DE4138400C1 - - Google Patents
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- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B08—CLEANING
- B08B—CLEANING IN GENERAL; PREVENTION OF FOULING IN GENERAL
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- B08B3/04—Cleaning involving contact with liquid
- B08B3/10—Cleaning involving contact with liquid with additional treatment of the liquid or of the object being cleaned, e.g. by heat, by electricity or by vibration
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum zum Reinigen von
metallischen Werkstücken für eine dem Reinigen nachfolgende
Wärmebehandlung.
Ein Verfahren der vorstehend genannten Art ist aus der DE-Z
"HTM", 45 (1990), Heft 5, Seite 273 bekannt.
Verfahren und Vorrichtungen zum Behandeln von Werkstücken mit
einer Flüssigkeit, nachstehend als "Waschen" bezeichnet,
insbesondere zum Reinigen und/oder Spülen metallischer Werk
stücke, werden typischerweise bei verketteten Wärmebehandlungs
anlagen eingesetzt. Hierunter versteht man beispielsweise Vakuum
wärmebehandlungs-, Durchstoß-, Rollenherd-, Vertikalretorten- oder
Mehrzweckkammerofenanlagen, in denen Blankwärmebehandlungen,
verschiedene Glühverfahren und Härteprozesse sowie Diffusions
prozesse wie Nitrieren, Nitrokarburieren, Karbonitrieren und
Aufkohlen durchgeführt werden können.
Bei herkömmlichen Vorrichtungen und Verfahren der eingangs
genannten Art hat man dabei Bäder eingesetzt, die im wesentlichen
ausschließlich unter dem Gesichtspunkt ihrer Wirksamkeit
ausgewählt wurden, während in früheren Zeiten Fragen der
Rohstoffausnutzung und insbesondere der Umweltverträglichkeit
weniger im Bewußtsein vorhanden waren. Aus diesem Grunde hat
man in früheren Zeiten zum Reinigen von metallischen Werkstücken
chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW) eingesetzt, beispielsweise
Tetrachlorethen (Per) oder Trichlorethen (Tri), die zwar als
ideale Reinigungsmittel galten, insbesondere zum Entfernen von
Fetten und von Pigmentschmutz, deren umweltbelastende Auswirkun
gen aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt und berücksich
tigt wurden.
Unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes sind in zahlreichen
Ländern mittlerweile Vorschriften in Kraft getreten, die zum
Ziel haben, die Verwendung von chlorierten Kohlenwasserstoffen
(CKW), insbesondere Tetrachlorethen und Trichlorethen, sowie
die Verwendung von halogenierten Kohlenwasserstoffen (HKW),
drastisch zu vermindern bzw. ganz zu verbieten.
Trichlorethen (Tri) steht mittlerweile im Verdacht, Krebs zu
verursachen, so daß dieses Reinigungsmittel in Europa praktisch
aus dem Verkehr gezogen worden ist.
In verschiedenen Ländern der Erde gibt es hierzu eine mittler
weile sehr strenge umweltschützende Gesetzgebung. In der
Bundesrepublik Deutschland wurde z. B. durch die 2. Bundesemis
sionsschutzverordnung festgelegt, daß Fluorchlorkohlenwas
serstoffe (FCKW), die bislang als Kühlmittel eingesetzt wurden
und 1.1.1-Trichlorethan, das bislang als Reinigungsmittel
eingesetzt wurde, nach kurzer Schonfrist überhaupt nicht mehr
eingesetzt werden dürfen.
So ist in den Vereinigten Staaten von Amerika am 27.10.1990
der "Clean Air Act" ergänzt worden, und die Ergänzungen sind
durch die Unterschrift von Präsident Bush am 15.11.1990 in Kraft
getreten. Diese Gesetzesänderungen stellen eine enorme Verschär
fung der Bundesgesetzgebung in den USA aus dem Jahre 1977 dar.
So sind unter Abschnitt 112 der Änderungen bestimmte Gewerbe
zweige genannt, die mit unterschiedlicher Priorität erfaßt werden
sollen. Das Entfetten und Metallreinigen ist dabei mit Priorität
Nr. 1 angegeben. In diesem Zusammenhang sind chlorierte Kohlen
wasserstoffe (CKW) ausdrücklich genannt, insbesondere auch
Trichlorethylen. Die Gesetzesänderungen sehen dabei vor, die
Produktion und den Verkauf derartiger Stoffe drastisch zu
reduzieren, und zwar beispielsweise von der Produktions-Basis
menge (100%) des Jahres 1989 auf 15% im Jahre 1997. Für
Zuwiderhandlungen sehen die Gesetzesänderungen empfindliche
Strafen vor.
Andererseits ist man bei der Wärmebehandlung metallischer
Werkstücke darauf angewiesen, die Werkstücke vor der Wär
mebehandlung oder einer sonstigen Oberflächenbehandlung ein
wandfrei zu reinigen, insbesondere dann, wenn sie zuvor einer
anderen Bearbeitungsart, beispielsweise einem Umformen oder
einer spanabhebenden Bearbeitung unterzogen worden waren.
Die Arten der dabei auftretenden Verunreinigungen auf metalli
schen Werkstücken sind vielfältig. So können diese Verunreinigun
gen beispielsweise aus Kühlschmierstoffen, Fetten, Läpp-Pasten
und Pigmenten bestehen oder aus Härteölen, Stäuben und Metallspä
nen. Sollen derartige Werkstücke einer nachfolgenden Oberflächen
behandlung unterworfen werden, so ist es unabdingbar, die
Werkstückoberfläche von Verschmutzungen zu befreien. Verschmutzte
Oberflächen beeinflussen nämlich beispielsweise beim Nitrieren,
Nitrokarburieren oder Aufkohlen wesentlich das Behandlungs
ergebnis. Bei den zuvor genannten Härtevorgängen (Diffusions
prozessen) dringen nämlich von der Außenseite des Werkstückes
her Substanzen wie beispielsweise Stickstoff und/oder Kohlenstoff
über Diffusionsvorgänge in die äußeren Schichten des metallischen
Werkstücks ein. Ist nun die Oberfläche an gewissen Stellen
verunreinigt, so können die von außen her gerichteten Diffusions
vorgänge, beispielsweise beim Gas-Nitrokarburieren, nicht oder
nur verlangsamt oder zeitverzögert stattfinden. Als Resultat
werden dann Werkstückoberflächen erhalten, die im Bereich der
Verunreinigungen nicht oder nur teilweise gehärtet sind.
Eine saubere Oberfläche ist aber auch bei Vakuumwärmebehandlun
gen, Blankglühprozessen, Beschichtungen oder dergleichen
unerläßlich.
Vor dem Hintergrund der vorstehend genannten Probleme hat man
bereits seit geraumer Zeit erhebliche Anstrengungen unternommen,
um einerseits Reinigungslösungen auf umweltverträglicher Basis,
beispielsweise auf Wasserbasis zu schaffen, die für Personen,
die mit diesen Lösungen in Berührung kommen, unbedenklich sind,
die aber andererseits gute Reinigungsergebnisse erbringen.
Solche wasserlöslichen Reinigungsmittel, beispielsweise hoch
waschaktive, meist tensidhaltige Substanzen, weisen jedoch
gegenüber den chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) eine
verminderte Lösungsfähigkeit für Fette auf, so daß der Reini
gungsvorgang durch eine Relativbewegung unterstützt und sehr
hoch konzentrierte Lösungen dieser Mittel verwendet werden müssen
und der Reinigungsvorgang durch eine Relativbewegung zwischen
zu reinigendem Werkstück und der Reinigungsflüssigkeit unter
stützt werden muß.
Bei bekannten Einrichtungen zum Reinigen von metallischen
Werkstücken wird die Relativbewegung zwischen Werkstück und
Reinigungs-Flüssigkeit dadurch erreicht, daß die Werkstücke
mittels schwenkbarer Arme besprüht werden, und zwar unter hoher
Austrittsgeschwindigkeit der Behandlungs-Flüssigkeit. Auf diese
Weise werden die Werkstücke mit der Behandlungs-Flüssigkeit
abgespritzt und der Reinigungseffekt stellt sich als eine
Kombination eines mechanischen Ablösens der Schmutzpartikel
und einer chemischen Einwirkung dar. Nachteilig wirkt sich das
Einemulgieren der Fette und Öle, verursacht durch hohe Austritts
geschwindigkeiten, auf den Badzustand aus.
Man hat dabei festgestellt, daß bei kompliziert geformten
Werkstücken, beispielsweise Kurbelwellen oder Druckgehäusen
mit Lagerstellen, es notwendig ist, aufwendige mechanische
Vorrichtungen, wie gelenkige verschwenkbare Sprüharme, vor
zusehen, um die gesamte Oberfläche reinigen zu können. Ferner
ist es mit den bekannten Verfahren schwierig, Schüttgut oder
gestapelte Chargen zu reinigen, da selbst mit mehrfach ver
schwenkbaren Sprüharmen es nur sehr schwer möglich ist, die
im Innenraum oder Kern einer gestapelten Charge gelegenen
Werkstücke allseitig zu erreichen. Dies liegt daran, daß die
um ein Werkstück räumlich herum angeordneten anderen Werkstücke
dieses mittlere Werkstück abschirmen, so daß auch eine mit hohem
Druck auf die Charge gesprühte bzw. gespritzte Reinigungs-Flüs
sigkeit nicht an alle Oberflächen dringen kann.
Es sind ferner Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen die
gesamte Charge bzw. das gesamte Schüttgut in ein Bad getaucht
wird und die Relativbewegung zwischen Werkstücken und Flüssigkeit
durch Pumpen-, Propeller-, Umwälzanlagen, durch Düseneinrichtun
gen oder durch Anheben oder Absenken der gesamten Charge
verursacht wird.
Trotz dieser erheblichen technischen Aufwendungen wurde fest
gestellt, daß in der Charge keine Durchströmung stattfindet,
sondern daß allenfalls eine geringfügige hin- und herbewegte
Flüssigkeitsmenge bzw. -säule in der Charge vorhanden ist, und
daß die bewegte Flüssigkeit im wesentlichen um die Außenkontur
der Charge herumströmt.
