DE4203757C2 - Verfahren zum Prüfen des Vakuums einer elektrischen Vakuumschaltkammer sowie Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Prüfen des Vakuums einer elektrischen Vakuumschaltkammer sowie Einrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Prüfung des Vakuums einer Vakuumschaltkam
mer und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, nach den Oberbegriffen der
Ansprüche 1 und 4.
Vakuumschaltkammern sind in Vakuumschaltern das eigentliche Schaltelement zum
Verbinden und Unterbrechen von elektrischen Stromkreisen im stromlosen Zustand,
unter Last oder bei Kurzschlüssen. Im Inneren dieser Vakuumschaltkammern sind meist
zwei Kontaktstücke (im folgenden auch kurz Kontakte genannt) angeordnet, von denen
einer beweglich ist. Im geschlossenen Zustand berühren sich die Kontakte und im ge
öffneten Zustand befindet sich zwischen den Kontakten eine Vakuumstrecke, die die
Trennfunktion übernimmt und eine entsprechende Isolationsfestigkeit aufweisen muß.
Wird die Kammer unter Last ausgeschaltet (Ausschalthandlung), bildet sich nach Tren
nung der Kontakte zwischen diesen ein Lichtbogen aus, der bei ausreichendem Kon
taktabstand im folgenden Stromnulldurchgang verlischt. Sowohl das Verlöschen des
Lichtbogens im Vakuum im Nulldurchgang des Stromes, als auch die elektrische Fe
stigkeit der Vakuumstrecke im geöffneten Zustand des Schaltgerätes sind nur dann
sichergestellt, wenn das Vakuum einen Mindestdruck hat, der in der Größenordnung
von 10-2 Pa (für Lichtbogenlöschung) bzw. 1 Pa (für Isolationsfestigkeit) beträgt. Übli
cherweise ist der Druck in einer Kammer niedriger, und zwar im Neuzustand nach der
Konditionierung etwa 10-8 Pa, so daß ein einwandfreies Funktionieren sichergestellt ist.
Sollte jedoch durch einen Defekt der Druck im Inneren der Kammer über die oben ge
nannten Grenzwerte ansteigen, so ist das Schaltgerät nicht mehr funktionsfähig. Daher
werden die Vakuumschaltkammern eines Vakuumschalters vor dessen Inbetriebnahme
überprüft. Die Überprüfung wird bereits im Herstellerwerk vorgenommen.
Es ist bekannt, zur Überprüfung des Vakuums eine Innendruckbestimmung mittels einer
Magnetroneinrichtung vorzunehmen. Dabei wird die zu prüfende Schaltkammer in das
Innere einer stromdurchflossenen Spule eingebracht, und es wird der Ableitstrom bei
Anlegen einer Spannung an die geöffnete Vakuumstrecke gemessen. Die Höhe dieses
Ableitstromes steht im direkten Verhältnis zur Anzahl der Restgasmoleküle und stellt so
ein Maß für den Druck in der Schaltkammer dar, wodurch mit vergleichenden Messun
gen nach einer festgelegten Lagerzeit auf die Dichtigkeit der Schaltkammern geschlos
sen und über den jeweiligen Einsatz entschieden werden kann (siehe Nebe, U. et al.:
Das Qualtitätssicherungssystem bei CALOR-EMAG, Qualitätssicherung in der Geräte
fertigung am Beispiel des Vakuum-Leistungsschalters; in Calor-Emag-Mitteilungen, Heft
1/2 1986, Seite 33 bis 38). Dieses sehr genaue Verfahren ist jedoch für die Prüfung
von Vakuumschaltkammern am fertig montierten Schaltgerät nicht geeignet.
