DE4141665A1 - Verfahren und vorrichtung zum analysieren eines spruehstrahles - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum analysieren eines spruehstrahlesInfo
- Publication number
- DE4141665A1 DE4141665A1 DE19914141665 DE4141665A DE4141665A1 DE 4141665 A1 DE4141665 A1 DE 4141665A1 DE 19914141665 DE19914141665 DE 19914141665 DE 4141665 A DE4141665 A DE 4141665A DE 4141665 A1 DE4141665 A1 DE 4141665A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- measuring surface
- spray
- temperature
- measurement
- resistors
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01N—INVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
- G01N25/00—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means
- G01N25/56—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating moisture content
- G01N25/58—Investigating or analyzing materials by the use of thermal means by investigating moisture content by measuring changes of properties of the material due to heat, cold or expansion
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Immunology (AREA)
- Pathology (AREA)
- Investigating Or Analyzing Materials Using Thermal Means (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren und
einer Vorrichtung zum Analysieren eines Sprühstrahles, insbeson
dere zum Prüfen der Funktionsfähigkeit einer Sprühflasche, aus
der im Betrieb ein kegelförmiger Sprühstrahl austritt.
Stand der Technik sind verschiedene Methoden und Vorrichtun
gen bekannt, die sich mit der Qualitätsprüfung derartiger Pro
dukte beschäftigen. In bestimmten Branchen, zum Beispiel der
Pharmaindustrie, ist eine erhöhte Qualitätskontrolle bei der
Herstellung von Produkten erforderlich. Hier wird in der Regel
in drei Kategorien unterschieden, wobei an die dritte Kategorie
die höchsten Anforderungen gestellt werden. Bei lebens- und ge
sundheitserhaltenden Medikamenten ist daher eine Prüfung der
Funktionsfähigkeit von Sprühflaschen nach Kategorie drei unbe
dingt erforderlich.
Die meisten Sprühflaschen erzeugen ein Dauersprühen bei Betäti
gung der Auslösevorrichtung, oder, was für medizinische Applika
tionen wichtig ist, einen Sprühstrahl kurzer Dauer mit einer be
stimmten Menge des austretenden Sprühgutes (Dosiersprühung). Bei
dieser Prüfung müssen verschiedene Funktionen sowohl der Sprüh
flasche als auch des Sprühkegels erfaßt werden. In der Hauptsa
che sind diese Funktionen die, ob überhaupt ein Sprühstrahl vor
handen ist oder ob der Sprühkegel eine ungleichmäßige oder
gleichmäßige Verteilung des Sprühgutes aufweist. Weiterhin ist
bei der Dosiersprühung eine Zweifachsprühung erforderlich, d. h.
bei Herabdrücken und Loslassen des Bedienungsknopfes muß das
Sprühgut aus der Sprühdüse heraustreten. Bei einer verzögerten
Sprühung, d. h., erst nach einer gewissen Verzögerung nach Bedie
nung des Auslöseknopfes, muß das Sprühgut heraustreten. Von aus
schlaggebender Wichtigkeit ist es ferner, ob eine unzulässige
Menge des Sprühgutes nach Betätigung des Auslöseknopfes aus der
Sprühflasche austritt.
Diese Funktionsprüfungen sind für die Qualitätskontrolle der
Sprühflaschen unbedingt erforderlich und erfordern ein hohes Maß
an Sorgfalt und Genauigkeit.
Im Stand der Technik werden derartige Prüfungen mehrfach durch
verschiedene Methoden und Verfahren vorgenommen. Eine der älte
sten Prüfungsmethoden, die aber immer noch am häufigsten ver
breitete Methode, ist die manuelle Prüfung, wonach von Kontroll
personen die Sprühflaschen vom Fließband genommen und in einem
Auffangbehältnis manuell abgesprüht werden. Dabei erfolgt die
Prüfung auf visuelle Weise, wobei eine Entscheidung, ob die
Sprühflasche funktionsfähig ist oder nicht, von der Prüfperson
vorgenommen wird. Die Qualitätskriterien sind daher verhältnis
mäßig stark subjektiv gefärbt und oft nicht nachvollziehbar.
