DE428087C - Kontinuierliche Gewinnung von Schwefel - Google Patents

Kontinuierliche Gewinnung von Schwefel

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DE428087C
DE428087C DEB118700D DEB0118700D DE428087C DE 428087 C DE428087 C DE 428087C DE B118700 D DEB118700 D DE B118700D DE B0118700 D DEB0118700 D DE B0118700D DE 428087 C DE428087 C DE 428087C
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sulfur
ammonium
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pressure
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DEB118700D
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Dr Paul Koppe
Dipl-Ing Hermann Oehler
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JG Farbenindustrie AG
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JG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/06Preparation of sulfur; Purification from non-gaseous sulfides or materials containing such sulfides, e.g. ores

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Physical Water Treatments (AREA)

Description

  • Kontinuierliche Gewinnung von Schwefel. Bei der Extraktion schwefelhaltiger Massen, z. B. ausgebrauchter Gasreinigungsmassen oder mit Schwefel beladener aktiver Kohle, mittels Schwefelammonlösungen, z. B. nach den Verfahren der Patente 370526 und Zusätze 371¢16 und 372888, erhält man Ammonpolysulfidlösungen, aus denen durch Abtreiben des Schwefelammoniums durch Erhitzen der Schwefel abgeschieden werden kann. Bei diesem Verfahren erhält man einen fein verteilten oder körnigen Schwefel, der durch Schwefeleisen mehr oder weniger verunreinigt, daher grünlich gefärbt ist und entweder abgenutscht oder zentrifugiert werden muß. Farbe, Feuchtigkeitsgehalt und Beschaffenheit machen ihn für viele technische Zwecke, für die sonst Brockenschwefel benutzt wird, unbrauchbar. Erst durch Umschmelzen erhält man ein für solche Zwecke verwendbares Produkt.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, bei dem in kontinuierlicher Arbeitsweise die Zersetzung der Polysulfidlösung so geleitet wird, daß man direkt geschmolzenen Schwefel erhält, der nach Abkühlung ein sehr reines, hochwertiges Produkt darstellt.
  • Das Verfahren besteht darin, daß man die Polysulfidlösung einer Flüssigkeit in einem geschlossenen Kochgefäße zuführt, die bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck auf einer über dem Schmelzpunkt des Schwefels liegenden Temperatur gehalten wird.
  • Das Verfahren wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert: In einem Kocher A (Abb. i) befindet sich die wässerige Lösung eines Salzes von solcher Konzentration, daß sie bei Atmosphärendruck bei 115' oder darüber siedet, also bei einer Temperatur, die über dem Schmelzpunkt des Schwefels (11q.°) liegt. Die Erhitzung des Kocherinhaltes kann durch Dampf mit Dampfschlangen, Dampfmantel o. dgl. oder durch Gas-, C51- oder sonstige Feuerung erfolgen.
  • In die siedende Salzlösung läuft bei a die Ammonpolysulfidlösung kontinuierlich ein, während gleichzeitig Nasser- und Schwefelatnmondämpfe überdestillieren, die in dem Kühler B kondensiert werden und bei b als reine Schwefelammonlösung verlassen. Der Schwefel scheidet sich in der siedenden Flüssigkeit in Form von kleinen Tröpfchen aus, die sich vereinigen. Es sammelt sich geschmolzener Schwefel am Boden des Kochers an, wo er bei c von Zeit zu Zeit abgelassen werden oder durch ein entsprechendes Überlaufrohr kontinuierlich ablaufen kann.
  • Als zur Temperatursteigerung des siedenden Wassers geeignete Salze, die weder mit der Polysulfidlösung noch mit den in ihr enthaltenen Beimengen, z. B. Ammoncarbonat, reagieren oder einen Niederschlag geben dürfen, seien z. B. Natronsalpeter, Rhodanammonium, Seignettesalz u. a. angeführt.
  • Eine noch größere Anzahl an Salzen steht zur Verfügung, wenn man die Zersetzung bei höherem Druck als Atmosphärendruck vor sich gehen läßt. Auch kann in diesem Falle ohne Zusatz von Salzen gearbeitet werden. Man benutzt in diesen Fällen als Kocher einen druckfesten Apparat, der in der Abgangsleitung für die überdestillierenden Lösungsmitteldämpfe ein Überdruckventil nach Art der Sicherheitsventile enthält, das automatisch den Druck im Kocher auf solcher Höhe hält, daß die Siedetemperatur über den Schmelzpunkt des Schwefels gebracht wird. Dabei muß natürlich die Ammonpolysulfidlösung dem Kocher unter entsprechendem Druck. zugeführt «-erden.
