DE427062C - Verfahren zur photographischen Nachbildung von Strichzeichnungen, Druckschriften u. dgl. durch Bildumkehrung - Google Patents

Verfahren zur photographischen Nachbildung von Strichzeichnungen, Druckschriften u. dgl. durch Bildumkehrung

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DE427062C
DE427062C DEA44564D DEA0044564D DE427062C DE 427062 C DE427062 C DE 427062C DE A44564 D DEA44564 D DE A44564D DE A0044564 D DEA0044564 D DE A0044564D DE 427062 C DE427062 C DE 427062C
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DE
Germany
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silver
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Application number
DEA44564D
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Inventor
Dr Alfred Miller
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JG Farbenindustrie AG
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JG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/26Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
    • G03C5/40Chemically transforming developed images

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur photographischen Nachbildung von Strichzeichnungen, Druckschriften u. dgl. durch Bildumkehrung. Bei der photographischen Wiedergabe von Strichzeichnungen, Druckschriften u. dgl. hat man es von jeher, insbesondere, wenn nur wenige Abzüge benötigt wurden, als einen großen Mangel empfunden, daß zur Herstellung positiver Nachbildungen ein Zwischennegativ angefertigt werden mußte. Es sind zwar Umkehrverfahren bekannt geworden, die es ermöglichen, unmittelbar, d. h. ohne Benutzung eines Negativs, positive Bilder herzustellen; diese Methoden sind jedoch häufig sehr umständlich und unzuverlässig.
  • Wie gefunden wurde, gelingt es auf sehr einfache und sichere Weise, unter Belichtung in der Kamera oder im Kopierrahmen unmittelbar Positive von Strichzeichnungen usw. zu erhalten. Das Verfahren beruht auf der an sich bekannten härtenden Wirkung gewisser Metallsalze auf die Gelatine. Läßt man z. B. Ferrichloridlösung auf ein Negativ einwirken, das auf einer Bromsilbergelatineplatte erzeugt wurde, so dringt sie in die silberfreien Stellen des Negativs ein und gerbt sie (vgl. Raph. Ed. Liesegang, Collegium 1923, S. 353). An den silberhaltigen Stellen dringt, wie Liesegang ausführt, das Ferrichlorid langsamer ein, weil hier durch Umsetzung mit dem Silber Ferrochlorid entsteht.
  • Der Unterschied der verschiedenen Eindringungsgeschwindigkeiten des Ferrichlorids läßt sich nun durch Zusatz von Ferricyankalium zur Ferrichloridlösung noch steigern. Um die Oxydation des Silbers zu erleichtern, kann man noch etwas Bromkalium zufügen.
  • Läßt man die Lösung auf ein frisch entwickeltes gewässertes Negativ, erzeugt auf einer Bromsilbergelatineplatte, kurze Zeit, ohne zu bewegen, einwirken, so b.ldet sich sofort an den silberhaltigen Stellen in bekannter Reaktion oberflächlich ein Niederschlag von Berlinerblau, der für kurzepZeit die Barunterliegende Schicht vor dem Eindringen des Ferrichlorids schützt, während an,, den silberfreien Stellen das Ferrichlorid ungehindert eindringen und seine gerbende Wirkung entfalten kann.
  • Spült man nun das oberflächlich haftende Berlinerblau mit kaltem Wasser ab, so beobachtet man ein Haftenbleiben des Berlinerblaus an den unbelichteten Stellen. Dies ist so zu erklären:; an den silberhaltigen Stellen nur ganz locker haftende Berlinerblau lagert sich an die benachbarten unbelichteten Schichtstellen an, wo es durch die Gerb- und Beizwirkung des Ferrichlorids festgehalten wird. Auf diese Weise entsteht ein positives blaues Bild auf weißem Grunde. Das ursprüngliche Silberbild wird durch die Behandlung rebleicht; die Silbersalze können in bekannter Weise entfernt werden.
  • Da das an den unbelichteten Stellen sich ablagernde Berlinerblau von der Oberfläche der benachbarten silberhaltigen Stellen stammt, ist es schwer, auf größeren unbelichteten Stellen genügend Blau aus der belichteten Umgebung abzulagern. Wenn man jedoch auf das Ferrichlorid-Ferricyankaliumbad ein Bad von geeigneter Konzentration von Ferrocyankalium folgen läßt, bildet sich an den unbel:chtetcn Stellen beliebiger Ausdehnung, wo Ferrichlorid in die Tiefe der Schicht eingedrungen war, Berlinerblau. An den ursprünglich silberhaltigen Stellen, die vom ersten Bade her mit einer ferrisalzhaltigen oberflächlichen Niederschlagsschicht von Berlinerblau bedeckt sind, wird durch das Ferrocyankaliumbad das überschüssi-e Ferrichlorid unter Vermehrung des Berlinerblauniederschlages augenblicklich seiner härtenden Wirkung beraubt, wodurch eine nachträgliche Härtung dieser Stellen, die eine Beeinträchtigung der Weißen veranlassen würde, unterbunden wird.
