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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Förderung
von Dickstoffen, Schlämmen
und dergleichen Fördergut
mit einer vorzugsweise oszillierend arbeitenden Dickstoftpumpe,
einem druckseitig an die Dickstoftpumpe angeschlossenen Förderrohr
und einem in dem Förderrohr
angeordneten, eine sich selbsttätig
unter der Einwirkung des in Förderrichtung
strömenden
Förderguts
aufweitende und bei aufhörender
oder entgegen der Förderrichtung
gerichteter Fördergutströmung verengende
oder schließende
Durchtrittsöftnung
aufweisenden Rückhalteorgan,
das mehrere in Winkelabständen
voneinander sternförmig
angeordnete, die Durchtrittsöffnung
begrenzende, mit ihren rückwärtigen Enden
im Bereich der Innenfläche
des Förderrohrs
befestigte und sich mit ihren freien, spitz zusammenlaufenden Enden, vorzugsweise
schräg
in Förderrichtung
erstreckende Fingerlamellen aufweist.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser
Art (
DE 4104693 A1 )
sind die Fingerlamellen federelastisch ausgebildet und in sich gebogen,
so dass sie sich im entspannten Zustand in der Schließstellung des
Rückhalteorgans
befinden. Sie werden durch das strömende Fördergut unter Freigabe der
Durchtrittsöftnung
elastisch aufgespreizt. Dies erfordert eine relativ dünnwandige
Ausbildung der aus Federstahl bestehenden Fingerlamellen. Da die
auf die Fingerlamellen einwirkenden Förder- und Rückstromkräfte je nach Förderhöhe stark
variieren können,
bereitet die Auslegung der Fingerlamellen hinsichtlich Federelastizität und Festigkeit
erhebliche Schwierigkeiten. Bei zu dünner Wandstärke kann es zu einer Durchbiegung
in der falschen Richtung kommen, während bei zu dicker Wandstärke der Öffnungsvorgang
des Rückhalteorgans
behindert wird und ein unnötiger
Druckabfall in diesem Bereich auftritt.
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Um diese Nachteile zu vermeiden,
wurde bereits vorgeschlagen (
SU-812958 ),
dass die Fingerlamellen aus biegesteifem, vorzugsweise ebenem Flachmaterial
bestehen und mit ihrem rückwärtigen Ende
an je einem im Be reich der Innenfläche der Förderleitung mit seiner Drehachse
tangential quer zur Förderrichtung
ausgerichteten Drehgelenk angelenkt sind. In diesem Fall ist die
Funktion des Rückhalteorgans
weitgehend unabhängig
vom Förderdruck
auch bei geringem Druckabfall gewährleistet. Probleme können jedoch
bei hohen Rückstromkräften auftreten.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Fördervorrichtung
mit Rückhalteorgan
zu entwickeln, bei welcher die Fingerlamellen in der Schließstellung
auch hohen Rückstromkräften standzuhalten
vermögen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe werden
die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale vorgeschlagen. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen
Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass die Fingerlamellen
im Bereich ihres rückwärtigen Endes
ein in der Schließstellung
gegen eine förderrohrseitige
Anschlagfläche
anschlagendes Anschlagorgan aufweisen. Die Anschlagorgane können dabei
durch je eine starr an den Fingerlamellen angeordnete, in Förderrichtung
ausgerichtete, von den Fingerlamellen radial in das Förderrohr
eingreifende Anschlagplatte gebildet sein, die gegen eine radial nach
innen weisende Anschlagfläche
des Förderrohrs
anschlägt.
Die Schließstellung
des Rückhalteorgans
kann dadurch gesichert werden, dass die Fingerlamellen in der Schließstellung
vorzugsweise mit ihrem Anschlagorgan an einem Rastorgan des Förderrohrs
lösbar
einrastbar sind.
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Zweckmäßig werden die Fingerlamellen
unter der Einwirkung einer Rückstellfeder
in Richtung Schließstellung
vorgespannt. Die Rückstellfedern können dabei
als gegen die Fingerlamellen andrückende Blattfedern oder als
das jeweilige Drehgelenk umfassende Torsions- oder Schenkelfedern
ausgebildet sein.
