DE4242798C2 - Vorrichtung zum Entnehmen, Fördern und Vereinzeln leerer liegender Garnhülsen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entnehmen, Fördern und Vereinzeln leerer, liegender Garnhülsen, mit einem Steigförderer, der einem wirr liegende Hülsen enthaltenden Hülsenbehälter nachgeordnet ist, welcher ein Förderband mit einzelnen Mitnehmerleisten und eine Abwurfeinrichtung für über­ zählig geförderte Garnhülsen aufweist.

Als Stand der Technik sind bereits Steigförderbänder für Hülsen bekannt (DE 26 39 531 A1, DE 39 12 026 A1), deren durch die Mitnehmerleisten und das Förderband gebildeten Hülsentaschen einen so geringen gegenseitigen Abstand voneinander aufweisen, daß jede Hülsentasche zwangsläufig nur eine einzelne Garnhülse aufnehmen kann. Derartige Steigförderer können jedoch nur Garn­ hülsen aus einem Vorrat parallel liegender Hülsen entnehmen.

Hülsenförderer, welche wirr liegende Garnhülsen einzeln greifen können, müssen Taschen mit einer Höhe von mindestens etwa hal­ ber Hülsenlänge aufweisen. Hierbei kann jedoch der Nachteil auftreten, daß in einer Hülsentasche mehr als eine Hülse mit­ geführt wird. Dieser Zustand ist dann störbehaftet, wenn die Hülsen vom Hülsenförderer einzeln abgeliefert werden müssen.

Um diese unerwünschte Situation zu vermeiden, existiert als Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung bereits eine Konstruk­ tion (DE-AS 11 34 011), welche mit einer Abwurfeinrichtung versehen ist. Diese weist ein durch das Steigförderband grei­ fendes Scheibenpaket auf, mittels dessen überzählige Garnhülsen abgeworfen werden. Dieses zusätzlich zu bewegende Scheibenpaket erfordert jedoch einen erheblichen baulichen Aufwand.

Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu­ grunde, eine Konstruktion der eingangs genannten Art zu schaf­ fen, welche auf einfache Weise ein Vereinzeln der Hülsen in den Hülsentaschen eines Hülsensteigförderers ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abwurfeinrichtung durch zur Laufrichtung des Förderbandes ge­ neigte Anordnung der Mitnehmerleisten und einen nicht mehr als eine Hülse auf der Mitnehmerleiste zurückhaltenden Anschlag am unteren Ende einer Mitnehmerleiste gebildet wird. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß Hülsen auf einfache Weise aus dem wirr liegenden Vorrat entnommen und entsprechend vereinzelt werden können. Es wird trotzdem sichergestellt, daß keine über­ zählige Hülse abgeliefert wird.

Als Stand der Technik sind in diesem Zusammenhang bereits schräggestellte Förderbehälter für Kopse bekannt (US-PS-3 699 833). Bei dieser Konstruktion finden zusätzliche, an Führungs­ schienen laufende Finger Anwendung, um die funktionsrichtige Bewegung der Hülsen sicherzustellen. Zusätzliche Elemente sol­ len gewährleisten, dass die Hülsen eine einwandfreie Führung erfahren.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Neigungswinkel der Mitnehmerleisten zur Laufrichtung des Förderbandes zwischen 60° und 75° betragen, sodaß jede überzählig mitgenommene Hülse einwandfrei abrutschen und wieder in den Hülsenbehälter zurück­ fallen kann.

Die Mitnehmerleisten können entweder aus flexiblem Material bestehen oder in voneinander getrennte Nocken aufgelöst sein. Hierdurch wird die volle Funktionsfähigkeit der Mitnehmerlei­ sten auch dann gewährleistet, wenn sie um die Umlenkstellen des Förderbandes laufen.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Entnehmen, Fördern und Vereinzeln leerer, lie­ gender Garnhülsen

Fig. 2 eine Vorderansicht einer Mitnehmerleiste mit über­ zähliger Garnhülse

Fig. 3 eine Vorderansicht einer anderen Ausführungsform der Mitnehmerleiste.

Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung 1 zum Ent­ nehmen, Fördern und Vereinzeln leerer, liegender Garnhülsen 6 besteht im wesentlichen aus einem Steigförderer 2, welcher aus einem Hülsenaufnahmebehälter 3 mit Garnhülsen 6 in wirrer Lage Garnhülsen entnimmt und einzeln nach oben befördert.