Im Vergleich zu anderen Schalterarten ist der Vakuumschalter ursprünglich sowohl
elektrisch als auch mechanisch langlebig und bedarf fast kaum einer Inspektion und
Wartung. In der Praxis wird jedoch mehr und mehr verlangt, daß das Vakuum in der fest
installierten Schaltkammer regelmäßig oder dauernd kontrolliert wird. Die Überprüfung
der Dichtigkeit von Vakuumschaltkammern an fertig montierten Schaltgeräten bzw. bei
in Anlagen eingegbauten Schaltgeräten geschieht deshalb üblicherweise durch eine
Messung der Durchschlagsspannung der geöffneten Vakuumschaltstrecke oder durch
eine Prüfung des Ausschaltvermögens bei hochfrequenten Strömen.
Eine intakte Schaltkammer hat eine signifikant größere Durchschlagsspannung als eine
mit Luft gefüllte defekte Schaltkammer. Entsprechende Prüfgeräte, mit denen die Dich
tigkeit nach diesem Verfahren überprüft werden kann, sind bekannt. Ist die Schaltkam
mer jedoch in einer SF6-Gasatmosphäre eingebaut, kann nach diesem Prinzip nicht
gemessen werden, da die Durchschlagsspannung einer SF6-gefüllten und einer intakten
Vakuumschaltkammer vergleichbar groß ist und daher nicht als Entscheidungskriterium
herangezogen werden kann.
Eine intakte Vakuumschaltkammer weist ein signifikant größeres Ausschaltvermögen
von hochfrequenten Strömen auf als eine mit Luft oder SF6-gefüllte defekte Schaltkam
mer.
Es ist ein Verfahren (DE 36 43 672 C2) bekannt, bei dem ein hochfrequenter Strom an
die geschlossene Vakuumschaltkammer angelegt wird und nach einer bestimmten Zeit
dauer die Schaltkontakte der Vakuumschaltkammer geöffnet werden. Der nach dem
Öffnen der Kontakte ggf. noch fließende Strom wird detektiert und ausgewertet.
Mit den oben genannten bekannten Verfahren zur Prüfung von Vakuumschaltkammern
kann der Druck im Inneren der Kammern nur bedingt gemessen werden. Es kann nur
festgestellt werden, ob der Innendruck oberhalb einer bestimmten Grenze (ca. 10-2 Pa
beim Ausschaltvermögen von hochfrequenten Strömen und ca. 1 Pa beim Durch
schlagsspannungstest) liegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Überprüfung des Vakuum
zustandes von Vakuumschaltkammern, das sowohl bei in Luft befindlichen als auch bei
SF6-Atmosphäre eingebauten Vakuumschaltern anwendbar ist und auch eine Abschät
zung des "Vakuumvorrates" zuläßt, sowie eine Einrichtung zu schaffen, mit der das
Verfahren durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß verläuft also die Prüfung
des Vakuums einer elektrischen Vakuumschaltkammer unter
Zuhilfenahme des Emissionsstromes und/oder der Röntgenstrahlung, der bzw. die beim Anlegen
einer Spannung zur Erzeugung einers Emissionsstromes oder einer Röntgenstahlung
bei einem Abstand der Kontaktstücke, der kleiner ist als der Abstand der Kontaktstücke
im Ausschaltzustand, voneinander gemessen wird bzw. werden, derart,
daß
- - zunächst der Emissionsstrom und/oder die Röntgenstrahlung gemessen wird bzw. werden,
- - sodann mittels eines Lichtbogens die Kontaktstücke konditioniert werden,
- - sodann nach der Lichtbogenlöschung der Emissionsstrom bzw. die Röntgen strahlung gemessen wird,
- - und daß die Zeitdauer gemessen wird, in der der nach der Lichtbogenlö
schung erhöhte Emissionsstrom bzw. in der die erhöhte Röntgenstrahlung auf einen
niedrigeren Wert, der näherungsweise dem Wert des Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlung vor der
Konditionierung gleich ist, wieder abgesunken ist, wobei sich der Innendruck
nach der Abschützungsformel
p = 10-3.K/τ
mit
p = Innendruck
τ = Zeitdauer des Auftretens des erhöhten Emissionsstromes bzw. der erhöhten Rönt genstrahlung nach der Lichbogenlöschung und
K = vakuumkammertypenabhängige Konstante
ergibt.
