DE4205410A1 - Vorrichtung zum ab- und aufwickeln eines laufbildfilms - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ab- und Auf­ wickeln eines Laufbildfilms nach dem Oberbegriff des An­ spruchs 1.

Filmmagazine enthalten eine Abwickeleinrichtung und eine Aufwickeleinrichtung, die die Filmvorratsspule mit dem zu belichtenden Film bzw. die Filmaufwickelspule mit dem belichteten Film aufnehmen. Das Filmmagazin wird mittels einer Verriegelungseinrichtung mit einer Filmkamera verbun­ den, wobei eine fensterförmige Öffnung zum Überleiten des Films vom Filmmagazin zur Filmkamera dient.

Der Wicklerantrieb für ein Filmmagazins hat mehrere Funktio­ nen zu erfüllen: Er soll den zu belichtenden Film von der Filmvorratsspule abwickeln und den belichteten Film auf die Filmaufwickelspule aufwickeln, dabei die Drehzahl der Abwickeleinrichtung und der Aufwickeleinrichtung an den sich verändernden Wickeldurchmessers der Filmspulen anpas­ sen, weiter eine Schleifenbildung bei Start oder Stop oder Stillstand der Filmkamera verhindern und dafür sorgen, daß der Filmzug konstant gehalten wird. Häufig wird auch gefor­ dert, daß sowohl ein Vorwärts- als auch ein Rückwärtsbe­ trieb sowie ein Betrieb bei verschiedenen Kamerageschwindig­ keiten möglich sind.

Zur Verwirklichung der genannten Funktionen eines Wickleran­ triebes wird das Filmmagazin von dem Antriebsmotor der Filmkamera mit einer Drehzahl proportional zur Kamerage­ schwindigkeit angetrieben. Gegebenenfalls erfolgt eine Auf­ teilung der Antriebsleistung auf Aufwickeleinrichtung und Abwickeleinrichtung über mechanische Transmissionen. Die An­ passung der Drehzahl der Abwickeleinrichtung an den sich verändernden Wickeldurchmesser der Filmspulen erfolgt über Friktionen.

Andere bekannte Wicklerantriebe sind derart aufgebaut, daß die Aufwickeleinrichtung von einem eigenen, geregelten Motor angetrieben. Die Anpassung der Drehzahl der Abwickel­ einrichtung an den sich verändernden Wickeldurchmesser der Filmvorratsspule erfolgt wiederum über Friktionen. Ein Rückwärtslauf ist ohne ein Vertauschen der Auf- und Abwick­ lung nicht möglich.

An den beiden vorgenannten Lösungen ist insbesondere nach­ teilig, daß die Forderung nach einem konstanten Filmzug nicht befriedigend erfüllt werden kann. Dazu müßte es möglich sein, den Filmzug dem Wickeldurchmesser und der Drehzahl genau anzupassen.

Eine weitere bekannte Lösung verwendet einen eigenen, geregelten Motor zum Antrieb der Aufwickeleinrichtung und zur Anpassung der Drehzahl der Abwickeleinrichtung eine geregelte Bremse, etwa einen Motor in Generatorbetrieb. Bei dieser Lösung können zwar alle geforderten Funktionen an einen Wicklerantrieb erfüllt werden, jedoch ist der Herstel­ lungsaufwand für das Filmmagazin sehr groß. Dies ist nach­ teilig, da zu jeder Filmkamera mehrere Filmmagazine verwen­ det werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ab- und Aufwickeln eines Laufbildfilms der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die bei geringem Herstel­ lungsaufwand für unterschiedliche Filmmagazine eine Anpas­ sung der Drehzahl an den sich verändernden Wickeldurchmes­ ser der Filmspulen ermöglicht, den Filmzug konstant hält, einen Vorwärts- und Rückwärtsbetrieb und einen Betrieb bei verschiedenen Kamerageschwindigkeiten ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen­ den Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht durch die Verwendung zweier unabhängiger Motoren zum Antrieb der Abwickeleinrich­ tung und der Aufwickeleinrichtung und eine Regelung der An­ triebsmotoren eine optimale Einstellung der Drehzahl- und Filmzugbedingungen. Auch wird wird durch Verwendung zweier unabhängiger Motoren sowohl ein Vorwärts- als auch ein Rück­ wärtsbetrieb sowie ein Betrieb bei verschiedenen Kamera­ geschwindigkeiten ermöglicht.

