DE4221899A1 - Druckaufnehmende Isolierplatte - Google Patents
Druckaufnehmende IsolierplatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine druckaufnehmende Isolierplatte,
umfassend einen formstabilen Plattenkörper aus wärmebeständi
gem Material.
Derartige Isolierplatten sind allgemein bekannt und gelangen
beispielsweise in Werkzeugmaschinen zur Anwendung. Die
Isolierplatten müssen einerseits hoch wärmebeständig sein und
andererseits mechanische Belastungen, bevorzugt Druckbelastun
gen von Pressen oder Spritzmaschinen, aufnehmen können. Dabei
ist allerdings zu beachten, daß die vorbekannten Plattenkörper
wenig befriedigende Gebrauchseigenschaften aufweisen. Um
einen guten Kompromiß aus diesen beiden Anforderungen zu
erzielen, ist der Werkstoff derart beschaffen, daß er eine
gute Wärmebeständigkeit bis ca. 300°C aufweist und gleich
zeitig dem auftretenden Druck standzuhalten vermag. Eine
Wärmebeständigkeit bis ca. 300°C ist jedoch für viele Anwen
dungsfälle nicht ausreichend, so daß hoch hitzebeständige
Werkstoffe gewünscht werden, die außerdem die in den Werk
zeugmaschinen auftretenden mechanischen Drücke aufnehmen
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine druckaufneh
mende Isolierplatte der vorbekannten Art derart weiterzuent
wickeln, daß sie eine wesentlich höhere Wärmebeständigkeit
aufweist und gleichzeitig die in den Werkzeugmaschinen
auftretenden Drücke aufzunehmen vermag.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen von
Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen
die Unteransprüche Bezug.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, daß
der Plattenkörper in Druckbelastungsrichtung zumindest eine
Durchbrechung aufweist und daß die Durchbrechung während der
bestimmungsgemäßen Verwendung einen den Druck nahezu vollstän
dig aufnehmenden Bolzen umfangsseitig umschließt. Hierbei ist
von Vorteil, daß der Plattenkörper aus einem hoch wärmebestän
digen Material bestehen kann, ohne daß Rücksicht auf die
mechanische Belastbarkeit genommen zu werden braucht. Daraus
ergibt sich eine Wärmebeständigkeit von bis zu 1000°C, wobei
die Isolierplatte Drücke von 50 t und mehr aufnehmen kann.
Der Plattenkörper kann beispielsweise aus Kalzium-Sillikat
bestehen, während die druckaufnehmenden Bolzen bevorzugt aus
einem keramischen Werkstoff bestehen. Bei der Verwendung
derartiger Bolzen ist von Vorteil, daß sie ebenfalls hoch
hitzebeständig sind und eine Isolierung bewirken. Ferner
weisen derartige Bolzen gleichbleibend gute Gebrauchseigen
schaften und eine gute Formbeständigkeit auch während einer
langen Gebrauchsdauer auf.
Im Hinblick auf die Vermeidung von Spannungen zwischen dem
Plattenkörper und dem darin angeordneten Bolzen, können die
Durchbrechungen den Bolzen mit umfangsseitigem Abstand
umschließen. Außerdem ist diese Ausgestaltung auch in ferti
gungstechnischer Hinsicht von Vorteil, da auf genaue Pas
sungen verzichtet werden kann und dadurch die Toleranzen
großzügiger gewählt werden können. Eine in wirtschaftlicher
Hinsicht günstige Herstellbarkeit ist dadurch bedingt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen,
daß die Durchbrechungen und der Bolzen ein aneinander ange
paßtes Profil aufweisen können. Der Bolzen kann beispiels
weise zylindrisch ausgebildet sein. Sowohl der Bolzen als
auch die ebenfalls zylindrische Durchbrechung sind einfach
herstellbar.
Im Hinblick auf eine vereinfachte Montage können die Profile
von Bolzen und Durchbrechung die Form einer Verliersicherung
aufweisen. Der Bolzen kann beispielsweise T-förmig gestaltet
und in einer T-förmigen Durchbrechung angeordnet sein.
Hierbei ist von Vorteil, daß vor dem Einsetzen des Plattenkör
pers in die Werkzeugmaschine die Bolzen von einer Seite in
die Durchbrechungen eingesetzt werden können, ohne daß sie
die Durchbrechung hindurchrutschen.