Aus MOSCICKA-GRZESIAK. et al., Technical diagnosis of high
voltage vacuum insulation systems by predischarges phenomena analysis method, in:
Konferenz-Einzelbericht, 31. Int. Wissenschaftlichen Kolloquium, Vortragsreihe A6, Il
menau DDR, 27. bis 31. Oktober 1986, Seite 247 bis 250 ist bekannt, daß durch Mes
sung des Emissionsstromes und/oder der Röntgenstrahlung in Vakuumschaltkammern
Rückschlüsse auf verschiedene dielektrische Eigenschaften solcher Kammern gezo
gen werden könnten. Das hier beschriebene Messverfahren eignet sich aber nur für
einfache statische Messungen des Emissionsstromes und/oder der Röntgenstrahlung
von Vakuumkammern, die für die Messung bzw. Abschätzung des Innendrucks (des
Vakuums) in Vakuumkammern für den in der Praxis relevanten Innendruckbereich nicht
nutzbar sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine solche Vakuumkammer in
einer SF6-Gasatmosphäre untergebracht ist, die elektrischen Eigenschaften einer un
dichten, mit SF6-gasgefüllten Vakuumkammer sind mit einer intakten Vakuumschalt
kammer vergleichbar, so daß allein die dielektrischen Eigenschaften, die mit der be
kannten Anordnung detektiert werden könnten, nicht zur Messung oder Abschätzung
des Innendrucks (des Vakuums) nutzbar sind.
Erst die Einführung des Konditionierungsverfahrens bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren, daß heißt der Lichtbogenzündung und der Messung des Emissionsstromes vor
und nach der Zündung, führt zu brauchbaren Meßergebnissen.
Es wird damit die Tatsache ausgenutzt, daß eine Vakuumschaltkammer nach der Licht
bogenkonditionierung eine Emissiosstromänderung bzw. Änderung der Röntgenstrah
lungsintensität aufweist. Die Emissionsstromänderung ist prizipiell von dem System
Kontaktmaterial-Gasart abhängig. Für die in der Praxis verwendeten Kontaktwerkstoffe
sowie für Luft und SF6 wird eine bedeutende Emissionsstromerhöhung beobachtet.
Diese erhöhten Werte des Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlungssträrke nä
hern sich nach einer bestimmten, vom Innendruck abhängigen Zeitdauer den entspre
chenden Werten vor der Lichtbogenkonditionierung. Diese Abhängigkeit Innendruck-
Zeitdauer wird zur Abschätzung des Innendruckes von Vakuumschaltkammern ausge
nutzt.
Zusätzlich wird die Tatsache ausgenutzt, daß eine intakte Vakuumschaltkammer ein
erheblich größeres Ausschaltvermögen hat als eine gleiche, mit Luft oder SF6 gefüllte
Vakuumschaltkammer und daß demzufolge die Anzahl der Lichtbogenwiederzündun
gen bei einer intakten Vakuumschaltkammer (d. h. mit einem kleineren Innnedruck als
ca. 10-2 Pa) nur einige oder sogar Null beträgt, während die mit Luft oder SF6 gefüllte
Vakuumkammer (abhängig von der Dämpfung des Schwingkreises) über 20 erreichen
kann.
Man kann daher festhalten, daß dann, wenn nach der Lichbogeneinleitung nur wenige
der keine Wiederzündungen auftreten, die Vakuumschaltkammer intakt ist (d. h. der
Innendruck kleiner ist als ca. 10-2 Pa), wogegen dann, wenn einige zehn Wiederzün
dungen registriert werden, die Schaltkammer defekt ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen des Verfahrens sind den An
sprüchen 2 und 3 zu entnehmen.
Die Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dem Anspruch 4 zu entnehmen.
Danach sieht die Erfindung vor, daß parallel zu den geöffneten Schaltkontakten bzw.
