Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen von Wäsche
stücken zu einer Mangel oder dergleichen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Vor
richtung zum Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel oder der
gleichen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Zum Zuführen von Wäschestücken zu einer Mangel oder dergleichen
wird das jeweils zuzuführende Wäschestück mit benachbarten Ecken
manuell in Klammern einer Fördereinrichtung eingeführt. Bei einem
anschließenden Verfahren der Klammern quer zur Zuführrichtung
wird das jeweilige Wäschestück durch Straffung eines sich zwi
schen den an den Klammern gehaltenen Ecken befindlichen oberen
Randes auseinandergespreizt zum Ablegen auf einen Übergabeförde
rer, der schließlich das Wäschestück in die Mangel oder derglei
chen eingibt.
Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-OS 23 19 654 bekannt.
Dabei erfolgt das Spreizen des Wäschestücks in mehreren Bewe
gungsphasen. In einer ersten Bewegungsphase werden die Klammern
relativ schnell gegenläufig auseinandergefahren. Dadurch verrin
gert sich der Durchhang des Wäschestücks. Durch einen Taster oder
dergleichen wird bei einem bestimmten Mindestdurchhang des oberen
Randes des Wäschestücks eine zweite Bewegungsphase eingeleitet,
in der die Klammern mit geringerer Geschwindigkeit auseinander
gefahren werden, bis bei nahezu oder vollständig gestrafftem obe
ren Rand des Wäschestücks ein weiterer Taster oder dergleichen
betätigt wird zur Abschaltung des Antriebs der Klammern.
Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung ist die zweite Bewe
gungsphase zum langsamen Auseinanderbewegen der Klammern. Diese
führt zu verhältnismäßig langen Arbeitstakten.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, womit in einer die Wäschestücke schonenden Weise eine
leistungsfähige Zuführung gewährleistet ist.
Das Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des
Anspruchs 1 auf. Demnach erfolgt vor dem Ausspreizen des Wäsche
stücks eine Messung des zwischen den in den Klammern gehaltenen
Ecken befindlichen oberen Randes des Wäschestücks, woraus die
Positionen der Klammern bei straffem oberen Rand ermittelt werden
und die Klammern diese Positionen direkt anfahren können. Es er
übrigen sich die beim Stand der Technik erforderlichen unter
schiedlichen Bewegungsphasen, insbesondere das zeitweise langsame
Auseinanderfahren der Klammern zum Straffen des oberen Randes.
Ein schonendes Ausspreizen der Wäschestücke ist dadurch gewähr
leistet, daß aufgrund der vorangegangenen Messung der Länge des
oberen Randes das Auseinanderfahren der Klammern so steuerbar
ist, daß das Wäschestück, und zwar insbesondere der obere Rand
desselben, nur so weit gestrafft wird, daß Beschädigungen des
Wäschestücks ausgeschlossen sind.
Besonders einfach ist die Messung der Länge des oberen Randes des
Wäschestücks dadurch, daß dieses erfindungsgemäß in eine zwei
Seiten eines Dreiecks beschreibende Position gebracht wird. Dazu
braucht der obere Rand des Wäschestücks nicht so weit gestrafft
zu werden, daß Beschädigungen zu befürchten sind. Außerdem lassen
sich die Seiten des Dreiecks und die daraus resultierende Länge
des oberen Randes des Wäschestücks leicht rechnerisch ermitteln.
Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die
dritte Seite des Dreiecks gebildet durch eine gedachte Gerade
zwischen den beiden Klammern. Aus dem bekannten Klammerabstand
und dem weiterhin bekannten Scheitelpunkt zwischen den beiden vom
oberen Rand des Wäschestücks gebildeten Seiten des Dreiecks
lassen sich mit einfachen Methoden der Dreiecksberechnung die
Längen dieser Seiten bestimmen, aus deren Summe sich die Länge
des oberen Randes des Wäschestücks ergibt.