Bei dieser manuellen Prüfmethode ist selbstverständlich nur eine
Stichprobenprüfung möglich und sie ist außerdem personalinten
siv. Darüber hinaus hängt die Beurteilung der Funktionen von der
Konzentrationsfähigkeit der Prüfperson ab, die naturgemäß großen
Schwankungen unterworfen ist. Somit ist die Qualitätssicherheit
nur bedingt gewährleistet.
Eine weitere Qualitätsprüfung ist im Stand der Technik bekannt
und erfolgt in einem Luftstrom, der dem Sprühstrahl aus der
Sprühflasche entgegenwirkt. Durch die entgegengesetzten Strömun
gen wird der primäre Luftstrom in seiner Strömung gestört. Die
Störung bzw. die Änderung des primären Luftstromes wird dann mit
einer geeigneten Strömungsmessung unterhalb der Sprühung erfaßt.
Das Maß der Änderung ist dann ein Kriterium über die Funktions
tüchtigkeit der Sprühflasche. Als nachteilig wird bei dieser
Prüfmethode empfunden, daß einerseits keine Aussage bezüglich
der Homogenität des Sprühstrahls getroffen werden kann und ande
rerseits sich Aerosole im Luftstrom befinden, die sich in der
Umgebung ablagern, wodurch bei bestimmten Produkten nur mit
einer aufwendigen Wartung die Meßfunktion aufrecht erhalten wer
den kann.
Weiterhin ist eine Prüfmethode bekannt, die auf dem Prinzip
einer Geräuschmessung basiert. Hierbei befindet sich über der
Düse der Sprühflasche ein Mikrophon, das die Sprühgeräusche er
faßt. Mittels eines Referenzwertes einer korrekt arbeitenden
Flasche kann mit der Spektralmessung eine Abweichung gegenüber
dem Referenzwert ermittelt werden. Dieses Meßprinzip leidet na
turgemäß an dem Mangel, daß Umgebungsgeräusche die Messung emp
findlich stören können. Ferner verändert das Mikrophon bei einer
gewissen Verschmutzung seine Charakteristik, so daß dadurch
ebenfalls eine Veränderung der Spektralverteilung bzw. der spek
tralen Wichtung eintritt. Eine Aussage über die Verteilung des
Sprühgutes des Sprühstrahls kann ebenfalls nicht erfolgen.
Die im Stand der Technik bekannten Verfahren sind somit umständ
lich, kostenintensiv und teilweise nicht aufschlußreich genug,
um sich ein sicheres Qualitätsurteil zu bilden. Daher ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bzw. eine Vor
richtung bereitzustellen, die die Mängel des Stands der Technik
beseitigen und eine vollautomatische Analyse eines Sprühstrahls
aus einer Sprühflasche bezüglich der Funktionsfähigkeit der
Sprühflasche gewährleisten.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der unab
hängigen Hauptansprüche gelöst. Gemäß dem Oberbegriff des unab
hängigen Verfahrensanspruchs ist das Verfahren durch folgende
Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- - homogenes Erwärmen einer temperaturauflösenden Meßfläche;
- - Abschalten der elektrischen Energiezufuhr an die Meßfläche;
- - Aufnahme einer ersten Messung als Referenzmessung;
- - Aufsprühen des Sprühgutes auf die temperaturauflösende Meßflä che; und
- - Aufnahme einer zweiten Messung als Objektmessung zum Vergleich mit der ersten Referenzmessung.
Dieses Verfahren wird mit einer Vorrichtung zum automatischen
Analysieren eines Sprühstrahles einer Sprühflasche durchgeführt,
die dadurch gekennzeichnet ist, daß
- - die Meßfläche lokal mit Widerständen besetzt ist;
- - die Widerstände sowohl als Energiezufuhrelement als auch als Temperaturfühler verwendet werden;
- - die Meßfläche aus wärmekapazitätsarmem Material (Folie) be steht; und
- - die elektrische Schaltung an einen Mikrocomputer angeschlossen ist.
In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
wirkt es sich als besonders vorteilhaft aus, daß das oben ge
nannte Verfahren zur Prüfung der Funktionsfähigkeit einer Sprüh
flasche vollautomatisch durchgeführt werden kann, was zu einer
objektiven Beurteilung der Prüfkriterien führt.
