DE4229493A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-(2'-Hydroxyethyl)-amino-4,6-dinitrophenol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-(2'-Hydroxyethyl)-amino-4,6-dinitrophenolInfo
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von 2-(2′-Hydroxyethyl)
amino-4,6-dinitrophenol durch Monooxethylierung der Aminogruppe
im Pikraminsäuresystem. Das Pikraminsäurederivat ist insbesondere
zum Färben von Keratinfasern zur Erzeugung von Rottönen geeignet.
In der Literatur ist die Monooxethylierung des Pikraminsäure
systems ausschließlich mit Chlorethanol (DE 34 01 580) beschrieben.
Bei der Umsetzung mit Chlorethanol ist ein extrem großer Über
schuß an Chlorethanol notwendig, wobei die Rückgewinnung des
nichtumgesetzten Chlorethanol möglich, jedoch aufwendig, ist.
Die Reaktionsausbeute liegt nur um 50% der Theorie. Durch Ver
längerung der angegebenen Reaktionszeiten erhält man einerseits
eine völlige Umsetzung der Pikraminsäure, aber andererseits ein
Produkt mit unverhältnismäßig hohen Anteilen an bis-oxethylierter
Pikraminsäure. Bei der in der DE-PS 34 01 580 angegebenen Reaktions
zeit entsteht bei der Umsetzung ein Gemisch aus Pikraminsäure,
mono- und bisoxethylierte Pikraminsäure. Zur Isolierung der
reinen Verbindung sind deshalb mehrere Reinigungsoperationen er
forderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren
zur Herstellung von 2-(2′-Hydroxyethyl)-amino-4,6-dinitrophenol
zu entwickeln, das hohe Reaktionsausbeuten bei gleichzeitig hoher
Reinheit des Zielproduktes garantiert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß man die
Monooxethylierung der Pikraminsäure mittels Chlorameisensäure
β-chlorethylester durchführt. Bekannt ist die Oxethylierung
der Aminogruppe eines Mononitroparaaminophenolsystems, während
es sich bei der Pikraminsäure um ein Dinitroorthoaminophenol
system handelt. Erfindungsgemäß wird Pikraminsäure der Formel (I)
mit Chlorameisensäure-β-chlorethylester der Formel (II) in Ge
genwart von Kalziumcarbonat in einem Monoethylenglykoldimethyl
ther-/Wassergemisch bei einer Temperatur von 70 bis 85 °C zum
Carbamat, dem 2-(β-Chlorethoxycarbonylamino)-4,6-dinitrophenol
der Formel (III) umgesetzt. Die Isolierung dieser Zwischenstufe
erfolgt aus einer wäßrigen salzsauren Lösung nahezu quantitativ.
In einer zweiten Stufe erfolgt in natronalkalischer wäßriger
Lösung gleichzeitig die Verseifung und Decarboxylierung zu
2-(2′-Hydroxyethyl-)-amino-4,6-dinitrophenol der Formel (IV).
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem be
kannten Herstellungsverfahren sind:
- - eine fast doppelt so hohe Ausbeute gegenüber des im Stand der Technik beschriebenen Chlorethanol-Verfahrens;
- - die Erzielung einer hohen Reinheit (Fp.: 142 bis 144 °C);
- - kein Anfall von Nebenprodukten (bisalkylierte Verbindungen);
- - nahezu quantitativ stöchiometrischer Umsatz der Reaktanten.
Entsprechend wird die Herstellung der Verbindung der Formel (IV)
an einem Beispiel beschrieben, ohne daß durch die Auswahl des
Beispiels eine Einschränkung erfolgen soll.
In einem Sulfierkolben werden 162 ml (186 mg) Monoethylenglykol
dimethylether (DME) und 27 ml Wasser vorgelegt. Es werden 58,7 g
Pikraminsäure als 67,0%ige wäßrige Paste (= 39,8 g = 0,2 Mol
reine Pikraminsäure) und 30 g (0,3 Mol) Calciumcarbonat eingetra
gen. Unter Rühren heizt man im Wasserbad auf 70 °C auf. Danach
werden bei dieser Temperatur 0,25 Mol = 35,75 g (25,6 ml) Chlor
ameisensäure-β-chlorethylester in einer Stunde zugetropft. Man
rührt eine weitere Stunde unter Rückfluß (ca. 82 °C). Anschließend
kühlt man auf 45 °C ab und gießt die Mischung (Vorsicht, schäumt!)
in eine Lösung von 400 ml Wasser und 40 ml konz. Salzsäure. An
schließend rührt man die Reaktionsmischung eine Stunde bei 10 °C
und saugt danach ab.
