DE4234135A1 - Verfahren und vorrichtung fuer das horizontal-stranggiessen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung für das Horizontal-Stranggießen, mit dem bzw. mit der es möglich ist, geschmolzenes Metall aus einem Zwischenbehälter intermittierend ab­ zuziehen, insbesondere betrifft die Erfindung das Stranggießen und Formen dünner, plattenähnlicher Zaggel oder L-förmiger oder H-för­ miger Zaggel.

Im allgemeinen sind in einer Horizontal-Stranggießanlage ein Zwischen­ behälter (Tundisch) und eine Kokille oder Kokillenanordnung luftdicht miteinander vereint, und da der statische Druck schmelzflüssigen Metalls beim Verfestigungs-Anfangspunkt von geschmolzenem Metall hoch ist, können in einfacher Weise Zaggel mit kreisförmigem Querschnitt gegos­ sen werden, und es ist nicht notwendig, mit Sekundärkühlwasser zu arbeiten, da in der Kokille eine starke Kühlwirkung vorhanden ist. Des­ halb ist nur geringer Raumbedarf zur Unterbringung der gesamten Gieß­ anlage vorhanden.

Im Stand der Technik (zum Beispiel japanische Patentveröffentlichung Nr. 1-54 146 (54 146/1989) ist ein Horizontal-Stranggießverfahren zum Gießen eines dünnen, plattenförmigen Zaggels vorgeschlagen, bei dem ein Mittelabschnitt einer Kokille aufgebaucht ist, so daß er eine etwa elliptische Form besitzt, und in diesen Abschnitt wird aus einem Zwi­ schenbehälter schmelzflüssiges Metall eingeleitet, um einen etwa ellipti­ schen Zaggel zu gießen. Der so erhaltene Zaggel wird dann in der Ko­ kille zu der Gestalt einer Platte verformt.

Allerdings wird bei diesem Stand der Technik das Zuführen des schmelzflüssigen Metalls von dein Zwischenbehälter zu der Kokille hinsichtlich der Temperaturverteilung instabil, und in dem Zaggel treten häufig vertikale Risse auf. Außerdem wird die Gestalt der Kokille kompliziert, was die Bearbeitungskosten erhöht. In der elliptisch geform­ ten Kokille wird zu Beginn der Verfestigung des schmelzflüssigen Me­ talls eine Hülse gebildet, und deshalb können an der Oberfläche des Zaggels aufgrund des Extraktionswiderstands in der Kokille Defekte auftreten.

Genauer gesagt erfolgt das Horizontal-Stranggießen, indem innerhalb des Zwischenbehälters gespeichertes schmelzflüssiges Metall der Kokille zugeführt wird, wo das schmelzflüssige Metall anschließend unter Bil­ dung eines Zaggels abkühlt, der mindestens einen verfestigten äußeren Umfangs-Oberflächenabschnitt besitzt, und indem der Zaggel intermit­ tierend von einer Ausziehvorrichtung, die auf der stromabwärts gelege­ nen Seite der Kokille installiert ist, extrahiert wird. Bei einer solchen Horizontal-Stranggießanlage sind der Zwischenbehälter und die Kokille in der oben erläuterten Weise luftdicht miteinander verbunden, so daß der statische Druck des schmelzflüssigen Metalls innerhalb der Kokille groß ist und gute Kontaktbedingungen zwischen der Kokille und der verfestigten Hülse des Zaggels vorhanden sind, was besonders der Bil­ dung eines runden Zaggels zugutekommt. Da bei dem Horizontal- Stranggießverfahren der Zwischenbehälter und die Kokille in der oben erläuterten Weise luftdicht verbunden sind, gibt es ein entsprechendes intermittierendes Extraktions-Antriebsverfahren mit einem Betriebszyklus der Form "Ziehen . . . Pause . . . Rückhub . . . Pause", was sich von einem Vertikal-Stranggießverfahren unterscheidet, bei dem der Zaggel mit konstanter Geschwindigkeit abgezogen wird.

Die in einer solchen Horizontal-Stranggießanlage verwendete Kokille besitzt eine zylindrische Form und bildet einen Zaggel, indem die Form gekühlt und damit mindestens eine äußere Oberflächenschicht des schmelzflüssigen Metalls verfestigt wird, welches in einen hohlen Ab­ schnitt, das heißt den Formhohlraum, der zylindrischen Kokille einge­ leitet wird. Die Dicke der verfestigten Hülse des Zaggels nach dem Verlassen der Kokille nimmt allmählich zu, und dementsprechend steigt auch die Festigkeit. Deshalb wird das Niederdrücken zum Formen des Zaggels zu einer gewünschten Gestalt in einem Stadium vorgenommen, in welchem der Zaggel eine relativ geringe verfestigte Dickenschicht besitzt und relativ weich ist. Weiterhin kann es beim Stranggießen von hochlegiertem Stahl oder kohlenstoffreichem Stahl vorkommen, daß ein Stoff mit niedrigem Schmelzpunkt, beispielsweise Kohlenstoff oder Schwefel, in einem zentralen Gießabschnitt eines verfestigten Endes konzentriert ist, was Schwierigkeiten insofern bereitet, als es bei einem Walzvorgang, der sich an das Stranggießen anschließt, zum Bruch kom­ men kann. Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, wird die Segrega­ tion dadurch verhindert, daß die konzentrierte Substanz mit niedrigem Schmelzpunkt zu einer stromaufwärts gelegenen Seite ausgetragen wird, indem sie an einem Punkt in der Nähe des Verfestigungs-Abschlusses (Kraterende) nach unten gedrückt wird.

Beispielsweise offenbart die JP-OS 62-81 255 (81 255/1987) eine Gieß­ strang-Schmiedevorrichtung der in Fig. 17 gezeigten Art, in der ein amboßähnliches Niederdrückgerät 300 auf einer stromaufwärts gelegenen Seite einer Zaggel-Ausziehvorrichtung angeordnet ist, während die Schmiedevorrichtung am Boden montiert ist. Unter dieser Bedingung ist die zum Zeitpunkt des Niederdrückvorgangs vorhandene Antriebs-Reak­ tionskraft eine Belastung für die Zaggel-Ausziehvorrichtung, und dem­ entsprechend ist es notwendig, die Antriebsleistung der Zaggel-Auszieh­ vorrichtung zu vergrößern. Bei einer Vertikal-Stranggießanlage, in der der Zaggel mit konstanter Geschwindigkeit gegossen wird, ist die Erhö­ hung der Antriebskapazität für die Ausziehvorrichtung kein großes Pro­ blem. Bei einer Horizontal-Stranggießanlage hingegen, in der der Zaggel intermittierend ausgezogen wird, beeinflußt, weil die Verfestigung am Ende eines Trennrings erfolgt, die Erhöhung der Antriebsleistung der Ausziehvorrichtung die Qualität des Zaggels abträglich. Dies deshalb, weil in einem gewissen Sinn die Horizontal-Stranggießanlage allgemein einen Servomotor mit gutem Betriebsverhalten verwendet, es jedoch nur sehr wenige Servomotoren gibt, die gutes Betriebsverhalten mit hoher Leistung verbinden. Außerdem unterscheidet sich in der Niederdrückein­ richtung die Gießgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit der Auszieh­ vorrichtung, was ein schwieriges Problem für die Steuerung darstellt. Aus diesem Grund wird die Positionierleistung verschlechtert, was zur Ausbildung von Oberflächendefekten des Zaggels führt, das heißt zu Fließlinien-Rissen. Die Vorrichtung selbst wird voluminös, da sie am Boden installiert werden muß. Eine weitere abträgliche Beeinflussung der Qualität des Zaggels ist bedingt durch die Schwierigkeit, den Zieh- Hub und den Rückhub der Ausziehvorrichtung exakt abzustimmen.