Es wurde ferner festgestellt, daß bei Verwendung von wässerigen
Reinigungslösungen mit hochwaschaktiven Substanzen, die sehr
viele ionische Komponenten aufweisen, selbst nach zahlreichen
Spülvorgängen eine Art Schmierfilm auf der Oberfläche der
Werkstücke verbleibt, der auf starke ionische Wechselwirkungen
zwischen den waschaktiven Substanzen und der metallischen
Oberfläche zurückzuführen ist. Dieser Schmierfilm beeinträchtigt
beispielsweise bei späteren Gas-Nitriervorgängen die Diffusion
beträchtlich. Dies kann letztendlich dazu führen, daß Substanzen
des Reinigungsmittels, die zuvor die vorhandenen Verunreinigungen
entfernt haben, nun selbst die Oberfläche beeinträchtigen.
Ein weiteres Problem, das sich beim Reinigen metallischer
Werkstücke stellt, ist das Trocknen der Werkstücke nach dem
Reinigen und gegebenenfalls Spülen.
Bei herkömmlichen Anlagen wurden die metallischen Werkstücke
aus dem Bad bzw. der Bespritzvorrichtung entnommen und dann
mittels beheizter Umluft durch Abdunsten unter Zuhilfenahme
der Eigenwärme der Teile oder durch Abblasen oder mittels einer
Umluftheizung getrocknet.
Dieses Vorgehen hatte jedoch den Nachteil, daß die Werkstücke
für eine gewisse Zeit der Atmosphäre ausgesetzt waren. Eine
vollständige Trocknung, vor allem bei dicht gepackten Chargen,
bei schöpfenden Werkstücken, z. B. mit Sacklöchern, konkaven
Stellen und dergleichen versehenen Werkstücken, ist dabei nicht
sicher gewährleistet.
Dies kann bereits bei sehr kurzer Dauer zu Oberflächenveränderun
gen führen, weil frisch gewaschene und gespülte metallische
Werkstücke an ihrer Oberfläche hochaktiv sind, so daß bereits
nach kürzester Zeit Korrosionsflecken festzustellen sind. Wenn
zudem Reinigungs- oder Spül-Flüssigkeiten verwendet werden,
die noch gelöste Salze enthalten, so können sich die Salze beim
Trocknen als Salzflecken auf der Werkstückoberfläche ausbilden.
Auch dies führt bei anschließenden Diffusionswärmebehandlungen
zu erheblichen Problemen.
Schließlich sind herkömmliche Heizungen in Form von Umluftheizun
gen sehr energieaufwendig, weil ihr Wirkungsgrad sehr schlecht
ist.
Schließlich besteht ein weiteres Problem beim herkömmlichen
Reinigen metallischer Werkstücke darin, daß die verwendeten
Reinigungsmittel nur in einem bestimmten Temperaturbereich
einsetzbar sind. Wenn nämlich zum Beispiel ein Reinigungsbad
eine zu hohe Temperatur aufweist (nahe 100°C), so werden die
Reinigungsmittel chemisch verändert und ihre Reinigungswirkung
läßt stark nach. Wenn andererseits das Reinigungsbad nicht warm
genug ist (unterhalb des Trübungspunktes oder knapp darüber),
so läßt die Reinigungswirkung ebenfalls nach, weil die Waschak
tivitäten nicht mehr ausreichend thermisch unterstützt werden.
Die höhere Viskosität der Befettung erschwert den chemischen
Waschvorgang.
Aus der eingangs genannten DE-Z "HTM", 45 (1990), Heft 5, Seite
273 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen
metallischer Werkstücke bekanntgeworden, mit denen die vorstehend
geschilderten Nachteile bereits teilweise vermieden werden.
Bei der bekannten Vorrichtung wird ein Waschtank verwendet,
in dem die Werkstücke während des Reinigens, gegebenenfalls
des Spülens und des Trocknens verbleiben. Beim Reinigen und
Spülen der Werkstücke werden diese in einem Tauchbad gehalten,
das durch Eindüsen von Luft am Tankboden sowie durch Umpumpen
agitiert wird. Zum Trocknen der Werkstücke wird eine Vakuumtrock
nung eingesetzt.
Diese Vorgehensweise hat zwar den Vorteil, daß durch das Eindüsen
von Luft eine ausreichende Agitation des Behandlungsbades
erreicht wird, weil die aufsteigenden Luftblasen Schmutzpartikel
durch Adhäsionskräfte mitnehmen, auch wenn diese schwerer sind
als die Behandlungs-Flüssigkeit. Außerdem wird durch das Verblei
ben der Werkstücke in ein- und demselben Tank erreicht, daß
die Werkstücke nur in sehr geringem Umfange mit der Umgebungsat
mosphäre in Berührung kommen. Schließlich bewirkt die Vakuum
trocknung, daß auf energiesparende Weise ein Trocknen möglich
ist.
Aber auch diese bekannte Vorrichtung mit dem dabei verwendeten
bekannten Verfahren hat den Nachteil, daß in der wichtigen ersten
Phase des Reinigungsvorganges, nämlich beim Fluten des Tanks
keine ausreichende Reinigungswirkung, insbesondere hinsichtlich
des Grobschmutzes, auftritt, daß während der nachfolgenden
Verfahrensschritte der Kontakt der nassen Werkstücke mit der
Außenatmosphäre immer noch eine gewisse Zeit andauert und daß
schließlich die Werkstücke an bestimmten Bereichen (Sacklochboh
rungen, Hohlräume, Schöpfflächen) nicht ausreichend von agitier
tem Bad umspült werden.
Aus der DE-OS 29 32 401 ist ein Verfahren zum Herauslösen von
Material bekannt. Das bekannte Verfahren dient zum Aufbereiten
von Spaltmaterial. Dabei wird eine Kernbrennstoffhülse aus
rostfreiem Stahl, die mit Kernbrennstoffmaterialien und Spalt
produkten gefüllt ist, zunächst in Teile von 25,4 oder 50,8 mm
Länge zerhackt. Die zerhackten Teile werden dann in einem
Säurelösemittel in einem geschlossenen Waschtank behandelt.
Die Säure löst die Kernbrennstoffmaterialien und Spaltprodukte
aus den Hülsen heraus und läßt leere Kernbrennstoffhülsen zurück.
Zu diesem Zweck wird die Säure bis etwa auf ihren Siedepunkt
von 100°C erwärmt. Es wird nun impulsartig ein Unterdruck
eingestellt, der etwa 200 mbar unter atmosphärischem Druck liegt.
Durch diesen impulsförmig angelegten Unterdruck wallt das
Säurebad auf, so daß Dampfblasen aus dem Hohlraum der Hülsen
ausgetrieben werden. Gleichzeitig wird frische, unverbrauchte
Flüssigkeit in die Hohlräume geleitet. Bei dem bekannten
Verfahren wird dann anschließend ein impulsartiger Überdruck
angelegt, um das Aufwallen des Säurebades abrupt zu stoppen
und das Sieden zu beenden. Da bei dem bekannten Verfahren die
Säure bereits siedet, bevor der Unterdruck angelegt wird,
entstehen die Dampfblasen im wesentlichen an der entsprechenden
Heizfläche des Waschtanks. Das bekannte Verfahren ist somit
lediglich bei einem Spezial-Einsatzfall mit sehr kleinen
Werkstücken und damit kleinen Tankvolumina einsetzbar und setzt
eine komplizierte Drucksteuerung voraus, bei der Unterdruck-
bzw. Überdruck-Impulse von jeweils Sekundenlänge eingestellt
werden können.
Bei dem bekannten Verfahren sind ferner die Werte des Unterdrucks
so gering eingestellt, daß lediglich ein geringer Aufwallvorgang
erreicht werden kann. Hinzu kommt, daß das bekannte Verfahren
nur bei sehr kleinen Waschtanks einsetzbar ist, bei denen sich
der hydrostatische Druck am Boden des Waschtanks kaum bemerkbar
Aus der DD-PS 91 177 ist ein Verfahren zum Reinigen von Büro
maschinen und ähnlichen mechanischen Geräten bekannt. Danach
sollen die genannten Büromaschinen in einem Bad gereinigt werden,
in dem Blasensäulen aufsteigen, die durch einen pulsierenden
Gasstrom gebildet werden.
Aus der FR-PS 14 10 251 ist eine Reinigungsvorrichtung für
Krankenhaus-Gerätschaften bekannt, bei der mittels Druckluft
Reinigungs-Flüssigkeit durch Spritzen und dgl. bewegt wird.
Aus der US-PS 25 67 820 ist eine Reinigungsvorrichtung für kleine
Maschinenteile bekannt, bei der die Maschinenteile in ein korb
artiges Gefäß eingebracht werden, dessen Boden durch ein Gitter
gebildet wird. Unterhalb des Gitters befindet sich ein Rohrring,
dessen Oberseite mit Austrittsöffnungen für Luftblasen versehen
ist.
Aus dem DE-GM 84 37 870 ist eine Vorrichtung zum Waschen von
metallischen Werkstücken bekannt, bei der die Wasch-Flüssigkeit
mittels Düsen auf die Werkstücke gespritzt wird, und zwar mit
einer Geschwindigkeit zwischen 18 und 55 m/s.
Aus der DE-OS 37 15 332 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Reinigen von Werkstücken bekannt, bei der ebenfalls die
Werkstücke in ein Tauchbad verbracht werden, in das Luft oder
ein anderes Gas eingeblasen wird. Dabei werden die von den
Gasblasen mitgenommenen Schmutzpartikel mittels eines Überlaufes
am oberen Rand des Bades abgeschieden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß die vorstehenden Nachteile vermieden werden
und daß die Reinigungswirkung metallischer Werkstücke insgesamt
verbessert wird.
