DE4234307A1 - Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung in Falzapparaten - Google Patents
Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung in FalzapparatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur störungsfreien
Produktförderung in Falzapparaten, sowohl durch einen Spalt
zwischen zwei produktführenden Zylindern als auch durch einen
sich dahinter erstreckenden Zwickelbereich, welcher seitlich
durch Umfangsflächen beider Zylinder und nach oben durch
eine Leiteinrichtung für das zu fördernde Produkt begrenzt
ist.
DE 37 05 195 A1 zeigt eine Leiteinrichtung im
Zylinderzwickel zweier miteinander zusammenwirkender
Zylinder. Ein mit Lagerstummeln gelagertes Drehteil weist
verstellbare Anschlußstücke auf, die eine kontinuierliche
Führung des vorlaufenden Produktabschnittes gewährleisten,
den nachlaufenden sich aus dem Zylinderspalt in den
Zwickelbereich bewegenden Produktabschnitt jedoch sich selbst
überlassen.
Einer der in DE 37 05 195 A1 offenbarten Leiteinrichtung
ähnelnde Querfalzvorrichtung ist in DE 35 12 308 C2
offenbart. Diese Querfalzvorrichtung weist ebenfalls ein
drehbares Mittelteil auf, dessen Anschlußstücke mit
tangentialem Übergang jedoch als feststehend ausgebildet
sind. Mit dieser Querfalzvorrichtung ist das nachlaufende
Ende eines durch den Spalt zwischen den
Falzzylinderoberflächen hindurchtretenden Falzproduktes
ebenfalls nicht führbar.
Schließlich offenbart DE 33 21 577 C2 Bremsbürsten im
Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen. Mit den an den
Umfang eines Falzmesserzylinders angestellten Bremsbürsten
kann nur auf ein nachlaufendes Produktende eingewirkt werden.
Der Einwirkungsbereich der Bremsbürsten im unteren
Zwickelbereich zwischen Falzmesserzylinder und
Falzklappenzylinder ist jedoch durch die Kontur des unteren
Zylinderzwickels begrenzt. Nach Verlassen des
Bürstenbereiches wirkt die durch die Bürsten ausgeübte Halte-
und Bremskraft nicht mehr, so daß das in den Zylinderspalt
einlaufende, nachlaufende Produktende schlagartig entlastet
wird, und dazu neigt, sich im oberen Bereich des
Zylinderzwickels zu stauchen. Die dabei auftretenden Flatter-
und Peitschenbewegungen des nachlaufenden Produktabschnittes
stören wiederum den Bewegungsablauf des vorlaufenden
Produktabschnittes und sind daher in hohem Male unerwünscht.
Die Nachteile des skizzierten Standes der Technik werden
durch die Erfindung auf einfache Weise beseitigt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Übergang
von Falzproduktbereichen eines Falzproduktes zwischen
produktführenden Zylindern zu optimieren.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß an
einem ein Produkt übernehmenden Zylinder eine Beschichtung
angebracht ist, welche eine Mehrzahl von Kammern aufweist,
die durch Abschnitte des sich bewegenden Produktes
verschließbar sind.
Die sich aus dieser Lösung ergebenden Vorteile sind darin zu
sehen, daß der sich in den Spalt zwischen den
produktführenden Zylindern bewegende Abschnitt des
Falzproduktes, durch die Enge des Spaltes unterstützt, an die
Beschichtung angedrückt wird. Dadurch wird die durch
Bürstenführungen begonnene Einflußnahme auf dem
Falzproduktabschnitt entscheidend verlängert. Die Kompression
der Beschichtung im Spalt zwischen den produktführenden
Zylindern läßt die eingeschlossene Luft aus den Kammern der
Beschichtung entweichen, welche nunmehr von den sich im
Bereich der Beschichtung im Spalt befindlichen Abschnitten
des Falzproduktes verschlossen werden. Bei weiterer Drehung
der produktführenden Zylinder, also bei der Förderung des
Produktes aus dem Spalt heraus, nimmt die Beschichtung wieder
ihre ursprüngliche Dicke an. Der auf diese Weise in den
Kammern der Beschichtung durch deren Volumenvergrößerung
erzeugte Unterdruck hält das nachlaufende Produktende
am Umfang des Zylinders, während der Rücken des Falzproduktes
von der Falzklappe aufgenommen ist. Da dieser
Produktabschnitt an beiden Enden fixiert ist, sind Flatter-
und Peitscheneffekte eliminiert.