Elektroden sowohl ein schwachstromiger Stromkreis für die Erzeugung des Emissions
stromes als auch ein hochstromiger Stromkreis für die Lichtbogenerzeugung in der Va
kuumschaltkammer vorhanden ist. Der schwachstromige Stromkreis besteht aus einer
Reihenschaltung eines Wechsel- bzw. Gleichspannunsquelle und eines Widerstandes
zur Begrenzung des Emissionsstromes. Der hochstromige Stromkreis zur Erzeugung
des hochfrequenten Stromes besteht aus der Reihenschaltung einer Induktivität mit ei
nem von einem Ladegeräten aufladbaren Kondensator, und eines zwischen der Indukti
vität und der zu prüfenden Vakuumschaltkammer befindlichen Hilfsschalters bzw. Fun
kenstrecke.
Zum Messen des Emissions- bzw. Lichbogenstromes wird zweckmäßigerweise die
Spannung eines universalen Meßwiderstandes mit automatisch verlängerbarem Meß
bereich, der in Reihe zu den Schaltkontakten bzw. Elektroden der Schaltkammer liegt,
abgegriffen und einer Meßeinrichtung zugeführt.
Nach der Anlegung der Spannung an die Vakuumschaltkammer wird der Emissions
strom bzw. die Röntgenstrahlung detektiert. Danach wird mit Hilfe des Hilfsschalters
bzw. der Funkenstrecke der Lichtbogen in der Vakuumschaltkammer durch Entladung
des Kondenstors gezündet und die Anzahl der Lichbogenwiederzündungen (es können
z. B. die Zündspannungen, die Umladungen der Kapazität bzw. die Stromamplituden
gezählt werden) wird festgestellt. Wenn keine oder nur wenige Wiederzündungen fest
gestellt sind, bedeutet es, daß der Innendruck kleiner als ca. 10-2 Pa ist. Die Schalt
kontakte der Vakuumschaltkammer werden gleichzeitig durch den Lichtbogen konditio
niert und die nach der Lichtbogenlöschen vergehende Zeitdauer des Auftretens eines
erhöhten Emissionsstromes bzw. einer erhöhten Röntgenstrahlung wird gemessen und
für die Abschätzung des Innendruckes verwendet.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist zusätzlich eine Meßeinrichtung zur auto
matischen Messung und Auswertung der Meßergebnisse vorgesehen; weiterhin ist ein
Steuergerät zum automatischen Betätigen des Ladegerätes, des Hilfsschalters bzw. der
Funkenstrecke der Spannungsquelle und der Meßeinrichtung vorgesehen, wodurch der
Prüfvorgang automatisiert ist.
Weiter vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen sind den weiteren Unteran
sprüchen zu entnehmen.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, sol
len die Erfindung sowie deren weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
sowie Vorteile näher erläutert und beschrieben wer
den.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen
Einrichtung,
Fig. 2a ein Zeit-Emissionsdiagramm einer intakten
Vakuumschaltkammer,
Fig. 2b ein Zeit-Lichtbogenstrom(iB)-Diagramm so
wie ein Zeit-Spannungs(uK)-Diagramm
(gegenüber Fig. 2a zeitgedehnt darge
stellt),
Fig. 3a ein Zeit-Emissionsstromdiagramm einer de
fekten Vakuumschaltkammer und
Fig. 3b ein Zeit-Lichtbogenstrom(iB)-Diagramm so
wie ein Zeit-Spannungs(uK)-Diagramm
(gegenüber Fig. 3a zeitgedehnt darge
stellt).
Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist durch ein Prüfgerät 10 dargestellt, das
zwei Anschlußklemmen 11 und 12 aufweist, an denen eine
Vakuumschaltkammer 13 mit zwei innenliegenden Schaltkon
takten 14 und 15 angeschlossen ist. Die Vakuumschaltkam
mer 13 ist eine übliche Schaltkammer, wie sie regelmäßig
in Vakuumleistungs- bzw. -lastschaltern eingebaut ist.
