DE4214001C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ver- und Entsorgen eines Flyers mit Leerhülsen bzw. von Vollspulen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ver- und Entsorgen eines Flyers, bei dem die gesamten Vollspulen von einer absenkbaren Spulenbank durch eine Spulenwechseleinrichtung an eine Transport­ einrichtung und Leerhülsen von der Transporteinrichtung an die absenkbare Spulenbank übergeben werden sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Nach DE 37 02 265 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Abziehen von Garnkörpern und zum Austausch gegen leere Hülsen bei einer Vorspinnmaschine bekannt, bei dem die Garnkörper in eine Position außerhalb der Flügel abgesenkt und auf die zick-zack-förmig angeordneten Stifte eines Förderers auf­ gesetzt werden, der Förderer dann über eine gewisse Strecke be­ wegt wird, und die zuvor auf dem Förderer abgesetzten leeren Hül­ sen abgezogen und auf den abgesenkten Garnkörperwagen befördert werden, welcher dann in seine Arbeitsposition angehoben wird. Dabei werden die abgesenkten Garnkörper aus ihrer Position schräg ausgerichtet angehoben, wieder vertikal ausgerichtet und dann auf dem Förderer abgesetzt. Die leeren Hülsen werden vom Förderer an­ gehoben, schräg ausgerichtet auf den Garnkörperwagen abgesenkt und dann wieder mit der Rotationsachse der Garnkörperrotoren fluchtend ausgerichtet. Die Greifvorrichtung für die Garnkörper und die leeren Hülsen weist einen Wagen auf, der entlang der Vor­ derseite der Maschine beweglich ist.

Auf dem Wagen ist eine Vorrichtung vorgesehen, die die schräg plazierten Garnkörper schräg ergreift, sie in eine vertikale Position ausrichtet und auf dem Förderer absetzt, anschließend die leeren Hülsen von dem Förderer ergreift und sie auf dem abgesenkten geneigten Garnkörperwagen absetzt. Der Förderer befindet sich im wesentlichen auf der Ebene einer Fußplatte der Maschine in der Nähe des abgesenkten Garnkörperwagens. Nachteilig hierbei ist es, daß der Bedienbereich vor dem Flyer durch den dort angeordneten Förderer eingeschränkt wird. Außerdem entsteht beim segmentweisen Spulenwechsel durch die Summierung der Austauschzyklusdauer eine lange Stillstandszeit des Flyers.

Die DE 39 36 518 A1 beschreibt eine Vorspinnmaschine mit einer die Flyerflügel tragenden, an einem Maschinenrahmen angeordneten Flügelbank, der eine Spulenbank zugeordnet ist, die vertikal und horizontal verschiebbar am Maschinenrahmen gelagert ist. Eine Transporteinrichtung erstreckt sich parallel zur Spulenbank und dient zum Zu- und Abführen von leeren Hülsen bzw. von vollen Spulen. Die Spulenbank ist unter die Transporteinrichtung schiebbar und die Transporteinrichtung befindet sich in gleicher Höhe wie die Flügelbank.

Die hier beschriebene Konstruktion ist durch die zwei Bewegungs­ ebenen der Spulenbank sehr aufwendig; eine Nachrüstung von Alt­ maschinen nach diesem System ist technisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll.

Die EP 03 10 568 A1 beschreibt einen Flyer mit einer Spulenbank, die quer zu ihrer Längsrichtung nach vorn aus dem Flyer heraus­ gefahren werden kann. Vorn am Flyer befindet sich eine Transport­ einrichtung für Spulen und Leerhülsen, die oberhalb des Flyers verläuft. Zum Austausch der vollen Spulen mit den Leerhülsen von der Spulenbank zur Transporteinrichtung und von der Transportein­ richtung zur Spulenbank ist die Transporteinrichtung vertikal verschiebbar angeordnet. Es erfolgt ein Gesamtabzug der vollen Spulen.

Das direkte Zusammenspiel der Transporteinrichtung mit der Spu­ lenbank beim Spulenwechsel wird durch die spezielle Konstruktion des Flyers möglich; damit ist diese Lösung zur Nachrüstung her­ kömmlicher Flyer nicht geeignet.