Gemäß dem eingangs genannten Verfahren wird die der Erfindung
zugrunde liegende Aufgabe durch die folgenden Verfahrensschritte
gelöst:
- a) Einfahren der Werkstücke in einen Waschtank mit einem Fassungsvermögen zwischen 1 m3 und 10 m3;
- b) Einlassen eines die Werkstücke im wesentlichen umgebenden Tauchbades einer Behandlungs-Flüssigkeit mit einer Temperatur zwischen 50°C und 90°C;
- c) druckdichtes Verschließen des Waschtanks derart, daß oberhalb des Tauchbades ein Luftraum verbleibt;
- d) Evakuieren eines im Luftraum vorhandenen Luft/Dampfge misches bis zu einem Unterdruck, der unterhalb des Sättigungsdampfdrucks der Behandlungs-Flüssigkeit des Tauchbades bei der Temperatur liegt, wobei der Unterdruck so eingestellt wird, daß er dem Sättigungs dampfdruck der Behandlungs-Flüssigkeit des Tauchbades bei der Temperatur abzüglich mindestens des hydro statischen Drucks am Boden des Waschtanks entspricht;
- e) Aufrechterhalten des Unterdrucks bei siedendem Tauchbad für eine Dauer zwischen 1 min. und 20 min.;
- f) Entspannen des Luftraumes auf Umgebungsdruck; und
- g) Ablassen des Tauchbades.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auf diese Weise
vollkommen gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise bewirkt nämlich ein "Unter
druck-Kochen", d. h. ein Sieden des Tauchbades bereits bei einer
Temperatur, die deutlich unterhalb der Temperatur liegt, bei
der das Tauchbad unter Umgebungsdruck sieden würde.
Es gelingt daher auf diese Weise in dem Tauchbad bei einer
deutlich unterhalb von beispielsweise 100°C liegenden Temperatur
bereits Dampfblasen zu erzeugen, die in dem Tauchbad aufsteigen
und die Werkstücke umperlen. Die Dampfblasen werden jedoch nicht
nur, wie bei bekannten Verfahren, am Boden des Waschtanks
erzeugt, sie werden vielmehr an jedem Ort des Tauchbades erzeugt,
d. h. auch innerhalb von Sackbohrungen, Schöpfflächen und
dergleichen, die bei herkömmlichen Tauchbädern mit eingedüsten
Luftblasen unerreicht bleiben.
Auf diese Weise können daher auch diese normalerweise nicht
zugänglichen Bereiche von Werkstücken durch Blasenbildung
agitiert werden. Es stellt sich dann auch in diesen Bereichen
der an sich bekannte Vorteil ein, daß die aufsteigenden Blasen
durch Adhäsionswirkung Schmutzpartikel mitnehmen und diese daher
auch aus den normalerweise unzugänglichen Bereichen entfernen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfah
rens liegt dabei darin, daß mit Temperaturen des Tauchbades
gearbeitet werden kann, die deutlich unterhalb der Siedetempera
tur bei Umgebungsdruck, beispielsweise 100°C liegen. Man kann
daher auch Behandlungs-Flüssigkeiten einsetzen, deren chemische
Behandlungszusätze nur bei Temperaturen deutlich unter 100°C
ihre optimale Wirkung entfalten und daher bei herkömmlichem
Vorgehen nicht in siedenden Behandlungsbädern eingesetzt werden
konnten, weil die besagten Zusätze bei 100°C ihre chemischen
Eigenschaften nächteilig verändern.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich daher in
mannigfaltiger Weise von dem bekannten Verfahren gemäß der
eingangs gewürdigten DE-OS 29 32 401. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird nämlich der Unterdruck derart eingestellt, daß
die Behandlungs-Flüssigkeit erst durch den angelegten Unterdruck
siedet, weil die genannte Flüssigkeit ohne den angelegten
Unterdruck sich noch deutlich unterhalb ihrer Siedetemperatur
befindet. Auf diese Weise entstehen mit dem Anlegen des Unter
druckes Dampfblasen an allen Orten der Behandlungs-Flüssigkeit
und nicht nur an einer Heizfläche am Boden des Waschtanks. Ferner
wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Unterdruck so
bemessen, daß er auch die Verwendung von sehr hohen Waschtanks
mit entsprechendem hydrostatischen Druck am Tankboden gestattet.
Andererseits hat der sehr hohe eingestellte Unterdruck zur Folge,
daß auch deutlich unter der Siedetemperatur bei Atmosphärendruck
gearbeitet werden kann, also beispielsweise im Temperaturbereich
von 80° und darunter, wenn der Siedepunkt bei atmosphärischem
Druck bei der betreffenden Flüssigkeit in der Größenordnung
von 100°C liegen würde. Schließlich wird bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren das Unterdruck-Kochen über eine lange Zeitdauer
aufrecht erhalten und nicht nur sekundenlang während impuls
artiger Unterdruckphasen, so daß die Werkstücke effektiv
durchgewaschen werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet damit ein völlig neues
Spektrum von Behandlungsmöglichkeiten, weil jetzt auch Behand
lungsmedien zum Einsatz kommen können, die bislang aus den
genannten Gründen nicht einsetzbar waren.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren auch
bei Stapelgut oder Schüttgut einsetzbar, das mit bekannten
Verfahren und Vorrichtungen zum Eindüsen von Luftblasen in das
Behandlungsbad nicht hinreichend agitiert werden konnten, weil
auch hier die Luftblasen außen an der Vielzahl von Werkstücken
vorbeiströmten. Es sind daher in den meisten Anwendungsfällen
auch keine Kunstgriffe mehr erforderlich, beispielsweise im
Tauchbad rotierende Trommeln, in denen ein Schüttgut aufgenommen
ist, um dieses hinsichtlich aller Schüttgutwerkstücke (z. B.
Schrauben und dergleichen) der Luftblasenagitation auszusetzen.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird der Unterdruck so eingestellt, daß er dem
Sättigungsdampfdruck der Behandlungs-Flüssigkeit des Tauchbades
bei der Temperatur abzüglich mindestens des hydrostatischen
Drucks am Boden des Waschtanks entspricht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das gesamte Tauchbad zum
Sieden gebracht wird, auch dann, wenn die Wassersäule im
Waschtank relativ hoch ist.
Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird während der Schritte d) und e) ein Gas in das Tauchbad
eingeblasen.
Diese Maßnahme hat zwei verschiedene Vorteile. Zum einen dient
das eingeblasene als Spülgas für eine an den Waschtank an
geschlossene Vakuumpumpe, die damit ein Luft/Dampfgemisch aus
dem Waschtank absaugt, wobei der Luftbestandteil durch die
Vakuumpumpe hindurchgeführt werden und der Dampfanteil auskonden
siert werden kann, wie noch zu erläutern sein wird. Andererseits
hat das Einblasen von Gas den Vorteil, daß eine zusätzliche
Agitation erreicht werden kann, die in herkömmlicher Weise zu
einem verstärkten Behandlungseffekt führt.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung des genannten Ausfüh
rungsbeispiels wird daher das Gas vom Boden des Waschtanks
eingeblasen, derart, daß die Werkstücke von Gasblasen umströmt
werden.
Auf diese Weise stellt sich der an sich bekannte Vorteil ein,
daß der gesamte Tankinhalt, d. h. die gesamte Charge von Werk
stücken möglichst gleichmäßig von Gasblasen umströmt wird.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird das Luft/Dampfgemisch über einen Kondensator geführt, wobei
weiter vorzugsweise die im Kondensator auskondensierende
Behandlungs-Flüssigkeit in einen Flüssigkeitstank rückgeführt
wird. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ein Verdicken bzw.
Aussalzen der Behandlungs-Flüssigkeit vermieden wird, die
eintreten würde, wenn man stets Dampf aus dem Behandlungsbad
abführte, während die gelösten Behandlungssubstanzen im Bad
verbleiben. Durch die Rückführung der auskondensierten Behand
lungs-Flüssigkeit wird dieser Effekt indes vermieden, so daß
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auch im Langzeitbetrieb
autark gearbeitet werden kann, d. h. ohne ein Nachfüllen von
Behandlungs-Flüssigkeiten.
Bei bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung wird als Behand
lungs-Flüssigkeit eine Spül-Flüssigkeit oder alternativ eine
Reinigungs-Flüssigkeit eingesetzt.
Bevorzugt ist dabei, wenn das Reinigungsmittel Wasser ist, dem
ein sanftes, fettlösendes Reinigungsmittel zugesetzt ist, das
keine chemischen Reaktionen mit der Oberfläche der Werkstücke
eingeht und/oder solche chemischen Reaktionen nicht unterstützt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß nach Waschvorgängen keine
Rückstände des Reinigungsmittels mehr auf der Oberfläche der
Werkstücke verbleiben.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Reinigungs
mittel neutral bis schwach alkalisch.
Diese Maßnahme hat zum einen den Vorteil, daß Metalle bzw.
Metallegierungen in diesen pH-Bereichen von wässerigen Medien
nicht angegriffen werden und daß solche Medien umweltneutral
und ungefährlich für die Personen sind, die die Medien handhaben.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden
die Schritte b)-g) mehrfach nacheinander mit gleichen oder
verschiedenen Behandlungs-Flüssigkeiten durchgeführt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil einer sehr großen Flexibilität,
weil nacheinander nur Spülvorgänge, nur Reinigungsvorgänge oder
kombiniert Reinigungs- oder Spülvorgänge oder sonstige Behand
lungsvorgänge durchgeführt werden können.
In diesem Fall ist besonders bevorzugt, wenn als Spül-Flüssigkeit
ein voll entsalztes Wasser verwendet und dieses nach Schritt
g) mit einem Waschmittel versetzt und für eine weitere, nachfol
gende Verfahrensdurchführung als Reinigungs-Flüssigkeit verwendet
wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß selbst ein "verbrauchtes"
Spülbad noch nachfolgend als Reinigungsbad verwendet werden
kann, wobei sich voll entsalztes Wasser besonders gut als
Ausgangssubstanz für eine Reinigungs-Flüssigkeit eignet.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen der Erfindung wird während
Schritt e) das Tauchbad umgewälzt und außerhalb des Waschtanks
gereinigt.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ein Langzeitbetrieb gewähr
leistet werden kann, ohne daß Behandlungs-Flüssigkeiten zu- und
abgeführt werden müssen.