Durch die Anordnung der Antriebsmotoren und des Reglers auf einem vom Filmmagazin getrennten Antriebselement wird aber gewährleistet, daß das Filmmagazin mit einem nur geringen technischen Aufwand belastet wird. Das Antriebselement mit den Antriebsmotoren, dem Regler und gegebenenfalls auch den Drehzahlsensoren wird nur einmal pro Laufbildkamera bei unterschiedlichen Filmmagazinen benötigt.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Abwickelein­ richtung und die Aufwickeleinrichtung jeweils über ein magazinseitiges Übersetzungsgetriebe mit jeweils einem magazinseitigen Kupplungselement für die Abwickeleinrich­ tung bzw. Aufwickeleinrichtung verbunden. Dabei befinden sich Abwickeleinrichtung, Aufwickeleinrichtung, Überset­ zungsgetriebe und die beiden dazugehörenden Kupplungen im Filmmagazin.

Im Antriebselement ist jeder der beiden Antriebsmotoren ebenfalls mit jeweils einem antriebsseitigen Kupplungsele­ ment für die Abwickeleinrichtung bzw. Aufwickeleinrichtung verbunden. Bei Aufsetzen des Filmmagazins auf das Antriebse­ lement sind die beiden Kupplungselemente der Kupplung für den Abwickelantrieb und die beiden Kupplungselemente der Kupplung für den Aufwickelantrieb miteinander gekoppelt. Dies erfolgt insbesondere durch Ineinanderstecken der jeweiligen Kupplungselemente, wobei die Kupplungsachsen zu­ sammenfallen. Die ineinandergesteckten Kupplungselemente übertragen schlupffrei mechanische Leistung an die Abwickel­ einrichtung bzw. die Aufwickeleinrichtung.

Vorzugsweise sind die beiden Antriebsmotoren jeweils über ein antriebsseitiges Übersetzungsgetriebe mit den entspre­ chenden antriebsseitigen Kupplungselementen verbunden.

Durch einen in Kupplungsachsenrichtung im wesentlichen sym­ metrischen Aufbau der magazinseitigen Kupplungselemente wird die Möglichkeit geschaffen, das Filmmagazin wahlweise in zwei zueinander invertierten Lagen auf das Antriebsele­ ment aufzusetzen.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den verbleibenden Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung soll nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.

Es zeigen

Fig. 1 eine Vorrichtung zum Ab- und Aufwickeln eines Laufbildfilms mit einem Antriebselement und einem über Kupplungen mit dem Antriebselement verbindbaren Filmmagazin und

Fig. 2 eine Vorrichtung gemäß Fig. 1, bei der das Film­ magazin in zwei unterschiedlichen Lagen auf das Antriebselement aufgesetzt ist.

Fig. 1 zeigt ein Filmmagazin 1 und ein Antriebselement 2. Das Filmmagazin 1 beinhaltet eine Abwickeleinrichtung 3, die über ein magazinseitiges Übersetzungsgetriebe 4 mit einem magazinseitigen Kupplungselement 51 einer Kupplung 5 für die Abwickeleinrichtung verbunden ist sowie eine Aufwic­ keleinrichtung 6, die über ein magazinseitiges Übersetzungs­ getriebe 7 mit einem magazinseitigen Kupplungselement 81 einer Kupplung 8 für die Aufwickeleinrichtung 6 verbunden ist.

