DE4201620C2 - Vorrichtung zum geradlinigen Verlegen eines dünnen Metalldrahtes auf der Oberfläche der thermoplastischen Folie einer Verbundglasscheibe - Google Patents
Vorrichtung zum geradlinigen Verlegen eines dünnen Metalldrahtes auf der Oberfläche der thermoplastischen Folie einer VerbundglasscheibeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum geradlinigen
Verlegen eines dünnen Metalldrahtes auf der Oberfläche der
thermoplastischen Folie einer Verbundglasscheibe, mit einer
Halteeinrichtung für die Drahtvorratsspule, einer beheizten
Druckrolle zum Eindrücken des Drahtes in die thermoplastische
Folie und einer Führungseinrichtung für den Draht zwischen der
Vorratsspule und der Druckrolle.
Eine Vorrichtung dieser Art zum Einlegen eines Antennendrahtes
in die thermoplastische Zwischenschicht einer
Verbundglasscheibe ist aus der DE 20 43 706 C3 bekannt. Bei
dieser bekannten Vorrichtung ist die Drahtvorratsspule oberhalb
der beheizten Druckrolle auf einer die Spule tragenden Welle
frei drehbar gelagert. Die Führungseinrichtung für den Draht
zwischen der Drahtvorratsspule und der Druckrolle besteht aus
einem Rohr, durch das der Draht hindurchläuft, und zwei
zwischen dem Ende des Rohres und der Druckrolle angeordneten
Führungsösen.
Mit einer solchen bekannten Vorrichtung lassen sich dünne
Drähte oft nicht in der gewünschten geradlinigen Anordnung
verlegen. Bei der Herstellung von heizbaren Verbundglasscheiben
z. B. werden in der Regel Widerstandsdrähte aus Wolfram mit
einem Durchmesser von etwa 20 µm auf der thermoplastischen
Folie verlegt. Das mechanische Verhalten solcher Wolframdrähte
ist nicht immer gleichbleibend, und die Drähte weisen häufig
innere Spannungen auf, die nach dem Ablegen auf der Folie mit
Hilfe einer Vorrichtung der bekannten Art zu unkontrollierten
Verformungen führen. Abweichungen vom geradlinigen Verlauf der
Drähte werden vom menschlichen Auge dann aber als besonders
störend empfunden, wenn mehrere Drähte in verhältnismäßig
geringem Abstand in paralleler Anordnung verlegt sind, wie das
beispielsweise bei elektrisch heizbaren Verbundglasscheiben der
Fall ist.
In der Textiltechnik ist es bekannt, zur Verbesserung des
Ablaufverhaltens von Ablaufspulen bei einer automatischen
Spulmaschine die Fadenzugkraft zu messen und in Abhängigkeit
von der Fadenzugkraft die Vorratsspule durch Bremsen zu steuern
(DE 38 43 923 A1). Ebenso ist es in der Textiltechnik aus der
DE 37 04 279 C2 bekannt, bei Fadenlieferwerken zur Steuerung oder
Regelung der Motordrehzahl die Fadenzugkräfte mittels einer in
der Größe einstellbaren und auf die Motorwelle wirkenden
Wirbelstrombremse konstant zu halten.
Elektromagnetische Bremsen als solche sowie ihr Aufbau und ihre
Eigenschaften gehören ebenfalls zum Stand der Technik und sind
beispielsweise in der DE-PS 17 75 757 beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art bereitzustellen, die in der Lage ist,
dünne Metalldrähte mit hoher Reproduzierbarkeit und
Betriebssicherheit in gleichmäßiger geradliniger Form zu
verlegen, und zwar auch solche Drähte, die unter inneren
Spannungen stehen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Halteeinrichtung für die Drahtvorratsspule einen drehbaren und
mit der Drahtvorratsspule koppelbaren Haltedorn sowie eine mit
dem Haltedorn gekoppelte elektromagnetische Bremse mit
einstellbarem Bremsmoment umfaßt, und daß die
Führungseinrichtung für den Draht aus zwei Drahtführungsrollen
in einer solchen Anordnung zur Drahtvorratsspule und zur
Druckrolle besteht, daß der Draht jeweils umgelenkt und der
Druckrolle unter einem gewünschten Winkel zugeführt wird.
Durch die Anordnung einer elektromagnetischen Bremse mit
einstellbarem Bremsmoment wird dem Draht auf seinem Weg
zwischen der Vorratsspule und der Druckrolle gezielt eine
definierte in Drahtrichtung wirkende Spannung erteilt, deren
Höhe auf die jeweilige Drahtstärke und die jeweilige
Drahtqualität abgestimmt ist. Die optimale Höhe der
Drahtspannung und die dieser entsprechende Bremskraft lassen
sich für jeden Draht durch wenige Versuche kurzfristig
feststellen, und die einmal eingestellte Bremskraft kann für
die jeweilige Drahtqualität bei sonst gleichen übrigen
Bedingungen unverändert beibehalten werden.