Vorzugsweise verläuft eine zur Messung gebildete Dreiecks-Seite
des oberen Randes des Wäschestücks rechtwinklig zur (gedachten)
Geraden zwischen den beiden Klammern. Diese beiden Seiten bilden
dann bekannte Katheten des Dreiecks, aus denen sich nach dem
Lehrsatz von Pythagoras die Hypotenuse des Dreiecks, also die
zweite zur Messung gebildete Dreiecks-Seite des oberen Randes des
Wäschestücks, errechnet. Es ist aber auch denkbar, den Schei
telpunkt der beiden durch den oberen Rand des Wäschestücks ge
bildeten Dreiecks-Seiten nach den Winkelfunktionen zu ermitteln,
wozu der diese beiden Seiten verbindende Scheitelpunkt nicht un
bedingt unterhalb einer der beiden Klammern liegen muß.
Eine Vorrichtung zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden
Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 8 auf. Danach wird die
zur Messung der Länge des oberen Randes des Wäschestücks erfor
derliche Formation des oberen Randes des Wäschestücks gebildet
durch das den Klammern zugeordnete Rückhalteorgan. Dieses bildet
an dem oberen Rand des Wäschestücks einen Scheitelpunkt. Dieser
läßt sich besonders einfach dadurch bilden, daß während des Ein
griffs eines Teils des Rückhalteorgans in eine durch die Klammern
verlaufende, vorzugsweise senkrechte, Ebene der obere Rand des
Wäschestücks gegen das Rückhalteorgan gezogen wird durch Ver
fahren mindestens einer Klammer. Die dabei auf das Wäschestück
ausgeübte Zugspannung ist erheblich kleiner als die zum Straffen
des oberen Randes erforderliche Zugspannung, so daß die Messung
ohne nennenswerte Belastung des Wäschestücks durchführbar ist.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Vorrichtung ist das
Rückhalteorgan in die durch die Klammern verlaufende vertikale
Ebene (Meßebene) vor der Messung hinein- und nach der Messung aus
der Meßebene herausschwenkbar. Das Herausschwenken des Rückhal
teorgans aus der Meßebene erfolgt vorzugsweise selbsttätig, näm
lich durch den oberen Rand des Wäschestücks. Durch eine entspre
chende Ausbildung und Lagerung des Rückhalteorgans wird dabei
gewährleistet, daß bei einer vorbestimmten, relativ geringen
Straffung des zur Messung zwei Seiten des Dreiecks bildenden
oberen Randes des Wäschestücks das Rückhalteorgan die Meßebene
verläßt und ohne weitere Krafteinwirkungen durch das Rückhalteor
gan die Klammern zum vollständigen Ausbreiten des Wäschestücks
verfahrbar sind in Abhängigkeit von der bei der vorangegangenen
Messung ermittelten Länge des oberen Randes des Wäschestücks.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sowohl des Verfahrens als
auch der Vorrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und des Verfahrens werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung gemäß
der Fig. 1 mit verschiedenen Positionen von Klammern
zum Spreizen eines Wäschestücks,
Fig. 3 eine vergrößerte schematische Seitenansicht zur Dar
stellung in der Fig. 2,
Fig. 4 eine gegenüber den Darstellungen in den Fig. 1 bis 3
vergrößerte Darstellung eines Randbereichs der Vorrich
tung mit Antrieb, und
Fig. 5 einen Schnitt V-V durch die Vorrichtung in gegenüber
der Fig. 4 nochmals vergrößerter Darstellung.
Die hier gezeigten Vorrichtungen dienen zum Spreizen bzw. Aus
breiten von Wäschestücken 10 und Zuführen der gespreizten Wä
schestücke 10 zu einer in den Figuren nicht dargestellten Mangel.
Die Vorrichtung setzt sich zusammen aus einer Spreizeinrichtung
11 und einem Zuführförderer 12. Die von der Spreizeinrichtung 11
gespreizten Wäschestücke 10 werden auf den Zuführförderer 12
übergeben (gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines nicht gezeig
ten Übergabeförderers) und vom Zuführförderer 12 zur Mangel ge
fördert.
