DE556336C - Auf der einfaedigen Kloeppelmaschine hergestelltes Spitzengeflecht mit "Filet-auf-Eck"-Musterung - Google Patents

Description

Bei der maschinellen Herstellung von Spitzengeflechten mit »Filet-auf-Ecke-Musterung geschieht die Ausfüllung der auf Eck stehenden, meist quadratischen Musterflächen durch zwei Gruppen von Flechtfäden, von denen die eine kettenfadenartig in der Längsrichtung der Spitze durchläuft, während die Fäden der zweiten Gruppe schußartig in der Querrichtung hin und her geführt sind. Bei derartigen Spitzengeflechten zeigt sich der Übelstand, daß in dem Muster an denjengen Stellen, an denen die Längsfäden (Kettenfäden) aus dem Muster austreten, Löcher entstehen, welche der Spitze ein unschönes Aus-

¹S sehen geben und sie als Maschinenware gegenüber der handgeklöppelten Spitze unangehm kenntlich, machen.

Gemäß der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß in den gemusterten

^ao Teilen der Spitze die Flechtfäden von ihrer Eintrittsstelle in das Muster zunächst in der Querrichtung als Schuß geführt und erst dann bis zum Auftreffen auf den nächsten Randfaden als Kette durchlaufen, worauf sie wie-

*5 der in der Querrichtung als Schuß geführt sind und schließlich aus dem Muster austreten.

An sich ist es bei Spitzengeflechten bekannt, von einem Muster zum anderen einzelne Flechtfäden teilweise als Kettenfäden und teilweise als Schußfäden verlaufen zu lassen. Im vorliegenden Falle werden durch die erfindungsgemäße Fadenordnung innerhalb des einzelnen Musters selbst die bisherigen unerwünschten Löcher im Muster vermieden, und es wird ein Muster mit gleichmäßig geschlossener, dichter Decke erzielt, wie sie bisher nur in Handarbeit hergestellt werden konnte.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar in. Fig. 1 in einer solchen Vergrößerung, daß der Verlauf der einzelnen Flechtfäden deutlich erkennbar ist. Dabei ist lediglich das auf Eck stehende Filetmuster mit den anschließenden Litzchen gezeichnet. Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung ein größeres Stück der Spitze in natürlicher Größe.

In dem Beispiel ist das aus einem auf der Spitze stehende Quadrat gebildete Muster auf jeder Seite von dem Randfaden a, a' timgrenzt, während die Ausfüllung teils durch kettenfadenartig in der Längsrichtung durchlaufende Fäden, teils durch schußartig in der Querrichtung hin und her geführte Fäden erfolgt, von denen die letzteren sowohl im spitzen Winkel sich gegenseitig kreuzen als auch etwa im rechten Winkel mit den Kettenfäden verkreuzt sind.

Gemäß der Erfindung arbeiten nun die in der Längsrichtung durchlaufenden Fäden im Muster nicht ausschließlich als Kette, sondern an der Stelle, an der sie auf den Rand des Musters stoßen, sind sie nach Umschlingung des Randfadens zur Seite geführt und

arbeiten als Schußfaden im Muster weiter, bis sie schließlich aus dem Muster austreten und. mit anderen Flechtfäden zu Litzchen vereint im Spitzengrund weiterlaufen.
In dieser Weise verlaufen die Flechtfäden nicht nur beim Austritt aus dem Muster, sondern auch beim Eintritt in dasselbe. Verfolgt man in der Zeichnung beispielsweise den Flechtfaden b, so arbeitet dieser von der Eintrittsstelle ι nach Kreuzung des Randfadens a' im Muster als Schußfaden bis 2ur Kreuzungsstelle 2 mit dem Randfaden a. An der Stelle 2 umschlingt der Faden b den Randfaden α und ist dann als Kettenfaden weitergeführt, bis er an der Stelle 3 wieder auf einen Randfaden trifft und unter Umschlingung desselben in das Muster abbiegt, um dort als Schußfaden bis zur Stelle 4 weiterzulaufen, wo er das Muster verläßt.

- In sinngemäßer Weise arbeiten die übrigen Längsfäden mit Ausnahme der beiden mittleren Fäden c, c', wenn man nicht die Kreuzungsstelle 5 als zum Muster gehörig betrachten will.

«5 Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt, sondern es könnten z. B. die Randfäden a, a' zur besseren' Umgrenzung des Musters in üblicher Weise auch eine größere Dicke besitzen als die übrigen Flechtfäden und auch aus anderem Material (z. B. Kunstseide) bestehen. Ferner kann die Fadenanordnung nicht nur in dem auf Eck stehenden etwa quadratischen Tupfen, ■ sondern auch in den als Umrahmung dafür dienenden schrägen Streifenmustern, wie bei d nach Fig. 2 ersichtlich ist, oder bei anderen Musterflächen in sinngemäßer Weise verwendet werden.

Claims (1)

1. Patentanspruch :

   Auf der einfädigen Klöppelmaschine hergestelltes Spitzengeflecht mit »Filetauf-Eck«-Musterung, dadurch gekennzeichnet, daß in den gemusterten Teilen der Spitze die Flechtfäden von ihrer Eintrittsstelle in das Muster zunächst in der Querrichtung als Schuß geführt und erst dann bis zum Auftreffen auf den nächsten Randfaden als Kette durchlaufen, worauf sie wieder in der Querrichtung als Schuß geführt sind und schließlich aus dem Muster austreten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen