DE4230786A1 - Lärmschutzwandsegment - Google Patents
LärmschutzwandsegmentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lärmschutzwandsegment, den
Rahmen für ein Lärmschutzwandsegment und eine Lärmschutz
wand, insbesondere für Straßen, Autobahnen, Schienenwege und
dergleichen.
Lärmschutzwände werden an Straßen-, Autobahn-, Eisen
bahntrassenrändern zum Schutz der Anlieger vor übermäßigem
Lärm errichtet. Es sind verschiedene Ausführungsformen von
Lärmschutzwänden bekannt, die häufig in massiver Bauweise
errichtet werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
Lärmschutzwände zur Verfügung zu stellen, die aus Lärm
schutzwandsegmenten bestehen, die industriell vorgefertigt
werden können, die bezüglich ihrer Schallschluckanforderun
gen, ihres Auf- und Abbaus, ihrer Austauschbarkeit, bei
spielsweise bei Beschädigung, variabel, zweckmäßig und wirt
schaftlich sind.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch Lärmschutzwände
gelöst, die aus den erfindungsgemäßen Lärmschutzwandsegmen
ten erstellbar sind, die in den Ansprüchen 1 bis 15
beschrieben sind. Durch die Kombination von Pfosten und Rah
menteil, wobei ein Rahmenteil zwischen die entsprechend
geformten Pfosten eingeschoben wird, ist zum einen eine
einfache Aufbaumöglichkeit der erfindungsgemäßen Schall
schutzwände gegeben, und andererseits die industrielle Vor
fertigung und die Austauschbarkeit der Rahmenteile wie auch
deren Variation bezüglich ihrer Schallschluckwerte, ihrer
ästhetischen Gestaltung u. a. gegeben.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Fig. 1 bis 3
naher erläutert.
Fig. 1 ist eine schräge Aufsicht auf die linke Hälfte
eines erfindungsgemäßen Lärmschutzwandsegments;
Fig. 2 ist die schematische Aufsicht auf den seitlichen
Kantenbereich des Rahmens des erfindungsgemäßen Lärmschutz
wandsegments;
Fig. 3 ist die schematische Darstellung der Verriege
lung des Rahmenelements im erfindungsgemäß verwendeten Pfo
sten des Lärmschutzwandsegments.
In Fig. 1 wird mit 1 das Pfostenelement bezeichnet, das
in der bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform einen
I-förmigen Querschnitt aufweist. Die Pfostenelemente können
auch aus Vierkantrohren gebildet sein. An diesem Pfosten 1
ist die linke Seite des erfindungsgemäßen Rahmens des Lärm
schutzwandsegments anliegend angeordnet, z. B. eingeschoben
oder angelascht. In gleicher Weise ist der nicht abgebildete
rechte Pfosten an der rechten Kante des Rahmens ausgebildet.
Der Rahmen besteht aus zwei vertikalen Rahmenholmen 2,
dem unteren horizontalen Rahmenholm 5 und den beiden oberen
Versteifungsholmen 3 und 4, die derart an den oberen Endbe
reichen der vertikalen Rahmenholme 2 angeschlagen sind, daß
sie diese miteinander verbinden und den Schlitz bilden,
durch den wenigstens eine Schallschluckplatte 8 geführt ist.
Der vordere Versteifungsholm 3 ist mit den seitlichen ver
tikalen Rahmenholmen 2 starr verbunden bzw. einstückig aus
gebildet. Andererseits ist der hintere Versteifungsholm 4
demontabel ausgebildet, d. h., daß er beispielsweise mit
einer lösbaren Schraube oder einem anderen an sich bekannten
Befestigungselement in seiner Position lösbar fixiert ist.
Auf den nach innen weisenden Flächen der vertikalen
Rahmenholme 2 sind in einer Halterung 6 Federgummis 7 an
geordnet, an denen jeweils eine senkrechte Kante der
Schallschluckplatte 8 in montiertem Zustand anliegt.
In gleicher Weise ist auf der nach innen weisenden
Fläche des unteren horizontalen Rahmenholmes 5 Halterung 6
mit Federgummi 7 angeordnet, an dem die Unterkante der
Schallschluckplatte 8 anliegt.
In den Versteifungsholmen 3 und 4 ist, bevorzugt mittig
bezüglich der innen liegenden Schallschluckplatte 8, eine
die Schallschluckplatte 8 an dieser Stelle durchtretene
Bohrung 9 ausgebildet; in montiertem Zustand befindet sich
in der koaxialen Öffnung (koaxial bezogen auf die Achse der
Bohrung 9) in der Schallschluckplatte 8 ein ringförmiges
Bauelement 9a, das zum einen die Distanz zwischen den Holmen
3 und 4 hält und zum anderen die Schallschluckplatte 8 in
montiertem Zustand sichert, wenn ein Gewindebolzen in die
Bohrung 9 eingebracht und die Anordnung durch den Gewinde
bolzen und eine Kontermutter gesichert und verriegelt ist.
