DE4203871A1 - Fahrzeughaube mit scharnier - Google Patents
Fahrzeughaube mit scharnierInfo
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- E05D—HINGES OR SUSPENSION DEVICES FOR DOORS, WINDOWS OR WINGS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeughaube mit Scharnier mit
wenigstens einem ersten Scharnierarm, dessen eines Ende ge
lenkig mit dem Fahrzeugaufbau und dessen anderes Ende gelen
kig mit der Fahrzeughaube verbunden ist.
Eine derartige Fahrzeughaube mit Scharnier wird durch die
DE-C2-28 40 053 beschrieben. Hierbei ist an der Fahrzeug
haube ein erster Arm befestigt, an dessen einem Ende ein
Ende eines ersten Verbindungsgliedes mittels eines Stiftes
gelenkig gelagert ist. Das andere Ende des ersten Verbin
dungsgliedes ist mittels eines Stiftes gelenkig an einem
zweiten Arm gelagert, welcher an einer Fahrzeugkarosserie
befestigt ist. Ein zweites Verbindungsglied ist auf ähnliche
Weise gelenkig zwischen dem ersten Arm und dem zweiten Arm
gelagert, ohne daß sich die beiden Verbindungsglieder kreu
zen. Zwischen dem Ende des ersten Armes und der zwischen dem
zweiten Verbindungsglied und dem zweiten Arm liegenden Ver
bindungsstelle ist eine Zugfeder gespannt, die versucht, den
ersten Arm und mit ihm die Haube aus der geschlossenen Stel
lung in die offene Stellung zu bringen.
Die bekannte Fahrzeughaube läßt sich beispielsweise öffnen,
indem die Bedienungsperson die Fahrzeughaube nach oben von
der Fahrzeugkarosserie wegdrückt. Die Öffnungsbewegung der
Fahrzeughaube ist durch das aus den beiden Armen und den
beiden Verbindungsgliedern gebildete Gelenkviereck festge
legt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gese
hen, eine Fahrzeughaube mit Scharnier der eingangs genannten
Art anzugeben, die die Anwendung eines von Hand betätigbaren
Öffnungsmechanismusses sowie einer mit dem Öffnungsmechanis
mus zusammenwirkenden selbsttätigen Verschlußeinrichtung am
bezüglich des Scharniers anderen Ende der Fahrzeughaube er
laubt.
Die Aufgabe wird ausgehend von dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
An dem ersten Scharnierarm greift eine Umschalteinrichtung
an, durch die sich der erste Scharnierarm in Öffnungs- und
Schließstellung verschwenken läßt. Die Umschalteinrichtung
läßt sich über einen von Hand betätigbaren Öffnungsmechanis
mus betätigen. Ihre Anwendung ist besonders dort vorteil
haft, wo die Öffnungsbewegung der Fahrzeughaube in zwei
Stufen erfolgt.
Während einer Primäröffnung wird die Fahrzeughaube im Be
reich des Scharnieres, das sich bei einem Ackerschlepper im
hinteren Bereich in der Nähe der Schlepperkabine befinden
kann, angehoben und gleichzeitig horizontal, beispielsweise
nach vorn, verschoben. Insbesondere die horizontale Ver
schiebung ermöglicht eine einfache Gestaltung von Dichtflä
chen, beispielsweise von Dichtflächen zwischen einem an der
Vorderseite der Fahrzeughaube befestigten Frontgrilloberteil
und den zugehörigen Verkleidungsteilen des Fahrzeugaufbaus.
Während einer Sekundäröffnung wird die Fahrzeughaube mit
ihrem bezüglich des Scharniers anderen Ende aufgestellt, wo
bei als Drehpunkt im wesentlichen der Ort des Scharniers an
gesehen werden kann. Die Fahrzeughaube beschreibt dabei im
Bereich des Scharniers eine Bahn, die eine Kollision mit
Teilen der Schlepperkabine verhindert.
Vorteilhaft ist hierbei, daß am bezüglich des Scharniers
anderen Ende der Fahrzeugkabine ein Verschluß vorgesehen
werden kann, der die Fahrzeughaube in ihrer geschlossenen
Stellung selbsttätig am Fahrzeugaufbau festhält und nach
einer ersten Öffnungsphase die Fahrzeughaube frei gibt, so
daß diese sich aufstellen läßt. Bei Anwendung eines derarti
gen Verschlusses läßt sich die Fahrzeughaube vorne und hin
ten, das heißt an ihrem Scharnierende sowie an ihrem anderen
Ende, durch Betätigung der Umschalteinrichtung verschließen.
Zur Betätigung der Umschalteinrichtung braucht lediglich ein
Element, z. B. ein mit einem Hebelmechanismus verbundener
Handhebel, bedient zu werden. Sollte die Fahrzeughaube aus
Gründen der Diebstahlsicherung und der Vandalismusgefahr
abgeschlossen werden müssen, so braucht an dem Hebelmecha
nismus oder dem Handhebel lediglich ein Schloß angebracht zu
werden, oder die Teile der Betätigungseinrichtungen können
hinter einer verschließbaren Klappe angeordnet werden. Ein
besonders einfach ausgebildeter Verschluß ist dadurch gege
ben, daß an der Fahrzeughaube ein Bolzen befestigt ist, der
in einen am Fahrzeugaufbau vorgesehenen und zu der dem
Scharnier abgewandten Seite offenen Schlitz eingreift. Al
ternativ hierzu kann jedoch auch ein Bolzen am Fahrzeugauf
bau befestigt sein, der in einen an der Fahrzeughaube vor
gesehenen zum Scharnier hin offenen Schlitz eingreift.
Die erfindungsgemäße Anordnung des Kraftspeichers, der in
Abhängigkeit vom Über- oder Unterschreiten einer Neutral
stellung des ersten Scharnierarms diesen in Öffnungs- oder
Schließstellung vorspannt, ergibt eine Übertotpunktcharak
teristik. Befindet sich die Fahrzeughaube und mit ihr der
erste Scharnierarm unterhalb der Neutralstellung, so wirkt
der Kraftspeicher in Richtung Schließen der Fahrzeughaube.
Die Fahrzeughaube wird somit auch bei Erschütterungen oder
anderen Krafteinwirkungen geschlossen gehalten. Befindet
sich die Fahrzeughaube und mit ihr der erste Scharnierarm
jedoch oberhalb der Neutralstellung, so unterstützt der
Kraftspeicher das Öffnen der Haube. Bei entsprechender Aus
legung des Kraftspeichers kann sich die Fahrzeughaube nach
Überschreiten der Neutralstellung wenigstens teilweise
selbsttätig öffnen, ohne daß eine zusätzliche Kraft auf
zubringen ist. Der Kraftspeicher wird vorzugsweise so ausge
legt, daß er die oben erläuterte Primäröffnung der Fahrzeug
haube unterstützt, bei der insbesondere eine Kraft zum An
heben des im Bereich des Scharniers liegenden Endes (z. B.
hinteren Endes) der Fahrzeughaube aufgebracht werden muß.
Das Aufstellen der Fahrzeughaube (z. B. durch Anheben des
vorderen Haubenendes) gemäß der Sekundäröffnung kann un
mittelbar von Hand erfolgen. Ist die Haube aufgestellt, so
hält der Kraftspeicher die Haube in dieser Lage.
Der Scharnierarm und die Umschalteinrichtung können grund
sätzlich auch einteilig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist
die Umschalteinrichtung jedoch ein gesondertes Teil und im
fahrzeugaufbauseitigen Gelenkpunkt des ersten Scharnierarms
schwenkbar gelagert und weist beidseits des ersten Schar
nierarms angeordnete, mit diesem zusammenwirkende Anschläge
zum Verschwenken des ersten Scharnierarms auf. Beim Ver
drehen der Umschalteinrichtung um den Gelenkpunkt wird einer
der beiden Anschläge gegen den ersten Scharnierarm gedrückt
und verschwenkt diesen. Alternativ hierzu kann der Schar
nierarm auch einen in einem Langloch der Umschalteinrichtung
geführten Stift aufweisen. Beim Verschwenken des Scharnier
arms um den Gelenkpunkt stößt der Stift an die Enden des
Langloches an, so daß der Schwenkweg des Scharnierarms be
grenzt ist.
