DE4218822A1 - Vorrichtung zum Auswerfen von Spritzgußteilen aus Spritzgußformen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswerfen von Spritzgußteilen aus Spritzgußformen, indem beim Öffnen einer Spritzgußform bzw. bei geöffneter Spritzgußform in mindestens einer Bohrung der einen Hälfte der Spritzgußform der eine Endabschnitt eines axial verschiebbaren Auswerferstiftes das Spritz­ gußteil außer Eingriff mit der Hälfte der Spritzgußform bringt.

Spritzgußmaschinen weisen im Prinzip eine feststehende und eine auf Holmen verschiebbar geführte Formaufspannplatte für jeweils eine Hälfte einer geteil­ ten Spritzgußform auf, die in Schließstellung das Formnest für die herzustel­ lenden Spritzgußteile begrenzen.

Die verschiebbar geführte Formaufspannplatte weist auf der von der Spritz­ gußform abgewandten Seite die Schließeinheit zum Schließen und Öffnen der Spritzgußform sowie zum Aufbringen des Formzuhaltedruckes und weiterhin eine Vorrichtung zum Auswerfen der Spritzgußteile aus der geöffneten Spritz­ gußform auf.

Die bekannten Vorrichtungen dieser Art bestehen im Prinzip aus einem pneu­ matischen bzw. hydraulischen Arbeitszylinder, dessen Kolbenstange die Funk­ tion des Auswerferstiftes hat.

Auf der von der Spritzgußform abgewandten Seite der feststehenden Formauf­ spannplatte ist das Plastifizier- und Einspritzaggregat angeordnet, das über ei­ nem Durchbruch in der feststehenden Formaufspannplatte in bzw. außer Ein­ griff mit der Angußbohrung der auf ihr aufgespannten Formhälfte der Spritzgußform bringbar ist.

Über diese Angußbohrung wird in die geschlossene Spritzgußform eine ent­ sprechende Menge an plastifizierten thermoplastischen Material zur Herstel­ lung eines Spritzgußteils eingespritzt (Einspritzphase) und der beim Abkühlen des Spritzgußteils eintretende Schwund durch weitere Zufuhr einer entspre­ chenden Menge an plastifiziertem Material kompensiert. Nach Öffnen bzw. be­ reits während des Öffnens der Spritzgußform wird durch entsprechendes Betä­ tigen des Auswerferstiftes eine Kraft auf das in der Formhälfte befindliche Spritzgußteil ausgeübt, damit es außer Eingriff mit ihr gelangt und aus der Spritzgußform entnommen bzw. ausgestoßen werden kann.

Ein optimales Arbeiten des Auswerferstiftes besteht darin, daß er zu Beginn nur kleine Wege zurücklegt, jedoch hohe Drücke auf die Spritzgußteile ausübt so­ bald er sie berührt. Diese Forderungen sind bei den bekannten hydraulischen bzw. pneumatischen Auswerfervorrichtungen auch bei entsprechend hohem Aufwand nur näherungsweise realisierbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs er­ wähnten Art zu schaffen, deren Auswerferstift zu Beginn entsprechend hohe Drücke auf die Spritzgußteile ausübt, so daß ein problemloses Auswerfen der Spritzgußteile aus der Spritzgußform sichergestellt ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf der von der Trennebene abgewandten Seite der einen Hälfte der Spritzgußform der andere Endabschnitt des Auswerferstiftes mit einem Rahmen verbunden ist, der Rah­ men auf zwei Profilen verschiebbar geführt ist, der Schlitz des Rahmens senk­ recht zur Verschieberichtung des Auswerferstiftes verläuft, der Schlitz des Rahmens einen Steuernocken führt und der Steuernocken auf einer angetrie­ benen relativ zum Rahmen ortsfesten Scheibe angeordnet ist.

In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat gemäß einem ersten Prinzip zur Einstellung des Hubes des Auswerferstiftes die Scheibe mindestens eine auf einen Durchmesser angeordnete Reihe von Bohrungen für den Steuer­ nocken.