Die EP 03 10 567 A1 beinhaltet einen Flyer mit nach vorn zu kippender Spulenbank, einen stationär vorgelagerten Zwischen­ speicher und eine in Längsrichtung verfahrbare Wechselvorrichtung, welche einen segmentweisen Spulenwechsel zwischen Spulenbank und Zwischenspeicher übernimmt. Nach vollzogenem Spulenwechsel durch die genannte Vorrichtung übernimmt eine über dem Zwischenspeicher angeordnete, vertikal verfahrbare Transporteinrichtung im Gesamt­ abzug die Spulen.

Nachteilig wirkt sich der vorgelagerte Zwischenspeicher für die Bedienbarkeit des Flyers an seiner Vorderfront aus. Durch den segmentweisen Spulenwechsel an Zwischenspeicher und Spulenbank und der Summierung der Austauschzyklusdauer hat der Flyer eine lange Stillstandszeit.

Die DE 36 30 214 A1 beinhaltet eine Vorrichtung zum selbsttäti­ gen Austausch voller Spulen gegen leere Spulen an einer Vorspinn­ maschine, mit einer zum Transport voller Spulen und leerer Hülsen dienenden, sich entlang der Vorspinnmaschine erstreckenden Trans­ portvorrichtung, mit einem Abziehbereich und einem Aufsteckbe­ reich, welcher sich über die Spindel der Vorspinnmaschine zum gruppenweisen Austausch voller gegen leerer Vorgarnspulen an den Spindeln erstreckt, mit einem sich zur Transportvorrichtung er­ streckenden Hubbereich zum gruppenweisen Austausch leerer gegen volle Vorgarnspulen an der Transportvorrichtung.

Der gruppenweise Austausch voller gegen leerer Vorgarnspulen durch die komplizierte Vorrichtung ist sehr zeitaufwendig und be­ deutet eine lange Stillstandszeit des Flyers.

Die DD 284 919 A5 betrifft ein Verfahren zum automatischen Aus­ tauschen von vollen durch leere Hülsen an einem Flyer, wobei vol­ le Hülsen aus ihrer vertikalen Betriebsstellung schräggestellt, in ihrer Schrägstellung angehoben und in eine vertikale Stellung gebracht werden, wobei leere Hülsen aus einer vertikalen Stellung schräggestellt, in der Schrägstellung abgesenkt und in ihre ver­ tikale Betriebsstellung gebracht werden, und wobei eine vom Flyer getrennte Vorrichtung verwendet wird. Die Erfindung betrifft fer­ ner eine Einrichtung zum automatischen Austauschen von vollen durch leere Hülsen an einem Flyer, mit einer vom Flyer getrennten Vorrichtung, die einen Haltemittel für die Hülsen aufweisenden, sich über die volle Wirkungslänge des Flyers erstreckenden, ab­ wärts bewegbaren Träger umfaßt.

Die Erfindung erfordert den Einsatz komplizierter Haltemittel für die Hülsen. Weiterhin sind zu den beiden Vertikalbewegungen und zur Schwenkbewegung des durchgehenden Trägers drei, innerhalb ihrer zugehörigen Funktion, gut abgestimmte Antriebseinheiten notwendig.

Die gattungsbildende DE 31 46 040 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum gleichzeitigen Spulenwechseln in einem Flyer, in welchem hängend gelagerte Spinnflügel in zick-zack- artiger Anordnung in einer vorderen und einer hinteren Reihe angeordnet sind. Bei dem Verfahren werden leere Hülsen in zick-zack-artiger Anordnung auf an einem Förderer eines Spulenwechslers angebrachte Dorne gesetzt, Spulenwechselarme des Spulenwechslers zu vollen Spulen in dem Flyer vorgeschoben, die vollen Spulen gleichzeitig herausgenommen, die Arme mit den vollen Spulen während der Bewegung des Förderers zurück­ gezogen, so daß die vollen Spulen durch die Zwischenräume zwischen einander benachbarten leeren Spulenhülsen hin­ durchgeführt werden; die vollen Spulen werden anschließend auf freie Dorne des Förderers gesetzt, der Förderer wird bewegt, so daß die leeren Flyerhülsen auf die Arme ausgerichtet werden, die Arme zum Abnehmen der leeren Flyerhülsen von den Dornen werden vorgeschoben, die Arme mit den leeren Flyerhülsen werden während der Bewegung des Förderers weiter vorgeschoben, so daß die leeren Flyerhül­ sen durch die Zwischenräume zwischen einander benachbarten vollen Spulen auf den Förderer hindurchgeführt werden, die leeren Flyer­ hülsen werden in den Flyer eingesetzt und die Arme zurückgezogen.