Durch eine Befestigung der Schallschluckplatte 8 nahezu in
der Mitte ist ein ungehindertes Arbeiten des Glases gewähr
leistet.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rahmens wird ausschnittsweise in Fig. 2 wiedergegeben. Bei
dieser Aufsicht auf den Eckenbereich des Rahmens besitzen
die Bezugszeichen die zuvor gegebene Bedeutung, wobei jedoch
in den nach innen weisenden Flächen der vertikalen Rahmen
holme 2 jeweils mindestens eine senkrecht verlaufende Nut
ausgebildet ist, in der Halterung 6 und Federgummi 7, vor
zugsweise mit U-förmigem Querschnitt, angeordnet sind. In
dieser Nut wird die anliegende Kante der Schallschluckplatte
8 anliegend gesichert.
Bevorzugt ist in gleicher Weise auf der nach innen
weisenden Fläche des unteren horizontalen Rahmenholms 5 eine
entsprechende Nut mit innen liegender Halterung 6 und Feder
gummi 7 ausgebildet, in der die Unterkante der Schall
schluckplatte 8 anliegend gesichert ist.
In Fig. 3 wird schematisch dargestellt, wie die Randbe
reiche des erfindungsgemäßen Rahmens in den Pfosten 1 lösbar
gesichert sind. Hierbei liegt die Rahmenvorderkante im Be
reich der vertikalen Rahmenholme 2 an einem freien Schenkel
des Trägers 1 mit U- bzw. I-förmigem Querschnitt flächig an,
während zwischen dem anderen freien Schenkel des Trägers 1
und der anderen Seite der vertikalen Rahmenholme 2 ein
Klemm- bzw. Distanzelement 10 angeordnet ist, das sich bei
spielsweise auf der Innenseite des einen freien Schenkels
des Trägers 1 abstützt und dessen anderes Ende gegen die
gegenüberliegende Seite des vertikalen Rahmenholms 2 ver
riegelnd preßt. Dadurch, daß dieser Klemmbolzen oder dieser
Distanzhalter lösbar ausgebildet ist, ist eine überaus leic
hte und bequeme Montage und Demontage des Rahmens des erfin
dungsgemäßen Lärmschutzwandsegments möglich.
Vorzugsweise ist die in den Rahmen eingeschobene
Schallschluckplatte 8 um bis zu 50% hoher als der Rahmen
bzw. als die vertikalen Rahmenholme 2, so daß, umgekehrt
ausgedrückt, bei vorgegebener Segmenthöhe der Rahmen eine
Höhe haben muß, die nur etwa zwei Drittel der Höhe der
Schallschluckplatte 8 beträgt.
Aus Gründen der Festigkeit und Stabilität besteht die
Schallschluckplatte 8 dazu aus einem Kunstglasmaterial,
insbesondere einem Acrylglasmaterial.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist die Schallschluckplatte aus Acrylglaselementen zusammen
gesetzt, die an ihren vertikalen Rändern spundwandartig
ineinandergreifende Sicken und Stege aufweisen.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung besteht die Schallschluckplatte 8 aus einem Kunst
glas, insbesondere einem Acrylglas mit eingegossenen Polya
midfäden, das beispielsweise unter der Bezeichnung "Para
glas" von der Firma Degussa auf dem Markt erhältlich ist.
Die Materialien eines derartigen Kunstglases sind so
gewählt, daß die eingebetteten Polyamidfäden keine Molekül
bindung mit dem Kunstglas, insbesondere dem Acrylglas einge
hen. Das hat den Vorteil, daß bei einem Aufprall eines Fahr
zeuges die Schallschluckplatte zwar reißen kann, aber auf
grund der eingebetteten Polyamidfäden, die in Folge der
fehlenden Molekülbindung im Acrylglas gleiten können, der
Zusammenhalt erhalten bleibt. Fangnetze zum Schutz bei Auf
prallunfällen, die bisher notwendig sind, erübrigen sich
dadurch.
Wenn weiterhin die eingebetteten Polyamidfäden schwarz
gefärbt und vertikal angeordnet sind, ist gleichzeitig der
vorgeschriebene Vogelschutz gewährleistet.
Bei einem Lärmschutzwandsegment mit diesem Aufbau ist
es möglich, statt der bisher notwendigen Pfostenfolge von
etwa 2 m eine Pfostenfolge von nur etwa 5 bis 6 m mit mehre
ren, insbesondere drei Schallschutzplatten vorzusehen und
die Schallschluckplatten bis zu einem Meter über den Rahmen
vorstehen zu lassen. Die nebeneinanderliegenden Schall
schutzplatten sind an den Stoßstellen durch Kunststoffprofi
le aus Polykarbonat miteinander verbunden. Das hat zur Fol
ge, daß die aufgrund der kurzen Pfostenfolge bei den bekann
ten Lärmschutzwänden stark beeinträchtigte Sicht erheblich
verbessert ist.