Das Prüfgerät 10 enthält eine Wechsel- bzw. Gleichspan
nungsquelle 28 und einen Widerstand 29, die beide in
Reihe geschaltet sind. Die Reihenschaltung der Wechsel-
bzw. Gleichspannungsquelle 28 und des Widerstandes 29 ist
mit jeweils einem Ende an die Klemme 41 und mit dem ande
ren Ende an die Klemme 42 angeschlossen, welche Klemmen
parallel zu den Anschlußklemmen 11, 12 liegen. Weiterhin
enthält das Prüfgerät 10 eine Induktivität 23 und einen
Kondensator 22, die beide in Reihe geschaltet sind. In
Reihe mit der Induktivität 23 ist ein Hilfsschalter 24
bzw. eine Funkenstrecke 24a geschaltet. Die Reihenschal
tung des Kondensators 22, der Induktivität 23 und des
Hilfsschalters 24 bzw. der Funkenstrecke 24a ist mit je
weils einem Ende an die Klemme 41 und mit dem anderen
Ende an die Klemme 42 angeschlossen.
Parallel zum Kondensator 22 ist ein Ladegerät 20 geschal
tet, das den Kondensator 22 aufladen soll.
Parallel zu den Klemmen 41 und 42 ist weiterhin eine Rei
henschaltung einer Kapazität 25, eines Widerstandes 26
und eines regelbaren Widerstandes 27 geschaltet. Sie sind
zur Begrenzung der Wiederkehrspannung, zur Dämpfung der
Ausgleichsvorgänge und zur Kompensation des kapazitiven
Stromanteiles bei der Emissionsstrommessung vorgesehen.
Die Klemme 41 ist direkt mit der Anschlußklemme 11 ver
bunden und zwischen der Klemme 42 und der Anschlußklemme
12 befindet sich ein universeller Meßwiderstand 31 zum
Erfassen des Emissions- und Lichtbogenstromes. Zwischen
den Klemmen 41 und 42 ist ein aus zwei Widerständen be
stehender Spannungsteiler 30 eingefügt. Die vom Meßwider
stand 31, vom Widerstand 27 und vom Spannungsteiler 30
gelieferten Meßsignale werden von der Meßeinrichtung 32
erfaßt und bewertet, und das Ergebnis wird an dem mit der
Meßeinrichtung verbundenen Anzeigegerät 33 angezeigt.
An der Außenseite der Vakuumschaltkammer kann ggf. ein
Röntgenstrahlungsdetektor 35 angebracht werden, der mit
der Röntgenstrahlungsmeßeinrichtung 34 verbunden ist. Am
Anzeigegerät 33 wird das bewertete Ergebnis der von der
Röntgenstrahlungsmeßeinrichtung durchgeführten Messung
angezeigt.
Das Prüfgerät 10 besitzt eine Steuereinrichtung 36, die
auf das Ladegerät 20, den Hilfsschalter 24 bzw. die Fun
kenstrecke 24a, die Wechsel- bzw. Gleichspannungsquelle
28 und die Meßeinrichtung 32 - jeweils mit strichlierten
Linien 37, 38, 39 und 40 dargestellt - einwirkt.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist wie folgt:
Zu Beginn des Prüfvorganges für die Vakuumschaltkammer 13 sind die Schaltkontakte 14 und 15 zu trennen, wobei kleine Kontaktabstände (ca. 0,3 mm bis 3 mm) für das Ver fahren bevorzugt werden. Nach dem "Start"-Befehl steuert die Steuereinrichtung 36 das Ladegerät 20 an, wodurch der Kondensator 22 über den Widerstand 21 aufgeladen wird. Während dieses Vorganges ist der Hilfsschalter 24 geöff net. Dann ist die Spannung an den Klemmen der Spannungs quelle 28 so zu erhöhen, daß bestimmte Werte des über die Schaltkontakte 14, 15 fließenden Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlung detektiert werden, was über die Steuereinrichtung 36 und die Meßeinrichtung 32 bzw. die Röntgenstrahlungsmeßeinrichtung 34 sowie den kammernahen Röntgenstrahlungsdetektor 35 erfolgt. Der Emissionsstrom hat die Größenordnung von Mikroampere und schwingt typi scherweise mit 50 Hz; er wird vom Widerstand 29 der Höhe nach begrenzt. Wenn der Kondensator 22 geladen ist und der Emissionsstrom bzw. die Röntgenstrahlung einen Grenzwert erreicht haben, wird der Hilfsschalter 24 geschlos sen und nach einer Zeitspanne Δt1 wird er wieder geöff net bzw. wird die an seiner Statt angeordnete Funken strecke 24a gezündet und durch den Zündlichtbogen kurzge schlossen.