Gemäß einem zweiten Prinzip führt zur Einstellung des Hubes des Auswerfer­ stiftes die Scheibe eine oszillierende Bewegung um einen vorgegebenen Win­ kelbereich durch, wobei der elektrische Antriebsmotor entsprechend gesteuert wird.

Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels erläu­ tert.

Mit 1 ist die auf Holmen 2 verschiebbar geführte Formaufspannplatte bezeich­ net, mit 3 die auf einem nicht dargestellten Maschinenrahmen angeordnete fest­ stehende Formaufspannplatte.

Auf den einander zugewandten Seiten der Formaufspannplatten sind in an sich bekannter Weise die Formhälften 4 und 5 einer Spritzgußform angeordnet, die in Schließstellung das Formnest für das Spritzgußteil 6 begrenzen. Die festste­ hende Formaufspannplatte 3 weist einen Durchbruch 7 auf, durch den das nicht dargestellte Plastifizier- und Spritzaggregat mit der Angußbohrung 8 der Formhälfte 5 in Eingriff bringbar ist.

Die Schließeinheit ist auf der von der Spritzgußform abgewandten Seite der verschiebbaren Formaufspannplatte angeordnet und der Übersicht halber nicht dargestellt.

Die verschiebbare Formaufspannplatte weist eine Bohrung 9 als Führung für den Auswerferstift 10 auf, der in der gezeigten Stellung in die Formhälfte 4 eintaucht und bereits das Spritzgußteil 6 außer Eingriff mit der Formhälfte 4 ge­ bracht hat.

Die verschiebbare Formaufspannplatte weist auf ihrer von der Spritzgußform abgewandten Seite zusätzlich zwei Führungsprofile 11 und 12 auf, auf denen der Rahmen 13 verschiebbar geführt ist. Der Rahmen weist einen Schlitz 14 auf, der senkrecht zur Achse des Auswerferstiftes 10 verläuft und der den Steuernocken 15 führt.

Der Steuernocken ist auf der Scheibe 16 festgeschraubt, die relativ zum Rah­ men 13 auf einem Flachprofilabschnitt 17 drehbar angeordnet ist.

Dieser Flachprofilabschnitt ist an der Traverse 18 befestigt.

Die Scheibe wird durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben, so daß der Auswerferstift eine definierte axiale Bewegung zum Ausstoßen des Spritz­ gußteils 6 vollführt.

Die Scheibe kann auch nach der Unruhe einer Uhr eine schwingende Drehbe­ wegung ausführen, wobei zur Vorgabe des Drehwinkels aus der Nullage der Elektromotor entsprechend gesteuert wird.

Zu Beginn werden bei kurzen zurückgelegten Wegabschnitt extrem hohe Drücke auf das Spritzgußteil ausgeübt, so daß sichergestellt ist, daß es aus der Spritzgußform ausgestoßen wird.

Claims (3)

1. Vorrichtung zum Auswerfen von Spritzgußteilen aus Spritzgußformen, in­ dem beim Öffnen einer Spritzgußform bzw. bei geöffneter Spritzgußform in mindestens einer Bohrung der einen Hälfte der Spritzgußform der eine Endabschnitt eines axial verschiebbaren Auswerferstiftes das Spritzgußteil außer Eingriff mit der Hälfte der Spritzgußform bringt, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der von der Trennebene abgewandten Seite der einen Hälfte der Spritz­ gußform der andere Endabschnitt des Auswerferstiftes (10) mit einem Rahmen (13) verbunden ist,
der Rahmen auf zwei Profilen verschiebbar geführt ist,
der Schlitz (14) des Rahmens senkrecht zur Verschieberichtung des Aus­ werferstiftes verläuft,
der Schlitz des Rahmens einen Steuernocken führt und der Steuernocken auf einer angetriebenen relativ zum Rahmen ortsfesten Scheibe angeord­ net ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des Hubes des Auswerferstiftes die Scheibe minde­ stens eine auf einen Durchmesser angeordnete Reihe von Bohrungen für den Steuernocken hat.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung des Hubes des Auswerferstiftes die Scheibe eine oszil­ lierende Bewegung um einen vorgegebenen Winkelbereich durchführt und der elektrische Antriebsmotor entsprechend gesteuert ist.