In einem Becherglas werden in 150 ml Wasser, 90 ml Natronlauge,
50%ig, gelöst, dabei tritt Erwärmung ein. Zu dieser Lösung fügt
man 75 g Carbamat als feuchte Paste aus der 1. Stufe (= 65 g
als trockenes Rohprodukt) hinzu. Man rührt 1 Stunde bei 50 °C
und fügt anschließend 700 ml Wasser hinzu. Es wird weitere 30
Minuten bei 50 °C gerührt. Dann tropft man vorsichtig (schäumt!)
ca. 120 ml Salzsäure, konz., hinzu, bis das Produkt ausfüllt
und die Lösung schwach sauer reagiert (Tüpfelprobe). Nun heizt
man unter Rühren auf 90 bis 95 °C auf und trägt vorsichtig
(schäumt!) ca. 20 g Calciumcarbonat ein, bis eine Tüpfelprobe
völlige Lösung anzeigt. Nun fügt man 1,8 g Aktivkohle EPN hinzu
und rührt 15 Minuten bei 90 bis 95 °C. Man saugt über eine vor
geheizte Nutsche ab und wäscht mit 120 ml heißem Wasser. Filtrat
und Waschwasser werden vereinigt, und bei 70 bis 75 °C tropft
man vorsichtig ca. 24 ml konz. Salzsäure zu, bis das Produkt aus
gefallen ist und die Lösung sauer reagiert (Tüpfelprobe). Man
rührt 15 Minuten bei 70 bis 75 °C nach und saugt dann bei dieser
Temperatur ab. Danach wäscht man mit 120 ml Wasser nach und
saugt ca. 1 Stunde trocken.
Ausbeute:
49 g feucht (42,6 g trocken)
82% der Theorie, bezogen auf eingesetzte Pikraminsäure = 87% der Theorie
Schmelzpunkt:
142-144 °C.
Ausbeute:
49 g feucht (42,6 g trocken)
82% der Theorie, bezogen auf eingesetzte Pikraminsäure = 87% der Theorie
Schmelzpunkt:
142-144 °C.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von 2-(2′-Hydroxyethyl-)amino-4,6- dinitrophenol der Formel (IV), dadurch gekennzeichnet, daß Pikraminsäure mit Chlorameisensäure-β-chlorethylester in Anwesenheit von Basen in einem Monoethylenglykoldimethylether-/ Wassergemisch bei 70 bis 85 °C zur Verbindung der Formel (III) umgesetzt wird, die mit Alkali- oder Erdalkalihydroxyd in die Verbindung der Formel (IV) überführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924229493 DE4229493C2 (de) | 1992-09-04 | 1992-09-04 | Verfahren zur Herstellung von 2-(2'-Hydroxyethyl)-amino-4,6-dinitrophenol |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924229493 DE4229493C2 (de) | 1992-09-04 | 1992-09-04 | Verfahren zur Herstellung von 2-(2'-Hydroxyethyl)-amino-4,6-dinitrophenol |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4229493A1 true DE4229493A1 (de) | 1994-03-10 |
DE4229493C2 DE4229493C2 (de) | 1998-09-10 |
Family
ID=6467183
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924229493 Expired - Fee Related DE4229493C2 (de) | 1992-09-04 | 1992-09-04 | Verfahren zur Herstellung von 2-(2'-Hydroxyethyl)-amino-4,6-dinitrophenol |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4229493C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2717766B2 (de) * | 1976-04-21 | 1979-01-25 | L'oreal, S.A., Paris | Substituierte Nitroaminophenole, Verfahren zu deren Herstellung und daraus hergestellte Färbemittel für Keratinfasern |
DE3401560A1 (de) * | 1984-01-18 | 1985-08-01 | Wella Ag, 6100 Darmstadt | Haarfaerbemittel mit pikraminsaeurederivaten, neue pikraminsaeurederivate sowie verfahren zu ihrer herstellung |
-
1992
- 1992-09-04 DE DE19924229493 patent/DE4229493C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2717766B2 (de) * | 1976-04-21 | 1979-01-25 | L'oreal, S.A., Paris | Substituierte Nitroaminophenole, Verfahren zu deren Herstellung und daraus hergestellte Färbemittel für Keratinfasern |
DE3401560A1 (de) * | 1984-01-18 | 1985-08-01 | Wella Ag, 6100 Darmstadt | Haarfaerbemittel mit pikraminsaeurederivaten, neue pikraminsaeurederivate sowie verfahren zu ihrer herstellung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4229493C2 (de) | 1998-09-10 |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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