Die Spreizeinrichtung 11 und der Zuführförderer 12 sind an einem
gemeinsamen Maschinengestell 13 gelagert, das in der Fig. 1 nur
andeutungsweise dargestellt ist. Die Spreizeinrichtung 11 befin
det sich bezogen auf die in der Fig. 3 durch einen Pfeil angedeu
tete Zuführrichtung 15 vor dem Zuführförderer 12.
Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigte Spreizeinrichtung 11 verfügt
über zwei Beschickungsstationen 16 und 17 auf gegenüberliegenden
Seiten des Maschinengestells 13. Jede Beschickungsstation 16 und
17 verfügt über ein Klammerpaar aus zwei Klammern 18, 19 bzw. 20,
21. Die Klammern 18 bis 21 sind quer zur Zuführrichtung 15 vor
den Zuführförderer 12 hin- und herverfahrbar. Die einzelnen Klam
merpaare werden abwechselnd betrieben.
Jede Klammer 18 bis 21 ist an einem Schlitten 22, 23, 24 bzw. 25
befestigt, der mit Laufrollen 26 an einer quer zur Zuführrichtung
15 horizontal verlaufend vor den Zuführförderer 12 am Maschinen
gestell 13 befestigten Schiene 27 verfahrbar ist.
Die Klammern 18 bis 21 sind erfindungsgemäß einzeln und unabhän
gig voneinander antreibbar. Zu diesem Zweck ist jedem Schlitten
22 bis 25 ein etwa parallel zur Schiene 27 geführtes umlaufendes
Antriebsband zugeordnet. Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich beim Antriebsband um einen Zahnriemen 28, wobei
jeder Zahnriemen 28 zwischen gegenüberliegenden Zahnriemenschei
ben 29 umgelenkt wird, die gemäß der Fig. 1 gegenüberliegenden
Beschickungsstationen 16 und 17 außenseitig zugeordnet sind. Je
dem der vier Schlitten 22 bis 25 ist ein Zahnriemen 28 mit zwei
gegenüberliegenden Zahnriemenscheiben 29 zugeordnet, wobei je
weils ein Zahnriemen 28 an den entsprechenden Schlitten 22, 23,
24 bzw. 25 an einem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Kupplungs
punkt 30 angelenkt ist.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 mit zwei Klammerpaaren
sind vier Zahnriemen 28 mit jeweils zwei Zahnriemenscheiben 29
vorgesehen, die gemäß der Fig. 3 paarweise neben- und übereinan
derliegen. Die beiden Klammern 18, 19 bzw. 20, 21 jedes Klammer
paares sind an übereinanderliegenden Zahnriemen 28 befestigt.
Jeweils zwei in bezug auf die Zuführrichtung 15 hintereinander
liegenden Zahnriemen 28 ist ein Antrieb 31, 32 zugeordnet. Es
sind also für beide Klammerpaare nur zwei Antriebe 31, 32 vor
handen. Die auf der Seite der Antriebe 31 und 32, also hier im
Bereich der Beschickungsstation 17, liegenden Zahnriemenscheiben
29 der jeweils hintereinanderliegenden Zahnriemenscheiben 29 sind
durch einen der beiden Antriebe 31 bzw. 32 alternativ antreibbar,
indem zwischen jeweils zwei hintereinanderliegenden Zahnrie
menscheiben 29 eine nicht gezeigte Kupplung oder dergleichen an
geordnet ist. Hierdurch lassen sich alternativ jeweils die Klam
mern 18, 19 oder 20, 21 eines Klammerpaares unabhängig voneinan
der durch die Antriebe 31, 32 antreiben, während durch entspre
chendes Betätigen der Kupplungen zwischen den hintereinanderlie
genden Zahnriemenscheiben 29 die Klammern 18, 19 oder 20, 21 des
anderen Klammerpaares während dieser Zeit nicht antreibbar sind.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Spreizeinrichtung 11
etwa mittig unterhalb der Schiene 27 ein vorzugsweise berüh
rungslos arbeitendes Tastorgan 48 zugeordnet, das auf oder ge
ringfügig unter einer gedachten Verbindungslinie 49 zwischen den
Klammern 18, 19 bzw. 20, 21 liegt, wenn diese etwa mittig vor den
Zuführförderer 12 gefahren sind.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Erfindung bezieht sich auf
eine Meßeinrichtung zur Ermittlung der Länge eines zum Spreizen
des Wäschestücks 10 zu straffenden oberen Randes 40 desselben.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4 mit zwei Beschickungs
stationen 16 und 17 verfügt jede Beschickungsstation 16 und 17
über eine eigene Meßeinrichtung, die ein Rückhalteorgan 41, 42
aufweist. Jedes der gleich ausgebildeten Rückhalteorgane 41, 42
ist ortsfest im Bereich der Beschickungsstation 16 bzw. 17 ange
ordnet. Es ist in Zuführrichtung 15 gegenüber einer durch die
Klammern 18, 19 bzw. 20, 21 verlaufenden vertikalen Ebene hin
versetzt, befindet sich also außerhalb derselben.
