der Polfaden bei dieser Knüpfung macht, ist mit aus Strichen und Punkten bestehenden Linien bezeichnet. Man erzeugt mittelst dieser Knüpfung das in Fig. 30 und 31 dargestellte Gewebe, bei welchem der Eintrag mit U bezeichnet ist, und bei welchem über die ganze Breite des Stoffes je zwei flott-' liegende Polfäden von genau gleicher Länge mit der Grundkette zwischen je drei Schufsfäden eingewebt sind. Diese Fadenknüpfung unterscheidet sich dadurch von der gewöhnlich bei Smyrna-Teppichen gebräuchlichen, dafs die beiden den Flor bildenden Polfäden auf den beiden Seiten des flottliegenden Polfadens über* dem Grundgewebe heraustreten, während bei der gewöhnlichen, bei diesen Geweben üblichen Fadenknüpfung beide Enden der Polfäden nur auf einer Seite des Polfadens über dem Grundgewebe heraustreten.
Die Fäden der Grundplatte A sind auf schmale Spulenscheiben α von Metall aufgewunden, welche in ringförmigen Spulenträ'gern B montirt sind und mittelst der Zapfen b b, welche zwischen den Flantschen der Spulenscheiben a in die Spule eindringen, gehalten werden. Diese Anordnung ist in Fig. 5 und 6 dargestellt, welche einen Spulenträger von vorn gesehen und mehrere derselben neben einander von der Seite gesehen im Aufrifs und im Schnitt zeigt.
Einer der Zapfen b endigt aufseh in ein Ohr, durch welches der von der Spule α ablaufende Grundkettenfaden, welcher aufserdem noch in dem Ohr c des Spulenträgers geführt ist, hindurchgeht.
Die Anzahl der Spulenträger ist gleich der Anzahl der Fäden der Grundkette. Oben und ' unten endigen die Spulenträger in Zapfen GG1. Die unteren Zapfen dienen zum Tragen und Führen der Spulenträger auf und in dem Quersteg /, auf welchem sie aufruhen, während die oberen Zapfen G1 dazu dienen, diese Spulenträger mittelst eines Quersteges /' zu heben. Letzterer ist mit einer Vorrichtung zum Aus- und Einrücken versehen, mittelst deren die Spulenträger mit diesem Quersteg zu einem Ganzen verbunden und wieder von demselben getrennt werden können.
Zu diesem Zwecke sind die Spulenträger mit Einkerbungen dd auf ihrer vorderen oder hinteren Seite versehen; die Einkerbungen von zwei neben einander stehenden Spulen trägem wechseln ab, d. h. wenn die Einkerbung d des einen Spulenträgers sich auf der vorderen Seite desselben befindet, so ist 'die des nebenstehenden Spulenträgers auf dessen hinterer Seite. ■
Den Einkerbungen dd der Spulenträger B B entsprechend, sind die gezahnten Schienen e e, Fig. 7, angeordnet, welche auf dem Quersteg /' in Führungen verschiebbar sind. Die auf den Armen g g aufruhenden Federn ff halten die beiden gezahnten Schienen e e aufser Berührung mit den Zapfen der Spulenträger.
Der Eingriff der gezahnten Schienen e e wird durch die beiden Hakenstangen 15 und 16 (s. Fig. 5 und 7) bewirkt, welche mit den Armen g verbunden sind. Diese letzteren sind auf die Achsen h aufgekeilt, welche die Kurbeln i tragen, auf welchen die mit den gezahnten Schienen ee fest verbundenen Halter j befestigt sind.
Werden die Hakenstangen 15, 16 bewegt, so greifen die Zähne k der gezahnten Schienen e in die Einkerbungen dd der Spulenträger und verbinden letztere .mit dem Quersteg.
Der Webstuhl wird mittelst eines einzigen Trittes F in Bewegung gesetzt. Um eine Knüpfung zu machen, mufs dieser Tritt achtmal getreten werden. Mit dem Tritt F ist ein Hebel H verbunden, welcher auf die obere Welle K aufgekeilt ist. Auf dieser Welle sitzen auch die Hebel L, welche durch Gelenke und Scharniere mit dem die' Gegengewichte M1 tragenden Hebzeug M verbunden sind.
