DE4138717A1 - Verfahren zur impraegnierung von glasseidengewebe mit einer modifizierten waessrigen dispersion - Google Patents

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von impräg­ nierten Glasseidengeweben, die Anwendung finden können als Ver­ stärkung von Schleifkörpern und Isoliermaterialien.

Bekannte technische Lösungen

Die Herstellung von imprägnierten Glasseidengeweben erfolgt durch Imprägnieren mit wäßrigen Dispersionen, die während der Trocknung polymerisieren. Diese Gewebe werden als Bauarmierung verwendet.

Bekannt ist auch die Lösung, in Alkohol gelöste Phenolharze zur Imprägnierung von Schleifkörperarmierungsgeweben einzusetzen. Hier sind jedoch die Anforderungen an die Luftreinheit sowie die Abfallbeseitigung als schwierig einzuschätzen. Bekannt sind auch andere Verfahren zur Modifizierung von wäß­ rigen Dispersionen durch den Einsatz unterschiedlichster che­ mischer Substanzen, von denen jedoch im Hinblick auf die vorlie­ gende Erfindung keine relevant erscheint.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, die Herstellungszeit der imprägnierten Gewebe zu verkürzen bei gleichzeitiger Senkung des Energieauf­ wandes. Durch den Einsatz der modifizierten Dispersion soll außer­ dem ein gut benetztes Glasseidengarn erhalten werden, das eine gute Benetzbarkeit und Haftung gegenüber Phenolharzen aufweist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Ursachen für die längere Trocknungszeit und der zur Trock­ nung benötigten relativ hohen Temperatur sind in der steigenden Viskosität des Polymerisats während der Trocknung zu suchen. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur Redu­ zierung des Viskositätsanstieges zu finden. Es wurde gefunden, daß durch den Zusatz von relativ geringen Mengen höhersieden­ der Lösungsmittel zu der mit Aminen alkalisch eingestellten wäßrigen Dispersion eine deutliche Verzögerung des Viskositäts­ anstieges während der Trocknung des imprägnierten Gewebes er­ zielt wird. Als Lösungsmittel können dabei sowohl reine als auch Gemische höhersiedender Lösungsmittel verwendet werden, die min­ destens einen Siedepunkt höher als 150°C haben. Die Menge der der Lösungsmittel beträgt bis zu 6% bezogen auf die mit Aminen alkalisch eingestellten Dispersion, wobei Mengen von 0,5 bis 1% bevorzugt eingesetzt werden.

Unter den angewendeten Trocknungsbedingungen tritt keine Um­ setzung der höher siedenden Lösungsmittel mit den Polymerisaten ein. Infolgedessen können sich die imprägnierten Gewebe etwas ölig anfassen, was jedoch keinen Einfluß auf deren Anwendung hat.

Ausführungsbeispiel

40 kg wäßrige Acrylatdispersion, in der 0,5% Triäthylamin enthal­ ten sind, werden mit 0,4 kg Propylenglykol gemischt und in die Imprägnierwanne gegeben.

Das gespannte Glasseidengewebe wird durch die modifizierte wäß­ rige Dispersion gezogen und mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min bei einer Trocknungstemperatur im Trockenkanal von 110°C ge­ trocknet. Das Glasseidengewebe mit einem Flächengewicht von 270 g/m² wird gestanzt und zur Armierung von Schleifkörpern ein­ gesetzt.

Claims (3)

1. Verfahren zur Imprägnierung von Glasseidengewebe mit einer wäßrigen Dispersion, dadurch gekennzeichnet, daß der wäßrigen Dispersion bis zu 6%, vorzugsweise 0,5 bis 1% eines höhersieden­ den Lösungsmittels oder Lösungsmittelgemisches, dessen Siede­ punkt höher als 150°C sein muß, sowie bin zu 6% eines Amins, vor­ zugsweise 0,5% zugesetzt werden.

2. Nach 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Dispersion sowohl eine Benetzung und Bindung zum Glasseidengarn als auch zu Kunsthar­ zen, wie z. B. Phenol- und Epoxidharzen eingeht.

3. Nach 1 dadurch gekennzeichnet, daß durch den verzögerten Vis­ kositätsanstieg des Polymerisats auf dem Glasseidengarn die Geschwindigkeit der Trocknung um ca. 30% erhöht und die Tempera­ tur um ca. 30% gesenkt werden muß.