DE4226655A1 - Verfahren zur Herstellung von Erdankern in Böden mit Setzungserscheinungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Erdankern in Böden mit SetzungserscheinungenInfo
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- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
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- E02D5/74—Means for anchoring structural elements or bulkheads
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Description
Die Erfindung betrifft ein spezielles Verfahren zur Herstellung von
spannbaren Erdankern in Böden mit Setzungserscheinungen, mit dem
auftretenden Setzungen entgegengewirkt werden kann.
Bei der Herstellung von innerstädtischen Baugruben können die
Baugrubenwände durch Erdanker gesichert werden. Erdanker werden
durch geneigte bis horizontale Bohrungen von 80 bis 150 mm
Durchmesser in das Erdreich eingebracht. Der horizontale Abstand der
Anker beträgt je nach Höhe und Beanspruchung der Baugrube
zwischen weniger als 1 m bis 4 m. Bei tiefen Baugruben sind mehrere
Ankerlagen erforderlich, deren Abstand in der Regel zwischen 2 m
und 5 m beträgt.
Besteht der Boden im zu durchörternden Bereich aus körnigem
Material also aus Sand und/oder Kies aber auch aus sandigem Schluff
geringer Dichte bergen die beiden gebräuchlichen Verfahren zur
Herstellung des Bohrlochs Gefahren. In den letzten 10 Jahren haben
häufig Gebäude über Zonen, in denen Erdanker eingebracht wurden,
große Schäden durch Setzungen erlitten. So ist man in manchen
Städten z. B. von der sehr wirtschaftlichen Methode,
Baugrubenwände zu verankern, wieder zu der aufwendigen und den
Baubetrieb behindernden Methode der Absteifung oder der
"Deckelbauweise" zurückgekehrt.
Setzt man zum Herstellen der Ankerbohrung das Verfahren der
Spülbohrung ein, entzieht man der zu durchörternden Zone
Bodenvolumen und es kommt häufig deshalb zu Setzungen an der
Geländeoberfläche.
Verwendet man das Prinzip der Rammbohrung zum Einbringen des
Bohrgestänges, so werden durch die Erschütterungen trotz der
Bodenverdrängung durch die Bohrung Setzungen in locker bis
mitteldichten Böden hervorgerufen. Auch bei weiter entwickelten
Bohrverfahren, wie das Verfahren mit gegendrehenden, konzentrisch
angeordneten Gestängen, werden Setzungen an der
Geländeoberfläche beobachtet.
Aus einem anderen Bereich des Grundbaus ist die Methode der
Hebungsinjektion bekannt. Bei dieser Methode wird ein Injektionsrohr
wie es gattungsgemäß in der DE 36 14 982 beschrieben wird, in das
Erdreich eingebracht und ein aushärtendes Material über Öffnungen
durch eine Art Doppelkolben gezielt entlang des Rohrmantels im
Erdreich verpreßt. Mit einem solchen Rohr, wie sinngemäß in
DE 34 47 924 beschrieben, ist auch ein mehrmaliges Nachverpressen von
Material möglich. Dadurch gelingt es, auch erst später auftretende,
weitere Setzungen abzufangen. Dieses Verfahren wird z. B. eingesetzt,
wenn Gebäude durch einen Tunnel unterfahren werden oder wenn
Gebäude auf unterschiedlichem Untergrund gegründet sind und den
ungleichen Setzungen entgegengewirkt werden sollen.
Auch konventionelle Erdanker wie in EP 0 338 388 beschrieben
enthalten Verpreßschläuche zur Herstellung des Ankerkörpers. Der
Ankerkörper wird im Erdreich durch das Einpressen von aushärtendem
Material beim Zurückziehen des Bohrgestänges hergestellt. Beim
Spannen des Erdankers kommt es immer wieder vor, daß der
Ankerkörper durch Überbeanspruchung birst und dadurch die
erforderliche Bruchlast des Ankers nicht erreicht wird. Zur
nachträglichen Verbesserung des Verankerungskörpers und damit zur
Erzielung einer erhöhten Ankerkraft wurde die Nachverpressung im
Bereich der Krafteintragungsstrecke des Ankers gebräuchlich. Diese
Maßnahme erfolgt nur lokal im Erdreich des Ankers.
Die hier vorgestellte Erfindung ermöglicht durch nachträgliche
Injektion über die gesamte Ankerlänge nicht nur eine bloße Erhaltung
des Kraftschlusses des Ankerkörpers mit dem Boden, sondern mit ihr
soll insbesondere eine partielle Hebung als Gegenmaßnahme zu dem
durch das Ankereinbringen sich setzenden Untergrund erzielt werden.
Damit kann man ganz gezielt Setzungen und damit Schäden an
darüber befindlichen Gebäuden entgegenwirken. Da der Vorgang des
Einbringens von Ankern in einem kurzen zeitlichen Abstand durch den
Vorgang Verpressung und durch den Vorgang Hebungsinjektionen eng
aufeinander folgen, können auch örtlich eintretende Setzungen durch
eine darauf angesetzte Hebungsinjektion wieder ausgeglichen werden.
