DE4206720A1 - Schiffsantriebseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schiffsantriebsein­ richtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei einer herkömmlichen Schiffsantriebseinrichtung sind beiderseits des Schiffes zwei axial zueinander versetzte und sich radial überlappende Propeller angeordnet, so daß sie sich bei der Drehung nicht gegenseitig stören. Die Propeller haben gleichgerichtete Neigungen. Da die Propeller verhältnismäßig weit relativ zueinander axial versetzt sind, müssen sie mit verschiedenen Drehzahlen angetrieben oder mit voneinander abweichenden Propeller­ steigungen versehen sein, wobei eine komplizierte Technik angewandt werden muß, um ihre Antriebskräfte auszuglei­ chen.

Die DE 39 37 327 A1 offenbart zwei ineinandergreifende Propeller, die synchron angetrieben werden müssen. Wenn beide Propeller von einer Hauptmaschine angetrieben wer­ den, ist die Transmissionseinrichtung zwischen den Pro­ pellerwellen und der Antriebsmaschine aufwendig. Wenn sie von zwei getrennten Antriebsmaschinen angetrieben werden, ist deren Regelung aufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schiffsan­ triebseinrichtung mit zwei sich überlappenden Propellern anzugeben, bei der der erforderliche Aufwand geringer ist.

Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 gekenn­ zeichnet.

Bei dieser Lösung werden die Bilgenwirbel ausgenutzt, so daß sich der Antriebswirkungsgrad erhöht bzw. die An­ triebsleistung um etwa 15% verringert und weder das Ge­ triebe, noch die Hauptmaschinensteuerung aufwendig wird.

Eine Weiterbildung dieser Lösung ist in Anspruch 2 ange­ geben.

Die Erfindung und ihre Weiterbildung werden nachstehend anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbei­ spiels näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf das Heck eines Öltankers mit einer erfindungsgemäßen Antriebsein­ richtung,

Fig. 2 eine schematische Rückansicht der Einrichtung und

Fig. 3 eine Darstellung der Strudel- oder Kielwasserströ­ mungsverteilung und der Propelleranordnung.

In den Fig. 1 bis 2 sind ein Steuerbord-Propeller 1 und ein Backbord-Propeller 2 weitgehend symmetrisch zur Mit­ tellinie C des Schiffskörpers vor einem Ruder 3 angeord­ net, jedoch axial um eine minimale Distanz relativ zuein­ ander versetzt. Entweder der Propeller 1 oder der Propel­ ler 2 kann vorne angeordnet sein.

Die jeweiligen Propellerwellen 1s und 2s liegen weitgehend horizontal und parallel zueinander und werden unabhängig voneinander von zwei (nicht dargestellten) Hauptantriebs­ maschinen angetrieben. Alternativ können sie durch eine Hauptantriebsmaschine über ein Getriebe angetrieben wer­ den.

Wie durch die kurzen Pfeile in Fig. 3 angedeutet ist, werden symmetrisch zu beiden Seiten des Schiffes Bilgen­ wirbel V1 und V2 erzeugt, die jeweils im Gegenuhrzeiger­ sinn und im Uhrzeigersinn rotierende Strömungen bilden. In Fig. 3 stellen die gestrichelten Linien jeweils axiale Kielwasserströmungen (oder Strudel) mit gleicher Strö­ mungsgeschwindigkeit dar, und mit 1C und 2C sind die Ro­ tationsorte (Umkreise) der Propeller 1 und 2 bezeichnet.

Die Propellerwellen 1s und 2s sind so angeordnet, daß sie jeweils in vertikaler und horizontaler Richtung nahe bei den Mittelpunkten der Wirbel V1 und V2 liegen. Die Propeller 1 und 2 werden jeweils in den durch die Pfeile R1 und R2 angedeuteten Richtungen entgegengesetzt zu den Wirbeln angetrieben. Dadurch werden die Wirbel zur Ver­ besserung des Schiffskörperwirkungsgrades ausgenutzt.

Die Propeller-Flügel 1B und 2B haben entgegengesetzte Neigungen, so daß sie axial voneinander weggerichtet sind und sich bei der Drehung nicht stören. Die Propeller 1 und 2 haben den gleichen Durchmesser D und ihre Naben 1b und 2b den gleichen Durchmesser d.

Modellversuche haben ergeben, daß die Propeller in einer Höhe zwischen 0,5 D und 0,75 D oberhalb der Schiffskörper- Basislinie angeordnet sein und die Propellerachsen einen zwischen 0,5d + 0,5 D und 0,75 D liegenden Abstand vonein­ ander haben sollten. Ferner sollte der axiale Abstand der Propeller zwischen 0,05 D und 0,15 D liegen.

Claims (2)

1. Schiffsantriebseinrichtung mit einem linken und einem rechten Propeller (1, 2), die in gleicher Höhe angeord­ net sind und deren Achsen vertikal und horizontal nahe bei den jeweiligen Mittelpunkten der Bilgenwirbel, die beiderseits des Schiffes erzeugt werden, liegen und jeweils - von vorn gesehen - im Uhrzeigersinne und im Gegenuhrzeigersinne drehbar sind, wobei die Nei­ gungswinkel der Propeller entgegengesetzt zueinander gerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Propel­ ler in Längsrichtung des Schiffes minimal relativ zu­ einander versetzt sind, so daß sie sich ohne gegensei­ tige Störung drehen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der die Propeller den gleichen Durchmesser D und ihre Naben den gleichen Durchmesser d haben, die Achsen in einer Höhe zwischen 0,5 D und 0,75 D oberhalb der Schiffskörper-Basislinie liegen, der Längsabstand der Propeller zwischen 0,05 D und 0,15 D liegt und die Achsen einen zwischen 0,5 D + 0,5 D und 0,75 D liegenden Abstand voneinander aufwei­ sen.