DE4217148C2 - Beschickungsverfahren und -vorrichtung für eine Laserschneidanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Beschickungsverfahren und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens für eine Laser­ schneidanlage zum Schneiden großer Bleche zu Formteilen im bedienerlosen Betrieb.

Es ist bekannt, Laserschneidanlagen mit Wechseltischen auszurüsten, deren Tischflächen durch Lamellen gebildet werden, auf denen das Schneidgut aufliegt. Diese Wechsel­ tische stehen auf einem Fahrgestell, das sie unter ein den Laserkopf tragendes Portal fährt (OS 33 31 905, OS 38 03 918, OS 37 43 461).

Weiterhin ist es bekannt, Blechstapel mit Hilfe eines Saughebezeuges zu entstapeln. Dazu wird ein Saugheber von oben auf den Blechstapel gesetzt, das oberste Blech angesaugt und vom Saughebezeug an einen vorgesehenen Ablageort, z. B. einem Wechseltisch transportiert (OS 31 36 544).

Es ist auch bekannt, Waren und Güter auf Paletten zu setzen und diese in Vorratsregeale ein- und auszulagern. Dazu gibt es Vorrichtungen zum Stapeln von Paletten (OS 32 37 346), zum Tauschen von leeren Paletten gegen volle über eine Zwischenstation (OS 30 27 888) und zum Greifen von genormten Kästen durch Greifer im Regal und zur Entnahme der Kästen, wobei die Greifer neben den Kästen in das Regal geschoben werden (OS 33 22 040).

Jeder Teil des Standes der Technik steht für sich allein. Die zu schneidenden Blechtafeln werden einzeln auf den Tisch gelegt, wobei beim Wechseltisch die Entsorgung und Beschickung während des Schneidvorganges erfolgt, danach aber das Hebezeug ruht. Bei einer Verwendung von Paletten sind zwei Hebezeuge erforderlich, wobei das eine den Saug­ heber und das andere die Paletten bewegt. Dabei werden die Paletten von unten gegriffen, da der Saugheber ein Greifen von oben erschwert und die Paletten wegen ihrer Größe und entsprechend ihrer Konstruktion mehrfach unterstützt werden müssen.

Der in Anspruch 1 und 2 dargestellten Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Beschickungsverfahren und eine Be­ schickungsvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens für eine Laserschneidanlage zu finden, bei denen das Abstapeln eines Blechstapels, das Beschicken von Paletten und der Transport mit einem Greifer während der Schneidarbeiten der Laserschneidanlage erfolgt.

Die mit dieser Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin daß ein kontinuierliches Arbeiten im bedienerlosen Schicht­ system während des Arbeitens der Laserschneidanlagen vorbe­ reitet und anschließend durchgeführt werden kann, wobei eine Einsparung von Hebezeugen erfolgt. Das wird insbesondere durch das Greifen des Saughebers wie auch der Paletten von oben durch den gleichen Greifer und durch die Ausgestaltung der Paletten zu einer tragfähigen, den Laserschneidbedingungen angepaßten Konstruktion erreicht.

Eine vorteilhafte Ausführung der Greiferarme und des Saug­ hebers ist in den Ansprüchen 3 bis 5 enthalten. Die vor­ teilhafte Konstruktion der Paletten gibt Anspruch 6 an.

Die vorteilhafte Ausgestaltung des Wechseltisches in Bezug auf diese Paletten enthalten die Ansprüche 7-9.

Die Erfindung soll nachstehend an Hand eines Ausführungs­ beispiels näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine schematische Seitenansicht einer Beschickungs­ vorrichtung.

Auf den Flanken eines Stapelregals 1 läuft durch Trag­ säulen 2 geführt eine Hubeinrichtung 3 auf Rollen 4 in vertikaler Richtung. Die Hubeinrichtung 3 besteht aus einem Hubteil 5, einem Greifer 6 und Greiferarmen 7, die eine Palette 8 tragen. Der Greifer 6 läuft auf Rollen 9 im Hubteil 5 in horizontaler Richtung auf das Stapelregal 1 zu. Dabei fahren die Greiferarme 7 in das Stapelregal 1 ein. Im Stapelregal 1 sind weitere Paletten 8 abgestapelt.

Ein Saugheber 10 befindet sich im unteren Teil des Stapel­ regals 1 unterhalb der Paletten 8. Unter dem Saugheber 10 befindet sich im Stapelregal 1 ein Blechstapel 11 auf einer Transportpalette 12. Neben dem Stapelregal 1 be­ findet sich unter dem ausgefahrenen Greifer 6 und tiefer­ stehend als die Transportpalette 12 ein Wechseltisch 13, der aus einem die Paletten 8 aufnehmenden Rahmen 14 be­ steht, der auf Schienen 15 läuft.

Während der Schneidarbeiten der Laserschneidanlage steht der eine mit einer Blechplatte bestückte Palette 8 tra­ gende Wechseltisch 13 in Warteposition. Die Greiferarme 7 der Hubeinrichtung 3 werden zum in einer Halteposition befindlichen Saugheber 10 geführt, greifen diesen und senken ihn auf den Blechstapel 11 ab. Dort wird ein Blech angesaugt und der Saugheber 10 mit dem Blech von der Hubeinrichtung 3 in seine Halteposition zurückge­ führt. Die Greiferarme 7 der Hubeinrichtung 3 greifen nunmehr im Stapelregal 1 eine leere Palette 8 und bringen diese unter das schwebende Blech und heben sie an, bis das Blech auf der Palette 8 aufliegt. Nach Lösen des Bleches vom Saugheber 10 wird die nun bestückte Palette 8 auf ihren Platz im Stapelregal 1 zurückgebracht. Diese Vorgänge laufen in dieser Reihenfolge so lange, bis alle Paletten 8 bestückt sind, oder der Blechstapel 11 abgestapelt ist. Bei einem Tischwechsel der Laserschneidanlage wird der Abstapelvorgang nach Ablegen der zuletzt bestückten Palette 8 unterbrochen.