Zusätzlich zu der Möglichkeit der Einstellung der Drahtspannung
mittels der einstellbaren Bremse ist erfindungsgemäß die
Anordnung von zwei Drahtführungsrollen vorgesehen, die eine
zweifache Umlenkung des Drahtes bewirken. Diese zweifache
Umlenkung des Drahtes hat die Wirkung, daß hierdurch vorhandene
Verformungen des Drahtes beseitigt und vorhandene Spannungen
abgebaut werden. Auf diese Weise wird der Draht gerichtet, das
heißt es wird ihm dadurch die gewünschte geradlinige Form
erteilt, die er dann auch nach dem Ablegen auf der
thermoplastischen Folie beibehält.
Als elektromagnetische Bremsen eignen sich für den
erfindungsgemäßen Zweck grundsätzlich Bremsen beliebiger
Bauart, soweit das Bremsmoment feinstufig einstellbar ist,
insbesondere Bremsen mit einem stationären Induktorteil und
einem durch die magnetische Induktion beeinflußten Rotor. Das
Bremsmoment soll vorzugsweise in einem Bereich von etwa 1 : 50
einstellbar sein.
Als besonders zweckmäßig haben sich sogenannte
Magnetpulverbremsen erwiesen. Magnetpulverbremsen umfassen
einen Rotor und ein um den Rotor angeordnetes Primärelement mit
einer Ringspule, die mit Gleichstrom gespeist wird. In dem
Luftspalt zwischen dem Rotor und dem Primärelement befindet
sich ein magnetisierbares Pulver. Aufgrund der Magnetisierung
beim Einschalten des Stroms formieren sich die Pulverkörner zu
einer Art Kette, wobei die Steifigkeit dieser Kette mit dem
magnetischen Feld variiert wird und direkt proportional der
Höhe des angelegten Stroms ist. Auf diese Weise entsteht ein
sehr gleichmäßiges auf den Rotor einwirkendes Bremsmoment,
dessen Größe dem dem Primärteil zugeführten Strom direkt
proportional ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
Von den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Drahtablegevorrichtung,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Vorrichtung, und
Fig. 3 die Vorrichtung in der Aufsicht.
Die erfindungsgemäße Drahtablegevorrichtung ist oberhalb einer
beweglichen Auflagefläche 1 für die thermoplastische Folie 2
angeordnet, bei der es sich insbesondere um eine Folie aus
Polyvinylbutyral handelt, wie sie üblicherweise für
Verbundglasscheiben verarbeitet wird. Die Auflagefläche kann
zweckmäßigerweise als zylindrische Trommel mit großem
Trommeldurchmesser ausgebildet sein, auf deren Zylinderwand die
Folie durch Unterdruck festgehalten wird. Während sich die
Trommel dreht, wird die Drahtablegevorrichtung durch einen
Spindeltrieb in einer Richtung parallel zur Trommelachse
bewegt, so daß auf diese Weise der Draht in paralleler
Anordnung mit gleichbleibendem gegenseitigen Abstand auf der
Folienoberfläche abgelegt wird.
An der Halterung 5, die mit Hilfe des Spindeltriebs langsam in
Richtung parallel zur Trommelachse bewegt wird, ist die
eigentliche Ablegevorrichtung über eine Schwenkachse 6
schwenkbar gelagert und wird in ihrer Arbeitsstellung von einer
Feder 7, die sich gegen die Halterung 5 abstützt, gegen die
Trommel 1 gepreßt, wobei die Druckrolle 8 auf der Oberfläche
der Folie 2 abrollt.
Die Drahtablegevorrichtung umfaßt außer der Druckrolle 8 zwei
Drahtführungsrollen 9 und 10 sowie eine Halterung für die
Drahtvorratsspule 11. Durch die Drahtführungsrollen 9 und 10
wird der von der Vorratsspule 11 kommende Draht 12 einerseits
umgelenkt und unter dem gewünschten Winkel der Druckrolle 8
zugeführt, sowie andererseits in horizontaler Richtung so
geführt, daß er der Druckrolle 8 stets genau mittig zugeführt
wird. Um diese Führungsfunktion zu erfüllen, sind sowohl die
obere Führungsrolle 10 als auch die untere Führungsrolle 9
jeweils in Form eines Doppelkegels ausgebildet, so daß der
Draht unter der Wirkung der Drahtspannung stets die Mittellage
auf den beiden Führungsrollen einnimmt.
Die Druckrolle 8 hat eine ballige Andruckfläche, so daß der
Draht 12 über die Scheitellinie dieser balligen Andruckfläche
läuft. Auf diese Weise wird der Draht 12 in die Oberfläche der
Folie 2 eingedrückt, ohne daß die Seitenkanten der Druckrolle 8
in die Folie 2 eindringen. Die elektrische Heizpatrone 14, die
ebenfalls an dem Arm 15 der Ablegevorrichtung angeordnet ist,
sorgt dafür, daß die Druckrolle 8 auf die erforderliche
Temperatur erwärmt wird.