Jedes Rückhalteorgan 41, 42 verfügt über einen etwa L-förmig ge
bogenen Meßstab 43, dessen längerer Schenkel 44 an seinem freien
Ende um seine Längsmittelachse drehbar an einem Schwenkantrieb 45
gelagert ist. Wenigstens der dem Schwenkantrieb 45 zugeordnete
Endbereich des längeren Schenkels 44 verläuft mit seiner Längs
mittelachse parallel zu der durch die Klammern 18, 19 bzw. 20, 21
verlaufenden vertikalen Ebene. Demgegenüber ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel ein zu einem kürzeren Schenkel 46 weisender
Abschnitt des längeren Schenkels 44 leicht abgewinkelt. Der kür
zere Schenkel 46 wiederum ist derart abgewinkelt, daß die Längs
mittelachse des kürzeren Schenkels 46 etwa rechtwinklig zur
Längsmittelachse des im Schwenkantrieb 45 gelagerten Abschnitts
des längeren Schenkels 44 verläuft (vgl. Mittellinien in der Fig.
4). Durch die beschriebene Ausbildung des Meßstabs 43 läßt sich
dieser durch Verschwenken teilweise in eine parallel durch die
Klammern 18, 19 bzw. 20, 21 verlaufende vertikale Ebene hinein
schwenken, derart, daß der kürzere Schenkel 46 zur Bildung eines
Haltepunkts 47 quer durch die durch die Klammern 18, 19 bzw. 20,
21 verlaufende vertikale Ebene ragt, wie dieses in der Fig. 3
schematisch angedeutet ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Rückhalteorgane 41 und
42 gezielt der jeweiligen äußeren Klammer 18 bzw. 21 der einzel
nen Klammerpaare zugeordnet, und zwar derart, daß der kürzere
Schenkel 46 zum Messen der Länge des oberen Randes 40 senkrecht
unterhalb der außenliegenden Klammer 21 (bzw. 18) in die durch
die Klammern 18, 19 bzw. 20, 21 verlaufende senkrechte Ebene hin
einragt, wie es die Fig. 2 zeigt. Auf diese Weise bildet eine ge
dachte Horizontale zwischen den Klammern 20 und 21 (bzw. 18 und
19) einen rechten Winkel zu einer Senkrechten zwischen der Klam
mer 21 (bzw. der Klammer 18) und dem Haltepunkt 47. Es entsteht
so ein rechtwinkliges Dreieck, dessen Eckpunkte bezogen auf die
Beschickungsstation 17 in der Fig. 3 gebildet werden durch die
Klammern 20 und 21 und den Haltepunkt 47.
Sowohl der Schwenkantrieb 45 für die Meßstäbe 43 der Rückhalteor
gane 41 und 42 als auch die Schlitten 22 bis 25 oder eine ihrer
Zahnriemenscheiben 29 zum Antrieb des jeweiligen Zahnriemens 28
sind mit Wegaufnehmern versehen, durch die die Positionen der
Klammern 18 bis 21 und die Schwenklage der Meßstäbe 43 ermittel
bar sind.