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Um in der Schließstellung eine gute Abdichtung
auch gegen Flüssigkeitsdurchtritt
zu erzielen, können
die benachbarten Fingerlamellen in ihrer Schließstellung einander abwechselnd
außen
und innen überlappend
angeordnet werden. Vorteilhafterweise sind dabei die außen liegenden
Fingerlamellen zumindest in der Nähe ihres Drehgelenks breiter
als die inneren Fingerlamellen, wobei die Drehgelenke der inneren
Fingerlamellen gegenüber
den Drehgelenken der äußeren Fingerlamellen
in Förderrichtung und/oder
radial nach innen versetzt angeordnet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand
einiger in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer Dickstoff-Förderanlage in teilweise geschnittener perspektivischer
Darstellung;
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2a einen
Längsschnitt
durch das Rückhalteorgan
der Förderanlage
nach 1;
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2b und c eine Rückseitenansicht des Rückhalteorgans
in Schließstellung
und in Offenstellung;
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3 einen
Längsschnitt
durch ein Rückhalteorgan
mit als Blattfeder ausgebildeter Rückstellfeder;
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4a einen
Längsschnitt
durch ein Rückhalteorgan
mit als Schenkelfeder ausgebildeter Rückstellfeder und einander überlappenden
Fingerlamellen;
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4b einen
Schnitt entlang der Schnittlinie B-B der 4a.
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Die in 1 dargestellte
Förderanlage
weist eine Einzylinder-Kolbenpumpe 14 und ein druckseitig angeschlossenes,
ein Rückhalteorgan 10 enthaltendes
Förderrohr 12 auf.
Sie ist vor allem zur Förderung von
Dickstoffen und Schlämmen
bestimmt.
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Die Einzylinder-Kolbenpumpe 14 besteht
im Wesentlichen aus einem Einfüllschacht 16,
einem stirnseitig über
den Einfüllschacht 16 überstehenden und über eine
Eintrittsöffnung 18 mit
diesem verbundenen Förderzylinder 20 sowie
einem auf einer feststehenden Kolbenstange 22 zwischen
zwei Endstellungen hydraulisch verschiebbaren Förderkolben 24.
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Das Rückhalteorgan 10 weist
einen im Bereich einer Rohrkupplung 26 in das Förderrohr 12 eingesetzten
Tragring 28 und mehrere in Winkelabständen voneinander sternförmig angeordnete
Fingerlamellen 30 auf, welche in den Innenraum der als
Zylinderrohr ausgebildeten Förderleitung 12 eingreifen und
die Durchtrittsöffnung 32 begrenzen.
Die Förderleitung 12 weist
im Bereich des Rückhalteorgans 10 ein
mit einer stirnseitigen Ausdrehung 42 versehenes kurzes
Rohrstück 44 auf,
das mit einem durch Zuganker 46 im Bereich der Austrittsöffnung des
Förderzylinders 20 befestigten
Anschlussflansch 48 gekoppelt ist. Der in die Ausdrehung 42 eingesetzte
Tragring 28 des Rückhalteorgans 10 wird
zwischen den einander gegenüberliegenden
Stirnfläche
des Rohrstücks 44 und
des Anschlussflansches 48 eingespannt, wenn diese beim
Kuppeln von den Halbschalen 50 der Rohrkupplung 26 in
axialer Richtung gegeneinander gedrückt werden. Die Abdichtung
der Rohrkupplung 26 erfolgt durch einen am Umfang des Tragrings 28 anliegenden,
in einem Ringspalt 52 zwischen den Stirnseiten des Rohrstücks 44 und
des Anschlussflansches 48 angeordneten Dichtring 54.
Der Anschlussflansch 48 weist zwischen der Austrittsöffnung des
Förderzylinders 20 und
seiner am Tragring 28 anliegenden Stirnfläche einen
sich konisch verjüngenden
Innenquerschnitt auf.
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Die Fingerlamellen 30 bestehen
jeweils aus einem keilförmig
zugeschnittenen ebenen biegesteifen Stahlblech, welches an seinem
breiteren, der Kolbenpumpe 14 zugewandten Ende an je einem
Drehgelenk 34 des Tragrings 28 angelenkt ist.