Das Antriebselement 2 enthält einen Antriebsmotor 9 für die Abwickeleinrichtung 3, der über ein antriebsseitiges Über­ setzungsgetriebe 10 mit einem antriebsseitigen Kupplungsele­ ment 52 der Kupplung 5 für die Abwickeleinrichtung 3 verbun­ den ist. Entsprechend ist ein Antriebsmotor 11 über ein antriebsseitiges Übersetzungsgetriebe 12 mit einem antriebs­ seitigen Kupplungselement 82 der Kupplung 8 für die Auf­ wickeleinrichtung 6 verbunden. Als Übersetzungsgetriebe dienen insbesondere Riementriebe.

Eine Stromquelle 13 versorgt die Antriebsmotoren 9 und 11 mit Strom. Zwischen der Stromquelle 13 und den Antriebsmoto­ ren 9 und 11 ist eine Regeleinrichtung 14 geschaltet. Zwei Drehzahlsensoren 15 bzw. 16, die direkt mit den Antriebsmo­ toren 9 und 11 verbunden sind und deren Drehzahl erfassen, sind ebenfalls an die Regeleinrichtung 14 angeschlossen.

Bei Aufsetzen des Filmmagazins 1 auf das Antriebselement 2 werden die magazinseitigen Kupplungselemente 51, 81 in die antriebsseitigen Kupplungselemente 52, 82 der Kupplungen 5 und 8 des Filmmagazins 1 und des Antriebselements 2 ineinan­ dergesteckt und bilden jeweils eine Einheit, die mechani­ sche Leistung schlupffrei überträgt. Die Leistung der An­ triebsmotoren 9, 11 wird durch die Regeleinrichtung 14 be­ stimmt, der die Drehzahlsensoren 15, 16 die Drehzahl der Antriebsmotoren 9, 11 melden und die den Strombedarf der Antriebsmotoren 9, 11 erfaßt.

Die Antriebsmotoren 9, 11 werden so geregelt, daß die Drehzahl der Abwickeleinrichtung 3 und der Aufwickelein­ richtung 6 an den sich verändernden Wickeldurchmesser angepaßt werden und der Filmzug konstant ist.

In einem anderen Ausführungsbeispiel sind die antriebsseiti­ gen Übersetzungsgetriebe 10, 12 schlupfbehaftet. Die Dreh­ zahlsensoren 15, 16 befinden sich dann bevorzugt auf der Kupplungsachse der antriebsseitigen Kupplungselemente 52, 82. Dadurch wird eine genaue Regelung der Auf- und Abwick­ lung gewährleistet, die aufgrund der Schlupfbehaftetheit der Übersetzungsgetriebe 10, 12 bei Anordnung der Drehzahl­ sensoren 15, 16 direkt an den Antriebsmotoren 9, 11 nicht gegeben wäre.

Entsprechend sind die Drehzahlsensoren 15, 16 für den Fall, daß die Übersetzungsgetriebe 4, 7 ebenfalls schlupfbehaftet sind, bevorzugt auf der Abwickelachse der Abwickeleinrich­ tung 3 und der Aufwickelachse der Aufwickeleinrichtung 6 an­ geordnet.

Das Antriebselement 2 ist entweder ein fester Teil der Laufbildkamera oder ein Modul, das in verschiedenen Lagen am oder im Kamerakörper der Laufbildkamera angebracht werden kann. Im zweiten Fall ist die Lage des Filmmagazins 1 auf der Laufbildkamera durch Versetzen des Antriebselemen­ tes 2 variierbar.

Eine Rückwärtsbetrieb des Wicklerantriebs ist möglich und unproblematisch. Dazu vertauschen die zur Abwickeleinrich­ tung 3 und Aufwickeleinrichtung 6 gehörenden Antriebselemen­ te sowie die Abwickeleinrichtung 3 und die Aufwickeleinrich­ tung 6 lediglich ihre Funktion und Drehrichtung.

In Fig. 2 ist das Filmmagazin 1 in zwei unterschiedlichen, zueinander invertierten Lagen auf das Antriebselement 2 auf­ gesetzt. Damit dies möglich ist, sind die Kupplungen 5, 8 des Filmmagazins 1 in Kupplungsachsenrichtung im wesentli­ chen symmetrisch aufgebaut. In der invertierten unteren Lage treibt der Antriebsmotor 9 die Aufwickeleinrichtung 6 und der Antriebsmotor 11 die Abwickeleinrichtung 3 an.