Mittelst dieses Hebzeugs werden alle Theile des Webstuhls mit Hülfe der Hakenstangen 1 bis 16 bewegt. Diese Hakenstangen kommen nach einer bestimmten Reihenfolge in Eingriff mit dem Hebzeug und werden durch die Federn / aufser Berührung mit demselben gehalten, während sie mittelst der auf den Walzen N sitzenden Daumen m gegen das Hebzeug geprefst werden, so dafs die Haken in Eingriff mit demselben kommen. Diese Walzen sind auf die Welle O aufgekeilt und drehen sich bei jedem Auf- und Niedergang des Tritts um den achten Theil des Umfangs. Dies wird durch einen Schalthaken und ein auf die Welle O aufgekeiltes Schaltrad η bewerkstelligt. Die Walzen werden nach jedem Treten durch eine achteckige Scheibe 0, auf welche eine Feder \ drückt, in ihrer Stellung gehalten. Die Hakenstangen 3, 4, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 15 und 16 haben wie in Fig. 13 gestaltete Haken; die Stangen 1, 2 und 14 haben Haken wie in Fig. 14; der Haken der Stange 5 ist wie in Fig. 15 gestaltet und die Stangen 6 und 11 haken sich wie die Stangen 7 und 10 ein.
Auf den Querstegen//' sind die Kämme Q Q.1, Fig. .12, verschiebbar; sie werden mittelst der Arme p, welche mit den drehbaren Winkeln q verbunden sind, durch die Schkgleisten r, welche auf den Arm s der Winkel drücken, bewegt. Die Bewegung der Winkel q
ist so berechnet, dafs der Kamm Q eine seitliche Verschiebung macht, welche gleich dem Abstande zwischen zwei Kettenfäden ist, während der Kamm Q1 eine seitliche Bewegung hat, welche doppelt so grofs ist wie der Abstand zwischen zwei Kettenfäden.
Die Fäden der Polkette C laufen von der Trommel D ab, welche sich um ihre Achse dreht und die Spulen vv trägt, auf welche Wollfäden aufgewickelt sind. Der Umfang der Trommel ist mit Stäben' t, Fig. io, besetzt, über welche die von den Spulen vv kommenden Fäden kufen. So viel Spulen auf der Trommel, so viel Stäbe sind auch auf · derselben. Auf jede Spule sind die Polkettenfäden aufgewickelt, und zwar ebenso viele, als die Anzahl der Grundkettenfäden A beträgt. Von ■ jeder Spule kufen nach einander die Wollfäden ab, aus welchen der sammtartige Theil einer jeden Knüpfung des Gewebes gebildet wird.
Um nun Muster zu weben, mufs man die Fäden von verschiedenen Farben sorgfältig auf jeder Spule V anordnen und diese Spulen alsdann auf der Trommel D so zurecht stellen, dafs man nur nach einander von jeder einzelnen der verschiedenen Spulen ν die zu einander oder zu mehreren Polschüssen des Gewebes nothwendigen Polfäden abzuziehen braucht, wodurch das gewünschte Muster selbsttätig hergestellt wird.
Nach jedem Polschufs wird die Drehung der Trommel D entweder von Hand mittelst eines Schwungrades oder durch ein auf die Welle χ aufgekeiltes Schaltrad bewirkt. Die Welle χ trägt eine endlose Schraube y, welche ein auf der Trommelachse befestigtes Rad \ treibt. Die Trommel wird während der Arbeit mittelst einer viereckigen Kammscheibe x\ auf welche eine Feder drückt, gehalten, wie Fig. ι zeigt.
