DE4215733A1

DE4215733A1 - Integriertes Holzaufnahmemeßgerät

Info

Publication number: DE4215733A1
Application number: DE19924215733
Authority: DE
Inventors: Dietrich Gerhard Ellsaeser
Original assignee: Individual
Current assignee: ELLSAESSER, DIETRICH GERHARD, 79112 FREIBURG, DE
Priority date: 1992-05-13
Filing date: 1992-05-13
Publication date: 1993-11-18

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einem Durchmesseraufnahmegerät, insbesondere mit einem Holzaufnahmemeßgerät für die Holzernte gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

In der Holzernte sind in der Regel zur Durchmesserermittlung Forstmeßkluppen, ähnlicher Art wie die im Maschinenbau ge bräuchlichen Meßschieber eingesetzt, nur größer in den Ausmaßen und in der Toleranz. Die Durchmessererfassung kann rein visuell oder elektronisch erfolgen.

Bei diesen heute gebräuchlichen Geräten beschränkt sich die durch den Meßsensor bewirkte Datenaufnahme auf den Durchmesser des gemessenen Baumes.

Aus der EP 0 286 820 A1 sowie aus der DE 38 21 764 A1 sind elektronische Forstkluppen bekannt, die zwar den Durchmesser erfassen, weitere Daten wie die Baumlänge müssen aber meist ma nuell vor oder nach der Durchmesseraufnahme mittels einer Ta statur eingegeben werden. Der Längenwert ist dann aber nicht zur Sorteneinteilung zu verwenden.

Die Entscheidung über die Sorteneinteilung des gemessenen Stammstückes muß bei diesen Systemen vor der Durchmesseraufnah me erfolgen. Diese Forstmeßkluppen können somit keine Entschei dungshilfe bei der Stammeinteilung geben und so dazu beitragen, die Sorteneinteilung zu optimieren.

Nachteilig bei diesen Geräten ist also die Tatsache, daß sämt liche Werte außer dem Durchmesser, soweit sie überhaupt vorge sehen sind, von Hand mittels einer Tastatur eingegeben werden müssen. Dazu muß der Meßvorgang unterbrochen werden, da nicht Tastatur und Meßschieber gleichzeitig betätigt werden können. Diese Meßgeräte können nur passiv Meßdaten empfangen bzw. an zeigen, nicht aber baumartenbezogene Sorteneinteilungsvorschlä ge machen. Sie erweisen sich daher nur bedingt tauglich für die Liegendholzaufnahme und Sorteneinteilung während der Stammauf nahme.

Weiter nachteilig erweist sich die Tatsache, daß die Baumlänge und Baumnummer fehlerträchtig von Hand eingegeben werden müs sen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Holzaufnahmemeß gerät der eingangs erwähnten Art für die Holzernte zu schaffen, das in der Lage ist, während des motormanuellen Aufarbeitens der Bäume Daten zu erfassen und dem Waldarbeiter Entscheidungs hilfe bei der Sorteneinteilung zu geben.

Des weiteren sollten händische Eingaben von Baumdaten in eine Tastatur wegen ihrer Fehlerträchtigkeit und Zeitaufwendigkeit weitestgehend ausgeschlossen werden.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß in das Durch messerabtastgerät zugleich die zur Sorteneinteilung notwendigen weiteren Meßsensoren integriert werden. Dafür ist vor allem die Integration der Längenmessung in das Meßgerät notwendig.

Ein weiterer Schritt ist die Integration des Barcodelesegerätes zur Aufnahme der Baumnummer, Besitzercode und Baumart.

Entscheidend ist jedoch, daß durch die Integration der Längen messung die Möglichkeit geschaffen wird, beim motormanuellen Aufarbeiten eines Baumes gleichzeitig und fortlaufend die Länge zu messen und diese Information an jedem Stammabschnitt zur Verfügung zu haben und mit den Durchmesserwerten jederzeit kom binieren zu können.

Nach einer Weiterbildung der Erfindung lassen sich dann aus diesen Eingangsdaten durch Hinterlegen baumartbezogener Daten in einem Programm die Empfehlungen für die Sortenbildung bei der jeweiligen Baumart generieren.

Dazu sind ist als weiterer wichtiger Eingangswert für die Qua lität die Ästigkeit des Schaftes im jeweiligen Schaftabschnitt entscheidend.

Für dieses Qualitätsmerkmal ist in der Erfindung ein akusti scher Sensor vorgesehen, der anhand der Geräuschemission der Motorsäge den Wert für die Ästigkeit selektiert und durch die permanente Längeninformation dem Stammabschnitt zuordnen kann. Die Erkennung der Ästigkeit wird durch die Indentifikation der typische Veränderung des Motorgeräusches beim Eintauchen und Austauchen des Sägeschwertes in den Ast während des Ästungs schnittes erreicht. Dieser Vorgang bewirkt einen so typischen Frequenz- und Pegelverlauf, daß er auch von einem zufälligen Hochdrehen der Maschine oder einem Trennschnitt leicht unter scheidbar ist.

Zeckmäßigerweise wird das Meßgerät von der Person, die den Baum aufarbeitet und dabei die Sorteneinteilung vornimmt, am Körper getragen, um so beide Hände zum Führen der Motorsäge frei zu haben. Das Bandmaß wird dabei selbständig ausgezogen.

Dazu kann das Gerät die konventionelle Form eines Meßschiebers haben, oder als sog. Y-Meßgreifer ausgebildet sein.

Die in der Abbildung gezeigte Ausführung ist in der Y-Form aus gebildet, da sie für die Einhandbedienung konstruiert ist. Die der Erfindung zugrundeliegende Konstruktion sieht eine verglei chende Meßwertaufnahme vor, d. h. während der Durchmessererfas sung werden permanent Meßwerte aufgenommen und verglichen. Dem kleinsten Meßwert wird Gültigkeit zugeschrieben, da angenommen wird, daß das Meßgerät sich im Moment der Aufnahme dieses Meß wertes senkrecht zur Stammachse befunden hat.