Die Anordnung des Spulenwechslers mit Förderer im Bedienbereich vor der Maschine ist ungünstig, da die Zugänglichkeit der spinn­ technischen Arbeitselemente über eine längere Zeit eingeschränkt ist. Die Bewegungen des Spulenwechslers und des Förderers müssen genau aufeinander abgestimmt sein.

Der Erfindung liegt die Problemstellung zugrunde, ein Verfah­ ren und eine Vorrichtung an einem Flyer mit Gesamtabzug zum Ver- und Entsorgen mit Leerhülsen und Vollspulen zu schaffen, die während des gesamten Spinnprozesses eine leichte Zugäng­ lichkeit zu den Spinnorganen bei geringem Platzbedarf, ein­ facher konstruktiver Auslegung und geringem Steuerungsaufwand ermöglichen und die damit für Neuanfertigungen und auch für die Nachrüstung bestehender Maschinensysteme gleichermaßen geeignet sind.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 bis 4 gelöst.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles nachstehend näher erläutert.

In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1-8: die Verfahrensschritte zur Ver- und Ent­ sorgung eines Flyers mit Leerhülsen bzw. von Vollspulen,

Fig. 9-15: die Verfahrensschritte der Spindelhalterung, wobei Fig. 9-12 die Schritte für die Entnahme der Vollspulen und Fig. 13-15 die Zuführung der Leerhülsen darstellt.

Die Verfahrensschritte sind folgende:

• - Der Flyer 15 arbeitet, die Vollspulen 6 sind fast vollständig bewickelt, die vertikal bewegbare Spulenbank 11 befindet sich noch im Eingriff auf die Vollspulen 6. Fig. 1.
• - Der bevorstehende Spulenwechsel wird einem oberhalb des Flyers 15 befindlichen Speichersystem 13 am Flyer 15 durch eine Steuerung signalisiert. Dabei werden Speicherzüge 14 mit doppelter Steckplatzanzahl direkt über dem Spulengatter 9 mit Dornen 8 bereitgestellt. Jeder zweite Steckplatz ist mit einer Leerhülse 7 besetzt, die Spulenbank 11 senkt sich mit den Vollspulen 6 nach unten. Fig. 2.
• - Der Aufwickelvorgang an den Vollspulen 6 im Flyer 15 wird beendet und die nicht dargestellte Luntentrennung wird durch­ geführt. Die Spulenbank 11 bewegt sich anschließend nach oben und verriegelt durch jeweils einen Schaltmechanismus 10 die Spulenhalterungen 5. Das Spulengatter 9 senkt sich an den Säulen 16 vor dem Flyer 15 bis auf Höhe der Spulenbank 11 ab. Fig. 3
• - die Spulenbank 11 mit Schaltmechanismen 10 senkt sich ab, die Vollspulen 6 bleiben an jeweils einer Spulenhalterung 5 hängen und werden von unten für die Aufnahme an jeweils einem Dorn 8 durch das in dem Bereich zwischen unterem Ende der Vollspulen 6 und Spulenbank 11 einfahrende Spulengatter 9 frei. Fig. 4.
• - Das in den Flyer 15 eingefahrene Spulengatter 9 wird gehoben, die Dorne 8 erfassen die Vollspulen 6 und entriegeln zur Frei­ gabe der Vollspulen 6 jeweils die Spulenhalterung 5. Fig. 5.
• - Das Spulengatter 9 wird abgesenkt, aus dem Flyer 15 heraus­ bewegt, an die leeren Steckplätze des Speicherzuges 14 bewegt und die Vollspulen 6 an diesen angesteckt. Fig. 6.
• - Das Spulengatter 9 wird geringfügig aus dem Bereich des Spei­ cherzuges 14 abgesenkt, der Speicherzug 14 wird um eine halbe Maschinenteilung versetzt, die Leerhülsen 7 stehen über den Dornen 8 des Spulengatters 9. Fig. 7.
• - Durch Hubbewegung des Spulengatters 9 werden die Leerhülsen 7 vom Speicherzug 14 abgenommen und das Spulengatter 9 mit Leerhülsen 7 senkt sich in Höhe der Spulenbank 11 und wird in den unterhalb der Flyerflügel 3 und den Spindeln 2 liegenden Bereich geführt. Durch Hubbewegung des Spulengatters 9 werden die Leerhülsen 7 auf die Spindeln 2 aufgesteckt und deren Halterung durch Dorne 8 verriegelt. Das Spulengatter 9 wird anschließend wieder abgesenkt, aus dem Flyer 15 bewegt und nach oben in Wartestellung gebracht. Die Spulenbank 11 bewegt sich nach oben und entriegelt jeweils durch den Schaltmecha­ nismus 10 die Spulenhalterung 5. Anschließend erfolgt das Anspinnen der Vorgarnlunten an die Leerhülsen 7 und der Weitertransport der Vollspulen 6. Fig. 8.

