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Wand aus künstlichem, zusammengesetztem und geformtem Baustoff, insbesondere
für Wagenkasten von Kraftfahrzeugen. Die Erfindung betrifft eine aus künstlichem,
zusammengesetztem und geformtem Baustoff bestehende Wand, die insbesondere für die
Herstellung von Wagenkasten für Kraftfahrzeuge, Flugzeuge und zu ähn:ichen Zwecken
geeignet ist. Bisher wurden solche Wände entweder aus einem mit Holz verkleideten
Gitterwerk oder aus dünnen Sperrholzplatten, die unter, Anwendung von Wärme und
Druck in. die ewsprechend e Form gebracht und miteinander vereinigt wurden, oder
auch aus einem zusammengepreßten Gemisch von Harzen und Füllkörpern hergestellt.
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Nach der Erfindung werden dauerhafte und den beim Gebrauch auftretenden
Erschütterungen widerstehende Wände ohne Verwendung eines Gitterwerks aus einer
oder mehreren Laben von Korkplatten hergestellt, die auf beidem Seiten mit je einer
Lage von freien oder verwebten Fasern überzogen werden. Zweckmäßig werden dabei
auch in die Fugen zwischen den Korkplatten solche durch ein Bindemittel miteinander
verbundene lange Faserbündel eingelegt, die wiederum mit Verstärkungseinlagen versehen
sein können. An den Stellen, an denen andere Teile an der Wand befestigt werden
sollen, erhält ,diese nach der Erfindung eine Verstärkung in der Weise, d.aß in
eine Aus nehmung der zweckmäßig an dieser Stelle verdickten Korkplatte durch ein
Bindemittel miteinander verklebte Faserbündel eingelegt werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Wand nach der Erfindung
dargestellt. Abb. i ist eine schaubildliche Darstellun;-eines Teiles der Wand mit
einer Korklage, Abb.2 eine andere Ausführungsform mit zwei übereinanderliegenden
Korklagen mit versetzten Fugen, Abb. 3 ein Schnitt duirch eine Verstärkungsrippe.
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Abb. q. zeigt eine Art der Befestigung eines nach der Erfindung hergestellten
Kastens eines Kraftwagens auf den Längsschienen des Gestells.
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Abb. 5 ist eine andere Ausführungsform der Anordnung nach. Abb. 4..
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Die Wand nach der Erfindung enthält eine Lage i von freien oder miteinander
verwebten Fasern, die durch ein geeignetes erhärtendes Bindemittel miteinander verklebt
sind, eine Lage von natürlichem oder künstlichem Kork, gestehend aus .anein.andergelegten
Platten 2, und schließlich wieder eine Lage 6 aus Faserstoff von ;gleicher Art wie
die erste Lage. Zur Erzielung eines besseren Zusammenhalts kann man zwischen den
Korkplatten 2 einen geringen Zwischenraum 3 lassen, der mit ]an-"en Fasern Fasern
¢, die durch ein geeignetes Bindemittel miteinander verklebt sind, ausgefüllt wird.
Erforderlichenfalls können in diese Faserbündel Verstärkungsrippen 5 aus Metall,
vegetabilischen Stoffen o. dgl., beispielsweise aus Stahlseilen, Röhren, Saiten,
Bambusstangen, Rohrstücken u. dgl., eingebettet werden.
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Bei der in Abb. z. ,dargestellten Ausführungsform sind zwei oder mehrere
Korklagen 7, 8 von geringerer Stärke derartig übereinandergeschichtet, daß ihre
Fugen gegeneinander versetzt sind.
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Zur Erhöhung der Festigkeit stärker beanspruchter Stellen, insbesondere
solcher, an denen andere Teile befestigt werden sollen, .dienen Verstärkungseinlagen
9 (Abb. 3) aus langen, duirch ein geeignetes Bindemittel miteinander verbundenen
Fasern. Gegebenenfalls können .diese Fasern auf einem Kern io aus Kork angeordnet
werden. Diese Verstärkungseinlagen werden in Ausnehmungen hineingedrückt, die in
Verdickungen i i der Korklagen angebracht sind.
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Die so her!gestellte Wand kann dann no,cli mit einer Verkleidung aus
Leder, Lederersatz, Stoff o. d81. versehen werden. Bei Möbeln o. dgl. kann die Verkleidung
aus Furnieren o. dgl. bestehen.