Aufgabe der Erfindung ist es, im Stand der Technik anzutreffende De­ fekte oder Längsrisse eines Werkstücks in einer Horizontal-Stranggieß­ anlage bei einem Stranggießverfahren zu vermeiden. Es soll die einfache und stabile Herstellung von Zaggeln möglich sein, die die Gestalt einer dünnen Platte aufweisen und praktisch keine Defekte oder Risse in der Zaggeloberfläche aufweisen. Dabei soll die Anlage mit verringerter Leistungsaufnahme arbeiten können.

Weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Horizontal-Strang­ gießanlage, die in der Lage ist, eine Zaggel-Ausziehvorrichtung mit verringerter Antriebsleistung zu betreiben, wobei sich die Positionsge­ nauigkeit bei der Zaggelbildung leicht steuern lassen soll.

Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Patentansprüchen angegeben.

Gemäß einem Aspekt schafft die vorliegende Erfindung eine Horizontal- Stranggießanlage, in der ein Zwischenbehälter, in welchem schmelzflüs­ siges Metall gespeichert ist, luftdicht mit einer Kokillenanordnung zum Gießen eines runden Zaggels verbunden ist. Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß an einer stromabwärts gelegenen Seite der Kokillen­ anordnung eine Ausziehvorrichtung angeordnet ist zur Bildung eines Zaggels mit vorbestimmter Form aus dem runden Zaggel, welcher von der Kokillenanordnung zugeführt wird. Dabei enthält die Ausziehvor­ richtung mehrere Strukturierwalzeinrichtungen, die in Gießrichtung des kreisförmigen Zaggels angeordnet sind. Die Strukturierwalzeneinrich­ tun gen setzen sich zusammen aus horizontalen kreisförmigen Walzenpaa­ ren, Preßeinrichtungen zum Pressen der Walzenpaare gegen den runden Zaggel und Antriebsmitteln zum Antreiben der Walzenpaare.

In bevorzugten Ausführungsformen besitzt die Kokillenanordnung eine Ausgestaltung zum Gießen des runden Zaggels mit etwa kreisförmigem Querschnitt, und der runde , der von der Kokillenanordnung geliefert wird, wird durch die Strukturierwalzeinrichtungen dadurch geformt, daß letztere den runden Zaggel intermittierend ausziehen, um einen Zaggel mit einer vorbestimmten Gestalt einer dünnen Platte zu formen. Die Strukturierwalzeinrichtungen enthalten mehrere abgestufte Strukturierwalzeneinheiten, die ihrerseits in aufeinanderfolgenden Stufen mit horizontalen kreisförmigen Walzenpaaren versehen sind, welche in vorbestimmten Abständen in Gießrichtung des runden Zaggels derart angeordnet sind, daß sie sich in Durchmesserrichtung des runden Zag­ gels gegenüberliegen, wobei der Zaggel derart zugeführt wird, daß seine Höhe in Stromabwärts-Richtung der Ausziehvorrichtung geringer wird.

Die Gießanlage kann außerdem eine Steuereinrichtung zum Steuern der vorbestimmten Abstände der horizontalen kreisförmigen Walzenpaare enthalten, um diese zu verstellen. Außerdem kann an solchen Stellen eine Heizvorrichtung vorgesehen werden, die den Endabschnitten des runden, von den horizontalen kreisförmigen Rollenpaaren zu pressenden Zaggels entsprechen.

Die Paare von horizontalen (im Querschnitt) kreisförmigen Walzen befinden sich an solchen Stellen, die sich zum Pressen eines nicht-ver­ festigten Abschnitts des runden Zaggels eignen.

Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Horizontal-Strang­ gießverfahren vorgeschlagen; bei dem ein Zwischenbehälter verwendet wird, in welchem ein schmelzflüssiges Metall gespeichert ist, wobei mit dem Zwischenbehälter luftdicht eine Kokillenanordnung verbunden ist. Das Verfahren enthält die Schritte: Zuführen schmelzflüssigen Metalls zu der Kokillenanordnung aus dem Zwischenbehälter, Formen eines Zaggels durch Gießen eines runden Zaggels mit etwa kreisförmigem Querschnitt und Preßformen eines Zaggels aus dem runden, in der Ko­ kille gegossenen Zaggel, um dadurch einen Zaggel mit geringer Dicke von plattenförmiger Gestalt zu erhalten. Das Preßformen geschieht in mehreren Stufen entlang der Gießrichtung des runden Zaggels in strom­ abwärtiger Richtung.