  • Abb. 2 zeigt eine hierfür geeignete Apparatur. A ist der Kocher, B der Kühler für die Schwefelammondämpfe, der mit einem Wärmeaustauscher C in Verbindung steht. Dieser soll einen Teil der bei der Kondensation des Lösungsmittels frei werdenden Wärme an die zur Zersetzung gelangende Polysulfidlösung abgeben und diese vorwärmen. Letztere wird durch die Pumpe e (oder ein Druckfaß) kontinuierlich in den Kocher hingefördert. Das Überdruckventil d regelt automatisch den Druck im Kocher. Bei c kann von Zeit zu Zeit oder kontinuierlich der geschmolzene Schwefel abgelassen werden. Arbeitet man bei genügend hohem Überdruck, d. h. bei etwa i bis ixt Atmoshären oder mehr, dann kann die Zersetzung ohne besonderen Salzzusatz erfolgen, da der Schmelzpunkt des Schwefels überschritten wird.
  • Läßt das Überdruckventil nur einen Druck bis zu einer halben Atmosphäre über den Atmosphärendruck zu, so hat dies den Vorteil, daß man mit Apparaten arbeiten kann, die nicht unter das Dampffaßgesetz fallen und daher nicht revisionspflichtig sind. Zur Herstellung der Salzlösung eignen sich alsdann außer den _obengenannten Salzen auch z. B. Ainmonsulfat, Aininonchlorid, Kochsalz usw., deren Lösungen unter normalem Druck Siedepunkte von etwa io5 bis iio° zeigen. Es wurde ferner gefunden, daß man vorteilhaft auch diejenigen Salze verwenden kann, die bei der Entschwefelung technischer Gase mittels aktiver Kohle durch Oxydation des Schwefelwasserstoffes in der Kohle bei Gegenwart von Ammoniak entstehen und bei der Extraktion in die Polysulfidlösung hineingelangen, insbesondere Ammoniumsalze wie Ammoniuinthiosulfat und -thionate, Ammoniumsulfat u. a. Bei der kontinuierlichen Zersetzung der Polysulfidlösung reichern sich diese Ammoniumsalze im Kocher an. Durch teilweise Entfernung der Salzlösung und Ersatz durch Wasser von Zeit zu Zeit läßt sich die Salzkonzentration und die Siedetemperatur in gewünschten Grenzen halten. Auf diese Weise kann man auch das Ammoniak wieder gewinnen, das bisher infolge zu großer Verdünnung der bei der Zersetzung übrigbleibenden Endlösungen verlorengehen mußte.
  • Das beschriebene Verfahren bedeutet eine große Vereinfachung der Apparatur für die Gewinnung des Schwefels, da es Rührwerke, Zentrifugen, Transmissionen und Antriebsmotoren entbehrlich macht, an Bedienung gespart wird, die Verluste an Schwefelammoniumlösung infolge des kontinuierlichen Arbeitens auf ein Minimum verringert werden, und da es schließlich auch eine wirtschaftliche Ausnutzung des Wärmeinhalts der Schwefel= ammondämpfe und des Heizdampfkondensats gestattet. Man erhält einen Schwefel von sehr großer Reinheit, der dem handelsüblichen amerikanischen oder sizilianischen Brockenschwefel durchaus gleichwertig ist. Es gelingt leicht, etwaige Verunreinigungen, wie Eisensulfid, Rost, Schmutzteilchen usw., beim Ablassen des Schwefels zurückzuhalten oder getrennt aufzufangen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefel aus Ammonpolysulfidlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man diese einer Flüssigkeit in einem geschlossenen Kochgefäß zuführt, die bei gewöhnlichem -oder erhöhtem Druck auf einer über dem Schmelzpunkt des Schwefels liegenden Temperatur gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man eine unter den Arbeitsbedingungen über dem Schmelzpunkt des Schwefels siedende Salzlösung verwendet.
DEB118700D 1925-03-14 1925-03-14 Kontinuierliche Gewinnung von Schwefel Expired DE428087C (de)

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DEI27897D DE457221C (de) 1925-03-14 1926-04-17 Gewinnung von Schwefel aus Ammonpolysulfidloesungen
DEI35589D DE495955C (de) 1925-03-14 1928-09-23 Gewinnung von reinem Schwefel aus Ammoniumpolysulfidloesungen
DEI37558D DE506042C (de) 1925-03-14 1929-03-27 Gewinnung von reinem Schwefel

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