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Geklöppelte Filetspitze. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf
eine vorzugsweise auf der einfädigen Klöppelmaschine herzustellende Filetspitze,
wobei einzelne der quadratischen Grundfelder zwecks Musterbildung durch hin und
her geführte Fäden ausgefüllt sind. Bei den bisher bekannten Filetspitzen dieser
Art (vgl. Patent 266877 und 294217) liegen in den ausgefüllten Feldern die
in der Längsrichtung der Spitze durchlaufenden Flechtfäden parallel, d. h. ohne
gegenseitige Kreuzung nebeneinander, und die in der Querrichtung hin und her geführten
Fäden sind zur Erzielung einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen Verschiebung
in dichter ReihenfoIgenebeneinander angeordnet. Infolgedessen besitzt das ausgefüllte
Feld ein dichtes und schweres-Aussehen, welches der echten handgeklöppelten Filetspitze
nur wenig ähnlich ist. Außerdem ist trotz dieser dichten Fadenanordnung der Halt
gegen Verschiebung der zur Ausfüllung dienenden Querfäden in der Längsrichtung der
Spitze recht unvollkommen.
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Diese Mängel sollen gemäß vorliegender Erfindung im wesentlichen dadurch
vermieden werden, daß die zur Ausfüllung der Felder dienenden Querläden an den Kreuzungsstellen
mit den längs durchlaufenden Flechtfäden unter Verzwirnung der letzteren zwischen
diesen eingebunden sind. An denjenigen Stellen, wo zwei in der Querrichtung der
Spitze benachbarte Felder ausgefüllt sind und die Querfäden beider Felder sich unter
gegenseitigem Austausch auf der gemeinsamen Felderkante kreuzen, können dabei zweckmäßig
die sich kreuzenden Querfäden gemeinsam zwischen die miteinander verzwirnten Längsfäden
eingebunden sein, so daß letztere die Kreuzungsstelle der beiden Querfäden umschließen.
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Bei dieser Fadenanordnung läßt sich die Anzahl der Querfäden wesentlich
verringern und ihr Abstand vergrößern, so daß eine viel lockere, der handgeklöppelten
Filetspitze ähnlichere Ausfüllung der Felder möglich ist und trotzdem infolge der
festen Einbindung eine große Sicherheit gegen Verzerrung der Spitze erreicht wird.
Dazu kommt noch der größere Vorzug, daß gegenüber der bisherigen Filetklöppelspitze
viel weniger Fadenmaterial zur Herstellung der Spitze erforderlich ist. Da ferner
bei der Herstellung von Filetspitzen auf Klöppelmaschinen die Zahl der zur Ausfüllung
eines Feldes erforderlichen Querfadenbindungen
für die zugehörige
Kartenzahl des Jacquardwerkes und damit auch für die Herstellungszeit der Spitze
maßgebend ist, so ist bei der vorliegenden neuen Spitze infolge der geringeren Anzahl
Querverbindungen die zur Herstellung erforderliche Zeit und damit auch der entsprechende
Unkostenanteil ganz erheblich geringer als bei den bisherigen geklöppelten Filetspitzen.
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Bei der Herstellung solcher Spitzen auf einfädigen Klöppelmaschinen,
wobei die einzelnen Längslitzchen in üblicher Weise je aus vier miteinander verflochtenen
Fäden bestehen, empfiehlt es sich, nur drei eigentliche Flechtfäden (d. h. von beweglichen
Spulen getragene Fäden) und einen durchgehenden Mittelendfaden zu verwenden, welcher
bei offenen Feldern das von den drei Flechtfäden gebildete, zur Abgrenzung der Felder
gegeneinander dienende Litzchen durchzieht, während er in den ausgefüllten Feldern
von einem der Flechtfäden umschlungen wird und die beiden so miteinander verzwirnten
Fäden zur Einbindung der zwischen ihnen hindurchgeführten Querfäden dienen.
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Dadurch wird erreicht, daß für jedes Längslitzchen statt vier nur
drei Flechtfäden erforderlich sind und damit zur Herstellung der ganzen Spitze etwa
25 Prozent Spulen gespart werden, d. h. die Spitze kann auf einer Klöppelmaschine
mit entsprechend geringerer Tellerzahl hergestellt werden, oder auf einer vorhandenen
Maschine mit gegebener Tellerzahl kann eine wesentlich breitere Spitze hergestellt
werden als nach den bisherigen Verfahren, während andererseits die Güte der so hergestellten
Spitze dadurch nicht beeinträchtigt wird.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Dabei sind a die in gleichmäßigen Abständen parallel in der Längsrichtung
der Spitze verlaufenden einzelner Geflechtsstreifen oder Litzchep, welche in bekannter
Weise je aus vier Fäden bestehen, wovon im vorliegenden Fall einer dieser Fäden
zweckmäßig ein Mittelendfaden sein kann. In bestimmten Abständen sind die Längsstreifen
a mittels eines durch Fadenaustausch gebildeten, rechtwinklig zu den Längsstreifen
liegenden Querstabs b verbunden. Dadurch wird der Spitzengrund in eine Anzahl gleicher
Quadrate eingeteilt, welche entweder wie bei c offen ausgeführt oder zwecks Musterbildung
wie bei d ,durch wiederholte Fadenauswechslung bzw. Hin- und Herführen von Querfäden
ausgefüllt sein können.
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Gemäß der Erfindung sind nun die Querfäden auch bei der Ausfüllung
nicht wie bisher in dichten Abständen nebeneinander angeordnet, sondern unter Belassung
eines verhältnismäßig großen Zwischenraumes. Gleichzeitig sind zur Erzielung einer
genügenden Sicherheit gegen Verschiebung der Querfäden die durchlaufenden Längsfäden
y, y miteinander verzwirnt, und die Kreuzungsstelle der Querfäden s, s ist zwischen
den beiden verzwirnten Längsfäden eingebunden bzw. von diesen umschlungen. Diese
Art der Einbindung ist dabei nicht nur je zwischen zwei benachbarten ausgefüllten
Feldern vorgesehen, sondern in sinngemäßer Weise auch am Rande eines ausgefüllten
Feldes neben einem offenen Feld, wie beispielsweise bei der Stelle f -Ersichtlich
ist.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind im vorliegenden Beispiel zur
Ausfüllung der Musterfelder nur zwei Querfädenpaare z und 2 verwendet, während bei
den bisher bekannten Filetspitzen gewöhnlich sechs oder sieben solcher Fadenpaare
zur Ausfüllung benutzt werden. Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel beschränkt, sondern es können gegebenenfalls auch mehr oder weniger Fadenpaare
zur Ausfüllung dienen, und die Querverbindungen können anstatt durch Fadenaustausch
gegebenenfalls auch auf andere Weise gebildet sein.