DE4217172C2 - Rückhaltesystem für Insassen eines Kraftfahrzeuges - Google Patents

Rückhaltesystem für Insassen eines Kraftfahrzeuges

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Description

Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem für Insassen eines Kraftfahrzeuges, mit einem dem Insassen in Kombination mit einem Sicherheitsgurt zugeordneten aufblasbaren Gassack (Airbag), welcher bei einem Unfall des Kraftfahrzeuges durch einen Gasgenerator automatisch mit in Abhängigkeit vom Anlegezustand des Gurtes steuerbarem Druck aufgeblasen wird.
Ein entsprechendes Rückhaltesystem ist aus der DE 40 32 757 A1 bekannt. Hier wird der Aufblasdruck eines als Aufprallschutzkissen für einen Kraftfahrzeuginsassen dienenden Gassackes in Abhängigkeit vom Anlegezustand eines Sicherheitsgurtes mittels zweier separat aktivierbarer Gasgeneratoren gesteuert.
Aus der DE 27 45 620 A1 ist es bekannt, den Gasgenerator eines Gassackes zweistufig auszubilden, wobei die erste Stufe im Falle eines Unfalles bei einer relativ geringen Aufprallgeschwindigkeit des Fahrzeuges gezündet wird, während die Zündung der zweiten Stufe erst bei größerer Aufprallgeschwindigkeit erfolgt. Auf diese Weise wird der Gassack bei geringerer Aufprallgeschwindigkeit vergleichsweise schwach und bei größerer Aufprallgeschwindigkeit verstärkt aufgeblasen.
Aus der DE 37 02 825 A1 ist ein weiteres Rückhaltesystem mit Gassack bekannt, wobei der Gasgenerator des Gassackes im Falle eines Unfalles bereits bei relativ geringer Aufprallgeschwindigkeit gezündet wird, falls der jeweilige Insasse den Sicherheitsgurt nicht angelegt hat. Bei angelegten Gurt erfolgt dagegen die Zündung des Gasgenerators erst bei erhöhter Aufprallgeschwindigkeit.
Aus der DE 21 20 043 C3 ist es bekannt, den Gasgenerator mittels einer Heizung auf einer weitgehend konstanten Betriebstemperatur zu halten, so daß der Aufblasdruck des Gassackes einen besonders gut reproduzierbaren Wert hat.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, bei einem Rückhaltesystem der eingangs angegebenen Art in konstruktiv besonders einfacher Weise zu gewährleisten, daß der Gassack bei einem Unfall in unterschiedlicher Weise aufgeblasen wird, je nachdem, ob der jeweilige Insasse den Sicherheitsgurt angelegt hat oder nicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gasgenerator eine bei nicht angelegtem Gurt einschaltende Heizung besitzt.
Die Erfindung beruht auf der allgemeinen Erkenntnis, daß der Gassack nur mit vermindertem Druck aufgeblasen werden sollte, wenn der jeweilige Insasse den Sicherheitsgurt angelegt hat, um die Gefahr leichterer Gesichtsverletzungen, die beim Aufprall des Kopfes des Insassen auf dem Gassack auftreten können, nach Möglichkeit zu vermeiden. Andererseits muß gewährleistet sein, daß der Gassack mit erhöhtem Druck aufgeblasen wird, sollte der Insasse den Gurt nicht angelegt haben; denn in diesem Falle kann nur durch erhöhten Druck eine hinreichende Sicherheit des Insassen gewährleistet werden, und eventuelle leichtere Gesichtsverletzungen müssen in Kauf genommen werden.
Um die je nach Gurtbenutzung unterschiedliche Arbeitsweise des Gassackes bzw. Gasgenerators zu gewährleisten, nutzt die Erfindung die Tatsache, daß der Aufblasdruck des Gassackes deutlich von der Temperatur des Gasgenerators abhängt. Dieser bei bisherigen Gassacksystemen störende Effekt wird nun erfin­ dungsgemäß zur Steuerung des Aufblasdruckes ausgenutzt, indem für den Gasgenerator eine Heizung vorgesehen wird, welche bei angelegtem Gurt ausgeschaltet bleibt und bei nicht angelegtem Gurt einschaltet, so daß im ersteren Fall ein verminderter Aufblasdruck und im zweiten Fall ein erhöhter Aufblasdruck gewährleistet ist.