Um die Hebungsinjektion von der Ankerbohrung aus zu
bewerkstelligen, werden dem normalerweise verwendeten
Ankerbündel, das aus einem aus Stäben oder Litzen gebildeten
Zugglied besteht, ein oder mehrere Manschettenrohre beigefügt. Bei
Herstellung der Erdanker wird ständig das Ausmaß der Setzungen, die
durch das Herstellen der Erdanker auftreten, festgestellt. Die
Hebungsinjektionen erfolgen darauf gezielt von den Erdankern aus, die
unterhalb der Setzungszone liegen, z. B. auch von mehreren
Ankerlagen aus. Dabei muß nur soviel Material eingebracht werden
wie es der augenblickliche Zustand der Setzung verlangt. Es ist
jederzeit möglich nachzuverpressen und damit einer durch die
weiteren Baumaßnahmen ausgelösten Setzungsgefahr
entgegenzuwirken.
Durch die Kombination von Anker und Hebungsinjektionsvorrichtung
entfallen aufwendige separate Bohrungen zum Einbringen von
gesonderten Manschettenrohren. Wegen der hohen Kosten einer
solchen separaten Maßnahme und der dafür erforderlichen
zusätzlichen Bauzeit ist eine solche Vorgehensweise zum Abfangen
von Setzungen nach Einbringen von Ankern nicht bekannt. Man hat
statt dessen in kritischen Fällen von der Verankerung konstruktiv
Abstand genommen und abgestützt.
Zur Messung der Setzungen und zur Überwachung des Verhaltens des
Untergrundes kann ein Monitor-System eingesetzt werden.
Durch die Integration des Manschettenrohrs im Stabbündel kann auch
das Nachverpressen im Bereich des Ankerkörpers über das
Manschettenrohr erfolgen.
Die Erfindung wird durch die Zeichnungen verdeutlicht:
Fig. 1 schematischer vertikaler Schnitt durch einen spannbaren
Erdanker,
Fig. 2 Querschnitt des Erdankers.
Der Erdanker 1 besteht hier aus dem in einem Bohrloch 2 liegenden
Ankerglied 3. Das Ankerglied 3 besteht aus einem Stab oder bei
einem Bündel aus Stäben oder aus Litzen. Der Ankerkörper 4 wird
durch Einpressen von aushärtendem Material über das zu ziehende
Bohrgestänge erzeugt. Über die Öffnungen 5 des Manschettenrohrs,
das am Ankerstab oder im Ankerbündel integriert ist, wird bei Bedarf
das Injektionsmaterial gezielt verpreßt. Das Manschettenrohr wird
dabei so gewählt, daß die Austrittsöffnungen einen Abstand von etwa
30 cm voneinander haben. Im Manschettenrohr wird zur Verpressung
ein Doppelkolbenmechanismus eingesetzt, über den gezielt der
Austrittsort entlang des Manschettenrohrs angesteuert werden kann.
Zur Überwachung der eventuell auftretenden Setzungen an der
Erdoberfläche 6 dient ein Monitor-System 7 mit der Möglichkeit an
mehreren Stellen überwachende Messungen vorzunehmen.
Fig. 2 zeigt im Querschnitt ein Ankerbündel mit den Ankerstäben 3
und den Manschettenrohren 8.
Claims (3)
1. Erdanker für die Verankerung von Baugrubenwänden in Böden, die
bei Einbringung von Ankern Setzungen erleiden, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Ankerglied mindestens ein
Manschettenrohr über die gesamte Ankerlänge eingeführt wird, über
das gezielt Hebungsinjektionen mit aushärtbarem Material entlang der
gesamten Ankerlänge zum Ausgleich von örtlichen Setzungen
während der gesamten Baudurchführung sowie auch im Anschluß
daran durchgeführt werden können.
2. Erdanker nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß das
Manschettenrohr nur über die Länge der setzungsempfindlichen Zone
eingezogen wird.
3. Erdanker nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß das
Maß der Setzungen während und nach der Baumaßnahme über ein
Monitorsystem überwacht wird.
Priority Applications (1)
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DE19924226655 DE4226655C2 (de) | 1992-08-12 | 1992-08-12 | Verfahren zur Sicherung von Baugrubenwänden durch Setzen von spannbaren Erdankern |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19924226655 DE4226655C2 (de) | 1992-08-12 | 1992-08-12 | Verfahren zur Sicherung von Baugrubenwänden durch Setzen von spannbaren Erdankern |
Publications (2)
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DE19924226655 Expired - Fee Related DE4226655C2 (de) | 1992-08-12 | 1992-08-12 | Verfahren zur Sicherung von Baugrubenwänden durch Setzen von spannbaren Erdankern |
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Country | Link |
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-
1992
- 1992-08-12 DE DE19924226655 patent/DE4226655C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4226655C2 (de) | 1996-12-05 |
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