Zur einwandfreien Funktion des Prüfverfahrens ist es vorteil
haft, wenn die Temperatur (T1) des Sprühgutes kleiner ist als
die Temperatur (T2) der Meßfläche.
Ferner wird es aus Gründen der Ansprechempfindlichkeit der Appa
ratur als vorteilhaft empfunden, wenn die Wärmekapazität der
temperaturauflösenden Meßfläche klein ist, d. h. daß sich die
Temperatur der Umgebung der Temperaturfühler rasch auf die Tem
peraturfühler ausbreitet.
Zum Zwecke der schnellen und korrekten Säuberung der Meßfläche
nach einem Meßvorgang wird als vorteilhaft angesehen, wenn die
Meßfläche, auf die der Sprühstrahl gelenkt wird, glatt ist und
mit einem automatischen Wischer wieder gesäubert werden kann.
Als vorteilhaft erweist sich ebenfalls bei dem oben angeführten
Verfahren, wenn die Energiezufuhr im sogenannten Pulsbetrieb er
folgt, d. h. daß nach Zufuhr einer gewissen Wärmemenge die Ener
giezufuhr abgeschaltet wird und im abgeschalteten Zustand die
zweite Messung vorgenommen wird, die als Vergleich zur ersten
Referenzmessung herangezogen wird. Aus verschiedenen Gründen ist
es selbstverständlich, daß die temperaturauflösende Meßfläche
mit einer Vielzahl von Widerständen auf der Rückseite, der dem
Sprühgut abgewandten Seite, angebracht sind.
Als eine erfindungswesentliche Alternative zur oben genannten
Temperaturauflösung der Meßoberfläche kann das Temperaturprofil
der Meßoberfläche mit einer temperaturempfindlichen Kamera mit
Bildauswertung vorgenommen werden.
Der einfachste Weg, das Temperaturprofil der Meßoberfläche auf
zunehmen, ist derjenige, für die Widerstände sogenannte
PTC-Widerstände zu verwenden, die sowohl als Heizelemente als auch als
Meßelemente herangezogen werden können.
Eine weitere Alternative, die in der Technik häufig angewendet
wird, ist die, daß dem PTC-Widerstandselement ein weiteres Wi
derstandselement in Reihe geschaltet wird, das letztlich als
Temperaturmeßelement dient.
Als eine weitere Variante zu den PTC-Widerständen können auch
NTC-Widerstände an der Rückseite der Meßfläche angebracht wer
den, wobei der Betrieb über leistungsbegrenzende Vorwiderstände
erfolgt.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale und Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung können den Unteransprüchen entnommen wer
den.
Im nun folgenden soll die Erfindung anhand von Zeichnungen an
einer speziellen Ausführungsform näher erläutert werden. Es zei
gen
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau der Meßvorrichtung für das er
findungsgemäße Prüfverfahren;
Fig. 2 den prinzipiellen konstruktiven Aufbau der Meßoberflä
che, auf die das Sprühgut aufgebracht wird;
Fig. 3 einen Querschnitt durch den prinzipiellen Aufbau der
Meßoberfläche in Fig. 2;
Fig. 4 eine Einzelheit der Schaltung der Widerstände auf der
Rückseite der Meßoberfläche;
Fig. 5 ein Diagramm, das die Widerstandsänderung in Abhängig
keit von der Temperatur eines PTC-Widerstands wieder
gibt;
Fig. 6 die prinzipielle elektrische Schaltungsanordnung der er
findungsgemäßen Meßvorrichtung.