Die Verfahrensschritte der Spulenhalterung 5 sind:

• - Zur Entnahme der Vollspulen 6 verriegelt jeweils ein Schalt­ mechanismus 10 der Spulenbank 11 jeweils eine Spulenhalterung 5, wobei durch Bewegung von Schaltelementen 4 die Sperren 1 der Spindeln 2 der Flyerflügel 3 betätigt werden. Fig. 9, 10.
• - Zur Übernahme der Vollspulen 6 auf das in den Bereich zwi­ schen unterem Ende der Vollspulen 6 und Spulenbank 11 einge­ führte Spulengatter 9 wird jeweils eine Spulenhalterung 5 durch einen Dorn 8 zur Übernahme der Vollspulen 6 vom Spulen­ gatter 9 entriegelt, wobei durch Bewegung der Schaltelemente 4 die Sperren 1 der Spindeln 2 der Flyerflügel 3 gelöst werden. Fig. 11, 12.
• - Bei der Zuführung der Leerhülsen 7 durch das Spulengatter 9 auf die Spindeln 2 verriegelt jeweils ein Dorn 8 über ein Schaltelement 4 und eine Sperre 1 eine Spulenhalterung 5. Fig. 13, 14.
• - Für die Fixierung der neu zu bewickelnden Leerhülsen 7 bewegt sich die Spulenbank 11 nach oben, erfaßt mit je einer Spulen­ lagerung 12 eine Leerhülse 7 und entriegelt die Spulenhalte­ rung 5 durch Betätigung des Schaltmechanismus 10, wobei durch Bewegung der Schaltelemente 4 die Sperren 1 der Spindeln 2 der Flyerflügel 3 gelöst werden. Fig. 15.

Die Zuführung der Leerhülsen beinhaltet die Schritte:

• - Zuführung der Leerhülsen 7 durch das Spulengatter 9 auf die Spindeln 2. Dabei verriegelt jeweils ein Dorn 8 eine Spulen­ halterung 5. Die Sperren 1 arretieren die Leerhülsen 7 an den Spindeln 2, das Spulengatter 9 verläßt den Bereich zwi­ schen dem unteren Ende der Leerhülsen 7 und Spulenbank 11. Fig. 13.
• - Die Spulenbank 11 bewegt sich nach oben, erfaßt mit je einer Spulenlagerung 12 eine Leerhülse 7 und entriegelt die Spulen­ halterung 5 durch Betätigung des Schaltmechanismus 10, die Bewicklung der Leerhülsen 7 kann erfolgen. Fig. 14, 15.