Zu Beginn des Prüfvorganges für die Vakuumschaltkammer 13 sind die Schaltkontakte 14 und 15 zu trennen, wobei kleine Kontaktabstände (ca. 0,3 mm bis 3 mm) für das Ver fahren bevorzugt werden. Nach dem "Start"-Befehl steuert die Steuereinrichtung 36 das Ladegerät 20 an, wodurch der Kondensator 22 über den Widerstand 21 aufgeladen wird. Während dieses Vorganges ist der Hilfsschalter 24 geöff net. Dann ist die Spannung an den Klemmen der Spannungs quelle 28 so zu erhöhen, daß bestimmte Werte des über die Schaltkontakte 14, 15 fließenden Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlung detektiert werden, was über die Steuereinrichtung 36 und die Meßeinrichtung 32 bzw. die Röntgenstrahlungsmeßeinrichtung 34 sowie den kammernahen Röntgenstrahlungsdetektor 35 erfolgt. Der Emissionsstrom hat die Größenordnung von Mikroampere und schwingt typi scherweise mit 50 Hz; er wird vom Widerstand 29 der Höhe nach begrenzt. Wenn der Kondensator 22 geladen ist und der Emissionsstrom bzw. die Röntgenstrahlung einen Grenzwert erreicht haben, wird der Hilfsschalter 24 geschlos sen und nach einer Zeitspanne Δt1 wird er wieder geöff net bzw. wird die an seiner Statt angeordnete Funken strecke 24a gezündet und durch den Zündlichtbogen kurzge schlossen.
Mit einer kleinen Verzögerung wird ein Lichtbogen zwi
schen den Kontakten 14 und 15 in der Vakuumschaltkammer
13 gezündet; es fließt ein starker, näherungsweise sinus
förmiger hochfrequenter Strom in dem Stromkreis, der aus
dem Kondensator 22, der Spule 23, dem Schalter 24 bzw.
der Funkenstrecke 24a, der Vakuumschaltkammer 13 sowie
dem Meßwiderstand 31 besteht. Durch den Lichtbogen in der
Vakuumschaltkammer 13 werden die Schaltkontakte 14 und 15
konditioniert, d. h. eine auf der Kontaktoberfläche sich
befindliche Gasbedeckung wird entfernt. Dies bewirkt eine
Änderung des Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlung.
Es sei nunmehr Bezug genommen auf die Fig. 2a und 2b.
Die Fig. 2a zeigt ein Diagramm, bei dem der Emissions
strom ie auf der Ordinate und die Zeit t auf der Abszisse
eingetragen ist. Gemessen wurde an den Schaltkontakten,
bzw. den Klemmen 41, 42. Vor dem Zeitpunkt t = 0 ist die
Funkenstrecke 24a bzw. der Hilfsschalter 24 sowie auch
die Schaltkontakte 14 und 15 geöffnet und es fließt ein
Emissionsstrom durch den Kammerstromkreis, der dem unkon
ditionierten Zustand der Schaltkontakte 14 und 15 ent
spricht. Mit dem Zeitpunkt t = 0 wird der Hilfsschalter
24 geschlossen, bzw. die Funkenstrecke 24a gezündet; der
Lichtbogen in der Vakuumschaltkammer zündet und ein hoch
frequenter Strom fließt eine Zeitspanne Δt2 über die
durch den Lichtbogen kurzgeschlossenen Schaltkontakte 14
und 15. Die Lichtbogenzeit (Zeitspanne Δt2) ist in Fig.