In Weiterentwicklung des der Erfindung zugrunde liegenden
Gedankens ist die Beschichtung am Umfang eines das Produkt
übernehmenden Zylinders in Produktbewegungsrichtung gesehen,
vor einer Greifeinrichtung angeordnet. Darüber hinaus
erstreckt sich die Beschichtung am Umfang des das Produkt
übernehmenden Zylinders beidseits einer zwischen den
Zylindern verlaufenden Zylinderzentralen. Dies bietet den
Vorteil, verschiedene Falzproduktformate verarbeiten zu
können, wobei jeweils sichergestellt ist, daß das
nachlaufende Produktende im Spalt und im oberen
Zwickelbereich eine zuverlässige, den ergriffenen
Falzproduktabschnitt straffende Beeinflussung erfährt.
Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Lösung sind in den
weiteren Ansprüchen niedergelegt.
Nachfolgend sei die Erfindung anhand einer Zeichnung
detailliert erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 den Übergang eines Falzproduktes zwischen zwei
produktführenden Zylindern,
Fig. 2 einen streifenförmigen Beschichtungsabschnitt und
Fig. 3 die Kompression und Dekompression der Beschichtung im
Spalt bzw. im oberen Zwickelbereich.
In Fig. 1 ist der Übergang eines Falzproduktes zwischen zwei
produktführenden Zylindern gezeigt.
Ein auf dem Umfang eines Falzmesserzylinders 1 geführtes
Produkt 6 wird durch Punkturen 3, unterstützt durch
anstellbare Bürsten 4, am Umfang des Falzmesserzylinders 1
gehalten. Durch ein das Produkt 6 parallelfalzendes
Falzmesser 2 wird der Produktrücken je nach Betriebsmodus, ob
zweiter Querfalz oder Deltafalz gefahren wird, in einer
Falzklappe 8 eines Falzklappenzylinders 7 gestoßen. Die den
Falzrücken des Produktes 6 ergreifende Falzklappe 8 zieht das
von den Punkturen 3 freigegebene Produkt vom Umfang des
Falzmesserzylinders 1 ab. Dabei nehmen die in Fig. 1
dargestellten Abschnitte des Produktes 6, nämlich das
vorlaufende Produktende 6a und das nachlaufende
Produktende 6b, jeweils unterschiedliche Wege. Das
vorlaufende Produktende 6a wird entlang eines Leitblechs 5
kontinuierlich geführt, während das den Wirkbereich 4 der
Bürsten 4 verlassende nachlaufende Produktende 6b in dem
Spalt zwischen den produktführenden Zylindern 1 und 7
eintritt.