Neben einem T-förmigen Querschnitt können die Bolzen beispiels
weise zylindrisch und in zumindest einem Teilbereich ihrer
axialen Erstreckung eine sich konisch in axialer Richtung
erweiternde Mantelfläche aufweisen, die in einer
Durchbrechung entsprechenden Profils angeordnet ist. Hierbei
ist von Vorteil, daß vor der Montage des Plattenkörpers in
die Werkzeugmaschine eine genaue zentrische Zuordnung des
Bolzens innerhalb der Durchbrechung gewährleistet ist.
Verkantungen des Bolzens innerhalb des Plattenkörpers können
bei Druckbeaufschlagung der Isolierplatte während der
bestimmungsgemäßen Verwendung dadurch zuverlässig vermieden
werden.
Der Plattenkörper kann auf den in Druckbelastungsrichtung
einander gegenüberliegenden Oberflächen jeweils mit einer im
Bereich der Durchbrechungen ausgesparten, vakuumdichten
Folienbeschichtung aus elastisch nachgiebigem Material
versehen sein, wobei der Bolzen in Druckbelastungsrichtung
eine etwas geringere Ausdehnung aufweist, als die Ausdehnung
der Durchbrechung in gleicher Richtung. Bevorzugt ist der
Bolzen 0,02 bis 0,15 mm größer, als die Dicke des Platten
körpers. Der Plattenkörper kann mit der Folienbeschichtung
eine Gesamtdicke aufweisen, die 0,05 bis 0,4 mm größer ist,
als die Ausdehnung des Bolzens in gleicher Richtung. Dadurch
ist gewährleistet, daß einerseits eine ausgezeichnete vakuum
dichte Zuordnung des Preßwerkzeuges durch die elastisch
nachgiebige Folienbeschichtung gewährleistet ist und anderer
seits der Plattenkörper nur sehr geringen Druckbelastungen
ausgesetzt ist. Der Stempel beispielsweise einer Presse fährt
in diesem Falle zunächst an die Folienbeschichtung, verformt
diese elastisch und erzielt dadurch gleichzeitig eine vakuum
dichte Verbindung, bis er anschließend an dem Bolzen aus
keramischem Werkstoff zur Anlage kommt. Der Bolzen nimmt den
gesamten Druck nahezu vollständig auf. Hierbei ist von
Vorteil, daß die Gebrauchsdauer des Plattenkörpers wesentlich
vergrößert ist und Brüche des Plattenkörpers nicht auftreten.
Die erfindungsgemäße Isolierplatte weist nur einen extrem
geringen Verschleiß auf, wodurch die Standzeiten erheblich
vergrößert werden können. Außerdem ist durch die druckauf
nehmenden Bolzen stets eine Planlage der Isolierplatte
gewährleistet, wodurch die Endprodukte eine stets gleich
bleibende Güte aufweisen. Desweiteren ist von Vorteil, daß
der Werkstoff für den Plattenkörper in wirtschaftlicher
Hinsicht kostengünstiger ist, da er ausschließlich eine hohe
Wärmebeständigkeit aufweisen muß, da mechanische Belastungen,
die auf ihn einwirken, vernachlässigbar sind.
Die Folienbeschichtung kann beispielsweise aus Glimmer
bestehen, wobei der Glimmer durch einen Haftvermittler
adhäsiv mit den Oberflächen des Plattenkörpers verbunden ist.
Glimmer weist in diesem Anwendungsfall besonders günstige
Gebrauchseigenschaften auf, da die Folienbeschichtung neben
einer hohen Hitzebeständigkeit auch elastisch nachgiebige
Gebrauchseigenschaften während einer langen Gebrauchsdauer
aufweisen muß.
Die beanspruchte Isolierplatte kann beispielsweise in einem
Vulkanisierwerkzeug oder in einer Presse verwendet werden,
beispielsweise zur Herstellung von Dichtringen aus polymerem
Werkstoff.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer
Zeichnungen verdeutlicht, die Ausführungsbeispiele zeigen.
In Fig. 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer druckauf
nehmenden Isolierplatte gezeigt, wobei die Durchbrechung und
der Bolzen zylindrisch ausgeführt sind.