Erfindungsgemäß wird das schmelzflüssige Metall aus dem Zwischen­ behälter in die damit luftdicht verbundene Kokillenanordnung geleitet, so daß die Temperaturverteilung des geschmolzenen Metalls reduziert und damit die Anzahl der durch die Verteilung hervorgerufenen Defekte oder Fehler reduziert werden kann. Die einfache Ausbildung eines zwischen der Kokillenanordnung und dem Zwischenbehälter vorhandenen Trenn­ rings läßt sich einfach herstellen, indem der runde Zaggel mit kreisför­ migem Querschnitt gegossen wird. Dann wird der runde Zaggel zu einem Zaggel mit einer dünnen, plattenähnlichen Gestalt geformt, nach­ dem die physikalische Beschaffenheit des runden Zaggels stabilisiert ist. Dieses Formen des Zaggels erfolgt durch Preßformen mit Hilfe mehre­ rer abgestufter Zaggel-Strukturierwalzenpaare, die in horizontaler Bewe­ gungsrichtung des Zaggels angeordnet sind. An den Seitenabschnitten des Zaggels, wo mit hoher Wahrscheinlichkeit Spannung verursacht wird, erfolgt eine Aufheizung, um damit die Erzeugung von Rissen in diesen Bereichen praktisch auszuschalten und außerdem die Leistung für das Preßformen herabzusetzen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Horizontal-Stranggießanlage geschaffen, in der ein Zwischenbehälter zur Speicherung schmelzflüssigen Metalls luftdicht mit einer Kokillenanord­ nung über einen Trennring zum Gießen eines Zaggels verbunden ist wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kokillen­ anordnung auf dein Boden montiert ist, auf einer stromabwärts gelege­ nen Seite der Kokillenanordnung zum intermittierenden Extrahieren des von der Kokillenanordnung gelieferten Zaggels eine Ausziehvorrichtung angeordnet ist, eine Fahrgestellanordnung auf einem Boden in Gießrich­ tung des Zaggels, wenn kein Gießen erfolgt, verfahrbar angeordnet ist, die Fahrgestellanordnung mit einem Rahmen ausgestattet ist, eine Struk­ turiereinrichtung in dein Rahmen der Fahrgestellanordnung vorhanden ist, die Ausziehvorrichtung entlang der Gießrichtung gelagert an dem Zaggel bewegbar ist, und eine Detektoreinrichtung vorgesehen ist zum Erfassen einer Position der Fahrgestellanordnung, die sich in Gießrich­ tung bewegt.

In bevorzugten Ausführungsformen nach diesem Aspekt der Erfindung umfaßt die Strukturiereinrichtung vier Zaggel-Strukturierwalzeinheiten, die in dem Rahmen derart angeordnet sind, daß sie den Zaggel in sämt­ lichen Richtungen vollständig umgeben. Zwei Sätze von vier Zaggel- Strukturierwalzeinheiten befinden sich an Vorder- und Hinterabschnitten des Rahmens in Zaggel-Gießrichtung.

Die Kokillenanordnung besitzt eine Formleistung zum Gießen von Zag­ geln mit etwa rechteckigem, Querschnitt, und der rechteckige Zaggel, der von der Kokillenanordnung kommt, wird durch die Strukturierwalzein­ heiten dadurch geformt, daß der rechteckige Zaggel intermittierend ausgezogen wird, so daß ein Zaggel mit einer vorbestimmten dünnen Plattenform entsteht.

Die Strukturiereinrichtung enthält eine Formpresse mit einer Preßzylin­ deranordnung.

Ein Paar oberer und unterer Stützwalzen befinden sich am Vorder- bzw. am Hinterabschnitt des Fahrgestellrahmens, und eine Formpreßeinrich­ tung ist für die oberen Lagerwalzen vorgesehen.

Bei diesem Aspekt der Erfindung sind die Zaggel-Strukturierwalzen während des Gieß-Strukturier-Vorgangs an dem Zaggel gelagert, so daß die Antriebsreaktion bei der Strukturierung nicht als Last auf die Aus­ ziehvorrichtung wirkt, so daß hierdurch die Antriebsleistung für die Ausziehvorrichtung reduziert wird. Da außerdem die Gieß-Strukturier­ walzen in Gießrichtung bewegt werden können, was also sowohl die Zaggel-Ausziehrichtung als auch die Zaggel-Rückhubrichtung umfaßt, läßt sich der Vorgang an einer vorbestimmten Position des Walzenti­ sches durchführen, indem die Zaggel-Strukturierwalzen ansprechend auf die Gießgeschwindigkeit der Ausziehvorrichtung bewegt werden.

Da außerdem die Zaggel-Strukturiereinrichtung die Zaggel-Preßvorrich­ tung unabhängig von den Zaggel-Stützwalzen enthält, läßt sich das Strukturier-Ausmaß pro Preßvorgang derart steuern, daß es in einem zulässigen Bereich der Preßvorrichtung liegt. Dadurch wird die Wahr­ scheinlichkeit verringert, mit der innere Risse in dem Zaggel aufgrund eines erhöhten Verformungs-Ausmaßes erzeugt werden.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Gesamtanordnung einer Horizontal- Stranggießanlage gemäß einer Ausführungsform der Erfin­ dung;

Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht von Zaggel-Strukturierwalzeinhei­ ten einer Ausziehvorrichtung der in Fig. 1 gezeigten An­ lage;

Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie III-III in Fig. 2;

Fig. 4 eine Vorderansicht von vier Stufen von horizontalen kreis­ förmigen Rollenpaaren der Zaggel-Strukturiereinheit zum Veranschaulichen der Schritte bei der Strukturierung eines Zaggels;

Fig. 5 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 4, jedoch bezogen auf eine andere Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 6 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 4, jedoch bezogen auf eine noch weitere Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 7 und 8 ähnliche Ansichten wie Fig. 4, jedoch bezogen auf weitere Ausführungsformen der Erfindung, bei denen ein H-förmiger Zaggel bzw. ein L-förmiger Zaggel gegossen wird;

Fig. 9 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, jedoch bezogen auf eine weitere Ausführungsform der Erfindung;

Fig. 10 eine Schnittansicht entlang der Linie X-X in Fig. 9;

Fig. 11 eine Längsschnittansicht der gesamten Anordnung gemäß einem weiteren Aspekt einer Ausführungsform der Erfin­ dung;

Fig. 12 eine Vorderansicht einer Zaggel-Strukturiervorrichtung der Ausführungsform nach Fig. 11, wobei diese Ansicht einer Schnittansicht entlang der Linie XII-XII wie in der nächsten Fig. 13 entspricht;

Fig. 13 eine Schnittansicht der Zaggel-Strukturiervorrichtung nach Fig. 12;

Fig. 14 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 13, jedoch bezogen auf eine noch weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;

Fig. 15 eine Schnittansicht entlang der Linie XV-XV in Fig. 14;

Fig. 16 eine Schnittansicht entlang der Linie XVI-XVI in Fig. 14; und

Fig. 17 eine perspektivische Ansicht der gesamten äußeren Erschei­ nungsform einer herkömmlichen Zaggel-Strukturiervor­ richtung.

Fig. 1 zeigt den Gesamtaufbau der erfindungsgemäßen Horizontal- Stranggießanlage gemäß der Erfindung. Nach Fig. 1 ist in einer Gieß­ pfanne 1 schmelzflüssiges Metall enthalten, welches in einen unter der Gießpfanne 1 befindlichen Zwischenbehälter (Tundisch) 2 gegeben und dort gespeichert wird. Der Zwischenbehälter 2 ist luftdicht mit einer Kokille 3 oder einer Kokillenanordnung verbunden, die allgemein einen aus Keramikmaterial zylindrisch geformten Trennring, der einen Ver­ bindungsabschnitt zu dem Zwischenbehälter bildet, ein einen stark ge­ kühlten Abschnitt bildendes Kokillenrohr und einen einen schwach ge­ kühlten Abschnitt bildenden einstellbaren Kokillenabschnitt aufweist. Ein Zaggel 5 mit etwa rundem Querschnitt wird von der Kokille 3 intermit­ tierend durch eine Ausziehvorrichtung 4 in horizontaler Richtung entlang Stützwalzen 6 abgegeben, um den runden Zaggel 5 in einen Zaggel 5A mit dünner, plattenförmiger Gestalt umzuformen. Ein brennerähnlicher Schneider 7 schneidet eine gewisse Länge des dünnen, plattenförmigen Zaggels 5A ab, nachdem die Auszieh-Strukturierung durch die Auszieh­ vorrichtung stattgefunden hat. Der dünne, plattenförmige Zaggel 5A wird dann, nachdem er einen Walzentisch 8 passiert hat, einem Kühlbad 9 zugeführt.