Die mit Schneidgut versehene Palette 8 wird aus dem Rahmen 14 des Wechseltisches 13 gehoben und in das Stapelregal 1 eingeschoben. Eine andere bereits bestückte Palette 8 wird nun aus dem Stapelregal 1 herausgenommen und in den Rahmen 14 des Wechseltisches 13 eingelegt, damit dieser für den nächsten Tischwechsel bereit ist. Dann wird der oben be­ schriebene Abstapelvorgang wieder aufgenommen.

Bezugszeichenliste

1

Stapelregal

2

Tragsäule

3

Hubeinrichtung

4

Rolle

5

Hubteil

6

Greifer

7

Greiferarm

8

Palette

9

Rolle

10

Saugheber

11

Blechstapel

12

Transportpalette

13

Wechseltisch

14

Rahmen

15

Schiene

Claims (9)

1. Beschickungsverfahren für eine Laserschneidanlage zum Schneiden von Formteilen aus Blechen auf Wechseltischen, bei dem während der Schneidarbeiten der Laserschneidan­ lage die Bleche von einem Vorratsstapel mit einem Saug­ hebezeug einzeln abgestapelt und auf Paletten abgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Greifer (6)

• - in einem ersten Arbeitsgang den Saugheber (10) von oben mit seinen Greiferarmen (7) greift, aus einer Arretierung löst, auf den Blechstapel (11) absenkt, zusammen mit einem erfaßten Blech zurück in die Arretierung bringt und sich vom Saugheber (10) löst,
• - in einem zweiten Arbeitsgang vor ein Stapelregal (1) fährt, diesem eine leere Palette (8) durch Einschieben der Greiferarme (7) in das Regalfach über dem Palet­ tenrahmen durch Greifen von oben entnimmt, diese unter den Saugheber (10) bringt, bis an das schwe­ bende Blech anhebt, so daß dieses problemlos durch Aufheben des Vakuums in den Saugern darauf abgelegt wird, die nunmehr beschickte Palette (8) zurück ins Stapelregal (1) bringt und dort ablegt,
• - diese Arbeitsgänge hintereinander wiederholt, bis alle Paletten belegt sind bzw. der Blechstapel (11) abgestapelt ist, diese Arbeit aber unterbricht, wenn die Schneidarbeiten der Laserschneidanlage beendet sind und ein Wechseln der Wechseltische (13) erfolgt, wobei eine in einem Fahrgestell gelagerte Palette (8) mit zugeschnittenen Teilen aus der Laseranlage heraus­ fährt und ein anderes bisher in Bereitschaft stehen­ des, eine beschickte Palette (8) tragendes Fahrge­ stell in die Laserschneidanlage einfährt,
• - in einem dritten Arbeitsgang die aus der Laserschneid­ anlage herausgefahrene Palette (8) von oben greift, sie in ein leeres Fach des Stapelregals (1) bringt und ab­ legt,
• - in einem vierten Arbeitsgang eine beschickte Palette (8) von oben greifend aus dem Stapelregeal (1) ent­ nimmt, diese in das Fahrgestell auf den freigewordenen Platz einlegt und damit für den nächsten Arbeitsgang bereitstellt,
• - nunmehr die Arbeiten im ersten und zweiten Arbeitsgang wieder aufnimmt, wenn der Blechstapel (11) noch nicht vereinzelt ist.

2. Beschickungsvorrichtung für eine Laserschneidanlage zur Durchführung des Beschickungsverfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem in mehrere Po­ sitionen sowohl vertikal wie horizontal fahrbaren Greifer (6) mit zwei in Fächer eines Stapelregals (1) einfahr­ baren, einen festen Abstand entsprechend der Längenaus­ dehnung eines rechteckigen Palettenrahmens habenden und von oben greifenden Greiferarmen (7) aus einem über einem Blechabstapelplatz arretiert angebrachten, nicht selbst­ beweglichen Saugheber (10) von Palettenlänge, aus einer Vielzahl gleichgestalteter Paletten (8), einem Stapel­ regal (1) für die Paletten und aus als Wechseltisch (13) wirkenden, jeweils eine Palette (8) aufnehmenden Fahrge­ stellen besteht.

3. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greiferarme (7) des Greifers (6) an ihrer Unterseite Klinken tragen, die in an der Oberseite der Querstäbe der Kurzseiten der Palettenrahmen und in die Oberseite der Aufhängung des Saughebers (10) ange­ brachten Langlöcher einbringbar und durch Verschieben des Greifers (6) verklinkbar sind.

4. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Aufhängung des Saughebers (10) Freiraum für die Greiferarme (7) gebend abgekröpft ist.

5. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klinken ausfahrbar im Greiferarm (7) gelagert sind.

6. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den rechteckigen Rahmen der Pa­ letten (8) an den die Langlöcher tragenden Kurzseiten in Längsrichtung der Paletten (8) Stützlamellen ange­ bracht sind.

7. Beschickungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Paletten (8) in ein Fahrgestell die Platte eines Wechseltisches (13) bildend von ihrem Rahmen getragen einlegbar sind.

8. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechseltische (13) der Laser­ schneidanlage aus zwei auf Schienen (15) laufenden Fahr­ gestellen bestehen, in die die Paletten auswechselbar positioniert außerhalb der Laserschneidanlage einlegbar sind, und daß die Fahrgestelle mittels Weichen am Aus­ wechselplatz übereinander stehen.

9. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 8, da­ durch gekennzeichnet, daß für jeden Wechseltisch (13) eigene Laufschienen (15) bestehen.