In Fig. 1 wird der prinzipielle Aufbau der Prüfvorrichtung ge
zeigt. Die eigentliche Meßfläche 1 sollte aus einem wärmekapazi
tätsarmen Material bestehen, damit die Ansprechgeschwindigkeit
der Meßsensoren verhältnismäßig groß ist, um zeitabhängige Stör
faktoren weitgehend auszuschließen. Als geeignetes Material er
scheint beispielsweise eine Edelstahlfolie oder eine Aluminium
folie. Auf der dem Sprühstrahl abgewandten Seite, d. h. auf der
innen liegenden Seite des Gehäuses 8 der Meßvorrichtung sind die
Widerstände 4 beispielsweise in SMD-Bauform mit der Folie in
guten Wärmekontakt gebracht. Das Anbringen der Widerstände 4
kann entweder durch Auflöten oder durch Aufkleben erfolgen. Da
die erfindungsgemäße Vorrichtung häufig in einer Umgebung ver
wendet werden wird, in der sich Alkohole und andere Lösungsmit
tel befinden, sollte die erfindungsgemäße Vorrichtung explo
sionsgeschützt ausgelegt werden. In diesem Falle ist die Rück
seite 5 der Meßfläche 1 ein geschlossenes Gehäuse 8, das fremd
belüftet ist. Der Energieeintrag für die PTC-Widerstände wird
entsprechend der beheizten Fläche der Meßfläche begrenzt, um die
kritische Temperatur an der Meßfläche für die geforderte Ex-
Schutz-Zone nicht zu überschreiten.
Beim tatsächlichen Prüfvorgang mit dem erfindungsgemäßen Verfah
ren wird die auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfende Sprühfla
sche 3 in eine vorbestimmte, sprühflaschen- und sprühgutspezifi
sche Entfernung vor die Meßfläche 1 gebracht, um in dieser Posi
tion einen Probestrahl des Sprühgutes 2 auf die Oberfläche der
Meßfläche 1 zu sprühen. Der Druck auf den Auslöseknopf der
Sprühflasche kann durch eine vertikal wirkende Kraft erfolgen.
Aus meßtechnischen Gründen sollte die Temperatur T1 des Sprüh
strahles bzw. des Sprühgutes 2 aus der Sprühflasche 3 sehr viel
kleiner sein als die Temperatur T2 der Meßoberfläche, da somit
ein größeres und genaueres Meßsignal erhalten werden kann.
In Fig. 2 ist der prinzipielle mechanische Aufbau der Meßober
fläche 1 wiedergegeben, der ferner zeigt, wie die Meßwiderstände
bzw. Heizelemente 4 auf der Rückseite der Meßoberfläche 1 in
einem Raster verteilt sind. Vor dem Gehäuse, d. h. direkt auf der
Meßoberfläche 1 des Gehäuses 8 befindet sich ein Schieber 9, der
in physikalischem Kontakt mit der Meßoberfläche 1 steht. Dieser
Schieber reinigt nach jedem Meßvorgang, d. h. nach jedem Aufsprü
hen des Sprühgutes die Meßoberfläche, indem er über die gesamte
Fläche hinweg streicht. Zum Zwecke der besseren Reinigung sollte
daher die Meßoberfläche verhältnismäßig glatt gewählt werden.
Der Schieber 9 wird durch ein automatisches Getriebe betrieben.
Die Fig. 3 zeigt einen mittigen Schnitt entlang der Schnittlinie
A-B. Dieser Figur ist im einzelnen zu entnehmen, wie die Wider
standselemente 4 auf der Rückseite der Folie angebracht sind.
Die Folie selbst kann dabei aus verschiedenen Materialien herge
stellt werden, wobei zu beachten ist, daß das Material selbst
sowie die Masse des Materials verhältnismäßig gering ist. Als
geeignetes Material erscheint hier ein Edelstahl mit einem dün
nen Überzug aus Kupfer, der zweckmäßigerweise auf der Vordersei
te der Meßoberfläche 1 angebracht ist.
Die Widerstände 4 können sowohl einzelne PTC- oder NTC-Wider
stände sein, als auch eine Schaltung mehrerer in Reihe geschal
teter Widerstände, wie dies in Fig. 4 prinzipiell dargestellt
ist. Über der Matrixanordnung der Widerstände 4 ist eine Ab
deckung 12 angeordnet. Die Kabel 10 der Widerstände 4 werden
durch spezielle explosionssichere Durchführungen 11 aus dem Ge
häuse 8 herausgeführt. Hierbei ist zu bemerken, daß eine Viel
zahl von anderen Ausführungsformen des Gehäuses bzw. der Anord
nung der Widerstände 4 gewählt werden kann, so daß es bei dieser
Darstellung lediglich darauf ankommt, das Prinzip des erfin
dungsgemäßen Gedankens anhand eines Ausführungsbeispiels darzu
stellen.
Ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, zu er
kennen, ob die Verteilung des Sprühgutes in dem Sprühkegel
gleichmäßig verläuft, wenn der Auslöseknopf der Sprühflasche be
dient wird. Dies ist beispielsweise bei medizinischen Anwendun
gen Voraussetzung für eine therapeutisch wirksame Anwendung des
Sprühgutes.
Das Prinzip der vorliegenden Erfindung beruht auf der Tatsache,
daß bei Auftreffen des Sprühgutes auf die Meßoberfläche 1 diese
je nach auftreffender Menge des Sprühgutes 2 unterschiedlich ab
kühlt, d. h. je mehr Sprühgut lokal auf die Meßoberfläche 1 auf
trifft, umso mehr kühlt sich an dieser Stelle die Meßoberfläche
1 ab. Voraussetzung dafür ist es, daß die Meßoberfläche 1 weit
gehend homogen erwärmt ist, d. h. daß das Temperaturprofil in je
der Richtung verhältnismäßig glatt ist.
Andererseits kann bei genauer Kenntnis des vorhandenen Tempera
turprofils eine rechnerische Korrektur bei der Auswertung der
Meßergebnisse erfolgen. Das Maß der Abkühlung der einzelnen Be
reiche, auf die das Sprühgut 2 auftrifft, hängt naturgemäß von
mehreren Faktoren ab. Wie bereits oben erwähnt wurde, sollte die
Wärmekapazität der Meßfläche verhältnismäßig gering sein, wie
dies im Falle einer dünnen Metallfolie eintritt. Ferner sollte
die Temperaturdifferenz zwischen dem Sprühgut 2 und der Meßflä
che 1 entsprechend groß genug sein, damit das Meßsignal eben
falls groß wird, wodurch geringe Meßfehler vernachlässigbar wer
den. Daher ist es unbedingt erforderlich, die Meßfläche 1 zu be
heizen.
Der Ablauf einer einzelnen Messung ist wie folgt: nachdem die
Heizung an der Meßfläche 1 ausgeschaltet ist, erfolgt die erste
Messung als Referenzmessung. Danach wird das Sprühgut 2 auf die
Meßoberfläche 1 gebracht und kurz darauf erfolgt die zweite
Messung, die als Objektmessung angesehen wird und mit der
Referenzmessung verglichen wird. Alternativ dazu kann nach dem
Sprühen eine zweite Messung vorgenommen werden, das Sprühen dann
ausgeschaltet werden und hernach eine dritte Messung aufgenommen
werden, um aus der Temperaturänderung die Kriterien für die
Funktionsfähigkeit der Sprühflasche herzuleiten. Nach der drit
ten Messung würde dann die Heizung wieder eingeschaltet und
gleichzeitig die Meßfläche 1 gereinigt. Durch die Verknüpfung
zwischen der ersten und der zweiten Messung können kleinere In
homogenitäten in der Temperaturverteilung auf der Meßfläche kom
pensiert werden. Anschließend erfolgt die Auswertung über die
Fläche, indem die Meßwerte der Temperaturfühler zu ihren Nach
barn verglichen werden. Damit kann die Flächenverteilung des
Sprühstrahls exakt ermittelt werden. Diese wird mit der Refe
renzmessung verglichen.
Die dritte Messung dient zur Ermittlung von Dauerstrahlern
und/oder zur Erfassung eines zweiten Sprühstoßes. Diese Messung
wird in Relation zur zweiten Messung herangezogen.
Nach erfolgter Messung wird die Meßfläche mit einem Schieber 9
von dem Sprühgut 2 gereinigt, um den nachfolgenden Meßzyklus
nicht durch Überreste zu beeinträchtigen, die die Wärmekapazität
der Meßfläche 1 verändern würden.
Unter der Voraussetzung, daß die Randparameter genau bekannt
sind, wie beispielsweise die Temperatur des Sprühgutes 2 vor der
Sprühung, die spezifische Wärmekapazität des Sprühgutes 2 und
der Meßfläche 1 und die Widerstands-Temperatur-Funktion der Meß
widerstände, kann eine exakte quantitative Aussage über die Men
ge des erfaßten Sprühgutes 2 getroffen werden.