2b zeitgedehnt besonders dargestellt, dabei ist iB
der Lichtbogenstrom und uK die Spannung an den Schaltkon
takten bzw. Klemmen 41, 42. Nach der Zeit Δt2 erlischt
der zwischen beiden Schaltkontakten 14 und 15 brennende
Lichtbogen beim Stromnulldurchgang zum Zeitpunkt t2.
Gleichzeitig erlischt der Lichtbogen in der Funkenstrecke
24a, bzw. wird der Schalter 24 abgeschaltet, wodurch der
Stromkreis, bestehend aus dem Kondensator 22 und der In
duktivität 23 von der Vakuumschaltkammer 13 getrennt
wird. Ab dem Zeitpunkt t2 wird ein erhöhter Emissions
strom ie gemessen. Nach einer Zeitspanne τ haben sich
die Amplituden des Emissionsstromes zu einem konstanten
Wert verkleinert, der näherungsweise dem Wert des Emissi
onsstromes vor der Lichtbogenkonditionierung gleich ist
(vergleiche ie vor t = 0 in Fig. 2a). Die Zeit
spanne τ dient zur Ermittlung des Innendruckes p (siehe
Gleichung); mit ihr wird der "Vakuumvorrat" in einer in
takten Vakuumschaltkammer abgeschätzt.
Die Fig. 2a und 2b zeigen die Zeitverläufe des Emissi
onsstromes, des Lichtbogenstromes und der Spannung an ei
ner intakten Vakuumschaltkammer, bei der der Innendruck
den Wert ca. 10-2 Pa nicht überschritten hat.
In den Fig. 3a und 3b sind ebenfalls die Zeitverläufe
des Emissionsstromes, des Lichtbogenstromes und der Span
nung eingetragen, jedoch für eine defekte Vakuumschalt
kammer. Man erkennt (siehe Fig. 3a), daß mehrere Licht
bogenwiederzündungen (einige zehn) auftreten. Die Anzahl
der Wiederzündungen kann durch die Anzahl der Zündspan
nungsimpulse (uK) bzw. der Lichtbogenstromhalbperioden
festgestellt werden. Für eine defekte Vakuumschaltkammer
mit einem höheren Innendruck als ca. 10-2 Pa ist die Messung
der kurzen Zeitspanne τ des erhöhten Emissionsstro
mes nicht von Bedeutung.
Die oben genannten Abhängigkeiten und Vorgänge sind für
Luft- bzw. für SF6-gefüllte Vakuumschaltkammern gültig.
Die Röntgenstrahlung ist für eine konstante Spannung, die
an die Schaltkontakte angelegt wird, dem Emissionsstrom
näherungsweise proportional und kann für die Vakuum
schaltkammer-Diagnostik anstelle des Emissionsstromes be
nutzt werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Prüfen des Vakuums einer elektrischen Vakuumschaltkammer,
unter Zuhilfenahme des Emissionsstromes und/oder der Röntgenstrahlung, der bzw. die beim
Anlegen einer Spannung zur Erzeugung einers Emissionsstromes oder einer Röntgen
stahlung bei einem Abstand der Kontaktstücke, der kleiner ist als der Abstand der Kon
taktstücke im Ausschaltzustand, voneinander gemessen wird bzw. werden, dadurch
gekennzeichnet, daß
zunächst der Emissionsstrom und/oder die Röntgenstrahlung gemessen wird bzw. werden,
sodann mittels eines Lichtbogens die Kontaktstücke konditioniert werden,
sodann nach der Lichtbogenlöschung der Emissionsstrom bzw. die Röntgen strahlung gemessen wird,
und daß die Zeitdauer gemessen wird, in der der nach der Lichtbogenlö schung erhöhte Emissionsstrom bzw. in der die erhöhte Röntgenstrahlung auf einen, niedrigeren Wert, der näherungsweise dem Wert des Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlung vor der Konditionierung gleich ist, wieder abgesunken ist, wobei sich der Innendruck nach der Abschützungsformel
p = 10-3.K/τ
mit
p = Innendruck
τ = Zeitdauer des Auftretens des erhöhten Emissionsstromes bzw. der erhöhten Rönt genstrahlung nach der Lichbogenlöschung und
K = vakuumkammertypenabhängige Konstante
ergibt.