Das Verdrehen der Umschalteinrichtung erfolgt zweckmäßiger
weise durch einen an der Umschalteinrichtung angreifenden,
von Hand betätigbaren Hebelmechanismus. An der Umschaltein
richtung greift an einem zum Gelenkpunkt beabstandeten Punkt
ein als Druckfeder ausgebildeter Kraftspeicher an, dessen
Kraftrichtung in der Neutralstellung den Gelenkpunkt kreuzt.
Zwischen dem ersten Scharnierarm und den Anschlägen besteht
vorzugsweise ein Spiel, das eine leichte Relativverdrehung
zwischen dem ersten Scharnierarm und der Umschalteinrichtung
erlaubt, ohne daß der Scharnierarm bewegt wird.
Dies ermöglicht es, daß beim Öffnen der Fahrzeughaube die
Umschalteinrichtung zunächst nur gegen die Kraft der Druck
feder bis in ihre Neutralstellung verdreht wird. Die Fahr
zeughaube wird hierbei noch nicht bewegt. In etwa mit Errei
chen der Neutralstellung legt sich der entsprechende An
schlag der Umschalteinrichtung an den ersten Scharnierarm an
und drückt diesen und damit auch die Fahrzeughaube in Öff
nungsstellung. Beim Weiterdrehen der Umschalteinrichtung
wird mit Unterstützung der Druckfeder die Haube geöffnet.
Bei einer Fahrzeughaube, deren Scharnier sich in ihrem hin
teren Bereich befindet, wird die Haube vorzugsweise in einer
ersten Öffnungsphase zunächst im Scharnierbereich etwas an
gehoben und relativ zum Fahrzeugaufbau nach vorne verscho
ben. Während dieser ersten Öffnungsphase liegt der vordere
Bereich der Fahrzeughaube noch auf dem Fahrzeugaufbau auf.
In einer zweiten Öffnungsphase stellt sich die Fahrzeughaube
auf, wobei sie im wesentlichen um das Scharnier geschwenkt
wird und sich ihr vorderer Bereich von dem Fahrzeugaufbau
abhebt. Hierbei ist es zweckmäßig, daß der von Hand betätig
bare Hebelmechanismus so ausgelegt ist, daß in einer ersten
Öffnungsphase die Kraftübertragung auf die Umschalteinrich
tung und den ersten Scharnierarm relativ groß und in einer
zweiten Öffnungsphase relativ klein ist.
Für grundlegende Reparaturarbeiten ist es erforderlich, die
Fahrzeughaube weit zu öffnen. Hierbei steht die Fahrzeug
haube jedoch unter einem steilen Winkel nach oben, und es
ist mühsam, sie von Hand zu ergreifen und zu schließen. Bei
vielen Wartungs- und Reparaturarbeiten genügt jedoch ein
teilweises Öffnen der Fahrzeughaube. Aus dieser halb geöff
neten Stellung läßt sich die Fahrzeughaube wesentlich leich
ter schließen. Es ist daher vorteilhaft, eine Sperrvorrich
tung vorzusehen, durch die sich der Öffnungsgrad der Fahr
zeughaube begrenzen läßt. Hierfür ist es zweckmäßig, an dem
ersten Scharnierarm oder an der Umschalteinrichtung einen
Vorsprung vorzusehen, der mit einem einrückbaren Riegel zu
sammenwirkt, um die Verdrehung der Umschalteinrichtung und
damit auch den Öffnungswinkel der Fahrzeughaube zu begren
zen. Der Riegel kann sich im Normalfall in eingerückter
Stellung befinden, so daß sich die Fahrzeughaube lediglich
teilweise öffnen läßt. Für den Fall, daß die Fahrzeughaube
vollständig geöffnet werden soll, läßt sich der Riegel aus
rücken.
Einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zufolge ist
ein zweiter Scharnierarm mit seinem ersten Ende gelenkig am
Fahrzeugaufbau und mit seinem zweiten Ende derart gelenkig
an der Fahrzeughaube befestigt, daß in vorgebbaren Grenzen
eine Annäherung bzw. ein Auseinanderbewegen seiner beiden
Gelenkstellen möglich ist. Dabei wirkt der zweite Scharnier
arm mit dem ersten Scharnierarm nach Erreichen einer vor
gebbaren Grenze derart im Sinne eines Gelenkviereckes zu
sammen, daß sich die Fahrzeughaube beim Verschwenken des
ersten Scharnierarms bis zur vorgebbaren Grenze im wesent
lichen parallel zum Fahrzeugaufbau verschiebt und bei weite
rem Verschwenken des ersten Scharnierarms aufstellt.
Die relative Verschiebbarkeit der beiden Gelenkstellen zu
einander läßt sich vorzugsweise durch ein Langloch im zwei
ten Scharnierarm realisieren, das einen Lagerbolzen auf
nimmt, wobei das Langloch so bemessen ist, daß eine Abstüt
zung des Bolzens an einem Langlochende erst dann erfolgt,
wenn durch Verschwenken der Scharnierarme eine erste Öff
nungsphase der Fahrzeughaube abgeschlossen ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere
Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltun
gen der Erfindung näher beschrieben und erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 die Seitenansicht einer über einem Fahrzeug
aufbau durch ein erfindungsgemäßes Scharnier
befestigten Fahrzeughaube in geschlossener
Stellung,
Fig. 2 eine Darstellung gemäß Fig. 1, bei der die
Fahrzeughaube mit Scharnier zusätzlich zur
geschlossenen Stellung durch strichpunktier
te Linien in einer Primäröffnungsstellung
dargestellt ist,
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 1, bei der die
Fahrzeughaube sich in halb geöffneter, auf
gestellter Stellung befindet,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung des Scharnier
bereiches der Fig. 3 und
Fig. 5 eine Darstellung wie Fig. 3, jedoch mit ei
ner alternativen Anschlagausbildung des
Scharnierarms.
Aus den Figuren geht ein kastenförmig ausgebildeter Fahr
zeugaufbau 10 hervor, der den Motorbereich eines nicht näher
dargestellten landwirtschaftlichen Fahrzeuges, beispiels
weise eines Ackerschleppers, umgibt. Auf beiden Seiten des
Fahrzeugaufbaus 10 sind an dessen hinterem Ende je ein er
findungsgemäßes Scharnier mit dazugehörigem Betätigungsme
chanismus angeordnet, von denen jedoch lediglich eines
sichtbar ist. Im vorderen Bereich trägt der Fahrzeugaufbau
an seinen beiden Seiten je einen Verschlußmechanismus 12.
Oberhalb des Fahrzeugaufbaus 10 ist eine Fahrzeughaube 14
dargestellt, durch die der Motorbereich von oben abdeckbar
ist. Im folgenden wird lediglich jeweils eines der beiden
seitlichen Scharniere und Verschlußmechanismen 12 wie darge
stellt beschrieben.
An ihrem hinteren Ende ist die Fahrzeughaube 14 durch einen
ersten und einen zweiten Scharnierarm 16, 18 mit dem Fahr
zeugaufbau 10 schwenkbar verbunden. Als Gelenkverbindungen
dienen ein hinterer haubenfester Lagerbolzen 20 und ein
vorderer haubenfester Lagerbolzen 22, die an einer Querver
steifung 23 der Fahrzeughaube 14 befestigt sind, sowie ein
hinterer fahrzeugfester Lagerbolzen 24 und ein vorderer
fahrzeugfester Lagerbolzen 26. Die Lagerbolzen 20, 22 und 24
werden von Bohrungen, die sich in den Endbereichen der la
schenförmigen Scharnierarme 18, 18 befinden, aufgenommen.
Der vordere fahrzeugfeste Lagerbolzen 26 erstreckt sich
durch ein längs der Scharnierarmausrichtung verlaufendes
Langloch 30 im unteren Ende des zweiten Scharnierarms 18.
Die Scharnierarme 18, 18 wirken mit dem Fahrzeugaufbau 10
und der Fahrzeughaube 14 als Gelenkviereck. Da der erste
hintere Scharnierarm 18 kürzer ist, als der zweite vordere
Scharnierarm 18, ergibt sich beim Verschwenken der Schar
nierarme 18, 18 gegen den Uhrzeigersinn eine Aufstellbewe
gung der Fahrzeughaube 14, bei der sich das vordere Ende der
Fahrzeughaube 14 von dem Fahrzeugaufbau 10 abhebt, wie es in
Fig. 3 dargestellt ist.