Der erfindungsgemäße Rahmen mit oder ohne innen liegen
der Schallschluckplatte 8 kann fabrikmäßig vorgefertigt
werden; nach Setzen der Pfosten 1 in entsprechendem Abstand
und entsprechender Ausrichtung kann durch Einschub der Rah
men zwischen die Pfosten die erfindungsgemäße Lärmschutzwand
in kürzester Zeit montiert werden. Soll eine Schallschluck
platte 8 nachträglich eingebaut oder ausgebaut werden, ohne
den Rahmen auszutauschen, wird in einfacher Weise der demon
table Versteifungsholm 4 demontiert, die Schallschluckplatte
8 entnommen oder eingeführt und der Holm 4 wieder montiert.
Claims (15)
1. Lärmschutzwandsegment, bestehend aus zwei randseiti
gen senkrechten Tragpfosten (1) und einen im wesentlichen
rechteckigen Rahmen, der randseitig am senkrechten Tragpfo
sten (1) angebracht ist, wobei der Rahmen zwei vertikale
Rahmenholme (2), einen unteren horizontalen Rahmenholm (5),
einen die beiden oberen Endbereiche der beiden vertikalen
Rahmenholme (2) verbindenden und an diesen anliegenden vor
deren Versteifungsholm (3) und einen hinteren Versteifungs
holm (4), der ebenfalls die beiden oberen Endbereiche der
beiden vertikalen Rahmenholme (2) an diesen anliegend ver
bindet, und der demontabel angeschlagen ist, aufweist, und
mindestens eine im wesentlichen rechteckige Schallschluck
platte (8) in den Rahmen einschiebbar dimensioniert und in
diesem lösbar gehaltert ist.
2. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tragpfosten (1) einen im wesentlichen
I-förmigen Querschnitt haben und der Rahmen randseitig in
das Profil der Tragpfosten eingeschoben und darin verriegelt
ist.
3. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Tragpfosten aus Vierkantrohren gebil
det sind, an die der Rahmen randseitig angelascht ist.
4. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an den innen liegenden Flaschen
der vertikalen Rahmenholme (2) und des unteren horizontalen
Rahmenholms (5) Halterungen (6) für Federgummi (7) angeord
net sind, an, bzw. auf denen die Seitenkante(n) oder Unter
kante der Schallschluckplatte (8) an- bzw. aufliegt(en).
5. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß Halterung (6) und/oder Federgummi (7) U-
förmiges Profil zum Einschub der Kanten der Schallschluck
platte (8) besitzen.
6. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vertikalen Rahmenholme (2) und/oder
der untere horizontale Rahmenholm (5) in den nach innen
weisenden Flächen eine sich über ihre Länge erstreckende Nut
aufweisen, in der die Halterung (6) für Federgummi (7) an
geordnet ist.
7. Lärmschutzwandsegment nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der untere horizonta
le Rahmenholm (5), die beiden vertikalen Rahmenholme (2)
sowie der vordere Versteifungsholm (3) einstückig ausgebil
det sind.
8. Lärmschutzwandsegment nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der demontable Ver
steifungsholm (4) mit an sich bekannten Befestigungselemen
ten (4b) am oberen Endbereich der vertikalen Rahmenholme (2)
lösbar befestigt ist.
9. Lärmschutzwandsegment nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikalen Rah
menholme (2) an jeweils einem der freien Schenkel des senk
rechten Tragpfostens (1) anliegen und ihre der Anlagefläche
gegenüberliegende Fläche und die Innenfläche des anderen
freien Schenkels des senkrechten Tragpfostens (1) durch ein
lösbares Abstands- oder Klemmelement (10) unter Verriegelung
des Rahmens zwischen den freien Schenkeln des senkrechten
Tragpfostens (1) in Abstand gehalten werden.
10. Lärmschutzwandsegment nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bohrung (9)
vorgesehen ist, die sich, etwa in mittiger Position der in
den Rahmen eingeschobenen Schallschluckplatte (8), durch den
vorderen Versteifungsholm (3), die Schallschluckplatte (8)
und den hinteren Versteifungsholm (4) erstreckt, wobei in
der Bohrung (9) im Bereich der Platte (8) eine Abstandshülse
(9a) angeordnet ist, die den Abstand zwischen den Holmen (3,
4) hält, und wobei die Schallschluckplatte (8) im Rahmen
durch einen Gewindebolzen, der durch die Bohrung (9) führt,
und eine Kontermutter gesichert und verriegelt ist.
11. Lärmschutzwandsegment nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die eingeschobene
Schallschluckplatte (8) um bis zu etwa der Hälfte der Höhe
des Rahmens aus diesem herausragt.
12. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schallschluckplatte (8) aus einem
Kunstglas, insbesondere einem Acrylglas, mit eingebetteten
Polyamidfäden besteht.
13. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyamidfäden schwarz gefärbt sind
und senkrecht verlaufen.
14. Lärmschutzwandsegment nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schallschluckplatte aus Acrylglas
elementen besteht, die an ihren vertikalen Rändern spund
wandartig ineinandergreifende Sicken und Stege aufweisen.
15. Lärmschutzwandsegment nach einem der Ansprüche 11
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Pfostenabstand 5 bis
6 m beträgt.
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