zunächst der Emissionsstrom und/oder die Röntgenstrahlung gemessen wird bzw. werden,
sodann mittels eines Lichtbogens die Kontaktstücke konditioniert werden,
sodann nach der Lichtbogenlöschung der Emissionsstrom bzw. die Röntgen strahlung gemessen wird,
und daß die Zeitdauer gemessen wird, in der der nach der Lichtbogenlö schung erhöhte Emissionsstrom bzw. in der die erhöhte Röntgenstrahlung auf einen, niedrigeren Wert, der näherungsweise dem Wert des Emissionsstromes bzw. der Röntgenstrahlung vor der Konditionierung gleich ist, wieder abgesunken ist, wobei sich der Innendruck nach der Abschützungsformel
p = 10-3.K/τ
mit
p = Innendruck
τ = Zeitdauer des Auftretens des erhöhten Emissionsstromes bzw. der erhöhten Rönt genstrahlung nach der Lichbogenlöschung und
K = vakuumkammertypenabhängige Konstante
ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
geöffneten Kontaktstücke (14, 15) der Vakuumschaltkammer
0,3 bis 3 mm beträgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Hochfrequenzstrom zur Lichtbogenkonditionierung verwendet wird.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den Kontaktstücken (14, 15) eine Reihen
schaltung eines Widerstandes (29) zur Begrenzung des Emissionsstromes und einer
Wechsel- bzw. Gleichspannungsquelle (28) vorgesehen ist, daß außerdem parallel zu
denselben Kontaktstücken (14, 15) zur Erzeugung des hochfrequenten Stromes eine
Reihenschaltung einer Induktivität (23) und eines von einem Ladegerät (20) aufladbaren
Kondensators (22) und zwischen der Induktivität (23) und der zu prüfenden Vakuum
schaltkammer (13) ein Hilfsschalter (24) oder eine Funkenstrecke (24a) zum Einschal
ten des Schwingkreises vorgesehen sind, und daß eine Meßeinrichtung (32) vorgese
hen ist, die mindestens die Spannung eines in Reihe mit den Kontaktstücken (14, 15)
liegenden universalen Meßwiderstandes (31) mit automatisch veränderbarem Meßbe
reich erfaßt und bewertet, wobei der Meßeinrichtung (32) ein Anzeigegerät (33) nach
geschaltet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den
Kontaktstücken (14, 15) zusätzlich eine Reihenschaltung von zwei Widerständen
(26, 27) und einer Kapazität (25) vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zu den Kontaktstücken (14, 15) ein aus zwei Einzelwiderständen aufgebauter
Spannungsteiler (30) geschaltet ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßeinrichtung (32) zusätzlich die vom Spannungsteiler (30) sowie vom Widerstand
(27) gelieferten Signale erfaßt und mit verarbeitet.
8. Einrichtung nach einem der Anspruche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Steuergerät (36) zum automatischen Betätigen des Ladegerätes (20), des Hilfs
schalters (24) bzw der Funkenstrecken (24a), der Spannungsquelle (28) sowie der
Meßeinrichtung (32) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4203757A DE4203757C2 (de) | 1992-02-10 | 1992-02-10 | Verfahren zum Prüfen des Vakuums einer elektrischen Vakuumschaltkammer sowie Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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