In Fig. 4 wird ein Ausführungsbeispiel der Schaltung der mit 4
bezeichneten zusammengefaßten Widerstände im einzelnen gezeigt.
Hierbei stellt der veränderliche Widerstand 13 entweder einen
PTC- oder NTC-Widerstand dar. Der Widerstand 6 ist in diesem
speziellen vorliegenden Fall der Meßwiderstand, mit dem die lo
kale Temperatur gemessen wird. Dieser Meßwiderstand 6 kann durch
einen Kurzschlußschalter 7 kurzgeschlossen werden, so daß bei
Betrieb der Heizung der Heizstrom nicht über den Meßwiderstand
fließt. Im Falle der Messung der Temperatur ist der elektrische
Schalter 14 geschlossen, so daß lediglich ein Meßstrom durch den
Widerstand 13 und 6 fließen kann, während der Schalter 7 geöff
net ist. Maßgebend für die herrschende Temperatur (T2) ist der
Spannungsabfall über dem Meßwiderstand 6. Nachdem die Tempera
turmessung erfolgt ist, wird der Schalter 14 geöffnet und nach
einer gewissen Zeitverzögerung der Schalter 15 und 7 geschlos
sen, so daß nunmehr der Heizstrom fließen kann. Im Heizbetrieb
wird der Widerstand mit einer spezifischen maximalen Heizspan
nung betrieben. Durch den großen Temperaturkoeffizienten der Wi
derstände 4 wird bei einer bestimmten Temperatur ein Punkt er
reicht, bei der die zugeführte und die abgeführte Energie im
Gleichgewicht sind. Diesen Zustand versucht das System bei Ein
schalten des Heizbetriebes zu erreichen, wobei zuvor abgekühlte
Bereiche der Meßfläche 1 mit einem höheren Zufluß von Energie
versorgt werden. Damit wird eine nahezu homogene Temperaturver
teilung der Meßfläche 1 erzielt.
Bekannterweise besitzt ein PTC-Widerstand ab einer Bezugstempe
ratur (TB) einen großen positiven Temperaturkoeffizienten, d. h.
eine große Widerstandsänderung gegenüber einem vorbestimmten
Temperaturintervall. Dieser Effekt kann somit sowohl für den
Heizvorgang als auch für die Messung verwendet werden.
In Fig. 5 wird der Temperaturverlauf eines PTC-Widerstandes dar
gestellt. Hieraus ist zu erkennen, daß sich der Widerstand (R)
von einer bestimmten Temperatur TB drastisch in positiver
Richtung verändert. Im oberen Drittel des Zweiges dieser Kurve
ist der Arbeitspunkt TA zu wählen, bei dem das System sich im
thermischen Gleichgewicht befindet. Ein weiterer Punkt auf der
temperaturabhängigen Widerstandskurve ist der Endpunkt TE, von
dem ab die Widerstandsänderung nur noch verhältnismäßig gering
verläuft. Jenseits dieses Punktes sollte somit der Widerstand
nicht betrieben werden.
Die Fig. 6 stellt ein Prinzipschaltbild der gesamten elektri
schen Anlage der erfindungsgemäßen Vorrichtung dar. Hieraus ist
ersichtlich, daß sämtliche Bauelemente bzw. Schaltelemente mit
einem zentralen Rechner verbunden sind, der einen vollautomati
schen Funktionsablauf des Prüfverfahrens steuert und gewährlei
stet. Die Steuerleitungen 19, die mit dem Rechneranschluß 20
verbunden sind, sind gestrichelt gezeichnet und stellen ledig
lich prinzipielle Verbindungen mit den einzelnen Schaltgeräten
dar. So ist der Rechner mit der Stromversorgung 17 für die Tem
peraturmessung und mit der Stromversorgung für die Heizung 16
der Heizelemente 13 verbunden. Darüber hinaus steht der Rechner
ferner mit einem A/D-Wandler 18 und dem bereits genannten Kurz
schlußschalter 7 in Verbindung. Die Funktion des Kurzschluß
schalters 7 wurde bereits an anderer Stelle erwähnt. Der
A/D-Wandler 18 formt die Analogsignale der Meßwiderstände 6 in digi
tale Meßsignale um und führt diese Signale dann dem Rechneran
schluß 20 zu. Dasselbe geschieht mit den Signalen aus den Strom
versorgungen 16 und 17.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es erstmals möglich, eine zu
verlässige und detaillierte Qualitätskontrolle von Sprühflaschen
automatisch vorzunehmen, die insbesondere für flüssige Substan
zen mit einem Anteil Alkohol als Trägersubstanz geeignet ist.