In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel gezeigt. Die
Durchbrechung und der Bolzen weisen einen jeweils T-förmigen
Querschnitt auf, wobei der Plattenkörper auf den einander
zugewandten Seiten mit einer Oberflächenbeschichtung versehen
ist.
In Fig. 3 ist ein weiteres Beispiel einer erfindungsgemäßen
Isolierplatte gezeigt, ähnlich dem Ausführungsbeispiel aus
Fig. 2, wobei die Durchbrechung und der Bolzen
trichterförmig ausgebildet sind.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist jeweils eine druckaufnehmende
Isolierplatte 1 gezeigt, die aus einem formstabilen Platten
körper 2 besteht. In diesen Ausführungsbeispielen besteht der
Plattenkörper 2 jeweils aus Kalziumsilikat. Davon abweichende
Werkstoffe, die ebenfalls eine hohe Wärmebeständigkeit
aufweisen, können ebenfalls zur Anwendung gelangen. In den
Fig. 1 bis 3 ist jeweils nur ein Ausschnitt aus der
Isolierplatte 1 in quergeschnittener Darstellung gezeigt. In
Druckbelastungsrichtung 3 weist der Plattenkörper 2 eine
Durchbrechung 4 auf, die einen Bolzen 5 umfangsseitig um
schließt. In Abhängigkeit von dem aufzunehmenden Druck sind
bevorzugt mehrere Bolzen 5 innerhalb des Plattenkörpers 2
angeordnet. Die Bolzen 5 bestehen aus einem keramischen
Werkstoff.
In Fig. 1 ist eine Isolierplatte 1 gezeigt, die besonders
einfach und in wirtschaftlicher Hinsicht kostengünstig
herstellbar ist. Der Plattenkörper 2 weist in
Druckbelastungsrichtung 3 eine Höhe auf, die die Höhe des
Bolzens 5 geringfügig überschreitet. Bevorzugt hat der
Plattenkörper 2 eine Dicke, die 0,01 bis 0,1 mm größer ist,
als die Axialerstreckung des zylindrischen Bolzens 5. Bei
Druckbeaufschlagung durch das Werkzeug, in dem die
Isolierplatte 1 zur Anwendung gelangt, verformt sich der
Plattenkörper 2 im Bereich seiner Oberfläche 2.1, 2.2
elastisch, so daß der Bolzen 5 als Druckbegrenzer zur
Anwendung gelangt. Durch die elastische Verformung der
Oberflächen 2.1,2.2 des Plattenkörpers 2 können das zur
Anwendung gelangende Werkzeug und der Plattenkörper 2
vakuumdicht aneinander festgelegt sein. Ein Druck, der größer
ist, als der Druck, der zu vakuumdichten Verbindung von
Presswerkzeug und Plattenkörper 2 gebraucht wird, lastet
nicht auf dem Plattenkörper 2. Diesen Druck nimmt der Bolzen
5 auf.
In Fig. 2 und Fig. 3 ist der Bolzen 5 für die Montage der
Isolierplatte 1 verliergesichert innerhalb des Plattenkörpers
2 gehalten. Der Bolzen 5 liegt vor der Montage des Platten
körpers 2 mit einem im wesentlichen ringförmigen Vorsprung
auf einem ringförmigen Absatz innerhalb der Durchbrechung 4
auf. In den Fig. 1, 2 und 3 ist zur Verdeutlichung der
erfindungsgemäßen Isolierplatte 1 eine Zuordnung von Bolzen 5
und Plattenkörper 2 zueinander dargestellt, der in der Praxis
nicht auftritt. Anhand der Darstellung, die in den Fig. 1,
2 und 3 gewählt wurde, ist jedoch besonders gut zu erkennen,
daß der Bolzen berührungsfrei innerhalb der Durchbrechung
angeordnet ist und dadurch die hohen Drücke der Werkzeugma
schine aufzunehmen vermag, ohne daß der Plattenkörper ge
brauchsdauerverringernden Druckbelastungen ausgesetzt ist.