Die Enden der Fäden einer jeden Spule ν werden mittelst eines flachen Lineals E durch eine an den Enden gekröpfte Stange K\ welche in den Haken a1 des Lineals eingepafst ist, festgeklemmt, wie dies in Fig. 8 und 9 dargestellt ist. Jeder Stab t trägt mit seinen Enden das Lineal E, auf welchem die Enden der Polfäden festgeklemmt sind. Die von der gerade benutzten Spule ν ablaufende Wolle wird durch irgend einen Mechanismus, wie z. B. den in Fig. 4 und 16 dargestellten, gespannt. Derselbe ist mit bl bezeichnet und mit Gewichten b2 versehen. Er wird durch den Druck auf den Hebel b3, Fig. 4, in Thätigkeit gesetzt. Dadurch dringt der Spanner bl in das Ende der gerade benutzten Spule ν ein, wodurch die Spule gedreht und der sich abwickelnde Faden gespannt wird.
Der .Webstuhl hat eine mit Gelenken versehene.Lade P. mit den Zähnen hl h1, zwischen welchen die Fäden der Grundkette hindurchpassiren. Ein Theil des Ladenbaums ist im Aufrifs in Fig. 11 dargestellt, und derselbe ist so angeordnet, dafs er seitlich verschiebbar ist. Vor den Spulenträgern B B ist ein Rahmen N1 angebracht, welcher zwei horizontale Querstege hat und mittelst des Tritts gehoben und gesenkt werden kann.
Das fertige Gewebe läuft über die Walze L1 und rollt sich auf den Cylinder R auf.
Auf diesem Webstuhl lassen sich geknüpfte Gewebe mit verschiedenartigen Fadenknüpfungen und je nach verschiedenen Mustern mit fortlaufendem oder gestürztem sammtartigen Effect weben.
Die Arbeitsweise behufs Herstellung des in den Fig. 30 und 31 dargestellten Gewebes ist folgende:
i. Arbeit.
Der Tritt wird zum ersten Mal getreten. Die auf den Walzen N entsprechend angeordneten Daumen bringen die Hakenstangen 7 und 10 in Berührung mit dem Hebzeug M. Da diese Stangen an dem Quersieg J1 befestigt sind, so hebt sich der letztere, wie in Fig. 17, damit das Lineal, auf welchem die Enden der Fäden einer der Spulen ν befestigt sind, hindurchgezogen werden kann. . .
Der Quersteg /' hängt nun an den Haken c' der Stangen 6 und 11, welche auf dem Quersteg/1 drehbar befestigt sind.
Die Stange 13 ist an dem drehbaren Hebel h1, Fig. 3, befestigt. Dessen Ende ist durch Gelenke mit den beiden Hebeln h2 h'* verbunden, aufweichen die Arme h3 sitzen, welche mit ihren Enden /z4 ein Lineal E von dem Umfang der Trommel nehmen und es nach h5, Fig. i, führen, wobei sie zwischen den beiden Querstangen des Rahmens N1 hindurchgehen. Hierbei gleiten die genannten Arme auf den Leitrollen h6.
- Die Fäden der Polkette gehen somit zwischen den Rahmen N1 hindurch, zwischen den Spulenträgern und dem gehobenen Quersteg P und schliefslich über die Zähne der Lade, wobei die Polfäden des Lineals E sich zwischen die Zähne der Lade legen.
Man tritt nun zum zweiten Mal, die Stangen 12, 13, 7 und 10 werden dadurch bewegt; die Stange 12 läfst den Rahmen N1 sich herabbewegen. ,
Es geschieht dies mittelst eines Riemens g\ welcher an einer auf der Welle g3 aufgekeilten Scheibe g·2 befestigt ist.
Auf der nämlichen Welle sitzt eine zweite Scheibe g·4, mit welcher ein an dem Rahmen N1 befestigter Riemen verbunden ist. Am Ende ihres Hubes angekommen, werden die Hakenstangen 6 und 11 durch .Anschlagleisten von den Haken 7 und 10 ausgerückt, damit
der Quersteg /] · sich herabbewegt, sobald der Druck auf den Tritt nachläfst.
Die eben beschriebene erste Arbeit ist in den Fig. 17, 18 und 19 dargestellt, welche Figuren sowohl die Stellungen der verschiedenen zusammenwirkenden Theile des Webstuhls, als auch die gegenseitige Lage eines Fadens der Polkette C „und der benachbarten, aus den Spulenträgern -B herauskommenden Fäden der Grundkette A zeigen.