Der hintere fahrzeugfeste Lagerbolzen 24 dient als Gelenk
punkt für eine verschwenkbare Umschalteinrichtung, die als
Umschaltplatte 32 ausgebildet ist. Die Umschaltplatte 32
trägt zwei Anschläge 34, 38, die als aus der Zeichenebene
herausgebogene Laschen ausgebildet sind und zwischen sich
den ersten Scharnierarm 18 aufnehmen. Der lichte Abstand
zwischen den Anschlägen 34, 36 ist größer als die entspre
chende Breite des ersten Scharnierarms 16, so daß zwischen
dem ersten Scharnierarm 16 und wenigstens einem der Anschlä
ge 34, 36 ein Spiel 38 besteht.
Eine Alternative zu den Anschlägen 34 und 36 ist in Fig. 5
dargestellt. Hier weist die Umschaltplatte 32 ein Langloch
35 auf, in die ein an dem ersten Scharnierarm 16 befestigter
Stift 37 eingreift. Beim Verschwenken des ersten Scharnier
arms 16 stößt der Stift 37 gegen eines der Enden 39, 41 des
Langloches 35 und begrenzt so den Schwenkweg.
An der Umschaltplatte 32 greift an einem Angriffspunkt 40,
der zu dem Gelenkpunkt 24 beabstandet ist, das kolbenseitige
Ende einer als Druckfeder wirkenden Gasfeder 42 gelenkig an.
Das zylinderseitige Ende der Gasfeder 42 ist über eine Ge
lenkverbindung 44 am Fahrzeugaufbau 10 angelenkt. Die rela
tive Lage zwischen dem Gelenkpunkt 24 und dem Angriffspunkt
40 ist so gewählt, daß in einer Neutralstellung der Um
schaltplatte 32 beide Punkte 24, 40 mit der Kraftrichtung
der Gasfeder 42 fluchten. Die Umschaltplatte 32 nimmt ihre
Neutralstellung etwa dann ein, wenn die Haube geschlossen
ist und der Anschlag 34 den Scharnierarm 16 berührt.
An einem Anlenkpunkt 48 der Umschaltplatte 32 greift ein
Verbindungslenker 48 eines von Hand betätigbaren Hebelmecha
nismusses an. Die Lage des Gelenkpunktes 24, des Angriffs
punktes 40 und des Anlenkpunktes 46 ist so gewählt, daß sie
die Eckpunkte eines in etwa gleichschenkligen und in etwa
rechtwinkligen Dreiecks bilden. Der Hebelmechanismus enthält
einen Handhebel 50, der mit einer Querwelle 52 verbunden und
am Fahrzeugaufbau 10 verschwenkbar gelagert ist. An jeder
Haubenseite trägt die Querwelle 52 einen kurzen, zum Hand
hebel 50 abgewinkelten Hebel 54, die jeweils über einen
Verbindungslenker 48 mit einem zugeordneten Scharnier zu
sammenwirken. In der Zeichnung ist lediglich einer dieser
Hebel 54 mit dem zugehörigen Scharnier sichtbar. Das freie
Ende des Hebels 54 ist mit dem freien Ende des Verbin
dungslenkers 48 drehbar verbunden.
Die Umschaltplatte 32 weist einen als Drehanschlag dienenden
Vorsprung 56 auf, der mit einem winkelförmigen Riegel 58 zu
sammenwirkt. Der Riegel 58 ist schwenkbar am Fahrzeugaufbau
10 gelagert und wird durch eine Schenkelfeder 80 (Schrau
benfeder mit zwei Schenkeln) in die Verriegelungsstellung
vorgespannt. Indem der nach unten weisende Schenkel 62 des
Riegels 58 bezüglich der Fahrzeugausrichtung nach hinten
gedrückt wird, läßt sich der Riegel 58 so verdrehen, daß
sich sein anderer Schenkel 64 aus der Verriegelungsstellung
heraus bewegt. Der Riegel 58 dient der Begrenzung der Auf
stellbewegung der Fahrzeughaube 14.