  • In Zusammensetzung und Wirkungsweise sind die Bäder nach vorliegender Erfindung grundsätzlich verschieden von den bekannten Eisenblau-Tonungsbädern. Die Tonungsbäder vermeiden gerade eine Niederschlagsbildung auf und in den silberfreien Schichtstellen, indem sie außerordentlich verdünnt angesetzt sind. Dank diesem Umstande vollzieht sich die Umsetzung sehr langsam und bildet sich Berlinerblau nur au den silberhaltigen Stellen, während die Weißen klarbleiben. Abgesehen von einer schwachen Allgemeinhärtung tritt - umgekehrt wie beim vorliegenden Verfahren -gerade eine Härtung der silberhaltigen Stellen unter Ablagerung von Berlinerblau ein. Dieser Vorgang ist deutlich an der Reliefbildung zu erkennen, bei der die Bildstellen tief liegen. Im weiteren Gegensatz zu den Tonungsbädern weist das für das vorliegende Verfahren geeignete Bad eine sehr hohe Ferriionenkonzentration auf, die ausschlaggebend ist für das Gelingen des Verfahrens. Die üblichen Tonungsbäder besitzen eine ganz geringe Ferriionenkonzentration, indem entweder durch Zug-be von organischen Säuren das Ferriion in ein komplexes Ion übergeführt (vgl. Sedlaczek, Tonungsverfahren [igo6]l und so die Ferriionenkonzentration und damit die Reaktionsgeschwindigkeit bei der Umsetzung vermindert oder gegebenenfalls von vornherein nur äußerst geringe Ferrisalzmengen genommen werden. i I Am besten eignen sich zu dem Verfahren hart arbeitende, ungehärtete Emulsionen von mittlerer Schichtdicke. Bei Anwendung von Filmen oder durchsichtigem Papier zeigt -sich die Schrift oder Zeichnung, durch den Schichtträger gesehen, seitenrichtig; auf undurchsichtigen Trägern hergestellte Bilder nimmt man zweckmäßig mit Hilfe eines Prismas auf oder man legt die einseitig bedruckte Vorlage, nachdem man sie mit Öl o. dgl. durchsichtig gemacht hat, verkehrt in den Kopierrahmen.
  • Das Verfahren kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden Die Schicht wird, nachdem die schleierfreie Entwicklung unterbrochen wurde, gut gewässrrt. Dann taucht man sie unter möglichster Vermeidung von Bewegung für die Dauer von 2o Sekunden in eine Lösung von iooo Teilen Wasser, ioo Teilen Ferricyankalium, 2o Teilen Ferrichlorid; i5 Teilen Haliumbromid. Dann wird sofort unter einer Brause abgespült, gewässert, fixiert und wieder gewässert. Oder man bringt die Schicht aus dem Eisenbade in ein 25prozentiges Ferricyankaliumbad, spült ab und behandelt wie oben.
  • Wenn die Schicht genügend dünn ist und die Gerbung bis auf den Grund reicht, können in warmem Wasser die ungehärteten Stellen weggewaschen werden,` worauf die gegerbten Stellen, das sind also die Schriftstellen, nach Bedarf mit Farbstoffen o. dgl. behandelt werden können.
  • An Stelle von Eisensalzen können auch andere 1Vletallsalze verwendet werden, welche sich analog verhalten, z. B. die Salze des Urans.
  • Zur Unterstützung der härtenden Wirkung können Zusätze benutzt werden, wie z. B. Formaldehyd oder Chinon; auch ist ein Zusatz von anderen Metallsalzen, z. B. Uransalzen, unter Umständen zweckmäßig. Die Bildlinien können eine größere Deckkraft erlangen durch eine Nachbehandlung, indem man z. B. das oben näher erörterte Blaubild einem bekannten Tonungsverfahren unterwirft, etwa durch Behandlung mit Gerbsäure. Auch die Anwesenheit von Farbstoffen, besonders Beizenfarbstoffen, im Härtungsbade wirkt in gleichem Sinne.

Claims (4)

  1. PATEN T-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur photographischen Nachbildung von '`_'. Strichzeichnungen, Druckschriften u. dgl. durch Bildumkehrung, dadurch gekennzeichnet, daß man das entwickelte Silberbild in eine Lösung bringt, welche auf den silberhaltigen Stellen einen Niederschlag erzeugt, der das Eindringen eines in der betreffenden Lösung gleichzeitig enthaltenen Härtungsmittels an diesen Stellen verhindert, während die unbelichteten Stellen durch das eindringende Mittel gegerbt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch =, dadurch gekennzeichnet, daß der gebildete Niederschlag an den unbelichteten Stellen haftenbleibt.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen r und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das eingedrungene Härtungsmittel durch eine Nachbehandlung chemisch umsetzt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die ungehärteten Stellen durch warmes Wasser entfernt und die Deckung der gehärteten Stellen durch Farbstoffe o. dgl. verstärkt.
DEA44564D 1925-03-21 1925-03-22 Verfahren zur photographischen Nachbildung von Strichzeichnungen, Druckschriften u. dgl. durch Bildumkehrung Expired DE427062C (de)

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