DE4216695A1

DE4216695A1 - Fahrzeugreifen mit Verstärkungseinlagen

Info

Publication number: DE4216695A1
Application number: DE4216695A
Authority: DE
Inventors: Robert Berthold Nau; Bernd Dr Loewenhaupt
Original assignee: SP Reifenwerke GmbH
Current assignee: SP Reifenwerke GmbH
Priority date: 1992-05-20
Filing date: 1992-05-20
Publication date: 1993-12-02
Also published as: DE69303665D1; EP0571204A1; DE69303665T2; EP0571204B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen mit Verstär kungslagen in Form von im wesentlichen in Reifenumfangs richtung verlaufenden Streifen, die zwischen einem sich von der inneren Reifenschulter zur äußeren Reifenschulter er streckenden Gürtel und der Lauffläche des Reifens sich zu mindest zum Teil schindelförmig überlappend, insbesondere in Form von Windungen, angeordnet sind, wobei die aus einander überlappenden Streifen bestehenden Verstärkungslagen im Be reich der inneren und der äußeren Reifenschulter angeordnet sind.

Ein derartiger Fahrzeugluftreifen ist beispielsweise aus der EP-PS 0 258 822 bekannt. Dort sind die Streifen sowohl im Be reich der inneren, als auch im Bereich der äußeren Reifen schulter schindelförmig überlappend angeordnet, wodurch die von den Streifen gebildete Schicht in den beiden Seitenbe reichen des Reifens im Gegensatz zur Reifenmitte verstärkt ausgebildet ist. Hierdurch werden die Schnellaufeigenschaf ten des Reifens verbessert. Problematisch ist hierbei je doch, daß der gegenüber der Reifenmitte erhöhte Material einsatz im Bereich der beiden Reifenschultern die Flat-Spot- Neigung des Reifens in ungünstiger Weise erhöht.

Aus der DE 39 17 735 A1 ist es allgemein bekannt, bei einem Fahrzeugluftreifen in den Schulterbereichen Bandagenstreifen aus einem anderen Material als das für im mittleren Bereich vorgesehene Bandagenstreifen verwendete Material vorzusehen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Fahrzeug luftreifen der eingangs genannten Gattung in der Schnellauf leistung, im Flat-Spot-Verhalten und im Abriebsverhalten zu verbessern und gleichzeitig kostengünstiger herzustellen.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen den beiden schulternahen Verstärkungslagen eine wei tere, mittlere Verstärkungslage konventioneller Art vorgese hen ist und daß die Streifen der schulternahen Verstärkungs lagen und die mittlere Verstärkungslage eine Materialkombina tion von einem aus Polyaramid und Polyamid bestehenden Hy bridmaterial und Polyamid umfassen.

Durch das Vorsehen einer derartigen Materialkombination zwi schen den schulternahen Jointless-Band-Verstärkungslagen und der mittleren konventionellen Verstärkungslage, wobei diese aus einem anderen Material besteht als die schulternahen Ver stärkungslagen, werden im Reifen Bereiche unterschiedlicher Belastung berücksichtigt. Dadurch kann die Schnellauflei stung gezielt beeinflußt werden, da die höher belastete Rei fenschulter mit höherwertigem Material und als Jointless- Band ausgelegt ist. Der Reifen nach der Erfindung ist außer dem kostengünstiger zu fertigen als bei der Verwendung nur eines Materials, z. B. eines Hybridmaterials.

Weiterhin kann durch die Material- und Wickelkombination nach der Erfindung Einfluß auf die Reifendehnung bei höheren Geschwindigkeiten genommen und damit eine Verbesserung des Aquaplaningverhaltens erzielt werden, wobei die Reifenmitte im dynamischen Zustand mehr wächst als die Schulter. Durch eine geeignete Materialkombination des Materials der mittle ren Verstärkungslage und des Materials der schulternahen Ver stärkungslagen, insbesondere durch die Materialkombination gemäß Anspruch 2, kann das Wachstum in der Reifenmitte so eingestellt werden, daß trotz verbesserter Aquaplaningeigen schaft der Mittenabrieb reduziert wird, wobei durch die Wahl der geeigneten Materialkombination das Flat-Spot-Verhalten verbessert wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den verbleibenden Ansprüchen angegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Fahrzeugluft reifen nach der Erfindung und

Fig. 2 eine auf einer Aufbautrommel aufgebrachte Verstärkungslagen-Anordnung des Reifens nach Fig. 1.

In Fig. 1 ist im Querschnitt der Umriß eines Fahrzeugluft reifens dargestellt, dessen Körper bekannterweise aus zwei gegenüberliegenden Seitenwangen 1, 2 und einem dazwischenlie genden Laufflächenbereich 3 vorzugsweise aus Gummi besteht. Der Reifenkörper ist weiterhin durch eine nicht dargestellte Karkasse verstärkt, welche sich vom inneren Wulst 4 bis zum äußeren Wulst 5 erstreckt und dort verankert ist.