Das Filmmagazin 1 ist in Fig. 2 asymmetrisch geformt, so daß sich seine Lage relativ zur Laufbildkamera bei der In­ vertierung ändert. Durch die Möglichkeit, das Filmmagazin 1 auf dem Antriebselement 2 zu invertieren, kann die Lage des Filmmagazins 1 an der Laufbildkamera zusätzlich variiert werden.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie­ le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der Erfindung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.

Claims (12)

1. Vorrichtung zum Ab- und Aufwickeln eines Laufbildfilms, der in einem mit einer Laufbildkamera verbindbaren Filmmaga­ zin angeordnet ist, das eine Film-Abwickeleinrichtung und eine Film-Aufwickeleinrichtung enthält, und mit einem An­ triebselement für die Ab- und Aufwickeleinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß

• a) das Filmmagazin (1) mit der Abwickeleinrichtung (3) und der Aufwickeleinrichtung (6) verbundene magazinseitige Kupplungselemente (51, 81) aufweist,
• b) das Antriebselement (2) Antriebsmotoren (9, 11) auf­ weist, die einerseits mit antriebsseitigen Kupplungsele­ menten (52, 82) für die Abwickeleinrichtung (3) und die Aufwickeleinrichtung (6) und andererseits mit einer Re­ geleinrichtung (14) verbunden sind, die die Leistung der Antriebsmotoren (9, 11) in Abhängigkeit von der Drehzahl der Abwickeleinrichtung (3) und der Aufwickeleinrichtung (6) sowie des Strombedarfs der Antriebsmotoren (9, 11) regelt und
• c) das Filmmagazin (1) mit dem Antriebselement (2) verbind­ bar und von dem Antriebselement (2) abtrennbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwickeleinrichtung (3) und die Aufwickeleinrichtung (6) über magazinseitige Übersetzungsgetriebe (4, 7) mit den magazinseitigen Kupplungselementen (51, 81) und die an­ triebsseitigen Kupplungselemente (52, 82) über antriebssei­ tige Übersetzungsgetriebe (10, 12) mit den Antriebsmotoren (9, 11) verbunden sind, und daß bei Aufsetzen des Filmmaga­ zins (1) auf das Antriebselement (2) die Kupplungen (5, 8) miteinander verbunden sind, insbesondere durch Ineinander­ stecken der jeweiligen Kupplungselemente (51, 52; 81, 82).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden antriebsseitigen Übersetzungsgetriebe (10, 12) schlupfbehaftet sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich­ net, daß die mit der Abwickeleinrichtung (3) bzw. mit der Aufwickeleinrichtung (6) verbundenen magazinseitigen Über­ setzungsgetriebe (4, 7) schlupfbehaftet sind.

5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Drehzahlsensor (15, 16) auf der Kupplungsachse der antriebsseitigen Kupplungs­ elemente (52, 82) angeordnet ist.

6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Drehzahlsensor (15, 16) auf der Ab- und Aufwickelachse der Ab- und Aufwickelein­ richtung (3, 6) angeordnet und über einen Steckkontakt mit dem Antriebselement (2) verbunden ist.

7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Drehzahlsensor (15, 16) direkt mit einem Antriebsmotor (9, 11) verbunden ist.

8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die magazinseitigen Kupplun­ gselemente (51, 81) in Kupplungsachsenrichtung im wesentli­ chen symmetrisch aufgebaut sind, so daß das Filmmagazin (1) in zwei möglichen, zueinander invertierten Lagen auf das An­ triebselement (2) auf steckbar ist.

9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Übersetzungsgetriebe (4, 7, 10, 12) aus Riementrieben bestehen.

10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (2) eine eigene Stromquelle (13) besitzt.

11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (2) in die Laufbildkamera integriert ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebselement (2) aus einem Modul besteht, das in verschiedenen Lagen an der Laufbildkamera anbringbar ist.