Wie in Fig. 1 gezeigt ist, befindet sich die Ausziehvorrichtung 4 auf der stromabwärtigen Seite der Kokille 3. Die Ausziehvorrichtung setzt sich zusammen aus mehreren Strukturier- oder Profilier-Walzeinheiten, im dargestellten Beispiel aus vier abgestuften Walzeinheiten 4A bis 4D, die untereinander geeignete Abstände aufweisen. Diese vier abgestuften Strukturier-Walzeinheiten 4A bis 4D setzen sich gemäß den Fig. 2 und 3 jeweils zusammen aus horizontalen kreisförmigen Walzenpaaren 11A bis 11D, die einander in Durchmesserrichtung des Zaggels 5 ge­ genüberliegen, Preßmechanismen 10A bis 10D zum Pressen der jeweili­ gen Walzpaare 11A bis 11D gegen die Umfangsfläche des Zaggels 5, und Antriebsmechanismen 12A bis 12D zum Antreiben der jeweiligen Walzenpaare 11A bis 11D, und Gestell- oder Rahmenelemente 13A bis 13D.

Die jeweiligen Preßmechanismen 10A bis 10D setzen sich zusammen aus Schwenkrahmen 15A bis 15D, die mit jeweils einer Walze der Wal­ zenpaare 11A bis 11D an horizontalen Lagerwellen 14A bis 14D gela­ gert sind, wobei die Walze drehbar an dem Schwenkrahmen gelagert ist, und hydraulischen Zylinderanordnungen 16A bis 16D, um die Schwenk­ rahmen 15A bis 15D um die Lagerwellen 14A bis 14D zu verschwen­ ken. Die jeweiligen Antriebsmechanismen 12A bis 12D setzen sich zusammen aus Geschwindigkeits-Untersetzungselementen 17A bis 17D die an einem Ende der Walzenwellen 11A bis 11D gelagert sind, um die kreisförmigen Walzenpaare 11A bis 11D anzutreiben, und Antriebsmoto­ ren 18A bis 18D, welche direkt mit den Geschwindigkeits-Unter­ setzungselementen 17A bis 17D verbunden sind.

Die vier abgestuften Strukturier-Walzeinheiten 4A bis 4D sind derart angeordnet, daß die entsprechenden kreisförmigen Walzenpaare 11A bis 11D einen nicht-verfestigten Abschnitt des runden Zaggels 5 preßfor­ men. Sie sind hierzu derart angeordnet, daß die Preßformung oder -strukturierung abgeschlossen werden kann, bevor der verfestigte Ab­ schnitt (das Kraterende) des runden Zaggels 5 fertig ist.

Im folgenden wird das Horizontal-Stranggießverfahren erläutert, welches mit Hilfe der oben beschriebenen Horizontal-Stranggießanlage durch­ geführt wird.

Das schmelzflüssige Metall in der Gießpfanne 10 wird einmal in dem Zwischenbehälter 2 gespeichert und dann in die Kokille 3 eingeführt, wie in Fig. 1 dargestellt ist. Das schmelzflüssige Metall wird in der Kokille 3 abgekühlt und verfestigt, wodurch ein runder Zaggel 5 mit etwa kreisförmigem Querschnitt gebildet wird, welcher dann von der Ausziehvorrichtung 4 in horizontaler Richtung entlang den Stützwalzen 6 intermittierend abgezogen wird. Anschließend wird der runde Zaggel 5 durch die vier abgestuften Strukturierwalzenpaare 11A bis 11D (siehe Fig. 2) einer Preßbearbeitung unterzogen und weitertransportiert, wo­ durch seine Dicke fortgesetzt auf eine vorbestimmte Dicke reduziert wird, so daß ein dünner, plattenförmiger Zaggel 5A erhalten wird. Dieser dünne, plattenförmige Zaggel 5A wird dann von dem Brenner- Schneider 7 abgeschnitten, wobei er eine gewünschte Dicke besitzt. Anschließend wird der Zaggel 5A über den Rollentisch 8 einem Kühlbett 9 zugeführt und gekühlt, so daß ein Gießteil fertig ist.

Bei dem oben beschriebenen Prozeß werden gemäß Fig. 2 die horizonta­ len, (im Querschnitt) kreisförmigen Walzenpaare 11A bis 11D der vier abgestuften Auszieh-Walzeinheiten 4A bis 4D mittels der Preßmechanis­ men 10A bis 10D in Durchmesserrichtung der Umfangsfläche des Zag­ gels gepreßt, wenn der Zaggel die Ausziehvorrichtung 4 passiert, wobei die Lücke in jedem Walzenpaar 10A (oder 10B, 10C, 10D) Strom­ abwärts jeweils schmaler ist. Durch die Drehung der zusammenge­ preßten Walzenpaare 11A bis 11D, bewirkt durch die Betätigung der Antriebsmechanismen 12A bis 12D, wird der dünne, plattenförmige Zaggel 5A gepreßt und intermittierend in horizontaler Richtung ausgezo­ gen. Während der Zeit des Ausziehvorgangs wird der runde Zaggel 5 nach und nach elliptisch verformt, so daß er einen zunehmend größer werdenden Durchmesser erhält und schließlich zu einem dünnen, plat­ tenförmigen Zaggel 5A wird, wie in den Fig. 4A bis 4E dargestellt ist. Dies geschieht aufgrund der Wirkung der jeweiligen Walzenpaare 11A bis 11D mit den im Querschnitt kreisförmigen Walzen.

Wie oben erläutert wurde, formt die Kokille 3 den Zaggel 5 so, daß dieser etwa kreisförmigen Querschnitt aufweist, und nach dem Stabili­ sieren der Oberflächendicke des Zaggels wird der runde Zaggel 5 in diesem Zustand zu einem dünnen, plattenförmigen Zaggel 5A geformt, und zwar nach und nach mit Hilfe der vier abgestuften Walzenpaare 11A bis 11D, so daß man den plattenförmigen Zaggel 5A in einem stabilen Zustand mit vorbestimmter Dicke erhält. Da die Strukturierung oder Profilierung abgeschlossen ist, bevor die Verfestigung abgeschlos­ sen ist, lassen sich das Ausziehen und die Strukturierung in vorteilhafter Weise mit verringerter Antriebsleistung vornehmen.

Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel war die Strukturierung mit Hilfe der Walzenpaare 11A bis 11D der vier abgestuften Walzeinheiten 4A bis 4D abgeschlossen, bevor die Verfestigung des Zaggels 5 abge­ schlossen war, die Strukturierung kann aber auch an einem Abschnitt abgeschlossen sein, bei dem die Verfestigung des Zaggels 5 fertig ist, wie in Fig. 5 gezeigt ist. In diesem Fall ist es möglich, das konzentrier­ te schmelzflüssige Material auszupressen, welches in dem nicht-verfe­ stigten Abschnitt auf der Seite des Zwischenbehälters 2, das heißt auf der stromaufwärtigen Seite, verbleibt, so daß der dünne, plattenförmige Zaggel 5A weniger Defekte, zum Beispiel innere Segregation, aufweist.

Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der Heiz­ vorrichtungen 23A bis 23D, beispielsweise Schwerölbrenner oder elek­ tromagnetische Induktionsspulen, an solchen Abschnitten angeordnet sind, die den beiden Seiten des von den vier abgestuften kreisförmigen Walzenpaaren 11A bis 11D preßgeformten Zaggels 5 entsprechen. Bei dieser Ausführungsform läßt sich die Bildung von Rissen an den Seiten­ abschnitten des Zaggels 5, also dort, wo bei der Preßformung die größte Spannung entsteht, vermeiden, und außerdem läßt sich durch diese Maß­ nahme die Antriebsleistung für die Preßformung herabsetzen.

Das oben erläuterte Ausführungsbeispiel bezieht sich auf die Strukturierung eines flachen, plattenförmigen Stahls, dennoch läßt sich die Erfin­ dung auch anwenden bei der Bildung von H-förmigem Stahl gemäß Fig. 7 und L-förmigem Stahl gemäß Fig. 8. Diese Anwendungen für H- und L-förmige Stahle machen allerdings mindestens fünf abgestufte (Struktu­ rierungs-Verformungs-)Walzenpaare 11A bis 11E erforderlich, die so hergestellt sind, daß sie den Zaggel 5 nach Maßgabe der vorgegebenen Endform nacheinander strukturieren (verformen).

Bei der oben erläuterten Ausführungsform besitzen die jeweiligen Wal­ zenpaare 11A bis 11D konstante Abstände, wie jedoch aus den Fig. 9 und 10 hervorgeht, kann man die Walzenpaare 11A bis 11D mit verstellbaren Abständen ausbilden. In Fig. 9 und 10 erkennt man eine Walzenabstand-Anschlagscheibe 19, die an einem Ende einer Walzen­ welle einer beweglichen Walze festgelegt ist, während eine Walzenab­ stand-Anschlag-Exzenterscheibe an einem Ende einer Walzenwelle einer feststehenden Walze angebracht ist. Die Umfangsfläche der Scheibe 20 stößt gegen die Umfangsfläche der Walzenabstand-Anschlagscheibe 19 an. Die Exzenterscheibe 20 ist mittels eines Zylinders 21 um eine Ex­ zenterwelle 22 drehbar, und die Abstände zwischen den jeweiligen Wal­ zenpaaren 11A bis 11D lassen sich durch die Dreh-Versetzung der Ex­ zenterscheibe 20 um die Exzenterwelle 22 einstellen. Durch Verwendung einer Auszieh-Strukturierwalzeinheit, die mit einem derartigen Walzen­ abstand-Einstellmechanismus ausgestattet ist, kann man mehrere Arten von Zaggeln mit kreisförmigen Querschnitten unterschiedlicher Durch­ messer stranggießen, das heißt, man kann den Walzenabstand-Einstell­ mechanismus ausnutzen zur Herstellung von dünnen, plattenförmigen Zaggeln unterschiedlicher Breiten.

Fig. 11 ist eine Seitenansicht einer weiteren Horizontal-Stranggießanlage gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Über einen Trennring 102 ist gemäß Fig. 11 ein Zwischenbehälter 101 luftdicht mit einer Kokille 103 oder einer Kokillenanordnung verbunden. Auf der stromabwärtigen Seite der Kokille 3 befindet sich eine Ausziehvorrich­ tung 104 zum intermittierenden Ausziehen eines Zaggels 105 mit etwa rechteckigem Querschnitt aus der Kokille, und zwar in horizontaler Richtung entlang Stützwalzen 106. Auf der stromabwärtigen Seite der Ausziehvorrichtung 104 befindet sich außerdem eine Zaggelstrukturier­ vorrichtung 107. Ein von der Zaggelstrukturiervorrichtung 107 geform­ ter Zaggel 105 wird von einem Schneider 108 zu einer vorbestimmten Länge abgeschnitten, und der so abgeschnittene Zaggel 105 wird über einen Walzentisch 109 zu einem (nicht gezeigten) Kühlbett transportiert. In Fig. 11 zeigt ein nach rechts weisender Pfeil die Ziehrichtung der Ausziehvorrichtung 104 an, und der nach links weisende Pfeil zeigt die Rückhubrichtung des Zaggels 105. Bezüglich der folgenden Zeichnungen ist die Bedeutung dieser Pfeile die gleiche, wie sie oben angegeben ist, wobei der Ausdruck "Gießrichtung" die Ziehrichtung des Zaggels und die Rückhubrichtung des Zaggels enthält.

Wie in Fig. 12 zu sehen ist, setzt sich die Zaggelstrukturiervorrichtung 107 zusammen aus vier Zaggelstrukturierwalzen 110A bis 110D, die an einem Rahmen oder Gestell 111A eines Fahrgestells 111 befestigt sind und in vertikaler und horizontaler Anordnung den Zaggel 105 vollstän­ dig umgeben. Zwei Sätze dieser vier Strukturierwalzen sind am vorderen und hinteren Abschnitt des Rahmens 111A angeordnet, wie aus Fig. 13 ersichtlich ist, in der die horizontalen Strukturierwalzen nicht gezeigt sind. Fig. 12 zeigt außerdem Motoren 112A bis 112D, die mit Unter­ setzungsmechanismen ausgestattet sind und als Vorschubeinrichtungen für die Zaggel-Strukturierwalzen dienen. Preßzylinder 113A bis 113C sind für die Strukturierwalzen mit Ausnahme der Strukturierwalze 110D vorgesehen, die an der niedrigsten Stelle von den vier Walzen 110A bis 110D angeordnet ist. Die Beziehung zwischen den jeweiligen Preßzylindern und den Zaggel-Strukturierwalzen wird unter Bezugnahme auf die Fig. 12 und 13 erläutert, wobei die Walze 110A als Beispiel dient. In das vordere Endelement 115 einer Stange 114 des Preßzy­ linders 113A ist ein Eingriffstift 116 eingesetzt; der über einen Arm 117 schwenkbar mit einem Arm 118 verbunden ist, der seinerseits schwenk­ bar an dem Rahmen 110A des Fahrgestells 111 gelagert ist. Der Arm 118 ist verbunden mit einer Antriebswelle 119 der Zaggel-Strukturier­ walze 110A. Die Beziehung zwischen den anderen Preßzylindern und Strukturierwalzen sind im wesentlichen gleich der Beziehung zwischen dem Preßzylinder 113A und der Strukturierwalze 110A.