Die Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform der Erfindung,
bei der vier Beschickungsstationen vorhanden sind. Es befinden
sich dann zwei Beschickungsstationen auf jeder Seite des Maschi
nengestells 13, so daß hinter der in der Fig. 1 dargestellten Be
schickungsstation 16 und 17 jeweils eine weitere Beschickungssta
tion liegt. Diese Spreizeinrichtung verfügt über vier Klammer
paare mit insgesamt acht Klammern, von denen in der Fig. 5 zwei
Klammern 20 und 33 verschiedener Klammerpaare bzw. Beschickungs
stationen auf einer Seite des Maschinengestells 13 gezeigt sind.
Entsprechend sind acht Schlitten vorhanden, von denen in der Fig.
5 ebenfalls nur die Schlitten 24 und 35 verschiedener Klam
merpaare bzw. Beschickungsstationen gezeigt sind.
Geführt sind die Schlitten 24 und 35 sowie die übrigen nicht dar
gestellten Schlitten auf einer Doppelschiene 37 aus zwei paralle
len, in Zuführrichtung 15 hintereinanderliegenden Schienen 38 und
39. Die Schlitten der Klammerpaare, die den beiden in Zu
führrichtung 15 vor der Doppelschiene 37 liegenden Beschickungs
stationen zugeordnet sind, laufen auf der ersten (vorderen)
Schiene 38, während die Schlitten der in Zuführrichtung 15 hinter
der Doppelschiene 37 liegenden Beschickungsstation auf der
hinteren Schiene 39 geführt sind. Auf diese Weise können die
Klammerpaare in jeder Beschickungsstation unabhängig voneinander
betrieben werden. Dazu ist wiederum jedem Schlitten ein eigener
Zahnriemen 28 zugeordnet. Diese Zuordnung ist derart getroffen,
daß der Antrieb jeder Schiene 38 und 39 analog der vorstehend im
Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 4 be
schriebenen Anordnung entspricht. Demzufolge sind im gezeigten
Ausführungsbeispiel zwei identische Antriebssätze vorgesehen, die
jeweils mit zwei nicht gezeigten Antrieben versehen sind, wodurch
wiederum die einzelnen Klammern bzw. Schlitten jedes Klam
merpaares unabhängig voneinander antreibbar sind.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme
auf die Fig. 3, nämlich ausgehend von der Beschickungsstation 17,
näher beschrieben.
Bei vollständig nach links in die Beschickungsstation 17 gefahre
nen Schlitten 24 und 25 werden manuell benachbarte Ecken 50, 51
des Wäschestücks 10 in die Klammern 20, 21 eingehängt und daran
das Wäschestück frei herabhängend gehalten. Der Abstand der Klam
mern 20 und 21 ist dabei geringer als der kürzestmögliche obere
Rand 40 des Wäschestücks 10 zwischen den Ecken 50 und 51. Dabei
hängt der obere Rand 40 deutlich durch. In diesen Durchhang
greift der kürzere Schenkel 46 des Meßstabs 43 hinein, so daß
dieser etwa waagerecht durch die vom Wäschestück 10 aufgespannte
vertikale Ebene hindurchragt. Dabei ist der Schwenkantrieb 45 des
Rüchhalteorgans 42 ausgekuppelt bzw. drucklos geschaltet, so daß
der Meßstab 43 frei drehbar ist.