Der Laufflächenbereich 3 besteht aus einem das Reifenprofil aufweisenden Laufstreifen 6 aus Gummi und einem unterhalb des Laufstreifens 6 angeordneten, zweilagigen und in Rei fenumfangsrichtung zugfesten Gürtel 7, der sich über die ge samte Breite der Lauffläche 8 und im wesentlichen parallel hierzu erstreckt.

Zwischen der Lauffläche 8 und dem Gürtel 7 und weitgehend pa rallel hierzu ist weiterhin eine Verstärkungslagen-Anordnung 9 vorgesehen, die den Gürtel 7 vollständig überdeckt.

Die Verstärkungslagen-Anordnung 9 besteht dabei aus einer er sten schulternahen Verstärkungslage 91, einer zweiten schul ternahen Verstärkungslage 92 im Bereich der anderen Reifen schulter sowie einer mittleren Verstärkungslage 93. Die mitt lere Verstärkungslage 93 besteht dabei aus einem anderen Ma terial als die schulternahen Verstärkungslagen 91, 92.

Insbesondere die schulternahen Verstärkungslagen 91, 92 be stehen jeweils aus einem einzelnen, nebeneinanderliegende Fäden aufweisenden Band, welches schraubenförmig derart ge wickelt wird, daß sich die benachbarten Streifen 10, 10′ überlappen. Vorzugsweise wird das Band der im Bereich der in neren Reifenschulter 11 gelegenen Verstärkungslage 91 begin nend im Übergangsbereich vom Laufstreifen 6 in die innere Seitenwange 1 im wesentlichen in Reifenumfangsrichtung bis an den Rand der mittleren Verstärkungslage gewickelt. Die äu ßere Verstärkungslage 92 wird beginnend am anderen Rand der mittleren Verstärkungslage im wesentlichen in Reifenumfangs richtung schraubenförmig bis hin zur äußeren Reifenschulter 12, d. h. bis zum Überlappungsbereich des Laufstreifens 6 in die äußere Seitenwange 2 gewickelt.

Anstatt in den schulternahen Verstärkungslagen jeweils ein einzelnes, schraubenförmig aufgewickeltes Band zu verwenden, ist es ebenso möglich, jeweils voneinander getrennte Strei fen 10 zu verwenden, die in Reifenumfangsrichtung angeordnet werden, wobei sie derart seitlich versetzt nebeneinander ge legen sind, daß sich die gewünschte Überlappung ergibt.

Die Breite der schulternahen Verstärkungslagen beträgt je weils etwa ein Viertel bis ein Drittel der Laufstreifenbrei te, während die Breite der mittleren Verstärkungslage etwa ein Drittel bis einhalb der Laufstreifenbreite beträgt. Die mittlere Verstärkungslage 93 besteht dabei aus einer konven tionell in der Reifenmitte aufgelegten Bandage.

Die beiden äußeren, schulternahen Verstärkungslagen 91, 92 bestehen aus einem ersten Material A, während die mittlere Verstärkungslage 93 aus einem zweiten Material B besteht. Die Materialkombination besteht aus einem Hybridkord, wel cher wiederum Polyaramid und Polyamid umfaßt, und Polyamid.

Dabei kann die höher belastete Reifenschulter auch mit höher wertigem Material größerer Festigkeit gewickelt werden.

Zur Herstellung einer derartigen Verstärkungslagen-Anordnung kann eine mit zwei Wickelköpfen versehene Wickelvorrichtung vorgesehen sein, die mit Bändern zur Wickelung der Schultern bestückt sind.

Claims

1. Fahrzeugluftreifen mit Verstärkungslagen in Form von im wesentlichen in Reifenumfangsrichtung verlaufenden Strei fen, die zwischen einem sich von der inneren Reifen schulter zur äußeren Reifenschulter erstreckenden Gürtel und der Lauffläche des Reifens sich zumindest zum Teil schindelförmig überlappend, insbesondere in Form von Win dungen, angeordnet sind, wobei die aus einander überlap penden Streifen bestehenden Verstärkungslagen im Bereich der inneren und der äußeren Reifenschulter angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den beiden schulternahen Verstärkungslagen (91, 92) eine weitere, mittlere Verstärkungslage (93) kon ventioneller Art vorgesehen ist, und
daß die Streifen (10, 10′) der schulternahen Verstärkungs lagen (91, 92) und die mittlere Verstärkungslage (93) eine Materialkombination von einem aus Polyaramid und Po lyamid bestehenden Hybridmaterial und Polyamid umfassen.

2. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schulternahen Verstärkungslagen (91, 92) das aus Polyaramid und Polyamid bestehendes Hybridmaterial aufwei sen, während die mittlere Verstärkungslage (93) Polyamid aufweist.

3. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schulternahen Verstärkungslagen (91, 92) eine hö here Festigkeit aufweisen als die mittlere Verstärkungsla ge (93).

4. Fahrzeugluftreifen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die innere schulternahe Verstärkungslage (91) eine andere Festigkeit aufweist als die äußere schulternahe Verstärkungslage (92).