2. Arbeit. (Fig. 20 und 21.)
Bei der dritten Bewegung des Tritts kommen die Hakenstangen 2, 5, 15 und 16 zur Wirkung. Die auf dem zweiarmigen Hebel il, welcher auf die Welle i2 aufgekeilt ist, drehbar befestigte Hakenstange 2 bewirkt mittelst der Hebel i3z4 den Niedergang des Querstegs / mit Hülfe der Hebel Pi*; der Haken 5 hat vorher schon die Senkung des Rahmens 2V1 bewirkt, damit sich die Fäden der Polkette C zwischen die Zähne des Kammes Q. einlegen können.
Die Haken 15 und 16 bewirken die Einrückung aller Spulenträger, welche aufgehängt bleiben; durch das Treten des Tritts wird der Kamm Q in Bewegung gesetzt und schiebt die Polkettenfäden C von der rechten auf die linke Seite der Grundkettenfäden, wie Fig. 20 zeigt.
Dadurch, dafs der Tritt freigelassen wird, hebt die Hakenstange 2 den Quersteg I und der Webstuhl befindet sich wieder im Ruhezustand.
3. Arbeit. (Fig. 22 und 23.)
Die Haken 7, 10 und 3 sind eingerückt und die Haken 6 und 1 1 ausgerückt; durch den vierten Hub des Tritts heben die Haken 7 und 10 den Quersteg J1; der Rahmen N1 hebt sich, um die Polkettenfäden zwischen die Zähne des Kammes Q.1 zu bringen. Sobald der Quersteg J1 am Ende seines Weges angekommen ist, verschiebt sich der Kamm Q.1 nach der rechten Seite, in der Weise, dafs er alle Polkettenfäden über zwei Fäden der Grundkette legt, wie Fig. 22 zeigt. Durch die nämliche Trittbewegung hat der Haken 3 mit Hülfe der Hebel j1 eine Kammscheibe j2 mit schräger Fläche in Bewegung gesetzt, welches bewirkt, dafs während des Schlages der Lade sich diese gleichfalls um zwei Theilungen nach rechts verschiebt.
Läfst man den Tritt los, so bewegt sich der Quersteg /' herab und nimmt die in Fig. 23 gezeichnete Ruhestellung ein.
4. Arbeit. (Fig. 24.und 25.)
Man drückt den Tritt zum fünften Mal herab. Die Haken 2, 5, 15 und 16 kommen dadurch zur Wirkung. Der Haken 2 bewirkt das Herabsinken des Querstegs/; die Haken 15 und 16 bewirken die Einrückung aller Spulenträger, welche im gehobenen Zustand -bleiben. Der Haken 5 verursacht den Herabgang des Rahmens 2V, welcher das Einlegen der Polfäden zwischen die Zähne des Kammes Q. bewirkt. Durch die Bewegung, dieses Kammes werden die Polfäden von der rechten Seite auf die linke Seite der Grundkette verschoben, wie Fig. 24 zeigt. Die Polfäden kommen demnach wieder zwischen diejenigen Fäden der Grundkette zu liegen, zwischen welchen sie sich vor der ersten Arbeit befanden.
Beim Loslassen des Tritts bewirkt der Quersteg I wiederum das Steigen des Rahmens TV1, so dafs die einzelnen Theile in den Ruhezustand kommen.
5. Arbeit.
Man macht nun das Lineal E von den Polfäden frei, indem man es von der an den Enden gekröpften Stange K1 losmacht, worauf man einen Schlag mit der Lade giebt. Alsdann bewegt man zum sechsten Mal den Tritt herab, wodurch die Haken 14, 1, 15, 8 und 9 eingerückt werden.