Auf dem Umfang des Falzklappenzylinders 7 ist eine
Beschichtung 10 angebracht, deren Erstreckung auf dem Umfang
des Falzklappenzylinder 7 derart bemessen ist, daß sowohl die
nachlaufenden Produktenden 6b einfach quergefalzter als auch
deltagefalzter Produkte 6 aufgenommen werden können. Bei
Eintritt in den Spalt wird durch die Kompression der
Beschichtung 10 Luft aus den einzelnen in Umfangsrichtung
hintereinanderliegenden Kammern 11 gedrückt. In diesem
komprimierten Zustand werden die Öffnungen der Kammern 11
durch das nachlaufende Produktende 6b verschlossen, welches
sich an die Oberfläche der Beschichtung 10 anschmiegt. Bewegt
sich das an der Beschichtung 10 anliegende nachlaufende
Produktende 6b aus dem Spalt hinaus, so nimmt die
Beschichtung 10 (siehe auch Fig. 3) wieder ihre ursprüngliche
Dicke an. Durch den mit dieser Volumenvergrößerung der durch
das nachlaufende Produktende 6b verschlossenen Kammern 11
einhergehenden Unterdruckaufbau schmiegt sich das
nachlaufende Produktende 6b im Bereich des oberen
Zylinderzwickels 14 an die Oberfläche des
Falzklappenzylinders 7 an. Ein Aufflattern und
Peitschenbewegungen am nachlaufenden Produktende 6b
unterbleiben.
Fig. 2 zeigt einen streifenförmigen Beschichtungsabschnitt.
Die Beschichtung 10 kann sowohl als eine einen kompletten
Abschnitt des Zylindermantels des Falzklappenzylinders 7
abdeckende Platte ausgebildet sein, als auch aus einzelnen in
axialer Richtung nebeneinanderliegend angeordneten Streifen
bestehen. Zum besseren Luftaustritt können die Platten von
Entlüftungskanälen, insbesondere im mittleren Bereich,
durchzogen sein. In den in Fig. 2 gezeigten Streifen weisen
die Kammern 11 eine tropfenförmige Kontur auf, wobei die
schmalste Stelle der Kontur in Produktbewegungsrichtung 15
orientiert ist. Es wären auch oval verlaufende Konturen,
Längsschlitze oder ähnliche Konturen der einzelnen
Kammern 11, sowie eine Abfolge unterschiedlicher Geometrien
sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer Richtung des
Falzklappenzylinders 7 denkbar. Die kompressible
Beschichtung 10 kann mit einer als weitgehend unelastisch
ausgeführten Unterlage 12 versehen sein, mit welcher sie auf
den Umfang des Falzklappenzylinders 7 befestigt werden kann.
In Abhängigkeit vom Zylinderspalt zwischen den
produktführenden Zylindern 1 und 7 kann durch die Stärke der
inkompressiblen Unterlage 12 das Verhältnis von kompressibler
Beschichtung 10 zu inkompressibler Unterlage 12 eingestellt
werden. Da sich die Kammern 11 in der kompressiblen
Beschichtung 10 befinden, wird durch die Kompression
kurzzeitig wirkende Saugkraft erzeugt. Bei unterschiedlichen
Papierflächengewichten kann demnach durch die Wahl der
Unterlage 12 verschiedenen Produktionserfordernissen Rechnung
getragen werden.
Fig. 3 zeigt Kompression und Dekompression der Beschichtung
während der Passage des Spaltes zwischen den produktführenden
Zylindern.
Das noch auf dem Umfang des Falzmesserzylinders 1 befindliche
nachlaufende Produktende 6b und die Beschichtung 10 des
Falzklappenzylinders 7 bewegen sich gemeinsam in den
Zylinderspalt. Bei weiterer Rotation der Zylinder wirkt die
in den Kammern 11 befindliche Luft herausgedrückt, wobei die
Kammern im komprimierten Zustand durch das nachlaufende
Produktende 6b verschlossen werden. Bei Austritt aus dem
Spalt entsteht durch die Entspannung der Beschichtung 10 ein
zeitlich begrenzter Unterdruck, der das nachlaufende
Produktende 6b über den Wirkbereich 13 am Umfange des
Falzklappenzylinders hält. Durch eine sich in Umfangsrichtung
des Falzklappenzylinders 7 beidseits einer Zylinderzentrale 9
ertreckenden Beschichtung 10, sei es in Streifenform oder als
Plattenstruktur, können die im Spalt herrschenden durch die
Kompressibilität der Beschichtung beeinflußbaren Kräfte zu
einer Produktführung im oberen Zwickelbereich 14 ausgenutzt
werden, ohne daß es aufwendiger Einbauten dort bedarf. Neben
einer in Fig. 3 gezeigten Konfiguration der Beschichtung 10
beidseitig einer Zylinderzentralen 9, kann bei mehrfach
großen produktführenden Zylindern die Beschichtung 10 jeweils
so auf dem Zylindermantel befestigt sein, daß diese - in
Drehrichtung des das Falzprodukt übernehmenden Zylinders
gesehen - im hinteren Bereich des von jeweils einem Produkt
überdeckten Mantelsegmentes des Zylinders angeordnet ist.