Der Verschlußmechanismus 12 am vorderen Fahrzeughaubenende
besteht aus einer am Fahrzeugaufbau 10 befestigten Konsole
70, die einen nach vorne offenen Niederhalterschlitz 72
enthält, sowie einem quer zur Fahrtrichtung ausgerichteten,
an der Fahrzeughaube 14 befestigten Niederhalterbolzen 74.
Bei geschlossener Fahrzeughaube 14 wird der Niederhalterbol
zen 74 von dem Niederhalterschlitz 72 aufgenommen.
Die Funktionsweise beim Öffnen und Schließen der erfindungs
gemäßen Fahrzeughaube 14 ist folgende, wobei auch hier le
diglich einer der beiden beidseits der Fahrzeughaube 14
montierten Scharnier- und Verschlußmechanismen, die synchron
arbeiten, beschrieben wird:
Im verschlossenen Zustand (Fig. 1) wirkt die Gasfederkraft
über den oberen Anschlag 38 der Umschaltplatte 32 auf den
ersten Scharnierarm 16 und drückt diesen nach unten. Die von
dem Scharnierarm 18 auf den Lagerbolzen 20 ausgeübte Kraft
verschließt die Fahrzeughaube 14. Vorn wird die Fahrzeug
haube 14 durch die in dem Niederhalterschlitz 72 arretierten
Niederhalterbolzen 74 verriegelt. Der Handhebel 50 befindet
sich hinsichtlich der Fahrtrichtung in seiner hinteren Posi
tion.
Zum Entriegeln wird der Handhebel 50 nach vorn gedrückt. Die
Handkraft wird über die Querwelle 52 mit den kurzen Hebeln
54 und den Verbindungslenker 48 auf die Umschaltplatten 32
übertragen. Die Umlenkplatte 32 wird gegen den Uhrzeigersinn
gedreht, wobei die Gasfeder 42 zunächst gegen ihre Feder
kraft zusammengeschoben wird. Nach Überfahren des Totpunktes
entspannt sich die Gasfeder 42 wieder und unterstützt die
Handkraft.
Der erste Scharnierarm 16 und die Fahrzeughaube 14 ver
bleiben so lange in der geschlossenen Stellung, bis der
untere Anschlag 34 der Umschaltplatte 32 den ersten Schar
nierarm 16 von unten berührt. Danach wird durch die Hand
kraft und die Gasfederkraft ein Moment auf den ersten Schar
nierarm 16 ausgeübt, das diesen entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt und das hintere Ende der Fahrzeughaube 14 anhebt
(strichpunktierte Linien in Fig. 2).
Der zweite Scharnierarm 18 hat beim Entriegeln keine Funk
tion und gleitet mit seinem Langloch 30 auf dem vorderen
fahrzeugfesten Lagerbolzen 26. Die Fahrzeughaube erreicht
eine stabile entriegelte Position, wenn das dem freien Ende
des zweiten Scharnierarms 18 abgewandte hintere Ende des
Langlochs 30 gegen den Lagerbolzen 26 stößt (Fig. 4). Durch
die Vorwärtsbewegung der Fahrzeughaube 14 ist der Niederhal
terbolzen 74 aus dem Eingriffsbereich des Niederhalter
schlitzes 72 ausgetreten, so daß die Fahrzeughaube 14 mit
ihrem vorderen Ende lose auf dem Fahrzeugaufbau 10 aufliegt.
Während der Primäröffnung wird die Fahrzeughaube 14 hinten
angehoben und gleichzeitig mit ihrem vorderen Ende horizon
tal nach vorn verschoben. Dies ermöglicht eine einfache Ge
staltung der Dichtfläche zwischen dem an der Fahrzeughaube
14 befestigten Frontgrilloberteil 80 und den seitlichen
Verkleidungsteilen 82 des Fahrzeugaufbaus 10.