Die Haken 14 und 1 verursachen eine Herabbewegung des Quersteges /; der Haken 15 bewirkt die Einrückung der ungeraden Spulenträger, und die Haken 8 und 9, indem sie den Quersteg /' heben, heben die Hälfte der Fäden der Grundkette, während die andere Hälfte mit dem Quersteg / herabgegangen ist, wie in Fig. 26. Es wird nun ein Eintrag U gemacht, worauf man den Tritt herabfallen läfst. Nun folgt das siebente Herabdrücken des Tritts; die Haken 14, 1, 16,8 und 9 kommen zur Wirkung. Der Haken 16 bewirkt die Einrückung der Spulenträger von gerader Anzahl; die Haken 14 und 1 lassen den Quersteg / herab und die Haken 8 und 9 heben den Quersteg /', wie Fig. 27 zeigt, worauf man einen zweiten Einschufs macht.
Hierauf wird der Tritt zum achten Mal getreten; die Haken 14, 1, 15, 8 und 9 kommen zur Wirkung; der Haken 15 bewirkt die Einrückung der ungeraden Spulenträger; die Haken 14 und 1 bewirken ein Herabsinken des Quersteges /; die Haken 8 und 9 heben -den Quersteg /', wie Fig. 28 zeigt; man macht einen dritten Einschufs, giebt einen Ladenschlag und läfst den Tritt herabfallen.
Schliefslich legt man das Lineal E unter alle Fäden der Polkette, indem man seinen Rand gegen den zuletzt gemachten Einschufsfaden ' drückt, und läfst nun diese Fäden darüber hinweggehen, wobei dasselbe durch die Stange K1 unter den Haken al so festgehalten wird, dafs alle Polfäden festgeklemmt sind; nun folgt ein Schnitt mit dem Sammtmesser
nach der Länge der mittleren Rinne mx des Lineals E.
Eine Knüpfung des Gewebes ist auf diese Weise mit zwei vorstehenden Polfäden von genau gleicher Länge vollendet und man braucht nur noch das Lineal E mit den in demselben festgeklemmten Enden der Fäden der ' Polkette an seinen Platz auf der Trommel D zu bringen.
Man wiederholt nun die nämlichen Arbeiten mit einer anderen, mit Polkettenfäden umwickelten Spule ν und fährt so fort.
Am Gestell des Webstuhls sind Gleitbahnen für die Bewegung des Rahmens N, des Hebzeugs M und der Querstege / und /' angebracht.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ein Webstuhl zum Weben von sammt-. artigen Stoffen mit Smyrna-Knüpfung, bei welchem die von auf einer rotirenden Trommel D angeordneten Spulen ν ablaufenden Polfäden C durch das Zusammenwirken der Kämme Q. Q.1 und des sich auf- und abbewegenden Rahmens N1 in Verbindung mit dem sich auf- und abbewegehden, die Spulen α der Grundkette tragenden Quersteg P so mit den Fäden der Grundkette geknüpft werden, dafs je ein Polfaden C über zwei Fäden A der Grundkette und unter jedem einzelnen derselben nach entgegengesetzten Richtungen geschlungen Wird, wodurch die in den Fig. 30 und 31 dargestellte Knüpfung entsteht.
    Ein Webstuhl der im Anspruch 1. charakterisirten Art, sofern bei demselben die zu einem Schufs gehörigen Polfäden von verschiedener Farbe auf einzelnen Spulen ν enthalten sind, welche auf einer drehbaren Trommel nach einer durch das zu webende Muster bedingten Ordnung aufgesetzt sind, und von welchen, nach einander folgend,. die zu jedem Polschufs dienenden Fäden, welche durch ihre Nebeneinanderreihung den gemusterten Theil des sammtartigen Gewebes bilden sollen, ablaufen.
    Ein Webstuhl der im Anspruch 1. charakterisirten Art, sofern derselbe gezahnte Schienen e e enthält an dem oberen auf- und abgehenden Quersteg 71, welche mittelst der Arme g und Hakenstangen 15, 16 mit dem Tritt F in Verbindung stehen, so dafs durch Treten des Tritts alle oder die Hälfte der Kettenspulenträger α mit dem Quersteg fest verbunden und gehoben werden können.
    Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
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