Gemäß Fig. 12 ist ein Getriebemotor 120 vorgesehen, der das Fahr­ gestell in Gießrichtung in der erforderlichen Weise antreibt, wenn das Gießen nicht stattfindet. An dem Fahrgestell 111 sind Räder 121 befe­ stigt, und auf dem Fußboden befindet sich eine Anordnung von Schienen 122.

Am unteren Abschnitt des Fahrgestells 111 befindet sich gemäß Fig. 13 ein Positionsdetektor 123 als Einrichtung zum Korrigieren oder Verbes­ sern der Lage der Zaggel-Strukturiervorrichtung in Gießrichtung, wenn das Gießen stattfindet.

Im folgenden soll ein Zaggel-Herstellungsverfahren beschrieben werden welches unter Verwendung der Zaggel-Strukturiervorrichtung mit dem oben beschriebenen Aufbau durchgeführt wird.

Am Anfang des Gießvorgangs wird eine Vorläuferstange in der Kokille 103 angeordnet und von der Ausziehvorrichtung 104 abgestützt. Übli­ cherweise hat diese Vorläuferstange einen Querschnitt, der kleiner ist als derjenige des Zaggels. Zu dieser Zeit sind die jeweiligen Preßeinrichtun­ gen gelöst, und die Räder 121 des Fahrgestells 111 sind ortsfest an vorbestimmten Positionen auf der Schiene 122 gelagert (das heißt etwa in Zwischenabschnitten zwischen den Lagerwalzen 106a und 106b). Nach dem Start des Gießvorgangs wird schmelzflüssiges Metall von dem Zwischenbehälter 101 durch den Trennring 105 in die Kokille 103 ein­ geleitet und von deren Umfangseite her abgekühlt, wodurch eine ver­ festigte Hülse mit vorbestimmter Dicke gebildet wird. Der so geformte Zaggel 105 erreicht die Ausziehvorrichtung 104, während die Dicke der verfestigten Hülse zunimmt. Bei Ankunft an der Ausziehvorrichtung 104 wird der Zaggel 105 einer intermittierenden Extraktion in Form von Schritten "Ziehen . . . Pause . . . Rückhub . . . Pause unterzogen und der Zaggel-Strukturiervorrichtung 107 zugeführt, die sich auf der strom­ abwärtigen Seite befindet. Zu dieser Zeit wird der Preßzylinder 113A betätigt, um das Fahrgestell 111 vom Boden abzuheben und dann die Preßformung zu starten, während die Preßzylinder 113A bis 113C be­ tätigt werden. Da in diesem Zustand die Strukturierwalzen 110A und 110D über den Rahmen 111a des Fahrgestells 111 verbunden sind, wird, wenn die durch den Preßzylinder 113A bewirkte, nach unten gerichtete Preßkraft auf die obere Strukturierwalze 110A gelangt, die nach oben gerichtete Preßkraft auf die untere Strukturierwalze 110D aufgebracht, wodurch das vertikale Preßformen des Zaggels 105 erfolgt. Gleichzeitig erfolgt auch das horizontale Preßformen des Zaggels 105 durch die Preßzylinder 113B und 113C.

Wenngleich das Preßformen des Zaggels in der oben beschriebenen ausgeführt wird, kann die Zaggel-Strukturiervorrichtung 107 so arbeiten, als ob sie ortsfest wäre, da die jeweiligen Strukturierwalzen mit den Antriebseinrichtungen 112A bis 112D für deren Laufbewegung ausge­ stattet sind und die durch die Antriebseinrichtungen veranlaßten Bewe­ gungsgeschwindigkeiten der Strukturierwalzen so gesteuert werden, daß sie in Einklang stehen mit der mittleren Ausgangsgeschwindigkeit der Ausziehvorrichtung 104. Wenn die Zaggelstrukturierposition der Zaggel- Strukturiervorrichtung 107 über einen vorbestimmten Bereich zwischen den Lagerwalzen 106a und 106b hinwegläuft, werden die Bewegungs­ geschwindigkeiten der Strukturierwalzen ansprechend auf Signale von dem Positionsdetektor 123 reguliert, um die Positionen der Strukturier­ walzen korrigieren oder nachzustellen. Damit ist es möglich, die Strukturierung des Zaggels an einer konstanten Stelle durchzuführen.

Obschon bei der oben beschriebenen Ausführungsform die vier Zaggel- Strukturierwalzen an vier Seiten angeordnet sind, so daß der Zaggel vollständig abgedeckt ist, können auch lediglich zwei vertikale Struktu­ rierwalzen an der oberen und der unteren Seite angeordnet sein, abhän­ gig von der zu gießenden Form eines Zaggels. Weiterhin kann eine einzige Antriebseinrichtung die vier Antriebselemente 112A bis 112D ersetzen.

Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Fig. 14 bis 16 eine weitere Ausführungsform der Erfindung beschrieben, bei der eine Zag­ gel-Preßformvorrichtung und eine Zaggel-Stützvorrichtung getrennt sind, wobei gleiche Bezugszeichen für gleiche und ähnliche Teile wie in den Fig. 11 bis 13 verwendet sind.

Gemäß Fig. 14 ist ein Satz oberer und unterer Stützwalzen 125 und 126 an dem vorderen bzw. dem hinteren Abschnitt des Rahmens 111b des Fahrgestells gelagert, und es ist ein Preßzylinder 124 für die Stützwalze 125 oberhalb des Zaggels 105 vorgesehen, jedoch ist kein Preßzylinder für die untere Stützwalze 126 vorgesehen. Wie in Fig. 15 gezeigt, ist die obere Stützwalze 125 mit einer Antriebseinrichtung, beispielsweise einem mit Reduktionsmechanismus ausgestatteten Motor 127, versehen, jedoch ist eine derartige Antriebseinrichtung nicht für die untere Stütz­ walze 126 vorhanden. Weiterhin befindet sich in der horizontalen Rich­ tung des Zaggels 105 keine Stützwalze. Die Stützwalzen haben die Funktion, den Zaggel zu bewegen, während dieser gleichzeitig abgestützt wird, um die Preßvorrichtung gegen die Reaktionskraft des Antriebs seitens der Preßvorrichtung an der konstanten Position zu halten. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Preßvorrichtungen 128A bis 128D derart angeordnet, daß sie vier Seiten des Zaggels 105 in der in Fig. 16 gezeigten Weise umgeben, wobei die Preßvorrichtungen 128A bis 128D jeweils mit einem Preßzylinder 129A bis 129D ausgestattet sind.