Weiterhin ist bevorzugt, wenn während Schritt e) das Tauchbad
mechanisch agitiert wird. Auch diese Maßnahme hat den an sich
bekannten Vorteil, daß die Behandlungswirkung verstärkt wird,
wenn zusätzlich zu den vorhandenen chemischen Wirkungen und
der Partikelabfuhr mittels Dampfblasen noch eine mechanische
Einwirkung auf die Oberfläche der Werkstücke ausgeübt wird.
Bei Ausführungsbeispielen der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn
Schritt e) für eine Dauer zwischen 1 min und 20 min durchgeführt
wird.
Dieser Behandlungszeitraum für das "Unterdruck-Kochen" hat sich
als zweckmäßig ergeben, er kann jedoch auch nach unten und
insbesondere nach oben ausgeweitet werden, falls dies im
Einzelfall erforderlich ist.
Bei einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Werkstücke während Schritt b) zunächst
für eine Dauer zwischen 1 min und 10 min mit einem drucklosen
Schwall der Behandlungs-Flüssigkeit flächendeckend überspült,
wobei der Schwall mit einer Durchflußrate zwischen 100 m3/h und
300 m3/h pro m2 Werkstückoberfläche eingestellt und die Behand
lungsflüssigkeit kontinuierlich aus dem Waschtank über einen
Ablauf abgelassen wird, während alsdann der Ablauf verschlossen
wird, bis der Waschtank durch den Schwall bis zu einem Überlauf
gefüllt ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß in der sehr kritischen ersten
Phase der Behandlung, z. B. des Reinigungsvorgangs, durch das
Überspülen der Werkstücke mit einem drucklosen Schwall einer
sehr großen Durchflußrate erreicht wird, daß die Werkstücke
schon in einem sehr großen Ausmaß behandelt bzw. gereinigt
werden, mit der Folge, daß z. B. die sich anschließenden Reini
gungsschritte bereits bei einem erheblich sauberen Werkstück
ansetzen können, als dies bei herkömmlicher Vorgehensweise der
Fall ist.
Der mit sehr großer Durchflußrate sich über die Werkstücke
ergießende drucklose Schwall dringt darüber hinaus auch in
unzugängliche Bereiche der Werkstücke ein, bildet dort Wirbel
und nimmt auch von dort Schmutzpartikel mit. Dies ist mit
herkömmlichen Vorrichtungen nicht zu erreichen, bei denen dünne
Flüssigkeitsstrahlen unter hohem Druck auf das Werkstück
gerichtet werden, weil dort nämlich zum einen immer nur punktför
mige Bereiche der Werkstückoberfläche beaufschlagt werden können
und andererseits, wie bereits erwähnt, innen gelegene Bereiche
unerreichbar sind.
Verglichen mit den ebenfalls bekannten Verfahren des Eindüsens
von Luft hat die vorstehend genannte Vorgehensweise den Vorteil,
daß bereits vor dem Einlassen des Reinigungsbades die Werkstücke
für eine längere Zeit überspült werden, während einer Zeit also,
in der Eindüsen von Luft oder Erzeugen von Dampfblasen noch
gar keine Wirkung hätte.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens werden während Schritt g) die Werkstücke
überspült, vorzugsweise flächendeckend mittels des bereits
erwähnten drucklosen Schwalls der Behandlungs-Flüssigkeit und
einer Durchflußrate, die 80% bis 100% der genannten Durchfluß
rate entspricht.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Werkstücke zu keinem
Zeitpunkt der beim Ablassen des Tauchbades einströmenden
Außenluft ausgesetzt werden, was angesichts der hohen Temperatur,
auf der sich die Werkstücke befinden, sogleich zu Kor
rosionserscheinung und dergleichen führen würde, da die Werk
stücke in diesem Zeitpunkt an ihrer Oberfläche hochaktiv sind.
Bevorzugt ist hierzu ferner, wenn nach Schritt g) im Waschtank
ein Unterdruck, vorzugsweise zwischen 60 mbar und 350 mbar für
eine Dauer von 3 min und 10 min eingestellt wird.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die Werkstücke in demselben
Waschtank mittels Unterdruck getrocknet werden können. Die warmen
Werkstücke, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Temperatur
des Tauchbades, d. h. auf einer Temperatur von beispielsweise
85°C befinden, haben im allgemeinen genügend Eigenwärme ge
speichert, um die noch anhaftenden Reste von Behandlungs-Flüs
sigkeit zu verdampfen. Wenn in diesem Zeitpunkt im Waschtank
ein Unterdruck erzeugt wird, so werden die abdampfenden Flüssig
keitsbestandteile entfernt und die Werkstücke sind vollkommen
getrocknet, ehe der Waschtank wieder geöffnet wird und die
Werkstücke mit der Umgebungsluft in Kontakt geraten.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der
beigefügten Zeichnung.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine äußerst schematisierte Gesamtansicht eines
Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Reinigen
metallischer Werkstücke;
Fig. 2 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, zur Erläuterung
des Verfahrensschritts "druckloses Überspülen";
Fig. 3 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, zur Erläuterung
des Verfahrensschritts "druckloses Überspülen und
Auffüllen";
Fig. 4 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, zur Erläuterung
des Verfahrensschritts "Umwälzen mit Gasblasen
agitation";
Fig. 5 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, zur Erläuterung
des Verfahrensschritts "druckloses Überspülen und
Ablassen";
Fig. 6 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, zur Erläuterung
des Verfahrensschritts "Vakuumtrocknen";
Fig. 7 eine Darstellung, ähnlich Fig. 1, zur Erläuterung
des Verfahrensschritts "Unterdruckkochen";
Fig. 8 eine Variante des in den Fig. 1-7 dargestellten
Waschtanks, mit seitlicher Lufteindüsung;
Fig. 9 und 10 eine äußerst schematisierte Seiten- bzw. Vorderansicht
einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Wasch
tanks, in horizontaler Bauweise.
Eine in Fig. 1 dargestellte Einrichtung 10 weist einen Waschtank
12, einen ersten Tank 14 für eine erste Behandlungsflüssigkeit,
einen zweiten Tank 16 für eine zweite Behandlungsflüssigkeit,
eine Vakuumstation 18, ein Filtervorrichtung 20 und eine
Vorrichtung 22 zum Eindüsen eines Gases in den Waschtank 12
auf.
Der Waschtank 12 ist im Querschnitt kreisförmig und an seiner
Oberseite mit einem Deckel 26 abgeschlossen. Im Innenraum des
Waschtanks 12 befindet sich eine Haltevorrichtung 28, die zur
Aufnahme einer Charge von Werkstücken 30 vorgesehen ist. Die
Haltevorrichtung 28 kann von oben in vertikaler Richtung bei
geöffnetem Deckel 26 in den Waschtank 12 eingesetzt bzw. aus
diesem wieder entnommen werden.
Die Werkstücke 30 sind vorzugsweise metallische Werkstücke,
d. h. übliche Maschinenteile, die vorzugsweise zu einem späteren
Zeitpunkt einer Wärmebehandlung, beispielsweise einem Nitrokar
burieren, unterworfen werden sollen. Die Werkstücke 30 weisen
daher konstruktionsbedingte Hohlräume, Bohrungen und dergleichen
auf, die nach oben, nach unten oder zur Seite geöffnet sein
können.
Ferner ist in der Haltevorrichtung 28 eine Trommel 32 gehalten,
die mit einer horizontalen Welle 34 versehen ist. Die Welle
34 reicht seitlich durch die Wandung des Waschtanks 12 hindurch
und wird außerhalb des Waschtanks 12 von einem Antrieb 36
angetrieben.
Die Trommel 32 dient zur Aufnahme von hier nicht näher darge
stelltem Schüttgut. Die Trommel 32 ist derart ausgebildet, daß
sie an ihrem Umfang mit Öffnungen versehen ist, so daß Flüssig
keit und Gasblasen durch sie hindurchtreten können, während
das in der Trommel 32 enthaltene Schüttgut zurückgehalten wird.
Der Waschtank 12 ist an seinem oberen Rand mit einem Überlauf
38 versehen. In der Zeichnung ist der Überlauf 38 am Waschtank
12 als außen umlaufender Überlauf eingezeichnet. Eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich jedoch dadurch aus,
daß der Überlauf an der Innenseite des Waschtanks 12 verläuft.
Auf diese Weise werden Verfahrensabläufe in das Innere des
Waschtanks 12 verlegt, was im Hinblick auf Unterdruckanwendungen
von Vorteil ist.
Der Überlauf 38 ist einerseits über eine Leitung 40 mit dem
zweiten Tank 16 verbunden, der im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel eine Reinigungsflüssigkeit 42 enthält. Ferner
ist der Überlauf über eine Leitung 48 mit dem ersten Tank 14
verbunden, der im dargestellten Ausführungsbeispiel eine
Spülflüssigkeit 47 enthält. Die Leitungen 40 und 48 sind mit
Ventilen versehen, um die Verbindung zwischen dem Überlauf 38
und den Tanks 14 bzw. 16 herstellen bzw. sperren zu können,
wie dies weiter unten noch ausführlich erläutert werden wird.
Der die Reinigungsflüssigkeit 42 enthaltende zweite Tank 16
ist über eine Leitung 41 mit der Ansaugseite einer Pumpe 43
verbunden. Die Pumpe 43 steht ausgangsseitig über eine Leitung
44 mit einem Rohrstutzen 46 in Verbindung, der im Boden des
Waschtanks 12 angeordnet ist. Auch hier sind zwischen Tank 16
und Pumpe 43 bzw. Pumpe 43 und Rohrstutzen 46 entsprechende
Ventile vorgesehen, wie noch erläutert werden wird.
Die Pumpe 43 ist an ihrer Ansaugseite außerdem über eine Leitung
45 mit dem die Spülflüssigkeit 47 enthaltenden ersten Tank 14
verbunden.
Die Tanks 14 und 16 sind im Bereich ihres Bodens jeweils mit
einer Heizung 49 versehen.