Die Vorrichtung beinhaltet einen Flyer 15 mit einer vertikal bewegbaren Spulenbank 11 mit Spulenlagerung 12, Flyerflügel 3 und Spindel 2 mit Spulenhalterung 5. Über dem Flyer 15 befindet sich ein umlaufendes durch den Flyer steuerbares Speicher­ system 13 mit Speicherzug 14 mit doppelter Steckplätzeanzahl. Direkt unter dem Speicherzug 14 ist ein an vor dem Flyer 15 befindlichen Säulen 16 vertikal bis auf Höhe der Spulenbank 11 bewegbares und in Flyer 15 zwischen Spindel 2 und Spulenbank 11 einfahrendes Spulengatter 9 mit Dornen 8 zur Aufnahme der Vollspulen 6 oder Leerhülsen 7 angeordnet. Innerhalb der Spulen­ bank 11 befinden sich Schaltmechanismen 10, bestehend aus je einem nicht dargestellten Hubantrieb, der mit der Spulenhalte­ rung 5 zusammenwirkt.

Die innerhalb der Spindeln 2 angeordnete Spulenhalterung 5 besteht aus einer Sperre 1 in Form eines 90° schwenkbaren Dreh­ riegels. Weiterhin ist innerhalb der Spulenhalterung 5 je ein mit der Sperre 1 zusammenwirkendes Schaltelement 4 angeordnet.

Die Textilmaschine ist somit während des gesamten Spinnpro­ zesses leicht zugänglich, in dem sich kein Zwischenspeicher vor der Maschine, sondern sich nur Hängespeichersysteme oberhalb der Maschine befinden. Durch den Gesamtabzug der Spulen treten sehr kurze Abzugszeiten auf. Das Speichern der Spulen/Leerhülsen in der Spindelhalterung ist schnell zu bewerkstelligen, dabei ist die Entnahmeeinrichtung gut zugänglich. Der Auslösemecha­ nismus für Spulen und Leerhülsen wurde vorteilhaft gelöst. Das Spulengatter überzeugt durch seine Einfachheit. Der segmentweise Aufbau nach dem Baukastenprinzip gestattet eine Anpassung an jede Textilmaschinengröße unter Erhaltung des Gesamtabzugs.

Die erfinderische Lösung schafft eine gute Anpassungsmöglich­ keit an bestehende Hängefördersysteme.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

 1 Sperre
 2 Spindel
 3 Flyerflügel
 4 Schaltelement
 5 Spulenhalterung
 6 Vollspule
 7 Leerhülse
 8 Dorn
 9 Spulengatter
10 Schaltmechanismus
11 Spulenbank
12 Spulenlagerung
13 Speichersystem
14 Speicherzug
15 Flyer
16 Säulen

Claims (4)

1. Verfahren zum Ver- und Entsorgen eines Flyers, bei dem die gesamten Vollspulen von einer absenkbaren Spulenbank durch eine Spulenwechseleinrichtung an eine Transporteinrichtung und Leerhülsen von der Transporteinrichtung an die absenkbare Spulenbank übergeben werden, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

• - ein bevorstehender Spulenwechsel wird einem oberhalb des Flyers (15) befindlichen Speichersystem (13) durch eine Steuerung signalisiert, ein Speicherzug (14) wird direkt über einem Spulengatter (9) mit Dornen (8) bereitgestellt, wobei jeder zweite Steckplatz mit einer Leerhülse (7) besetzt ist,
• - die Spulenbank (11) senkt sich mit den Vollspulen (6) nach unten,
• - der Aufwickelvorgang an den Vollspulen (6) einschließlich Luntentrennung wird beendet, die Spulenbank (11) bewegt sich nach oben und verriegelt durch jeweils einen Schaltmechanismus (10) die Spulenhalterung (5),
• - das Spulengatter (9) senkt sich an Säulen (16) vor dem Flyer (15) bis auf die Höhe der Spulenbank (11) ab,
• - die Spulenbank (11) mit Schaltmechanismen (10) senkt sich ab, die Vollspulen (6) bleiben an jeweils einer Spulenhalterung (5) hängen und werden von unten für die Aufnahme an jeweils einem Dorn (8) durch das in dem Bereich zwischen unterem Ende der Vollspulen (6) und Spulenbank (11) einfahrende Spulengatter (9) frei,
• - das eingefahrene Spulengatter (9) wird gehoben, die Dorne (8) erfassen die Vollspulen (6) und entriegeln zur Freigabe der Vollspulen (6) jeweils die Spulenhalterung (5),
• - das Spulengatter (9) wird abgesenkt, aus dem Bereich des Flyers (15) herausbewegt, an die leeren Steckplätze des Speicherzuges (14) gehoben und die Vollspulen (6) an diesen angesteckt,
• - das Spulengatter (9) wird geringfügig aus dem Bereich des Speicherzuges (14) abgesenkt, der Speicherzug (14) wird um eine halbe Maschinenteilung versetzt, die Leerhülsen (7) stehen über den Dornen (8) des Spulengatters (9),
• - Leerhülsen (7) werden durch Hubbewegung des Spulengatters (9) vom Speicherzug (14) abgenommen, das Spulengatter (9) mit Leerhülsen (7) senkt sich in Höhe der Spulenbank (11) und wird in den unterhalb der Flyerflügel (3) und den Spindeln (2) liegenden Bereich geführt,
• - die Leerhülsen (7) werden durch Hubbewegung des Spulengatters (9) auf die Spindeln (2) aufgesteckt und durch Dorne (8) verriegelt,
• - das Spulengatter (9) wird anschließend wieder abgesenkt, aus dem Flyer (15) bewegt und nach oben in Wartestellung gebracht,
• - die Spulenbank (11) bewegt sich nach oben und entriegelt jeweils durch den Schaltmechanismus (10) die Spulenhalterung (5)
• - anschließend erfolgt das Anspinnen der Vorgarnlunten an die Leerhülsen (7) und der Weitertransport der Vollspulen (6).