Nunmehr wird der freiliegende, vordere Schlitten 24 mit der Klam
mer 20 in Richtung zur Mitte der Spreizeinrichtung 11 verfahren,
während der Schlitten 25 mit der Klammer 21 ungebremst infolge
des senkrecht darunterliegenden Haltepunkts 47 stehenbleibt. Der
Abstand zwischen den Klammern 20 und 21 vergrößert sich also. Da
bei wird der am Haltepunkt 47 zurückgehaltene bzw. umgelenkte
obere Rand 40 des Wäschestücks 10 gestrafft, so daß er zwei Sei
ten eines Dreiecks bildet, nämlich eine senkrechte Kathete 52 und
eine schräggerichtete Hypotenuse 53. Die hierbei entstehende
Spannung des oberen Randes 40 des Wäschestücks 10 übt eine all
mählich größer werdende Kraft auf den Meßstab 43 aus, wodurch in
folge der L-förmigen Ausbildung desselben und der freien Drehbar
keit dieser so weit verdreht wird, daß der kürzere Schenkel 46
aus der vom Wäschestück 10 aufgespannten senkrechten Ebene her
ausgeschwenkt wird. Der Beginn dieser Schwenkbewegung des Meß
stabs 43 wird durch einen am Schwenkantrieb 45 angeordneten Meß
aufnehmer ermittelt und gleichzeitig die momentane Position des
auf die Mitte der Spreizeinrichtung 11 bewegten Schlittens 24
bzw. der Klammer 20 ermittelt. Damit ist der Abstand zwischen den
Klammern 20 und 21 beim zur Kathete 52 und zur Hypotenuse 53 ge
formten oberen Rand 40 des Wäschestücks 10 bekannt. Da auch der
senkrechte Abstand zwischen der Klammer 21 und dem Haltepunkt 47,
also die Länge der Kathete 52, bekannt ist, läßt sich nach dem
Lehrsatz von Pythagoras die Länge der Hypotenuse 53 berechnen.
Aus der Addition der Kathete 52 und der Hypotenuse 53 ergibt sich
dann die Länge des oberen Randes 40 zwischen den gegenüber
liegenden Ecken 50 und 51 des Wäschestücks 10.
Die in vorstehend beschriebener Weise ermittelte Länge des oberen
Randes 40 des Wäschestücks 10 wird herangezogen zur Steuerung der
(Einzel-)Antriebe 31 und 32 der Schlitten 24, 25 bzw. Klammern
20, 21. Dies geschieht derart, daß aufgrund der ermittelten Länge
des oberen Randes 40 Positionen der Schlitten 24 und 25 auf der
Schiene 27 errechnet werden, bei denen die Klammern 20 und 21 und
damit das zwischen den beiden gehaltene Wäschestück 10 mit
gestrecktem oberen Rand 40 etwa mittig zentriert vor dem Zuführ
förderer 12 auseinandergespreizt sind. Auf diese Weise können
beide Schlitten 24 und 25 nach der Vermessung des oberen Randes
40 des Wäschestücks 10 mit relativ hoher Geschwindigkeit zu den
vorgesehenen Positionen auf der Schiene 27 fahren, da durch die
vorhergehende Vermessung des oberen Randes 40 bekannt ist, wann
er seine gestreckte Position vor dem Zuführförderer 12 einnimmt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird durch das Tastorgan 48 der ausgestreckte Zustand des oberen
Randes 40 überprüft. Diese Überprüfung ist zweckmäßig, wenn aus
Sicherheitsgründen trotz der Vorausberechnung die Schlitten 24
und 25 mit den Klammern 20 und 21 nicht immer genau an diejenigen
Positionen gefahren werden sollen, die einen optimal ausge
streckten oberen Rand 40 zur Folge haben. Deswegen werden solche
Positionen der Schlitten 24 und 25 errechnet, bei denen der obere
Rand 40 des Wäschestücks 10 noch geringfügig durchhängt. Beim Er
reichen dieser errechneten Positionen (bei noch geringfügig
durchhängendem oberen Rand 40) wird der Antrieb der Schlitten 24
und 25 umgeschaltet auf eine geringere Geschwindigkeit. Gleich
zeitig wird auch die Antriebsrichtung des zur Beschickungsstation
17 weisenden Schlittens 25 umgekehrt (ausgehend von der Be
schickungsstation 16 wäre die Antriebsrichtung des Schlittens 22
zu ändern), so daß die Schlitten 24, 25 mit verringerter Ge
schwindigkeit nunmehr auseinandergefahren werden. Die Schlitten
24 und 25 mit den Klammern 20 und 21 bewegen sich nun über nur
einen relativ geringen Weg mit geringerer Geschwindigkeit zum
vollständigen Strecken des oberen Randes 40 des Wäschestücks 10.