An Hand des zweiten Tanks 16 ist in Fig. 1 dargestellt, daß
der Tank 16 mit einem seitlich angeordneten Vorabscheider 50
versehen ist, der über einen Überlauf mit dem eigentlichen
Innenraum des Tanks 16 verbunden ist. Der Vorabscheider 50 ist
ferner über eine nicht dargestellte Leitung und eine Pumpe mit
dem Tank 16 verbunden, so daß vom Vorabscheider 50 Flüssigkeit
in den Tank 16 gepumpt werden kann. Die Tanks 14 und 16 sind
mit einem Überlaufwehr versehen, so daß auf schwimmender Schmutz
der Flüssigkeiten 42 bzw. 47 in den Vorabscheider 50 gelangen.
Im Vorabscheider 50 läuft wiederum ein Skimmer, um den Schmutz
zu sammeln und diesen dann entfernen zu können.
Der Vorabscheider 50 ist ferner mit der Filtervorrichtung 20
verbunden, die ihrerseits einen Filter 55 sowie einen Ölab
scheider 54 aufweist. Die Filtervorrichtung 20 ist nicht
unbedingt erforderlich, sie kann zusätzlich angeschlossen werden.
Der Filter 55 dient dazu, Feststoffe aus der vom Vorabscheider
50 kommenden Flüssigkeit abzutrennen. Der Ölabscheider 54 hat
den Zweck, ölige Phasen von dieser Flüssigkeit abzutrennen,
wobei die abgeschiedene Ölphase über eine Ölentnahme 57 entnommen
und zu einer Entsorgungsstelle gebracht werden kann. Flüssigkeit,
die den Filter 55 verläßt, kann wieder zum Tank 16 zurückgeführt
werden.
Die Vakuumstation 18 weist eine Vakuumpumpe 70 auf, die über
eine Leitung 71 mit dem Innenraum des Waschtanks 12 verbunden
ist. Vorzugsweise mündet die Leitung 71 kurz unterhalb des
Überlaufs 38 in den Waschtank 12.
Auf der Druckseite der Vakuumpumpe 70 ist diese mit einer
Kühlfalle 72 sowie einem Sammler 73 verbunden. Auch in der
Leitung 71 befindet sich ein Ventil, wie dies noch erläutert
werden wird.
Der Waschtank 12 ist im Bereich des Deckels 26 bzw. des Überlaufs
28 vakuumdicht verschließbar.
Die Vorrichtung 22 zum Eindüsen eines Gases in den Waschtank
12 weist einen Druckbehälter 60 auf, in dem ein unter Druck
stehendes Gas gespeichert ist. Der Druckbehälter 60 kann
seinerseits an einen in Fig. 1 nicht dargestellten Kompressor
angeschlossen sein. Auch ist es möglich, an dieser Stelle ein
Gebläse zu verwenden. Das in der Vorrichtung 22 verarbeitete
Gas ist vorzugsweise Luft, es kann jedoch auch ein nicht
reagierendes Schutzgas verwendet werden. Auch ist es möglich,
die Vorrichtung 22 so auszubilden, daß das Gas aufgewärmt wird,
ehe es dem Waschtank 12 zugeführt wird.
Der Druckbehälter 60 ist mittels einer Leitung 61, in der
entsprechende Drucksteuer- bzw. Druckreduzierventile angeordnet
sind, mit einem durch die Wandung des Waschtanks 12 reichenden
Stutzen 62 verbunden. Von dort führt die Leitung 61 zu einem
plattenförmigen Hohlkörper 63, der im Bereich des Bodens des
Innenraums des Waschtanks 12 angeordnet ist. Der plattenförmige
Hohlkörper 63, dessen Plattenebene sich in etwa horizontal
erstreckt, füllt vorzugsweise den Innenquerschnitt des Waschtanks
12 im Bereich des Bodens möglichst vollkommen aus. In jedem
Fall ist anzustreben, daß die Abmessungen des Hohlkörpers 63,
in vertikaler Ansicht, in etwa gleich groß sind wie die Abmes
sungen der Haltevorrichtung 28.
Der plattenförmige Hohlkörper 63 kann bei Ausführungsformen
der Erfindung aus Edelstahlblechen aufgebaut sein, wobei das
die obere Plattenfläche bildende Edelstahlblech mit Öffnungen
65 versehen ist. Die Öffnungen 65 bestehen aus Bohrungen, die
einen Durchmesser von ca. 1 mm aufweisen und in einem Abstand
von jeweils vorzugsweise 25 mm zueinander angeordnet sind.
Alternativ zu einem Hohlkörper 63 aus Edelstahlblechen kann
auch eine poröse Keramik eingesetzt werden, die ein Luftver
teilerrohr einschließt und durch deren Poren die Luft hin
durchströmt.
Schließlich weist die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung 10
noch ein elektronisches Steuergerät 75 auf, über dessen Eingänge
76 Verfahrensparameter eingebbar sind, während die Ausgänge
77 die Aggregate der Einrichtung 10 steuern, insbesondere die
zahlreichen Ventile und Pumpen.
Die mit der Einrichtung 10 gemäß Fig. 1 durchführbaren Verfahren
sollen nachstehend an Hand der Zustandsschaubilder gemäß den
Fig. 2-7 näher erläutert werden.
Zur Vorbereitung eines der erfindungsgemäßen Verfahrens wird
(nicht dargestellt) der Deckel 26 des Waschtanks 12 geöffnet,
um mittels eines Krans oder dergleichen den Halter 28 mit den
Werkstücken 30 von oben in den Waschtank 12 einzufahren.
Wenn dies geschehen ist, wird der Waschtank 12 durch Schließen
des Deckels 26 wieder verschlossen. In dieser Phase des erfin
dungsgemäßen Verfahrens braucht der Verschluß dabei noch nicht
vakuumdicht zu sein, er sollte jedoch zumindest spritzwasser
schützend wirken.
In Fig. 2 ist nun der erste eigentliche Verfahrensschritt
dargestellt.
Mittels des Steuergerätes 75, dem zuvor die gewünschten Verfah
rensparameter eingegeben wurden, wird zunächst als Vorbereitung
zur Durchführung des Verfahrens die Heizung 49 im zweiten Tank
16 mit der Reinigungsflüssigkeit 42 eingestellt und parallel
dazu ebenfalls die Heizung 49 im ersten Tank 14 mit der Spülflüs
sigkeit 47, sofern ein Spülvorgang gewünscht wird. Auf diese
Weise werden die Reinigungsflüssigkeit 42 und gegebenenfalls
die Spülflüssigkeit 47 aufgeheizt und zwar auf eine Temperatur
zwischen 50°C und 90°C, vorzugsweise im Bereich zwischen 80°C
und 90°C. Dies ist eine Temperatur, bei der Reinigungs- und
Spülmittel (sofern solche zugesetzt werden) ihren optimalen
Arbeitsbereich haben, da die genannten Mittel bei noch höheren
Temperaturen sich chemisch verändern und bei niedrigeren
Temperaturen die Reinigungs- bzw. Spülwirkung nachläßt.
Sobald sich die Flüssigkeiten 42 und gegebenenfalls 47 auf der
gewünschten Arbeitstemperatur befinden, öffnet das Steuergerät
75 die erforderlichen Ventile. Zum einen wird ein Ventil 41a
in der Leitung 41 geöffnet, die den zweiten Tank 16 mit der
Saugseite der Pumpe 43 verbindet. Ferner wird ein Ventil 51a
in der Leitung 51 geöffnet, die die Druckseite der Pumpe 43
mit der Schwalldusche 52 verbindet. Schließlich wird ein Ventil
67a in der Leitung 67 geöffnet, die über die Leitung 66 den
als Abfluß wirkenden Rohrstutzen 65 des Waschtanks 12 mit dem
zweiten Tank 16 verbindet.
Als Folge dieser Schaltmaßnahmen stellt sich ein Kreislauf von
Reinigungsflüssigkeit 42 ein, der vom zweiten Tank 16 über das
Ventil 41a, die Leitung 41, die Pumpe 43, die Leitung 51, das
Ventil 51a zur Schwalldusche 52 führt. Die Förderleistung der
Pumpe 43 bzw. die Strömungsquerschnitte der Ventile 41a und
51a werden dabei über das elektronische Steuergerät 75 so
bemessen, daß aus der Schwalldusche 52 ein druckloser Schwall
80 von Reinigungs-Flüssigkeit 42 austritt, dessen Durchflußrate
im Bereich zwischen 100 m3/h und 300 m3/h pro m2 Oberfläche
der Werkstücke 30 eingestellt wird.
Der Schwall 80 überspült damit drucklos die Werkstücke 30 und
gelangt über den als Abfluß wirkenden Rohrstutzen 65, die
Leitungen 66 und 67 sowie das geöffnete Ventil 67a wieder in
den zweiten Tank 16.
Durch den drucklosen Schwall 80 werden die Werkstücke 30
vorgereinigt, weil der Schwall 80 anhaftenden Schmutz, insbeson
dere Pigmentschmutz, aber auch Fette, mitnimmt und abführt.
Die Reinigungsflüssigkeit 42 besteht dabei vorzugsweise aus
einer wässerigen Lösung eines nicht schäumenden Neutralreinigers
mit temporärem Korrosionsschutz. Ein derartiger Neutralreiniger
zeigt an sich eine relativ schwache Ölemulgierwirkung, ist jedoch
absolut umweltverträglich und greift weder das zu reinigende
Gut an, noch werden Personen, die diese Flüssigkeit handhaben,
in irgend einer Weise beeinträchtigt. Der schwach alkalische
temporäre Korrosionsschutz verbleibt als dünne Schutzschicht
auf den Werkstücken und ist bei Temperaturen über 300°C vollkom
men rückstandslos verdampfbar.
Der vorstehend an Hand von Fig. 2 erläuterte Verfahrensschritt
wird während einer Zeitdauer von vorzugsweise zwischen einer
Minute und 10 Minuten durchgeführt.
Wenn die genannte Zeitspanne abgelaufen ist, schaltet das
Steuergerät 75 in einen nächsten Verfahrensschritt um, der in
Fig. 3 veranschaulicht ist.
Während dieses weiteren Verfahrensschrittes bleibt die Verbindung
zum zweiten Tank 16 über die Pumpe 43 zur Schwalldusche 52
unverändert. Im Unterschied zu dem vorhergehenden Verfah
rensschritt wird jedoch jetzt das Ventil 67a in der Leitung
67 geschlossen, so daß der Waschtank 12 keinen Abfluß hat.