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte der Spulenhalterung (5):

• - zur Entnahme der Vollspulen (6) verriegelt jeweils ein Schalt­ mechanismus (10) der Spulenbank (11) jeweils eine Spulenhalte­ rung (5), wobei durch Bewegung von Schaltelementen (4) die Sperren (1) der Spindeln (2) der Flyerflügel (3) betätigt werden,
• - zur Übernahme der Vollspulen (6) auf das in den Bereich zwischen unterem Ende der Vollspulen (6) und Spulenbank (11) eingeführte Spulengatter (9) wird jeweils eine Spulenhalte­ rung (5) durch einen Dorn (8) zur Übernahme der Vollspulen (6) vom Spulengatter (9) entriegelt, wobei durch Bewegung der Schaltelemente (4) die Sperren (1) der Spindeln (2) der Flyerflügel (3) gelöst werden,
• - bei der Zuführung der Leerhülsen (7) durch das Spulengatter (9) auf die Spindeln (2) verriegelt jeweils ein Dorn (8) über ein Schaltelement (4) und eine Sperre (1) eine Spulenhalterung (5),
• - für die Fixierung der neu zu bewickelnden Leerhülsen (7) bewegt sich die Spulenbank (11) nach oben, erfaßt mit je einer Spulenlagerung (12) eine Leerhülse (7) und entriegelt die Spu­ lenhalterung (5) durch Betätigung des Schaltmechanismus (10), wobei durch Bewegung der Schaltelemente (4) die Sperren (1) der Spindeln (2) der Flyerflügel (3) gelöst werden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 an einem Flyer mit hängend gelagerten Spulenflügeln, der eine vertikal bewegbare Spulenbank, eine Spulenwechseleinrichtung und eine Transporteinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein über dem Flyer befindliches Speichersystem (13) mit Speicherzügen (14) mit doppelter Steckplatzzahl aufweist, wobei unterhalb der Spei­ cherzüge (14) zur Aufnahme der Vollspulen (6) oder Leerhülsen (7) ein in den Flyer (15) zwischen Spindeln (2) und Spulenbank (11) einschiebbares Spulengatter (9) mit Dornen (8) angeordnet ist, das vertikal bis auf Höhe der Spulenbank (11) absenkbar ist und sich innerhalb der Spulenbank (11) ein Schaltmechanismus (10) mit Hubantrieb befindet, der mit der Spulenhalterung (5) zusammen­ wirkt, wobei die innerhalb der Spindeln (2) angeordnete Spulen­ halterung (5) aus einer Sperre (1) besteht und innerhalb der Spu­ lenhalterung (5) ein mit der Sperre (1) zusammenwirkendes Schalt­ element (4) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3 und zur Durchführung des Verfah­ rens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die innerhalb der Spindeln (2) angeordnete Spulenhal­ terung (5) aus einer Sperre (1) in Form eines um 90° schwenkbaren Drehriegels besteht.