In der Sekundäröffnung arbeitet der Mechanismus wie ein her
kömmliches Gelenkviereck, da sich jetzt auch der zweite
Scharnierarm 18 mit dem oberen Ende seines Langloches 30 an
dem zugehörigen fahrzeugfesten Lagerbolzen 26 abstützt.
Zum weiteren Öffnen der entriegelten Fahrzeughaube 14 wird
sie vorne angehoben. Der erste Scharnierarm 16 und der zwei
te Scharnierarm 18 können sich um die fahrzeugfesten bzw.
haubenfesten Lagerbolzen 20, 22, 24, 26 schwenken. Als unte
rer Drehpunkt des zweiten Scharnierarms 18 wirkt das obere
Ende seines Langloches, da das Eigengewicht der Fahrzeug
haube 14 den zweiten Scharnierarm 18 immer nach vorn unten
drückt.
Die Umschaltplatte 32 berührt jetzt mit ihrem unteren An
schlag 34 stets den ersten Scharnierarm 16 und wirkt kine
matisch als Bestandteil des ersten Scharnierarms 18. Die
Gasfeder 42 unterstützt die Haubenöffnung, so daß die Fahr
zeughaube 14 nach Überfahren eines Totpunktes selbsttätig
aufschwingt.
Während der Sekundäröffnung beschreibt die Fahrzeughaube 14
im hinteren Bereich eine Bahn, die eine Kollision mit der
Frontscheibe der nicht dargestellten Schlepperkabine verhin
dert.
Die Fahrzeughaube 14 läßt sich in abgesenkter Lage auf drei
Arten verriegeln:
- a) Verschwenken des Handhebels 50 nach unten und hinten, wobei sich der für die Primäröffnung beschriebene Vor gang umkehrt,
- b) Niederdrücken des hintern Endes der Fahrzeughaube 14 oder
- c) Zurückdrücken des vorderen Haubenendes.
In jedem dieser Fälle wird der ursprüngliche verriegelte Zu
stand erreicht.
Während bei der Primäröffnung die Fahrzeughaube 14 lediglich
von dem ersten Scharnierarm 16 sowie dem vorderen Niederhal
terbolzen 74 und dem Niederhalterschlitz 72 geführt wird und
der zweite Scharnierarm 18 wirkungslos bleibt, wird bei der
Sekundäröffnung die Fahrzeughaube lediglich durch den ersten
und zweiten Scharnierarm 16, 18 geführt.
Auch wenn die Erfindung lediglich anhand eines Ausführungs
beispiels beschrieben wurde, erschließen sich für den Fach
mann im Lichte der vorstehenden Beschreibung viele verschie
denartige Alternativen, Modifikationen und Varianten, die
unter die vorliegende Erfindung fallen.
Claims (12)
1. Fahrzeughaube mit Scharnier mit wenigstens einem er
sten Scharnierarm (16), dessen eines Ende gelenkig mit
dem Fahrzeugaufbau (10) und dessen anderes Ende gelen
kig mit der Fahrzeughaube (14) verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß eine an dem ersten Scharnierarm
(16) angreifende Umschalteinrichtung (32) vorgesehen
ist, durch die sich der erste Scharnierarm (16) in
Öffnungs- und Schließstellung verschwenken läßt, und
daß an dem ersten Scharnierarm (16) oder der Umschalt
einrichtung (32) ein Kraftspeicher (42) angreift, der
in Abhängigkeit vom Über- oder Unterschreiten einer
Neutralstellung des ersten Scharnierarms (16) diesen
in Öffnungs- oder Schließstellung vorspannt.
2. Fahrzeughaube mit Scharnier nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung (32) im
fahrzeugaufbauseitigen Gelenkpunkt (24) des ersten
Scharnierarms (16) schwenkbar gelagert ist, wobei der
Schwenkbereich des Scharnierarms (16) durch Anschläge
der Umschalteinrichtung (32) begrenzt ist, und daß an
einem zum Gelenkpunkt (24) beabstandeten Punkt (40)
der Umschalteinrichtung (32) eine Druckfeder, vorzugs
weise eine Gasfeder (42) angreift, deren Kraftrichtung
in der Neutralstellung den Gelenkpunkt (24) kreuzt.