Als Folge bildet sich im Waschtank 12 ein Tauchbad 83 aus, dessen
Spiegel 85 kontinuierlich ansteigt, wie mit einem Pfeil 86
angedeutet.
Der Waschtank 12 füllt sich somit kontinuierlich mit einem warmen
Reinigungs-Tauchbad 83 und dieser Verfahrensschritt dauert so
lange an, bis über einen (nicht dargestellten) Füllstandsanzeiger
erkannt wurde, daß der Flüssigkeitsspiegel 85 den Überlauf 38
erreicht hat. Sobald dies der Fall ist, wird der vorliegende
Verfahrensschritt beendet.
Fig. 4 zeigt den nächsten Verfahrensschritt, bei dem das Bad
83 umgewälzt und agitiert wird.
Zum Zwecke des Umwälzens wird zunächst die Verbindung zwischen
dem zweiten Tank 16 und der Schwalldusche 52 zwar aufrecht
erhalten aber, beispielsweise durch Verminderung der Förder
leistung der Pumpe 43, um beispielsweise 30% bis 80%
vermindert, so daß aus der Schwalldusche 52 nur noch ein sehr
viel kleinerer Schwall 80′ austritt.
Das Steuergerät 75 öffnet nun ein Ventil 40a in der Leitung
40 zwischen Überlauf 38 und zweitem Tank 16, so daß die über
den Überlauf 38 überströmende Reinigungsflüssigkeit 42 in den
zweiten Tank 16 abströmen kann.
Sobald der Flüssigkeitsspiegel 85 den Überlauf 38 erreicht hat,
kann alternativ das Ventil 51a in der Leitung 51 zur Schwall
dusche 52 geschlossen werden und ein Verbindungsventil 51b
geöffnet werden, das die Druckseite der Pumpe 53 mit dem Boden
des Waschtanks 12 verbindet. Durch die Flüssigkeitszufuhr vom
Boden des Waschtanks 12 her wird erreicht, daß lediglich
Flüssigkeit, die durch aufsteigende Gasblasen mit hochgetragenem
Schmutz versehen ist, den Waschtank 12 verläßt und nicht
Flüssigkeit, die über die Schwalldusche 52 zugeführt wurde,
sogleich in den Überlauf 38 abfließt.
Gleichzeitig betätigt das Steuergerät 75 die Vorrichtung 22
zum Eindüsen von Gas, indem ein Ventil 61a in der Leitung 61
zwischen dem Druckbehälter 60 und dem plattenförmigen Hohlkörper
63 geöffnet wird.
Als Folge treten Gasblasen in großem Umfang aus dem platten
förmigen Hohlkörper 63 aus und umspülen die Werkstücke 30 unter
gleichzeitiger Agitation des Reinigungsbades 83.
Das Gas bzw. die Luft, die aus dem plattenförmigen Hohlkörper
63 austreten, stehen dort unter einem Druck, der im Bereich
der Öffnungen 65 geringfügig über dem dort herrschenden Um
gebungsdruck liegt. Die Druckluft tritt durch die zahlreichen
Öffnungen 65 als kleine Gasperlen aus dem plattenförmigen
Hohlkörper 63 aus, die dann aufgrund des Preßdrucks und ihres
Auftriebs rasch nach oben zum Überlauf 38 hin strömen.
Diejenigen Luftblasen, die an die Unterseite der Werkstücke
30 prallen, werden von diesen seitlich abgelenkt, so daß ein
dichter Perlenstrom an den vertikalen Wänden bzw. Bohrungen
der Werkstücke 30 durchströmt, sofern diese vertikal oder zur
Vertikalen geneigt verlaufen. Die Bläschen werden durch Ad
häsionskräfte und durch die in der Flüssigkeit bestehenden
Turbulenzen auch längs der Oberseite der Werkstücke 30 geführt,
so daß auch dort eine starke Bewegung der Reinigungsflüssigkeit
42 vorhanden ist.
Die aus den Öffnungen 65 strömenden Luftblasen verlaufen durch
die zahlreichen Prallstellen der Haltevorrichtung 28 bzw. der
darin aufgenommenen Werkstücke 30 nicht in einer geradlinigen
Richtung, sondern in einer schlangenlinienförmigen, teilweise
verwirbelten Bahn.
Die Luftblasen durchlaufen auch die Trommel 32, so daß auch
das dort aufgenommene Schüttgut perlig umströmt wird, wenn die
Trommel 32 rotiert.
Zum Agitieren des Reinigungsbades 83 kann das Ventil 61a vom
Steuergerät 75 entweder kontinuierlich geöffnet gehalten werden,
wobei die Intensität der Agitation durch den Luftstrom beeinflußt
werden kann. Alternativ ist es aber auch möglich, das Ventil
61a in vorbestimmter Weise abwechselnd zu öffnen und zu
schließen, so daß mit pulsierenden Druckstößen gearbeitet wird.
Auf diese Weise kann beispielsweise in zeitlichen Abständen
von etwa 10-15 Sekunden die Druckluft kurzzeitig mit 5-10
bar in den Waschtank 10 eingepreßt werden.
Insbesondere bei stark mit Feststoffen, wie Pigmentschmutz,
Sand, Bohrspänen oder Bohrschlamm verunreinigten Werkstücken
30 wird in der Anfangsphase eines Reinigungsvorganges mit sehr
hohem pulsierendem Druck und hohen Frequenzen gefahren. Die
intensive Verwirbelung führt dazu, daß allein durch die mechani
sche Wirkung diese Festteile von den Werkstücken 30 abgerissen
werden. Ferner hat sich gezeigt, daß die Festteile, obwohl sie
eine höhere Dichte als die im Waschtank 12 aufgenommene Reini
gungsflüssigkeit 42 haben, aufgrund von Adhäsionskräften rasch
an die Oberfläche, d. h. in den Bereich des Überlaufs 38 gebracht
werden. Dort werden diese Verunreinigungen über die Leitung
40 dem Tank 16 zugeführt. Bei extrem verschmutztem zu reinigendem
Gut kann auch ein Grobfilter im Bereich des Überlaufs 38
vorgesehen sein.
Durch die Verwendung des zuvor erwähnten, nicht schäumenden
Neutralreinigers ist sichergestellt, daß auch bei intensivem
Einblasen in den Waschtank 12 sich kein übermäßiger Schaum
bildet.
Da sich die Reinigungs-Flüssigkeit 42 auf Arbeitstemperatur
befindet, werden die Werkstücke 30 mittels der im Waschmittel
befindlichen waschwirksamen Substanzen, beispielsweise an
ionischen Tensiden, entfettet, d. h. von anhaftenden Schmierölen
und dergleichen gereinigt.
Es versteht sich, daß auch die Menge der umgewälzten Flüssigkeit,
die von der Pumpe 43 bei diesem Verfahrensschritt nachgeliefert
wird, je nach Verschmutzungsgrad der Werkstücke 30 eingestellt
werden kann. Die Förderleistung der Pumpe 43 kann dabei auch
über den Verlauf dieses Verfahrensschrittes verändert werden,
indem z. B. zunächst mit einem höheren Durchsatz und alsdann
mit einem niedrigeren Durchsatz gearbeitet wird.
Der vorstehend an Hand von Fig. 4 erläuterte Verfahrensschritt
wird vorzugsweise für eine Dauer zwischen 3 Minuten und 15
Minuten durchgeführt.
Nach Ablauf der vorerwähnten Zeitspanne schaltet das Steuergerät
75 in den nächsten Verfahrensschritt, der an Hand von Fig. 5
erläutert wird.
Hierzu schaltet das Steuergerät 75 die Pumpe 43 wieder auf eine
Förderleistung, die ganz oder nahezu der Förderleistung des
an Hand von Fig. 3 erläuterten Verfahrensschrittes entspricht.
Aus der Schwalldusche 52 tritt nun wieder ein Schwall 80 aus,
dessen Durchflußrate zwischen 100 m3/h und 300 m3/h liegt.
Gleichzeitig wird jedoch wieder das Ventil 67a in der Leitung
67 geöffnet, so daß das Bad 83 aus dem Waschtank 12 abläuft,
wie mit dem nach unten gerichteten Pfeil 86′ am Flüssig
keitsspiegel 85 in Fig. 5 angedeutet ist.
Die andauernde drucklose Überspülung der Werkstücke 30 bei dem
in Fig. 5 veranschaulichten Verfahrensschritt hat folgenden
Sinn:
Wenn durch Ablassen des Bades 83 der Flüssigkeitsspiegel 85
absinkt, so kann es geschehen, daß Schmutzteile, die während
des Entleerens aufschwimmen, sich an den Werkstücken 30 absetzen,
wenn der Flüssigkeitsspiegel 85 diese Werkstücke passiert. Dies
wird jedoch dadurch verhindert, daß ständig von oben, nämlich
von der Schwalldusche 52 reichlich frische, d. h. gereinigte
Reinigungs-Flüssigkeit 42 nachgeliefert wird, weil dann die
Werkstücke 30 auch beim Ablassen des Bades 83 ständig überspült
werden.
Zum anderen hat das Einschalten des drucklosen Schwalls 80 den
Sinn, daß die Werkstücke 30 nicht oder fast nicht mit Um
gebungsluft in Berührung kommen. Beim Ablassen des Bades 83
muß nämlich (nicht dargestellt) eine Luftzufuhr in den Innenraum
des Waschtanks 12 ermöglicht werden, damit das Bad 83 ablaufen
kann. Diese zugeführte Frischluft könnte jedoch chemische
Reaktionen an den in diesem Zeitpunkt hochaktiven Oberflächen
der Werkstücke 30 hervorrufen, was unerwünscht ist. Auch aus
diesem Grunde ist es zweckmäßig, die Werkstücke 30 durch
andauerndes druckloses Überspülen ständig mit einem Flüssig
keitsfilm zu überdecken.