In der Schließstellung
wird die Durchtrittsöffnung 32 durch eine
von den freien Enden der Fingerlamellen 30 umgebene Zentralöffnung 38 gebildet
(2b und 4b). Der Querschnitt der Zentralöffnung 38 ist
so gewählt, dass
einerseits ein Verklemmen der Fingerlamellen verhindert, andererseits
beim Saughub der Kolbenpumpe 14 grobes Material unter Zusetzen
der Durchtrittsöftnung
zurückgehalten
wird. An der Innenseite der Fingerlamellen sind in Strömungsrichtung
ausgerichtete, radial nach innen weisende plattenförmige Anschlagorgane 56 angeordnet,
die in der Schließstellung
gegen eine radial nach innen weisende Anschlagfläche 58 der Förderleitung 12 oder
des Tragrings 28 anschlagen.
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Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist zwischen
den Fingerlamellen 30 und der Innenfläche des Rohrstücks 44 je
eine Blattfeder 60 angeordnet, die die Fingerlamellen in
Richtung Schließstellung
vorspannt.
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Bei dem in 4a gezeigten Ausführungsbeispiel ist zur Rückstellung
der Fingerlamellen 30 je eine Schenkelfeder 62 vorgesehen,
die das Drehgelenk 34 umfasst und sich mit ihrem einen
Schenkel auf der Außenseite
der jeweiligen Fingerlamelle 30 abstützt. Wie insbesondere aus 4b zu ersehen ist, sind
die Fingerlamellen 30 bei diesem Ausführungsbeispiel so angeordnet,
dass sie sich in ihrer Schließstellung
gegenseitig überlappen.
Man erhält dadurch
im Schließzustand
eine sehr kleine Durchtrittsöffnung 32.
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Während
des Druckhubs des Förderkolbens 24 der
Einzylinder-Kolbenpumpe 14 wird
das Fördergut
aus dem Einfüllschacht 16 in
den Förderzylinder 20 und
von dort in das Förderrohr 12 gedrückt. Die Fingerlamellen 30 werden
dabei unter der Einwirkung des Förderstroms
um die Achse ihres Drehgelenks 34 unter Freigabe der Durchtrittsöffnung 32 gegen
die Innenfläche
des Förderrohrs 12 im
Bereich des Rohrstücks 44 geklappt
( 2c).
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Nach Erreichen seines vorderen Totpunkts wird
der Förderkolben 24 im
Saughub bis zu der in der Eintrittsöffnung 18 gegenüberliegenden
Stirnseite des Einfüllschachts 16 zurückgezogen,
wobei Fördergut
aus dem Einfüllschacht 16 in
den vor der Stirnfläche
des Förderkolbens
frei werdenden Raum nachfällt
oder nachfließt.
Dabei gelangen die Fingerlamellen 30 des Rückhalteorgans 10 aufgrund
ihrer Vorspannung und unterstützt
durch den während
des Zurückziehens
des Förderkolbens 24 in
Förderrichtung 20 entstehenden
Unterdruck und/oder durch den hydrostatischen Druck in dem Förderrohr 12 in ihre
in 2b und 4b dargestellte Ruhelage
zurück und
verhindern dadurch, dass Fördergut
aus dem Förderrohr 12 in
den Förderzylinder 20 zurückströmt.
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Zusammenfassend ist folgendes festzustellen:
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Förderung
von Dickstoffen, Schlämmen
und dergleichen Fördergut
mit einer oszillierend arbeitenden Dickstoffpumpe 14, einem
druckseitig an die Dickstoffpumpe 14 angeschlossenen Förderrohr 12 und einem
in dem Förderrohr
angeordneten Rückhalteorgan 10.
Das Rückhalteorgan 10 weist
mehrere, in Winkelabständen
voneinander sternförmig
angeordnete Fingerlamellen 30 auf, die sich mit ihren freien, spitz
zusammenlaufenden Enden vorzugsweise schräg in Förderrichtung erstrecken. Die
Fingerlamellen 30 bestehen aus biegesteifem, vorzugsweise ebenem
Flachmaterial. Sie sind mit ihrem rückwärtigen Ende an je einem im
Bereich der Innenfläche
des Förderrohrs
mit seiner Drehachse tangential quer zur Förderrichtung ausgerichteten
Drehgelenk 34 angelenkt. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die
Fingerlamellen 30 im Bereich ihres rückwärtigen Endes ein in der Schließstellung
gegen eine förderrohrseitige
Anschlagfläche 58 anschlagendes
Anschlagorgan 56 aufweisen.