Das hat ein schonendes Strecken des Wäschestücks 10 zur Folge.
Das Erreichen der vollständigen Streckung des oberen Randes 40
wird durch das Tastorgan 48 ermittelt und daraufhin der Antrieb
der Schlitten 24 und 25 gestoppt und/oder mit an sich bekannten,
nicht dargestellten Klammeröffnern die Klammern 20 und 21 geöff
net zur Übergabe des gespreizten Wäschestücks 10 an den Zuführ
förderer 12.
Nach der Übergabe des gespreizten Wäschestücks 10 an den Zuführ
förderer 12 werden die Klammern 20 und 21 mit den Schlitten 24
und 25 wieder (nach links) zur Seite gefahren in die
Beschickungsstation 17. Dabei wird durch eine nur dem innenlie
genden Schlitten 24 zugeordnete Bremse nicht nur dieser Schlit
ten sondern auch der vorangehende Schlitten 25 auf der Schiene
27 fixiert, indem dieser Schlitten 25 zwischen einem nicht ge
zeigten Anschlag am Ende der Schiene 27 und dem durch Bremsen auf
der Schiene 27 arretierten Schlitten 24 gehalten wird. Nunmehr
können die Klammern 20 und 21 mit einem neuen Wäschestück 10 be
stückt werden. Während dieser Bestückungsvorgang abläuft, wird
ein in der Beschickungsstation 16 eingehängtes Wäschestück 10 von
den Klammern 18 und 19 vor dem Zuführförderer 12 mittig aus
gespreizt, wobei wiederum das vorstehend beschriebene Verfahren
zur Anwendung kommt. Die gleichen Antriebe 31 und 32, die zu
nächst die Schlitten 24 und 25 des Klammerpaares der
Beschickungsstation 17 verfahren, dienen dann zum Verfahren der
Schlitten 22 und 23 der Beschickungsstation 16. Die Umschaltung
vom einen auf das andere Klammerpaar erfolgt durch die nicht ge
zeigten Kupplungen oder dergleichen.
Die Vorrichtung mit vier Beschickungsstationen und demzufolge
vier Klammerpaaren nach der Fig. 5 arbeitet ebenfalls nach dem
vorstehend beschriebenen Verfahren. Hier sind auch nur zwei Rück
halteorgane 41, 42 vorhanden, indem ein auf jeder Seite neben dem
Maschinengestell 13 angeordnetes Rückhalteorgan 41 oder 42
gleichzeitig beide in Zuführrichtung 15 hintereinanderliegenden
Beschickungsstationen bedient, wozu der Meßstab 43 um 180° hin-
und herschwenkbar ausgebildet ist, derart, daß der kürzere
Schenkel 46 alternativ in die vertikale Ebene der Klammern der
einen oder anderen Beschickungsstation hineingeschwenkt wird.
Bezugszeichenliste
10 Wäschestück
11 Spreizeinrichtung
12 Zuführförderer
13 Maschinengestell
15 Zuführrichtung
16 Beschickungsstation
17 Beschickungsstation
18 Klammer
19 Klammer
20 Klammer
21 Klammer
22 Schlitten
23 Schlitten
24 Schlitten
25 Schlitten
26 Laufrolle
27 Schiene
28 Zahnriemen
29 Zahnriemenscheibe
30 Kupplungspunkt
31 Antrieb
32 Antrieb
33 Klammer
35 Schlitten
37 Doppelschiene
38 Schiene
39 Schiene
40 oberer Rand
41 Rückhalteorgan
42 Rückhalteorgan
43 Meßstab
44 längerer Schenkel
45 Schwenkantrieb
46 kürzerer Schenkel
47 Haltepunkt
48 Tastorgan
49 Verbindungslinie
50 Ecke
51 Ecke
52 Kathete
53 Hypotenuse