Zu Beginn der Aufarbeitung eines Stammes nimmt der Waldarbeiter die Barcodemarkierung am Stammfuß mit dem eingebauten oder an geschlossenen Barcodescanner auf.

Die Barcodemarkierung kann schon Aussagen bezüglich Baumart, Nadel- oder Laubholz usw. beinhalten. Dazu können dann unter schiedliche Markierungsplättchen, - zur visuellen Unterschei dung denkbar z. B. blaue für Laubholz und grüne für Nadelholz - aufgebracht werden.

Aus dem Meßgerät wird ein elektronisches Längenbandmaß ausgezo gen, das, am Stammfuß fixiert fortlaufend über die Länge des aufgearbeiteten Stammabschnittes informiert. Der Waldarbeiter sieht die Informationen über die Länge, Durchmesser und Quali tät des Stammes während der Aufarbeitung und kann Sortentrenn schnitte so optimiert durchführen. Durch die Integration der verschiedenen Meßaufnehmer und Sensoren ist es möglich, Längen- und Durchmessererfassung mit einer Hand simultan durchzuführen.

Erfindungsgemäß ist ein Multifunktionsgriff (1) vorgesehen, der durch Druck auf die Öffnungstaste (2) die Meßschnäbel (3, 4, 5) öffnet.

Hinter der Abdeckplatte befindet sich der Barcodescanner (6). Im Multifunktionsgriff (7) steckt der Accu zum Rückspulmotor des Längenbandmaßes (8). Mit der Spitze (9) wird das Bandmaß am Stammfuß eingehängt.

Der Akustiksensor (11) selektiert die Ästigkeit aus der Geräu schemission der Motorsäge und ordnet die Ästigkeit dem jeweili gen Stammabschnitt zu.

Das Display (10) zeigt die Länge an und kann aufgrund der ge speicherten Informationen bezüglich Baumart, Durchmesserwerten und der Qualitätsmerkmale, die im Programm verarbeitetet wer den, die Empfehlung zur optimalen Sorteneinteilung sichtbar ma chen.

Das der Erfindung zugrundeliegende Meßgerät zeichnet sich durch die im folgenden beschriebene Arbeitsweise aus:
Bei der Stammholzaufarbeitung richtet der Waldarbeiter das Ge rät auf die Barcodestammarkierung und scannt die Baumnummer ins Meßgerät ein. Dadurch können wichtige Parameter wie Baumart usw., und vor allem die Baumnummer dem Meßprogramm mitgeteilt werden.

Darauf zieht der Waldarbeiter das Meßband aus dem Meßgerät und hängt es mit der Spitze (9) am Stammfuß ein.

Bei der nun folgenden motormanuellen Entastung selektiert der Akustiksensor die Ästigkeit am für das Meßprogramm jeweils durch den Meßbandauszug erkennbaren Stammabschnitt.

Verschiedene Durchmesserabtastungen während des Aufarbeitens können gespeichert werden. Folgt der Waldarbeiter nach der Ent astung dem Sortenaufteilungsprogramm, kann er das Maßband zu rückfahren. Bei der Kuppungsstelle und dann bis zum Trenn schnitt wird es dann selbständig stehen bleiben.

Das integrierte Meßgerät erfüllt die Aufgabe der Speicherung der Holzmeßwerte mit gleichzeitiger Optimierung der Sortier funktion.

Dies hat den großen Vorteil, daß das integrierte Meßgerät gleichzeitig den EST - Lohn (Einheitsortentariflohn) für den Waldarbeiter angeben kann. So entfallen langwierige Umrechnun gen und Verzögerungen bei der Verlohnung.

Zeichnung Beschreibung der Zeichnung

1

Multifunktionsgriff

2

Öffnungstaste

3

Meßschnabel

4

Meßschnabel

5

Meßschnabel

6

Barcodescanner

7

Akku

8

Längenbandmaß

9

Spitze

10

Display

11

Akustiksensor

Claims

1. Dickenaufnahmegerät, insbesondere Holzaufnahmegerät mit re lativ zueinander verstellbaren Meßschnäbeln zwischen denen ein zu vermessendes Stammstück oder dgl. Meßgut einspannbar ist, wobei die Relativposition der Meßschnäbel mittels eines Winkel dekoders, Inkrementalsensors oder dgl. Durchmessersensor elek tronisch erfaßbar ist und der zur Ausgabe des ermittelten Meß wertes mit einem Display oder dgl. Meßwertausgabe elektrisch verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenaufnahme gerät eine Datenverarbeitungseinheit sowie einen permanent mes senden Längensensor aufweist und daß der Längensensor die Da tenverarbeitungseinheit sowie der Durchmesseraufnahmesensor in Steuerverbindung stehen.

2. Holzaufnahmemeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das Gerät einen Akustiksensor aufweist, der aus der Modulation der Motorsägengeräuschemission das Maß der Ästigkeit selektieren kann und in der Lage ist, diese Werte in Bezug zu der laufend mitgemessenen Höhe am Stamm zu setzen.

3. Holzaufnahmemeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das System mit einer Datenverarbeitungseinheit ausge rüstete ist, die aus der gemessenen Holzmenge und der Sortenzu sammensetzung den EST Lohn (Einheits-Sortentarif) berechnet und ausgibt.

4. Holzaufnahmemeßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß das System mit einem Datenverarbeitungsgerät ausgerü stete ist, das in Verbindung mit dem residenten Meßprogramm und den von den Sensoren übermittelten Werten Sortierempfehlungen ausgeben kann.