Claims (17)
1. Verfahren zum automatischen Analysieren eines Sprühstrahls
einer Sprühflasche, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- - homogenes Erwärmen einer temperaturauflösenden Meßfläche (1);
- - Abschalten der elektrischen Energiezufuhr an die Meßflä che (1);
- - Aufnahme einer ersten Messung als Referenzmessung;
- - Aufsprühen des Sprühgutes (2) auf die temperaturauflösen de Meßfläche (1);
- - Aufnahme einer zweiten Messung als Objektmessung zum Ver gleich mit der ersten Referenzmessung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturdifferenz (ΔT) zwischen Sprühgut (T1) und
Meßfläche (T2) genügend groß ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatur (T1) des Sprühgutes (2)
kleiner als die Temperatur (T2) der Meßfläche (1) ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sprühflasche (3) vor dem Absprühen des Sprühgutes
(2) in einer vorbestimmten flaschen- und sprühgutspezifi
schen Entfernung von der Meßfläche (1) positioniert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmekapazität der temperaturauflösenden Meßfläche
(1) klein ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberfläche der Meßfläche (1), auf die das Sprühgut
(2) aufgebracht wird, glatt ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Energiezufuhr nach Aufnahme der zweiten Messung
wieder eingeschaltet wird und gleichzeitig die Oberfläche
der Meßfläche (1) gereinigt wird.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die temperaturauflösende
Meßfläche (1) mit einer Vielzahl von Widerständen (4) be
setzt ist, die auf der Rückseite (5), der dem Sprühgut (2)
abgewandten Seite, angebracht werden.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die einzelnen Verfahrens
schritte automatisch durchgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß an der Meßfläche (1) lo
kale Temperaturbestimmungen vorgenommen werden können.
11. Vorrichtung zum automatischen Analysieren eines Sprühstrah
les einer Sprühflasche, der auf eine Meßfläche (1) aufge
bracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Meßfläche (1) lokal mit Widerständen besetzt ist;
- - die Widerstände sowohl als Energiezufuhrelement als auch als Temperaturfühler verwendet werden;
- - die Meßfläche (1) aus wärmekapazitätsarmem Material (Folie) besteht; und
- - die elektrische Schaltung an einen Mikrocomputer ange schlossen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die gesamte Vorrichtung explosionsgeschützt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Widerstände (4) PTC-Widerstände sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit Hilfe einer Schaltung auf "Messen" und
"Energiezufuhr" umgeschaltet werden kann.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem PTC-Widerstand (4) ein weiterer Meßwi
derstand (6) in Reihe geschaltet ist, dem ein Kurzschluß
schalter (7) parallelgeschaltet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 und 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß anstatt der PTC-Widerstände NTC-Widerstän
de an der Meßfläche (1) angebracht sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Temperaturprofil der
Meßoberfläche (1) mit einer temperaturempfindlichen Kamera
mit Bildauswertung vorgenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914141665 DE4141665A1 (de) | 1991-12-17 | 1991-12-17 | Verfahren und vorrichtung zum analysieren eines spruehstrahles |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914141665 DE4141665A1 (de) | 1991-12-17 | 1991-12-17 | Verfahren und vorrichtung zum analysieren eines spruehstrahles |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4141665A1 true DE4141665A1 (de) | 1993-06-24 |
Family
ID=6447285