Die Ausgestaltung nach Fig. 3 unterscheidet sich von der
Ausgestaltung aus Fig. 2 durch eine abweichende Form vom
Bolzen 5 und Durchbrechung 4. Der Bolzen 5 weist in einem
Teilbereich seiner axialen Erstreckung einen sich konisch
erweiternden Durchmesser auf. Durch diese Ausgestaltung ist
gewährleistet, daß sich der Bolzen 5 bei Druckentlastung des
Plattenkörpers 2 immer wieder selbsttätig innerhalb der
Durchbrechung 4 zentriert. Bei erneuter Druckbeaufschlagung
in Druckbelastungsrichtung 3 werden dadurch Verkantungser
scheinungen verhindert und eine zuverlässige Planlage der
Isolierplatte 1 erreicht. Der konische Teil des Bolzens 5
schließt mit der Symmetrieachse des Bolzens 5 in diesem
Beispiel einen Winkel von 45° ein. Davon abweichende Winkel,
insbesondere spitzere Winkel, sind ebenfalls denkbar.
Bevorzugt weist der zur Anwendung gelangende Bolzen 5 im
Rahmen der vorliegenden Erfindung einen kleinsten Durchmesser
auf, der 0,3 bis 3,0 bevorzugt 0,5 bis 2,0 mal so groß ist,
wie die Dicke der Isolierplatte 1. Durch dieses Verhältnis
ist sichergestellt, daß die Flächenpressung bei Druckbeauf
schlagung des Bolzens 5 keine Werte annimmt, die den Bolzen 5
schädigen könnten und dadurch zu einer vorzeitigen Zerstörung
der Isolierplatte 1 und damit zu einem Ausfall der Werkzeug
maschine führen könnte.
Die erfindungsgemäße Isolierplatte 1 weist gute Gebrauchs
eigenschaften hinsichtlich einer außerordentlich guten
Wärmeisolierung und einer guten Beständigkeit gegen Druck
belastungen auf.
Claims (11)
1. Druckaufnehmende Isolierplatte umfassend einen
formstabilen Plattenkörper aus wärmebeständigem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenkörper (2) in
Druckbelastungsrichtung (3) zumindest eine Durchbrechung
(4) aufweist und daß die Durchbrechung (4) während der
bestimmungsgemäßen Verwendung einen den Druck nahezu
vollständig aufnehmenden Bolzen (5) umfangsseitig
umschließt.
2. Isolierplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Plattenkörper (2) aus Kalzium-Sillikat besteht.
3. Isolierplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (5) aus einem keramischen Werkstoff
besteht.
4. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Durchbrechung (4) den Bolzen (5) mit umfangs
seitigem Abstand umschließt.
5. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Durchbrechung (4) und der Bolzen (5) ein
aneinander angepaßtes Profil aufweisen.
6. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bolzen (5) zylindrisch ausgebildet ist.
7. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Bolzen (5) einen T-förmigen Querschnitt
aufweist.
8. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Durchbrechung (4) in Druckbelastungsrichtung
(3) eine Ausdehnung aufweist, die 0,01 mm bis 0,1 mm
größer ist, als die Ausdehnung des Bolzens (5) in glei
cher Richtung.
9. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Plattenkörper (2) auf den in Druckbelastungs
richtung (3) einander gegenüberliegenden Oberflächen
(2.1, 2.2) jeweils mit einer im Bereich der Durchbrechun
gen (4) ausgesparten, vakuumdichten Folienbeschichtung
(6) aus elastisch nachgiebigem Material versehen ist, daß
der Bolzen (5) in Druckbelastungsrichtung (3) eine
Ausdehnung aufweist, die 0,02 mm bis 0,15 mm größer ist,
als die Ausdehnung der Durchbrechung (4) in gleicher
Richtung und daß der Plattenkörper (2) mit der Folienbe
schichtung (6) eine Gesamtdicke aufweist, die 0,05 mm bis
0,4 mm größer ist, als die Ausdehnung des Bolzens (5) in
gleicher Richtung.
10. Isolierplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Folienbeschichtung (6) aus Glimmer besteht und
daß der Glimmer durch einen Haftvermittler adhäsiv mit
den Oberflächen (2.1, 2.2) des Plattenkörpers (2) ver
bunden ist.
11. Isolierplatte nach Anspruch 1 bis 10, gekennzeichnet
durch die Verwendung in einem Vulkanisierwerkzeug.
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