Wenn das Bad 83 abgelaufen ist, was durch geeignete Füllstands
sensoren (nicht dargestellt) erkannt werden kann, so schaltet
das Steuergerät 75 in den nächsten Verfahrensschritt um, der
in Fig. 6 dargestellt ist.
Für diesen Verfahrensschritt muß der Deckel 26 des Waschtanks
12 druckdicht verschlossen sein.
Das Steuergerät 75 öffnet nun ein Ventil 71a in der Leitung
71 zwischen dem Innenraum des Waschtanks 12 und der Vakuumpumpe
70. Gleichzeitig wird die Vakuumpumpe 70 eingeschaltet.
Man muß sich an dieser Stelle vor Augen halten, daß die Werk
stücke 30 zu diesem Zeitpunkt die Temperatur des Bades 83 haben,
d. h. sich auf einer Temperatur von beispielsweise 80°C und 90°C
befinden.
Die Vakuumpumpe 70 erzeugt nun im Innenraum des Waschtanks 12
einen Unterdruck. Bei ca. 800 mbar setzt die Verdampfung der
Restflüssigkeit auf den Werkstücken 30 ein und der Wasserdampf
wird, wie in Fig. 6 mit Pfeilen 90 angedeutet, über die Leitung 71
abgesaugt. Die Vakuumpumpe 70 vermindert nun den Druck im
Waschtank 12 auf 200-300 mbar, was dem Dampfdruck bei einer
Wassertemperatur von 60°C-80°C entspricht. Die auf den
Werkstücken 30 noch befindliche Flüssigkeit verdampft demzufolge,
wobei der Verdampfungsvorgang auf ebenen Oberflächen schneller
abläuft als im Bereich von Bohrungen, Hohlräumen oder sogenannten
Schöpfflächen, d. h. sich nach oben öffnenden Vertiefungen der
Werkstücke 30.
Der Trocknungsvorgang wird für eine Zeitdauer zwischen 3 Minuten
und 10 Minuten aufrechterhalten. Sobald die letzte Flüssigkeit
von den Werkstücken 30 verdampft ist, fällt der Druck im
Innenraum des Waschtanks 12 schlagartig ab, beispielsweise auf
70-80 mbar, weil nun keine Flüssigkeit zum Verdampfen mehr
vorhanden ist. Durch eine geeignete Zeitsteuerung oder gegebenen
falls durch einen (nicht dargestellten) Drucksensor, der diesen
Druckabfall registriert und meldet, wird der Trocknungsvorgang
durch das Steuergerät 75 beendet.
Je nachdem, welches Verfahren gewünscht wird, kann sich nun
oder auch bereits vor dem Trocknungsvorgang ein Behandlungs
schritt mit einer weiteren Behandlungsflüssigkeit anschließen,
beispielsweise ein Spülen der Werkstücke 30 mit der im ersten
Tank 14 enthaltenen Spül-Flüssigkeit 47. Der Ablauf des Verfah
rens ist dabei der gleiche, so daß insoweit auf die Beschreibung
der Fig. 2-5 verwiesen werden kann.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang noch folgendes:
Während der gesamten Verfahrensdauer, insbesondere während der
Verfahrensschritte, bei der ein Umwälzen des Bades 83 stattfin
det, wird die betreffende Flüssigkeit, beispielsweise die
Reinigungs-Flüssigkeit 42, kontinuierlich gereinigt, wie eingangs
der Fig. 1 im Zusammenhang mit der Filtervorrichtung 20 erläutert
wurde.
Dies bedeutet, daß die Einrichtung 10 vollkommen autark arbeitet,
d. h. während des Betriebes keiner Zuführung oder Abführung von
Behandlungsflüssigkeiten bedarf.
Erst wenn eine der Flüssigkeiten durch Alterung nicht mehr
brauchbar ist, muß sie durch geeignete Vorrichtungen wieder
aufbereitet oder entsorgt und durch eine neue Behandlungs
flüssigkeit ersetzt werden. Während des normalen Betriebes der
Einrichtung 10 ist hingegen lediglich eine Entsorgung der
abgefilterten Schmutzanteile erforderlich.
Es ist ferner bevorzugt, wenn als Grundlage für die Behandlungs
flüssigkeiten voll entsalztes Wasser eingesetzt wird. Das voll
entsalzte Wasser kann zunächst als Spül-Flüssigkeit 47 eingesetzt
werden, weil dadurch verhindert wird, daß sich während des
Trocknungsvorganges (Fig. 6) nach dem Spülen Salzflecken auf
den Werkstücken ausbilden, die beim anschließenden Wärmebehan
deln, insbesondere beim Nitrokarburieren, stören.
Die Spül-Flüssigkeit 47 kann überdies noch selbst dann, wenn
sie als Spül-Flüssigkeit nicht mehr einsetzbar ist, durch Zusatz
von geeigneten Reinigungsmitteln aufbereitet und als Reinigungs-Flüs
sigkeit 42 für spätere Waschvorgänge verwendet werden. Auch
auf diese Weise ist eine extreme Ausnutzung der verwendeten
Flüssigkeiten möglich, ohne neue Flüssigkeiten nachfüllen zu
müssen.
Fig. 7 zeigt eine erfindungsgemäße Möglichkeit zum Agitieren
des Bades 83.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 7 wird zweckmäßigerweise die Leitung
71′ zwischen Vakuumpumpe 70 und Waschtank 12 an den Deckel 26
angeschlossen.
Der an Hand von Fig. 7 nachstehend zu veranschaulichende
Verfahrensschritt ist als Alternative oder Ergänzung zu dem
weiter oben an Hand von Fig. 4 erläuterten Verfahrensschritt
des Agitierens zu verstehen.
Gemäß dem an Hand von Fig. 7 dargestellten Verfahrensschritt
wird zum Agitieren des Bades 83 über das Steuergerät 75 die
Vakuumpumpe 70 eingeschaltet und zugleich das Ventil 71a′ in
der Leitung 71′ geöffnet.
Da in diesem Verfahrensstand das Bad 83 bis zum Überlauf 38
eingefüllt ist, erzeugt die Vakuumpumpe 70 in dem verbleibenden
geringen Luftraum 91 im Bereich der Schwalldusche 52 einen
starken Unterdruck.
Der Unterdruck wird nun so eingestellt, daß das Bad 83 trotz
der unterhalb der Siedetemperatur von Wasser beim atmosphärischen
Druck liegenden Temperatur von 100°C zu kochen beginnt. Hierzu
muß der Unterdruck so eingestellt werden, daß er dem Sät
tigungsdampfdruck von Wasser bei der jeweiligen niedrigeren
Temperatur entspricht und zusätzlich der hydrostatische Druck
im Waschtank 12 berücksichtigt wird, d. h. die Höhe der im
Tankinneren vorhandenen Flüssigkeitssäule.
Liegt beispielsweise die Temperatur des Bades 83 bei 85°C, so
entspricht dies einem Sättigungsdampfdruck von 600 mbar. Wenn
die Flüssigkeitssäule im Waschtank 12 2 m hoch ist, so sind
hiervon nochmals 200 mbar an hydrostatischem Druck abzuziehen,
was zu einem erforderlichen Druck von 400 mbar führt. Bei 80°C
Temperatur des Bades 83 und einem Sättigungsdampfdruck von 500 mbar
ergibt sich nach Abzug von 200 mbar als Ausgleich für den
hydrostatischen Druck bei 2 m Wassersäule ein erforderlicher
Druck von 300 mbar.
Wenn somit der genannte erforderliche Druck von 400 (85°C) bzw.
300 (80°C) mbar eingestellt wird, beginnt das Bad 83 zu kochen,
obwohl dessen Temperatur unterhalb von 100°C liegt.
Das Kochen des Bades 83 hat zur Folge, daß sich an jeder Stelle
des Bades 83 Dampfblasen bilden, also nicht nur an den Ober
flächen der Werkstücke 30, sondern vielmehr auch in Hohlräumen,
Bohrungen, Sackbohrungen, Schöpfräumen und dergleichen mehr.
Die Dampfblasen entstehen somit auch an solchen Stellen der
Werkstücke, die nicht für Luftblasen erreichbar sind, die von
der Vorrichtung 22 zum Eindüsen von Gas erzeugt wurden. Hinzu
kommt ferner, daß auch die aufsteigenden Dampfblasen über
Adhäsionskräfte Schmutzpartikel mitnehmen, mit der Folge, daß
auch Sackbohrungen, Schöpfflächen und dergleichen durch Mitnahme
von Schmutzpartikeln gereinigt werden können. Es versteht sich
dabei, daß die Intensität des Kochens durch entsprechendes
Einstellen des Unterdrucks über die Vakuumpumpe 70 variiert
werden kann. Der von den Dampfblasen beim Unterdruck-Kochen
hochgetragene Schmutz sammelt sich auf der Badoberfläche an
und kann nach Abschluß der Kochphase über den Überlauf 38 aus
dem Waschtank 12 in der bereits beschriebenen Weise entfernt
werden.
Das Kochen des Bades 83 kann dabei sowohl während des Reinigens
wie auch während des Spülens vorgesehen werden, weil beim
Reinigen der chemische Reinigungsprozeß unterstützt wird, während
beim Spülen die schwer zugänglichen Räume in der erwähnten Weise
ausgespült werden können. Es versteht sich, daß auch beim
Unterdruck-Kochen ein Umwälzen und/oder Agitieren des Bades
83 möglich ist.
Hierzu wird die Saugseite der Pumpe 43 über eine Leitung 95
mit dem Rohrstutzen 65 verbunden, wobei ein Ventil 95a in der
Leitung 95 anzuordnen ist.
Durch entsprechende Saugleistung der Pumpe 43 kann nun trotz
des im Waschtank 12 herrschenden Unterdrucks die entsprechende
Behandlungsflüssigkeit am Rohrstutzen 65 abgesaugt und über
die Schwalldusche 52 wieder zugegeben werden. Es versteht sich,
daß auch in diesem Falle durch geeignete Maßnahmen eine kon
tinuierliche Reinigung der jeweiligen Behandlungsflüssigkeit
möglich ist (nicht dargestellt).