3. Fahrzeughaube mit Scharnier nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umschalteinrichtung (32) beid
seits des ersten Scharnierarms (18) angeordnete, mit
diesen zusammenwirkende Anschläge (34, 36) aufweist.
4. Fahrzeughaube mit Scharnier nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Begrenzung des Schwenkberei
ches in der Umschalteinrichtung (32) ein Langloch (35)
vorgesehen ist, in das ein Stift (37) des ersten
Scharnierarms (16) eingreift.
5. Fahrzeughaube mit Scharnier nach einem der Ansprüche 2
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem erster
Scharnierarm (16) und den Anschlägen (34, 36) ein
Spiel (38) besteht, das eine geringe Relativverdrehung
zwischen erstem Scharnierarm und Umschalteinrichtung
erlaubt.
6. Fahrzeughaube mit Scharnier nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Umschaltein
richtung (32) ein von Hand betätigbarer Hebelmechanis
mus angreift, durch den die Umschaltvorrichtung (32)
um ihren Gelenkpunkt (24) verdrehbar ist.
7. Fahrzeughaube mit Scharnier nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebelmechanismus so ausgelegt
ist, daß in einer ersten Öffnungsphase die Kraftüber
tragung auf die Umschalteinrichtung (32) und den er
sten Scharnierarm (16) relativ groß und in einer zwei
ten Öffnungsphase relativ klein ist.
8. Fahrzeughaube mit Scharnier nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schar
nierarm (16) oder die Umschalteinrichtung (32) einen
Vorsprung (56) aufweist, der mit einem einrückbaren
Riegel (58) zusammenwirkt, um die Verdrehung der Um
schalteinrichtung (32) zu begrenzen.
9. Fahrzeughaube mit Scharnier nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Schar
nierarm (18) mit seinem ersten Ende gelenkig am Fahr
zeugaufbau (10) und mit seinem zweiten Ende gelenkig
an der Fahrzeughaube (14) befestigt ist, wobei in vor
gebbaren Grenzen eine Annäherung bzw. ein Auseinander
bewegen seiner beiden Gelenkstellen (22, 26) möglich
ist, und daß der zweite Scharnierarm (18) mit dem er
sten Scharnierarm (16) nach Erreichen einer vorgebba
ren Grenze derart im Sinne eines Gelenkviereckes
wirkt, daß sich die Fahrzeughaube (14) beim Verschwen
ken des ersten Scharnierarms (16) bis zur vorgebbaren
Grenze im wesentlichen parallel zum Fahrzeugaufbau
(10) verschiebt und bei weiterem Verschwenken des er
sten Scharnierarms (16) aufstellt.
10. Fahrzeughaube mit Scharnier nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß an wenigstens einer Gelenkverbin
dung des zweiten Scharnierarms (18) dieser ein Lang
loch (30) aufweist, das einen Lagerbolzen (26) auf
nimmt, wobei das Langloch (30) so bemessen ist, daß
eine Abstützung des Lagerbolzens (26) an einem Lang
lochende erst dann erfolgt, wenn durch Verschwenken
der Scharnierarme (16, 18) eine erste Öffnungsphase
der Fahrzeughaube (14) abgeschlossen ist.
11. Fahrzeughaube mit Scharnier nach einem der Ansprüche 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß am bezüglich des
Scharniers anderen Ende der Fahrzeughaube (14) wenig
stens ein Verschluß (12) vorgesehen ist, der die Fahr
zeughaube (14) in ihrer geschlossenen Stellung am
Fahrzeugaufbau (10) festhält und nach einer ersten
Öffnungsphase die Fahrzeughaube (14) frei gibt, so daß
diese sich aufstellen läßt.
12. Fahrzeughaube mit Scharnier nach Anspuch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verschluß (12) aus einem an
der Fahrzeughaube (14) befestigten Bolzen (74), der in
einen am Fahrzeugaufbau (10) vorgesehenen und zu der
dem Scharnier abgewandten Seite offenen Schlitz (72)
eingreift, oder aus einem am Fahrzeugaufbau (10) befe
stigten Bolzen (74), der in einen an der Fahrzeughaube
(14) vorgesehenen zum Scharnier hin offenen Schlitz
eingreift, besteht.
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