Zusätzlich zu den Wirkungen und Vorteilen der oben beschriebenen Ausführungsform läßt sich hier die Strukturierung eines groß bemesse­ nen Zaggels erreichen, und zwar aufgrund folgender Umstände: Der Pressungsbetrag pro Preßvorgang bezüglich eines gewissen Walzen­ durchmessers ist beschränkt auf einen Wert unterhalb eines gewissen konstanten Werts entsprechend den physikalischen Eigenschaften eines Zaggels, wobei im Fall der Ausführungsform nach den Fig. 11 bis 13 der Zaggel nur dann geformt werden kann, wenn das Ausmaß der Pressung innerhalb eines Bereiches liegt, der durch ein zweistufiges Pressen durch die Strukturierwalzen am vorderen und am hinteren End­ abschnitt des Rahmens des Fahrgestells möglich ist. Um das Ausmaß der Pressung zu erhöhen, muß man den Walzendurchmesser vergrößern oder die Anzahl von Preßstufen heraufsetzen (das heißt, die Anzahl der Struk­ turierelemente erhöhen). Solche Verfahren oder Vorgehensweisen schaf­ fen jedoch Probleme bei der Installierung der Anlage, was außerdem eine Kostenerhöhung bedeutet, und folglich ist es schwierig, den Wal­ zendurchmesser über ein gewisses Maß hinaus zu vergrößern und die Anzahl der Strukturierelemente zu erhöhen. Im Hinblick darauf macht es vorliegende Ausführungsform möglich, einen umfangreichen Preßvor­ gang durchzuführen, in dem innerhalb eines zulässigen Betriebsbereichs der Strukturiereinrichtung ein stufenweises Pressen erfolgt, entsprechend der Gießgeschwindigkeit der Ausziehvorrichtung (das heißt: das Pressen erfolgt mehrere Male bei jeweils reduziertem Pressungsbetrag pro Preß­ vorgang). Da der Pressungsbetrag pro Vorgang gering ist, läßt sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens innerer Risse des Zaggels vermeiden.

Es kann wünschenswert sein, die Zaggel-Strukturiereinrichtung an der stromabwärtigen Seite der Ausziehvorrichtung anzuordnen, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, damit die Änderung der Gießgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Änderung des Querschnitts des Zaggels an den Vorder- und Hinterabschnitten der Strukturiervorrichtung die Regelung der Gießgeschwindigkeit der Ausziehvorrichtung weniger beeinflußt, im Fall des reduzierten Pressungsbetrags jedoch ist der beschriebene Defekt gering, so daß die Zaggel-Strukturiervorrichtung auf der stromabwär­ tigen Seite der Ausziehvorrichtung angeordnet werden kann.

Claims (29)

1. Horizontal-Stranggießanlage, in der ein schmelzflüssiges Metall aufnehmender Zwischenbehälter (2) luftdicht mit einer Kokil­ lenanordnung (3) zum Gießen einer runden Zaggels (5) ver­ bunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer stromabwärtigen Seite der Kokillenanordnung (3) eine Ausziehvorrichtung (4) angeordnet ist, um einen Zaggel (5A) mit vorbestimmter Gestalt aus dem aus der Kokillenanord­ nung (3) kommenden runden Zaggel (5) zu formen, und die Ausziehvorrichtung (4) mehrere Strukturier-Walzeinrichtungen (4A bis 4D) aufweist, die in Gießrichtung der runden Zaggel angeordnet sind und sich zusammensetzen aus horizontalen, kreisförmigen Walzenpaaren (11A bis 11D), einer Anpreßein­ richtung (10A bis 10D) zum Anpressen der Walzenpaare an den runden Zaggel, und einer Antriebseinrichtung (12A bis 12D) zum Antreiben der Walzenpaare.

2. Anlage nach Anspruch 1, bei der die Kokillenanordnung (3) ausgebildet ist zum Gießen einer runden Zaggel (5) mit etwa kreisförmigem Querschnitt, und der von der Kokillenanordnung ausgeförderte runde Zaggel durch die Strukturier-Walzeinrich­ tung geformt wird durch intermittierendes Ausziehen des run­ den Zaggels derart, daß ein Zaggel (5A) mit einer vorbestimm­ ten Gestalt einer dünnen Platte gebildet wird.

3. Anlage nach Anspruch 2, bei der die Strukturier-Walzeinrich­ tung (4A bis 4D) mehrere abgestufte Strukturier-Walzeneinhei­ ten (11A bis 11D) aufweist, die in den jeweiligen Stufen hori­ zontale kreisförmige Walzenpaare aufweisen, die mit vorbe­ stimmten Abständen entlang der Förderrichtung des runden Zaggels (5) so angeordnet sind, daß sie sich in Durchmesser­ richtung des zugeführten Zaggels gegenüberliegen, wobei ihr Abstand in Richtung der stromabwärtigen Seite der Ausziehvor­ richtung (4) zunehmend schmaler ist.

4. Anlage nach Anspruch 3, bei der die abgestuften Strukturier- Walzeneinheiten (11A bis 11D) sich aus vier abgestuften Strukturier-Walzeneinheiten zusammensetzen.

5. Anlage nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, mit der die vorbestimmten Abstände der horizontalen kreisförmigen Walzenpaare einstellbar sind.

6. Anlage nach Anspruch 2, bei der die Preßeinrichtung (10A bis 10D) derart betätigt wird, daß die jeweiligen kreisförmigen Walzenpaare gegen einen Außenumfang des runden Zaggels (5) gepreßt werden.

7. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Preßeinrichtung (10A bis 12D) eine Hydraulikzylinderanordnung aufweist.

8. Anlage nach Anspruch 3, bei der die mehreren abgestuften Strukturier-Walzeneinheiten fünf abgestufte Walzeneinheiten (11A bis 11E) umfassen.

9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Antriebseinrichtung (12A bis 12D) aufweist: Eine Unter­ setzungseinrichtung (17A, 17D), die mit den Walzenpaaren gekoppelt sind, und eine Antriebsmotoreinrichtung (18A bis 18D), die mit der Geschwindigkeits-Untersetzungseinrichtung gekoppelt ist.