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914141665 Withdrawn DE4141665A1 (de) | 1991-12-17 | 1991-12-17 | Verfahren und vorrichtung zum analysieren eines spruehstrahles |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4141665A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19651702C1 (de) * | 1996-12-12 | 1998-04-16 | Joerg Kuechen | Verfahren zum Überwachen der Funktion eines Sprühstrahls, insbesondere in Lackieranlagen |
DE102017006969A1 (de) * | 2017-07-22 | 2019-01-24 | Fimro Gmbh | Anordnung und Verfahren zur Prüfung der Funktion eines Sprühwerkzeugs |
-
1991
- 1991-12-17 DE DE19914141665 patent/DE4141665A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19651702C1 (de) * | 1996-12-12 | 1998-04-16 | Joerg Kuechen | Verfahren zum Überwachen der Funktion eines Sprühstrahls, insbesondere in Lackieranlagen |
DE102017006969A1 (de) * | 2017-07-22 | 2019-01-24 | Fimro Gmbh | Anordnung und Verfahren zur Prüfung der Funktion eines Sprühwerkzeugs |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102007018877B4 (de) | Verfahren und Materialauftragseinrichtung mit einer Prüfvorrichtung zur Gütemessung des Auftragsbildes einer Sprühdüse sowie Verwendung eines Testfelds | |
DE102016123000B3 (de) | Verfahren zur Überwachung eines Schutzglases und Überwachungsvorrichtung | |
DE2152848A1 (de) | Vorrichtung zur Feststellung von Beschädigungen in Maschinenelementen | |
DE69617502T2 (de) | Optischer Fühler für CO2-Sprühstrahlsysteme | |
DE2717089B2 (de) | Anzeigevorrichtung zur Erfassung des Pegelstandes von Flüssigkeiten in Flüssigkeitsbehältern | |
EP1029232A1 (de) | Verfahren und vorrichtungen zum photothermischen untersuchen eines prüfkörpers | |
DE3317950C2 (de) | ||
DE3639666A1 (de) | Verfahren zur bestimmung einer messgroesse eines stroemenden mediums und messschaltung hierzu | |
EP2836819A2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur dichtheitsprüfung eines fahrzeugs | |
DE3032950C2 (de) | Einrichtung zur meßtechnischen Auswertung von Videokamerabildern für Bandkantenregelung | |
EP1914538A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen der Sauberkeit oder der Verschmutzung einer Teileoberfläche | |
EP1066510A1 (de) | Verfahren zur automatischen fehlererkennung bei der rissprüfung nach dem farbeindringverfahren | |
DE102005025787B3 (de) | Dunstabzugshaube und Verfahren zum Steuern einer Dunstabzugshaube | |
WO1998005949A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur delaminationsprüfung bei beschichtungen auf substraten, insbesondere bei vps-beschichtungen auf gasturbinenschaufeln | |
DE2945445A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur bestimmung des taupunktes | |
DE4141665A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum analysieren eines spruehstrahles | |
DE2209146A1 (de) | Verfahren zur pruefung ferromagnetischer koerper wie halbzeug und massenteile nach dem magnetpulververfahren | |
DE102012208898B4 (de) | Verfahren zum Betreiben einer Messeinrichtung einer Auflagenkontrollvorrichtung | |
DE3104926C2 (de) | Steuereinrichtung für Koch-, Brat- oder Backvorgänge mit einem Speisethermometer | |
DE102008007318B4 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes eines Gases | |
DE3200353A1 (de) | Verfahren und schaltungsanordnung, insbesondere zur temperaturmessung | |
DE4400963C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung des Zustandes von in einem fluiddurchströmten Kanal eingeschalteten Filteranordnungen | |
DE2756526B1 (de) | Vorrichtung zur Erfassung von Oberflaechen-Temperaturverteilungen | |
DE2457650A1 (de) | Einrichtung zur ueberpruefung von gasen | |
EP3809047A1 (de) | Verfahren zur bestimmung eines filterwechselzeitpunkts eines filtersubstrats eines dunstabzugsystems, filterbox und anordnung mindestens zweier fluidisch miteinander verbundener filterboxen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: LIEBENOW, THOMAS, 2053 BASTHORST, DE PFLEIDERER, WALTER, 2056 GLINDE, DE |
|
8130 | Withdrawal |