Vor der Druckrolle 8 ist oberhalb von dieser eine
Drahtfangrolle 16 angeordnet, die aus zwei lose gelagerten
Scheiben 17, 18 besteht, die durch die Wirkung einer nicht
dargestellten Feder gegeneinandergedrückt werden, so daß der
Draht 12 in der Ruhestellung der Ablegevorrichtung zwischen den
beiden Scheiben 17, 18 eingeklemmt werden kann.
Die Halterung für die Vorratsspule 11 umfaßt zwei über
Kugellager drehbar gelagerte Dorne 20, 21, von denen der Dorn 21
in seiner Achsrichtung verschiebbar gelagert ist. Er wird durch
eine Wendelfeder 22 gegen den Spulenkörper gedrückt. Der auf
der anderen Seite angeordnete Dorn 20 ist mit einem exzentrisch
angeordneten Mitnehmerstift 23 versehen, der in eine
entsprechende seitliche Bohrung in der Seitenwand der
Vorratsspule eingreift und für eine feste Kopplung zwischen dem
Dorn 20 und der Vorratsspule sorgt. Ferner ist der Dorn 20 mit
einer Zahnriemenscheibe 24 versehen, die mit einem Zahnriemen
25 zusammenwirkt. Der Zahnriemen 25 wirkt auf der anderen Seite
mit einer Zahnriemenscheibe 26 zusammen, die mit dem Rotor
einer Magnetpulverbremse 28 gekoppelt ist.
Der hohlzylinderförmige Primärteil 30 der Magnetpulverbremse
ist an dem Haltearm 31 der Ablegevorrichtung auf geeignete
Weise befestigt. In dem Primärteil 30 ist der Rotor 32 über
Kugellager 33 gelagert. Mit dem Rotor 32 ist die
Zahnriemenscheibe 26 verbunden. Die Übertragung des gewünschten
Bremsmoments von dem Primärteil 30 auf den Rotor 32 erfolgt in
der weiter oben beschriebenen Weise durch elektromagnetische
Induktion, durch die das in dem Luftspalt zwischen Primärteil
30 und Rotor 32 vorhandene Magnetpulver 34 eine mehr oder
weniger starke Haftkopplung erzielt wird.
Das von der Magnetpulverbremse ausgeübte Bremsmoment ist durch
Einstellung des Erregerstroms mit Hilfe des Reglers 35
feinstufig einstellbar, und zwar in einem großen Bereich von
etwa 1 : 50. Das eingestellte Bremsmoment, dessen Höhe auf den
jeweils verwendeten Draht und auf die übrigen
Fabrikationsbedingungen wie Ablegegeschwindigkeit,
Verarbeitungstemperatur usw. abgestimmt wird, wird von der
Magnetpulverbremse sehr konstant eingehalten.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum geradlinigen Verlegen eines dünnen
Metalldrahtes auf der Oberfläche der thermoplastischen
Folie einer Verbundglasscheibe, mit einer Halteeinrichtung
für die Drahtvorratsspule, einer beheizten Druckrolle zum
Eindrücken des Drahtes in die thermoplastische Folie und
einer Führungseinrichtung für den Draht zwischen der
Vorratsspule und der Druckrolle, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung für
die Drahtvorratsspule (11) einen drehbaren und mit der
Drahtvorratsspule (11) koppelbaren Haltedorn (20) sowie
eine mit dem Haltedorn (20) gekoppelte elektromagnetische
Bremse (28) mit einstellbarem Bremsmoment umfaßt, und daß
die Führungseinrichtung für den Draht (12) aus zwei
Drahtführungsrollen (9, 10) in einer solchen Anordnung zur
Drahtvorratsspule (11) und zur Druckrolle (8) besteht, daß
der Draht (12) jeweils umgelenkt und der Druckrolle (8)
unter einem gewünschten Winkel zugeführt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drahtzuführungsrollen (9, 10) jeweils in Form eines
Doppelkegels ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bremsmoment der
elektromagnetischen Bremse (28) in einem Bereich von etwa
1: 50 einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Bremse (28)
eine Magnetpulverbremse ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckrolle (8) eine ballig
ausgebildete Druckfläche aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Bremse (28)
durch ein Zahnriemengetriebe (24, 25, 26) mit dem
Haltedorn (20) gekoppelt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß oberhalb der Druckrolle (8) eine
Drahtfangrolle (16) vorgesehen ist, die zwei durch
Federdruck gegeneinander gepreßte Scheiben (17, 18)
umfaßt, die im Ruhezustand der Vorrichtung den Draht
zwischen sich halten.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie über ein Schwenklager (6)
verschwenkbar gelagert ist und in ihrer Arbeitsstellung
durch eine Feder (7) gegen die mit dem Draht (12) zu
belegende thermoplastische Folie (2) gedrückt wird.
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SEKURIT SAINT-GOBAIN DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG, 52 |
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