Damit ist sichergestellt, daß die nachlaufenden
Produktenden 6b auch bei mehrfach großen
falzproduktführenden Zylindern nach Passage des
Zylinderspaltes betriebssicher bis in den oberen
Zylinderzwickel 14 geführt werden, wo nach atmosphärischem
Druckausgleich durch die Wände der Kammern 11, die Haltekraft
allmählich nachläßt.
Durch die im Spalt wirkende gelinde Druckkraft ist ferner
eine permanent das nachlaufende Produktende 6b straffende
Zugkraft gegeben, die einer Wellenbildung entgegenwirkt.
Bezugszeichenliste
1 Falzmesserzylinder
2 Falzmesser
3 Punktur
4 Bürsten
5 Leitblech
6 Produkt
6a vorlaufendes Produktende
6b nachlaufendes Produktende
7 Falzklappenzylinder
8 Falzklappe
9 Zylinderzentrale
10 Beschichtung
11 Kammer
12 Unterlage
13 Wirkbereich
14 Zylinderzwickel
15 Produktbewegungsrichtung
2 Falzmesser
3 Punktur
4 Bürsten
5 Leitblech
6 Produkt
6a vorlaufendes Produktende
6b nachlaufendes Produktende
7 Falzklappenzylinder
8 Falzklappe
9 Zylinderzentrale
10 Beschichtung
11 Kammer
12 Unterlage
13 Wirkbereich
14 Zylinderzwickel
15 Produktbewegungsrichtung
Claims (8)
1. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung
in Falzapparaten, sowohl durch einen Spalt zwischen zwei
produktführenden Zylindern als auch durch einen sich
dahinter erstreckenden Zylinderzwickel, welcher durch
Umfangsflächen beider Zylinder und nach oben durch eine
Leiteinrichtung für das zu fördernde Produkt begrenzt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem ein Produkt (6) übernehmenden Zylinder (1)
eine kompressible Beschichtung (10) angebracht ist,
welche eine Mehrzahl von Kammern (11) aufweist, die durch
einen Abschnitt des Produktes (6) verschließbar sind.
2. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Umfang eines das Produkt (6) übernehmenden
Zylinders (1) die Beschichtung (10), in
Produktbewegungsrichtung (15) gesehen, vor einer
Greifeinrichtung (8) angeordnet ist.
3. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Beschichtung (10) am Umfang des das
Produkt (6) übernehmenden Zylinders (1) im wesentlichen -
in Förderrichtung des Produktes (6) gesehen - im hinteren
Bereich des vom Produkt abgedeckten
Zylindermantelsegmentes des Zylinders 1 erstreckt.
4. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (10) in Gestalt einzelner Streifen
auf dem Umfang des Zylinders (1) befestigt ist.
5. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (10) in Plattenform auf dem Umfang
des Zylinders (1) befestigt ist.
6. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (10) eine Unterlage (12) aufweist.
7. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (11) der Beschichtung (10) in
Produktbewegungsrichtung (15) hintereinander angeordnet
sind.
8. Einrichtung zur störungsfreien Produktförderung gemäß
Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammern (11) der Beschichtung (10) eine
tropfenförmige Kontur aufweisen.
Priority Applications (4)
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