Hinter dem Steigförderer 6 ist eine Abgabestelle 8 angeordnet, welche die einzeln geförderten Garnhülsen 6 beispielsweise zu einer Schrägfläche 13 mit Trichter 14 und Transportvorrichtung 15 bewegt.

Der Steigförderer 2 besteht aus einem Förderband 4, das breiter ist als die Hülsen 6 lang sind; auf dem Förderband 4 befinden sich die Hülsen 6 aufnehmende Mitnehmerleisten 5, welche im Abstand voneinander liegen.

Als Abwurfeinrichtung für überzählig mitgenommene Garnhülsen 6 dienen hierbei die Mitnehmerleisten 5, welche gemäß Fig. 2 zur Laufrichtung des Förderbandes 4 bzw. zur Waagrechten einen Neigungswinkel α von 60° bis 75° aufweisen.

Infolge dieser Neigung der Mitnehmerleisten 5 rutschen auf den Mitnehmerleisten liegende Hülsen 6 in der Zeichnung nach links unten. Dabei legt sich die unmittelbar auf der Mitnehmerleiste 5 liegenden Hülse 6 gegen einen am unteren Ende jeder Mitneh­ merleiste 5 angeordneten Anschlag 20 und wird von diesem zu­ rückgehalten. Dagegen rutscht die überzählig mitgenommene Garn­ hülse 6' in Pfeilrichtung über den Anschlag 20 weg und fällt wieder in den Hülsenbehälter 3 zurück.

Da das Transportband 4 mit den Mitnehmerleisten 5 über die obere und untere Umlenkstelle des Steigförderers 2 läuft, be­ stehen die Mitnehmerleisten 5 aus flexiblem, sich der Umlenkung anpassendem Material.

Statt der Gestaltung der Mitnehmerleisten 5 in durchgehender Form nach Fig. 2 besteht auch die Möglichkeit, daß nach Fig. 3 die Mitnehmerleisten 5 in voneinander getrennte Nocken oder Lamellen 25 aufgelöst sind, wobei wiederum am unteren Ende ein Anschlag 20' zur Halterung einer Garnhülse 6 vorgesehen ist. Durch diese Auflösung der Mitnehmerleisten 5 in einzelstehende Nocken 25 ist gewährleistet, daß auch bei dieser Ausführungs­ form die Mitnehmerleisten über die obere und untere Umlenkstel­ le des Steigförderers 2 laufen, ohne daß hieraus eine Funk­ tionsstörung resultiert. Die Nocken 25 sind analog der Ausfüh­ rungsform nach Fig. 2 zur Laufrichtung L des Transportbandes 4 so angeordnet, daß sie mit ihrer jeweiligen Auflagefläche 26 einen Neigungswinkel α bilden, welcher zwischen 60° und 75° liegt.

Durch die geneigte Anordnung der Mitnehmerleisten 5 wird im Zusammenwirken mit einem Anschlag 20 bzw. 20' eine einfach aufgebaute, jedoch sehr wirksame Abwurfeinrichtung für überzäh­ lig geförderte Garnhülsen geschaffen.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Entnehmen, Fördern und Vereinzeln leerer, liegender Garnhülsen, mit einem Steigförderer, der einem wirr liegende Hülsen enthaltenden Hülsenbehälter nachgeord­ net ist, welcher ein Förderband mit einzelnen Mitnehmerlei­ sten und eine Abwurfeinrichtung für überzählig geförderte Garnhülsen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwurfeinrichtung durch zur Laufrichtung des För­ derbandes (4) geneigte Anordnung der Mitnehmerleisten (5) und einen nicht mehr als eine Hülse (6) auf der Mitnehmer­ leiste (5) zurückhaltenden Anschlag (20, 20') am unteren Ende (21) einer Mitnehmerleiste (5) gebildet wird.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel (α) der Mitnehmerleisten (5) zur Lauf­ richtung (L) des Förderbandes (4) zwischen 60° und 75° be­ trägt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerleisten (5) aus flexiblem Material bestehen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmerleisten (5) in voneineander getrennte Nocken (25) aufgelöst sind.