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Zur Herstellung derartiger Wände wird zunächst eine Form entsprechend
der Gestalt des herzustellenden Gegenstandes gebildet und diese mit einer Lage i
aus freien oder verwebten Fasern bekleidet, die durch ein geeignetes erhärtendes
Bindemittel miteinander verklebt oder mit einem solchen überstrichen werden. Gewöhnlich
gibt man dieser Lage eine Stärke von etwa i mm. Das Bindemittel kann beispielsweise
aus einem Gemisch von Zemen!: und Asbest im Verhältnis von drei Viertel Zement und
.einem Viertel Asbest bestehen. Auf -die Faserlage r bringt man Platten 2 aus natürlichem:
oder künstlichem Kork,
die beispielsweise die Form von Rauten von
15 bis 2o mm S;t;ärke und 12 bis 15 (-in Seitenlänge haben. Diese Korkstücke sind
der Form des herzustellenden Gegenstandes angepaßt. Man kann diese Korkplatten genau
aneinanderlegen und sofort ;eine zweite Faserstofflage von der Art der ersteren
daraufbringen.
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Falls eine größere Festigkeit erforderlich ist, läßt man um jede Korkplatte
herum einen Zwischenraum 3 von mehreren Millimetern. Sobald alle Korkstücke fest
an der Lage i haften, werden die Zwischenräume 3 mit langen Fasern ausgefüllt, die
durch ein geeiltnetes Bindemittel, beispielsweise das vorstehend angegebene, miteinander-
verbunden sind. Gegebenenfalls werden in diese Fasereinlagen metallische oder vegetabilische
Verstärkungen 5 eingebettet, beispielsweise Stahl.dralitseile, Röhren, Saiten, Bambusstangen,
Rohrstöcke o. dgl. Das auf diese Weise hergestellte Ganze wird mit einer zweiten
Faserstofflage 6, ähnlich der Schicht i, bedeckt. Man kann auch, um die Widerstandsfähigkeit
der Außenwände zu erhöhen, an der Außenseite zwei Lagen i anordnen, die man in die
Form bringt. Auch kann man nur eine Lage i vorsehen und diese zur Verstärkung mit
einem Metallgewebe verbinden. Die Faserst-offlagen i oder 6 können durch ein Gewebe
oder Metallgewebe von geeigneter Art ersetzt werden, das mit dem vorher erwähnten
Bindemittel getränkt ist. Die Außenseiten können eine Bemalung erhalten. Man kann
aber auch das Bindemittel in beliebiger Weise färben, und so die Bemalung ersetzen.
In diesem Falle genügt es, die Außenflächen abzubimsen, um ihnen das -ewünschte
Aussehen zu geben.
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Nach diesem Verfahren kann man Gegenstände von --sehr verschiedener
Gestalt herstellen, die in allen Industriezweigen verwendbar sind und bezüglich
ihrer Anpassungsfälligkeit,Leichtigkeit und Widerstandsfähigkeit vorzügliche Eigenschaften
aufweisen.
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Die Befestigung eines nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten
Wagenkastens auf dem Fahrzeu;gestell geschieht zweckmäßig in der in Abb..l und 5
dargestellten Art. In Abb.4 erhalten die langen Fasern 12, die in die Zwischenräume
zwischen die Korkplatten 13 und 14 eingebettet sind, eine gewellte Form, indem die
Platten 13, i a selbst gewellt ausgeführt werden. Sie werden durch einen Bügel 15
zusammengepreßt, durch den ein durch die Längsschiene 17 hindurchbebender Bolzen
16 hindurchgeführt ist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hält der Bügel 15 die
beiden Platten 13 und 14. an derLängsschiene 17 fest, wobei die Platten zwischen
sich die langen zusammengeklebten Fasern 12, die Widerstand gegen die Zugbeanspruchung
leisten, einschließen.
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Abb.5 stellt die Befestigung des Wagenkas:ens auf dem oberen Flansch
einer Länsschiene .dar. Die Korkplatten 18, 19, 2o haben gewellte
Oberflächen, die ineinandergreifen, und schließen zwischen sich -die langen Fasern
21 ein. Ein Bügel 23 und ein Bolzen 22 verbinden die Platten mit dem oberen Flansch
der Längsschiene 2.1.
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Die Erfindung ist in allen Industriezweigen anwendbar, insbesondere
für die Herstellung von Aufbauten für Land-, Wasser- und Luftfahrzeuge, zur Herstellung
von. Möbeln und zu Bauzwecken für Zwischenwände, Türen, Fenster und Kabinen. Dies
sind aber nur Beispiele, die die Anwendbarkeit der Erfindung keineswegs erschöpfen.