In konstruktiv zweckmäßiger Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Sicherheitsgurt ein Gurtschloß aufweist, welches mit einem Schalter gekoppelt ist, der bei nicht im Gurtschloß verriegeltem Gurt die Heizung einschaltet bzw. bei im Gurtschloß verriegeltem Gurt die Heizung ausschaltet.
Der genannte Schalter ist zweckmäßigerweise in Reihe zu einem Betriebsschalter des Fahrzeugmotors angeordnet, so daß die Heizung nur bei laufendem Fahrzeugmotor durch den genannten Schalter einschaltbar ist.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, in der eine bevorzugte Ausführungsform dargestellt ist.
Dabei zeigt die einzige Figur einen schematisierten vertikalen Längsschnitt eines Personenkraftwagens mit dem erfindungs­ gemäßen Rückhaltesystem.
Ein einen vorderen Sitz 1 eines Personenkraftwagens 2 einneh­ mender Insasse 3 ist einerseits durch einen Sicherheitsgurt 4 sowie andererseits durch einen Gassack 5 gesichert, welcher bei einem Unfall durch einen Gasgenerator 6 automatisch aufge­ blasen wird. Die entsprechende Steuerung des Gasgenerators 6 erfolgt über einen (nicht dargestellten) Beschleunigungs­ sensor od. dgl., der am Personenkraftwagen 2 angeordnet ist.
Der Gasgenerator 6 besitzt eine elektrische Heizung 7, welche mittels eines Schalters 8 ein- bzw. ausgeschaltet wird, der mit dem Gurtschloß 9 des Sicherheitsgurtes 4 derart gekoppelt ist, daß die Heizung 7 bei nicht im Gurtschloß 9 verriegeltem Gurt 4 eingeschaltet und bei Verriegelung des Gurtes 4 im Gurtschloß 9 ausgeschaltet wird.
Durch die Heizung 7 wird der vom Gasgenerator 6 erzeugbare Aufblasdruck des Gassackes 5 verändert, d. h. bei eingeschalte­ ter Heizung 7 ist der Aufblasdruck erhöht, während bei nicht eingeschalteter Heizung 7 nur ein verminderter Aufblasdruck erreichbar ist.
Auf diese Weise kann gewährleistet werden, daß der Gassack 5 bei angelegtem Gurt 4 bei einem Unfall nur mit vermindertem Druck, wie es erwünscht ist, aufgeblasen wird. Sollte dagegen der Gurt 4 nicht angelegt worden sein, arbeitet der Gassack 5 mit erhöhtem Aufblasdruck, wie es für einen nicht angegurteten Insassen 3 notwendig ist, um dessen Sicherheit hinreichend zu gewährleisten.
Der Schalter 8 kann elektrisch in Reihe mit einem Betriebs­ schalter 10 (Zündschloß) angeordnet sein, durch den der Motor des Fahrzeuges ein- bzw. ausgeschaltet wird. Damit ist gewähr­ leistet, daß die Heizung 7 bei entsprechender Schaltstellung des Schalters 8 nur bei eingeschaltetem Fahrzeugmotor bzw. eingeschalteter Zündung des Motors wirksam werden kann.

Claims (3)

1. Rückhaltesystem für Insassen eines Kraftfahrzeuges, mit einem dem Insassen in Kombination mit einem Sicherheits­ gurt zugeordneten aufblasbaren Gassack (Airbag), welcher bei einem Unfall des Kraftfahrzeuges durch einen Gasgenerator automatisch mit, in Abhängigkeit vom Anlegezustand des Gurtes, steuerbarem Druck aufgeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator (6) eine sich nur bei nicht angelegtem Gurt (4) einschaltende Heizung (7) besitzt.
2. Rückhaltesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherheitsgurt (4) ein Gurtschloß (9) mit gekoppeltem Schalter (8) besitzt, welcher bei nicht im Gurtschloß (9) verriegeltem Gurt (4) die Heizung einschaltet und bei im Gurtschloß (9) verriegeltem Gurt (4) die Heizung ausschaltet.
3. Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Heizung (7) angeordnet ist und der Schalter (8) in Reihe zu einem den Fahrzeugmotor betriebs­ bereit oder stillsetzenden Betriebsschalter (10) liegt, so daß die Heizung (7) nur bei betriebsbereitem Fahrzeugmotor einschaltbar ist.
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