DE4209604A1 - Behaelterdeckel in einem fahrzeugraum, insbesondere handschuhfachdeckel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälterdeckel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiger Behälterdeckel ist aus der DE-OS 30 29 913, B60R 21/10, in der Weise bekannt, daß auf einer stabilen Wand des Handschuhkastendeckels ein energieverzehrend nachgiebiges Knieaufschlagelement angeordnet ist. Eine derartige Ausbildung des Behälterdeckels stellt somit einerseits eine Ver­ kleidung des eigentlichen Deckels und damit einen Schutz gegen Ver­ letzungen beim Auftreffen als auch - wenn auch in geringem Maße - eine Verzögerung des Fahrzeuginsassen bei einem Aufprallunfall des Fahrzeugs sicher. Diese Verzögerung ist jedoch sehr begrenzt, da der durch die "Dicke" des Aufschlagelements gegebene Deformations­ weg nur klein ist; anderenfalls würde der so gestaltete Behälter­ deckel den Bewegungsspielraum der Fahrzeuginsassen in nachteiliger Weise verringern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Be­ hälterdeckel unter Wahrung seiner Vorteile zu schaffen, der in er­ heblich verstärktem Maße zum Zurückhalten des vor ihm sitzenden Fahrzeuginsassen bei einem Unfall beiträgt.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kenn­ zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausführungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Zwar ist die Unterbringung von Airbags in der Schalttafel von Kraftfahrzeugen bekannt, jedoch dienen hierfür spezielle Ausnehmun­ gen und Vertiefungen in der Schalttafel, die mittels eines zusätz­ lichen Deckels abgedeckt sind. Die Erfindung nutzt demgegenüber ein ohnehin vorhandenes Bauteil, nämlich einen Behälterdeckel bei­ spielsweise für ein Handschuhfach, zur Unterbringung eines speziel­ len Rückhalteelements, nämlich eines Airbags, aus, das die Beson­ derheit aufweist, daß es seine volle Betriebsgröße erst im Bedarfs­ fall, d. h. bei einem Crash, einnimmt. Dies ermöglicht es, den Ab­ stand zwischen den beiden Deckelwänden, also sozusagen die Tiefe des Deckels, relativ klein zu halten, ohne daß dadurch der durch das Rückhalteelement zur Verfügung gestellte Deformationsweg nach­ teilig begrenzt wird.

Unter einem Deckel soll im Rahmen der Erfindung auch die Vorderwand eines Schubfachs verstanden sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, die einen Längsschnitt durch den Bereich eines in der Amaturentafel eines PKW vorgesehenen Handschuhfachs zeigt.

Der Aufbau der allgemein mit 1 bezeichneten Amaturentafel interes­ siert im einzelnen nicht, zumal die Erfindung unabhängig von einem speziellen Aufbau derselben einsetzbar ist. Es sei lediglich darauf hingewiesen, daß die Amaturentafel mittels des Querträgers 2, der sich zwischen den beiden A-Säulen des Fahrzeugs erstreckt, gehalten und versteift ist und daß sie bei 3 in bekannter Weise Luftführun­ gen für eine Belüftungs- bzw. Heizungsanlage aufnimmt.

Mit 4 ist ein Handschuhfach üblicher Bauart bezeichnet, das mittels des um die querverlaufende Schwenkachse 5 verschwenkbar gehaltenen Behälterdeckels 6 wahlweise verschlossen oder - in der bei 6′ ange­ deuteten geöffneten Lage des Deckels - freigegeben werden kann.

Zwischen den beiden mit Abstand verlaufenden Wänden 7 und 8 des Be­ hälterdeckels, von denen die letztgenannte Wand steif ausgebildet ist, erkennt man bei 9 den einen üblichen Aufbau besitzenden Gas­ generator eines Airbags 10, der im zusammengelegten Zustand also in dem Zwischenraum zwischen den beiden Wänden 7 und 8 untergebracht ist.

Während die zweite Wand 8 möglichst starr ausgeführt ist, besitzt die erste Wand 6 bei 11 eine Zone verringerter Festigkeit, so daß die erste Wand 6 bei Aktivierung des Airbags 10 unter dem Druck desselben nachgibt und der Airbag in Richtung auf den Fahrzeugin­ sassen austreten kann. Zu diesem Zweck besitzt die Trägerschicht 12 der ersten Wand 7 bei 13 einen Spalt; außerdem ist an der Stelle 11 die Polsterauflage 14 der ersten Wand 7 bei 15 mit einer Reißzone versehen, so daß bei Aktivierung des Airbags 10 dieser unter Zer­ störung der ersten Wand 7 schnell in Richtung auf den Fahrzeugin­ sassen austreten kann.

Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer Behälterdeckel geschaffen, der ohne Beeinträchtigung des Bewegungsraums der Fahr­ zeuginsassen im normalen Fahrbetrieb einen wirksamen Insassenschutz bei einem Auffahrunfall sicherstellt.

Claims (3)

1. Behälterdeckel in einem Fahrzeuginnenraum, insbesondere Hand­ schuhfachdeckel, mit einer Insassenrückhaltevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Airbag (10) zwischen einer dem Fahrzeug­ innenraum zugekehrten, bei aktiviertem Airbag (10) unter dem Druck desselben nachgebenden ersten Wand (7) und einer dem Fahr­ zeuginnenraum abgekehrten starren zweiten Wand (8) des Deckels (6) angeordnet ist.

2. Behälterdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auch ein dem Airbag (10) zugeordneter Gasgenerator (9) zwischen den beiden Wänden (7, 8) angeordnet ist.

3. Behälterdeckel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Wand (7) zur Erzeugung der Nachgiebigkeit zumin­ dest eine Zone (11) verringerter Festigkeit besitzt.