10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung (23A bis 23D), die an Abschnitten an­ geordnet ist, welche den Seitenabschnitt des von den horizonta­ len und runden Walzenpaaren zu pressenden runden Zaggels entsprechen.

11. Anlage nach Anspruch 10, bei der die Heizeinrichtung (23A bis 23D) einen Schwerölbrenner aufweist.

12. Anlage nach Anspruch 10, bei der die Heizeinrichtung (23A bis 23D) eine elektromagnetische Induktionsspulenanordnung auf­ weist.

13. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei dem die hori­ zontalen Walzenpaare (11A bis 11D) an solchen Abschnitten angeordnet sind, die sich zum Pressen eines nicht-verfestigten Abschitts des runden Zaggels (5) eignen.

14. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13 gekennzeichnet durch eine Schneideinrichtung (7) zum Schneiden des dünnen, plat­ tenförmigen, aus der Ausziehvorrichtung (4) kommenden Zag­ gels zu vorbestimmten Längenabschnitten, und eine Kühlein­ richtung zum Abkühlen des geschnittenen Zaggels.

15. Horizontal-Stranggießverfahren unter Verwendung eines Zwi­ schenbehälters, in welchem schmelzflüssiges Metall gespeichert ist, und einer mit dem Zwischenbehälter luftdicht verbundenen Kokillenanordnung, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Zuführen schmelzflüssigen Metalls aus dem Zwischenbehälter zu der Kokillenanordnung;
Formen eines Zaggels in der Kokillenanordnung, um einen runden Zaggel mit etwa kreisförmigem Querschnitt zu gießen; und
Preßformen eines Zaggels aus dem in der Kokille gegossenen runden Zaggel zu einem dünnen, plattenförmigen Zaggel, wo­ bei das Preßformen in mehreren Stufen in Gießrichtung zur stromabwärtigen Seite hin erfolgt.

16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem die Kokillenanordnung ausgebildet ist zum Gießen eines Zaggels mit etwa kreisförmigem Querschnitt und der von der Kokillenanordnung kommende Zaggel durch die Strukturier-Walzeinrichtung ge­ formt wird, indem er intermittierend ausgezogen wird, damit er eine vorbestimmte dünne, plattenähnliche Gestalt annimmt.

17. Verfahren nach Anspruch 16, bei dem die Strukturier-Walz­ einrichtung aufweist: Mehrere abgestufte Strukturier-Walzen­ einheiten, die in den jeweiligen Stufen horizontale Walzenpaare mit im Querschnitt kreisförmigen Walzen aufweisen, wobei die Walzen mit vorbestimmten Abständen in Gießrichtung des Zag­ gels so angeordnet sind, daß sie sich in Durchmesserrichtung des zugeführten runden Zaggels gegenüberliegen, wobei der Ab­ stand zur stromabwärtigen Seite der Ausziehvorrichtung hin schmaler wird.

18. Verfahren nach Anspruch 17, bei dem die abgestuften Struktu­ rier-Walzeneinheiten aus vier abgestuften Strukturier-Walzen­ einheiten bestehen.

19. Verfahren nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Einstellen der vorbestimmten Abstände der horizontalen Walzenpaare.

20. Verfahren nach Anspruch 19, bei dem die Preßeinrichtung so betätigt wird, daß die jeweiligen Walzenpaare gegen einen Außenumfang des Zaggels gepreßt werden.

21. Verfahren nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch eine Aufheizung, die an solchen Abschnitten vorgenommen wird, die dem Seitenabschnitt des durch die horizontalen Wal­ zenpaare zu pressenden Zaggels entsprechen.

22. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem die horizontalen Walzen­ paare an solchen Abschnitten angeordnet sind, die sich zum Pressen eines nicht-verfestigten Abschnitts des runden Zaggels eignen.

23. Horizontal-Stranggießanlage, mit einem Zwischenbehälter (101), in dem ein schmelzflüssiges Metall gespeichert ist, und einer luftdicht mit dem Zwischenbehälter über einem Trennring (102) verbundener Kokillenanordnung (103) zum Gießen eines Zaggels, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenbehälter oder die Kokillenanordnung am Boden gelagert ist, sich auf einer stromabwärts gelegenen Seite des Zwischenbehälters oder der Kokillenanordnung (103) eine Ausziehvorrichtung (104) befindet, um den von der Kokillen­ anordnung (103) kommenden Zaggel auszuziehen, eine Fahr­ gestelleinrichtung (111) vorgesehen ist, die so am Boden ent­ lang der Gießrichtung des Zaggels (5) angeordnet ist, daß sie während einer gießfreien Zeit in der Gießrichtung bewegbar ist, die Fahrgestelleinrichtung (111) mit einem Rahmen (111a) ausgestattet ist, in dem Rahmen der Fahrgestelleinrichtung (111) eine Strukturiereinrichtung (110) angeordnet ist, die Ausziehvorrichtung (104) in Gießrichtung und gelagert an dem Zaggel bewegbar ist, und eine Detektoreinrichtung (123) vor­ gesehen ist, um die Position der sich in Gießrichtung bewegen­ den Fahrgestelleinrichtung zu erfassen.

24. Anlage nach Anspruch 23, bei der die Strukturiereinrichtung (110) vier Zaggel-Strukturierwalzeneinheiten (110A bis 110D) aufweist, die in dem Rahmen derart angeordnet sind, daß sie die Gesamtheit des Zaggels umgeben.

25. Anlage nach Anspruch 24, bei der zwei Sätze von jeweils vier Strukturier-Walzeneinheiten (110A bis 110D) am Vorder- und am Hinterabschnitt des Rahmens entlang der Vorschubrichtung des Zaggels angeordnet sind.

26. Anlage nach Anspruch 25, bei der die Kokillenanordnung (103) dazu ausgelegt ist, einen Zaggel mit etwa rechteckigem Quer­ schnitt zu gießen, und der von der Kokillenanordnung ausgege­ bene rechteckige Zaggel (105) durch die Strukturier-Walzenein­ heiten (110A bis 110D) dadurch geformt wird, daß er intermit­ tierend ausgezogen wird, so daß er zu einem Zaggel mit einer vorbestimmten Form wird.

27. Anlage nach Anspruch 23, bei der die Strukturiereinrichtung (110) eine Formpreßeinrichtung (113) enthält.

28. Anlage nach Anspruch 27, bei der die Formpreßeinrichtung sich aus einer Preßzylinderanordnung (113A bis 113G) zusam­ mensetzt.

29. Anlage nach Anspruch 27, bei der ein Paar oberer und unterer Stützwalzen (106a, 106b) am vorderen bzw. am hinteren Ab­ schnitt des Fahrgestellrahmens angeordnet sind und die Form­ preßeinrichtung für die oberen Stützwalzen vorgesehen ist.