Ferner ist zweckmäßig, wenn in der Leitung 71′ ein Kondensator
92 angeordnet wird, weil die Vakuumpumpe 70 in der beschriebenen
Weise den Dampf der jeweiligen Behandlungsflüssigkeit absaugt
und dieser Dampf nicht in die Vakuumpumpe 70 gelangen sollte.
Aus diesem Grunde wird man durch entsprechende Luftzufuhr dafür
sorgen, daß die Vakuumpumpe 70 stets ein Gemisch aus Luft und
Dampf ansaugt, wobei dann der Dampf im Kondensator 92 ausgefällt
und den jeweiligen Tanks für die Behandlungsflüssigkeiten
zugeführt wird. Dies hat den Vorteil, daß die Behandlungsflüssig
keiten nicht eindicken, d. h. aufsalzen, indem der Wasserverlust
so gering wie möglich gehalten wird.
Die Dampfmenge für die Vakuumpumpe 70 wird um die kondensierte
Dampfmenge geringer, so daß die Vakuumpumpe 70 wirtschaftlich
klein dimensioniert werden kann.
Da die Vakuumpumpe 70, wie bereits erwähnt, nur gesättigte Luft
abpumpen kann, wird die von der Vakuumpumpe 70 benötigte Luft
vorzugsweise über den Hohlkörper 63 zugeführt. Man kann dabei
die von der Vakuumpumpe 70 benötigte Luft so bemessen, daß sie
gerade der Flotationsluftmenge entspricht.
Das vorstehend an Hand der Fig. 7 erläuterte Verfahren des
Unterdruck-Kochens kann nun in mannigfaltiger Weise in die weiter
oben an Hand der Fig. 2-6 erläuterten Verfahrensschritte
integriert werden:
So kann bei einer ersten Alternative das Unterdruck-Kochen
permanent im Tauchverfahren eingesetzt werden, mit der Folge,
daß während der gesamten Reinigungs- bzw. Spülzeit unter
Unterdruck gekocht wird.
Bei einer zweiten Alternative kann das Unterdruck-Kochen im
Tauchverfahren zusätzlich zum Flottieren eingesetzt werden,
d. h. jeweils für einen Teil der Reinigungs- bzw. Spülzeit.
Bei einer dritten Alternative kann das Verfahren des Unterdruck-Kochens
durch entsprechende Einstellung mittels des Steuergerätes
75 auch pulsierend eingesetzt werden, sei es während der gesamten
Reinigungs- bzw. Spülzeit oder während einzelner zeitlicher
Abschnitte. Ein pulsierendes Unterdruck-Kochen kann in diesem
Falle dadurch erreicht werden, daß der Waschtank 12 jeweils
stark evakuiert wird, bis der Kocheffekt einsetzt oder nahezu
einsetzt, um dann durch schlagartige Zugabe von Frischluft ein
Aufkochen, d. h. ein Druckentspannen zu bewirken.
Die Frischluft kann dabei über den Hohlkörper 63 oder auch über
die Schwalldusche 52 zugeführt werden.
Schließlich ist auch eine vierte Alternative möglich, bei der
das Unterdruck-Kochen im Tauchverfahren zusätzlich zum Umwälzen
und zusätzlich zum Agitieren mittels Eindüsen von Luft eingesetzt
wird.
Der Schritt des Unterdruck-Kochens kann 1 min bis 20 min dauern.
Fig. 8 zeigt eine Variante einer Einrichtung 100, wobei hier
lediglich ein Waschtank 104 dargestellt ist, der weitgehend
dem Waschtank 12 der Einrichtung 10 gemäß den Fig. 1-7
entspricht. Es sollen daher nachstehend im wesentlichen nur
die abweichenden Elemente beschrieben werden und in Fig. 8 sind
teilweise gleiche Bezugszeichen für entsprechende Bauteile
verwendet worden.
Auch der Waschtank 104 ist als im Querschnitt etwa kreisförmiger
Behälter ausgebildet, der an seinem Boden mit einem Rohrstutzen
105 versehen ist, der hier stellvertretend für die Rohrstutzen
46 und 65 des Waschtanks 12 gemäß den Fig. 1-7 stehen soll.
Der Waschtank 100 weist ferner eine Trommel 106 auf, die über
einen Antrieb 107 um eine horizontale Achse 108 drehbar ist.
In der Trommel 106 sind sechseckförmige Werkstücke 110, 110′
. . . enthalten. Im Bereich eines Deckels 112 ist der Waschtank
104 mit einem Überlauf 111 versehen, der sowohl mit dem zweiten
Tank 16, der die Reinigungs-Flüssigkeit 42 enthält, als auch
mit dem ersten Tank 14 verbunden, der die Spül-Flüssigkeit 47
enthält. Ferner ist der Waschtank 104 über einen seitlichen
Stutzen mit der Vakuumstation 18 verbunden. Zur Ausführung des
Verfahrens "Unterdruck-Kochen" kann auch ein Stutzen 114 im
Deckel 112 vorhanden sein. An der Innenseite des Deckels 112
ist die Schwalldusche 113 angeordnet, die in der bereits mehrfach
erläuterten Weise dazu dient, die im Innenraum des Waschtanks
104 aufgenommenen Werkstücke 110 drucklos mit einem Schwall
zu überspülen.
Bei einem Reinigungsvorgang ist, wie weiter oben ausführlich
zu Fig. 4 erläutert wurde, der Waschtank 104 bis zum Überlauf
111 mit der Reinigungs-Flüssigkeit 42 gefüllt. Im Waschtank
104 befindet sich ein Halter 118, der verschiedene weitere
Werkstücke 120 trägt.
Eine Vorrichtung 122 zum Eindüsen von Gas (bei dem in Fig. 8
dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Gas Stickstoff) besteht
aus einem Hohlkörper 126, der ein Bodenteil 130 und ein Seiten
teil 131 aufweist.
Das Seitenteil 131 erstreckt sich auf einer Seite des Halters
118 und umrundet diesen zumindest über einen großen Teil seines
Umfanges.
Der Hohlkörper 126 ist dabei an der dem Halter 118 zugewandten
Seite wieder, wie zuvor beschrieben, mit zahlreichen Öffnungen
versehen, die bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Düsen 128 ausgebildet sind.
Aus den Düsen 128 tritt der vom Druckbehälter 60 kommende
Stickstoff in Form von feinen Perlen bzw. Blasen 127 aus. Die
Blasen 127 umströmen, wie bereits beschrieben, die Werkstücke
120 vollständig, wie dies beispielsweise durch einen Pfeil 136
angedeutet ist.
Durch das Vorsehen des Seitenteils 131 wird auch ein seitlich
gerichteter Blasenstrom erzeugt, wie dies beispielsweise durch
den Pfeil 139 angedeutet ist. Dabei entsteht eine nach oben
gekrümmte Linie, da die aus den seitlichen Düsen 128 austretenden
Blasen alsbald aufgrund des Auftriebes dazu neigen, nach oben
zu steigen.
Der Druck, der aus den seitlichen Düsen 128 austretenden
Gasblasen 127 wird bei einem Reinigungsvorgang dabei so einge
stellt, daß diese mindestens etwa die Längsmittelachse des
Waschtanks 104 erreichen, d. h. im Schnitt von Fig. 8 gesehen,
wie dies der Pfeil 138 andeutet, zumindest über die halbe Breite
in seitlicher Richtung reichen.
Durch das Seitenteil 131, das den Halter 118 mindestens teilweise
umfängt, ist sichergestellt, daß auch bei kompliziert geformten
Werkstücken 120 eine rasche Reinigung möglich ist.
Der Hohlkörper 126 ist über Trennschieber 132 bzw. 133 in einen
oberen Abschnitt 134, einen mittleren Abschnitt 135 und einen
Bodenabschnitt unterteilbar, so daß je nach Art des im Waschtank
104 aufgenommenen Gutes lediglich im Bereich des Bodens Gas
141 oder auch über ein oder mehrere übereinander angeordnete
Seitenbereiche eingepreßt wird.
Die aufsteigenden Gasperlen 127 erzeugen auch eine Sekun
därströmung, wie sie durch einen Pfeil 137 angedeutet ist. Die
im Waschtank 104 aufgenommene Flüssigkeit strömt dann in einem
umwälzenden Kreislauf.
Schließlich zeigen die Fig. 9 und 10 noch ein weiteres Ausfüh
rungsbeispiel erfindungsgemäßer Vorrichtungen, wie es zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden
kann.
Mit 150 ist in den Fig. 9 und 10 wiederum eine Einrichtung zum
Reinigen von insbesondere metallischen Werkstücken bezeichnet,
die einen Waschtank 151 umfaßt. Im Waschtank 151 ist wiederum
ein Halter 152 für Werkstücke vorgesehen. Die Anordnung ist
dabei jedoch, im Gegensatz zu den Anordnungen der Fig. 1-8,
so getroffen, daß der Halter 152 in horizontaler Richtung über
eine Beschickungstür 153 aus dem Waschtank 151 entnommen werden
kann. Die Beschickungstür 153 ist dabei vorzugsweise in ver
tikaler Richtung verschiebbar, wie mit einem Pfeil angedeutet.
Über Leitungen 154, 155 und 156 können in der bereits ausführlich
erläuterten Weise die Flüssigkeiten und Gase zu- und abgeführt
werden, wobei sich im Verfahrensablauf keine Unterschiede
ergeben.
Dies gilt insbesondere auch für die Schwalldusche 157, die auch
bei der Einrichtung 150 einen drucklosen Wasserschwall liefert,
auch wenn die Einwirkungsfläche bei der in den Fig. 9 und 10
gezeigten horizontalen Bauweise größer ist als bei der Ver
tikalanordnung der Fig. 1-8.
Eine weitere Besonderheit der Einrichtung 150 besteht darin,
daß der Waschtank 151 auf einem Gestell 160 angeordnet ist,
der zugleich die Tanks 161, 162 für die Behandlungsflüssigkeiten
aufnimmt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind wiederum
zwei Tanks 161, 162 für die Reinigungs-Flüssigkeit bzw. die
Spül-Flüssigkeit vorgesehen.
Es versteht sich, daß manigfaltige Weiterbildungen der Erfindung
möglich sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So
kann beispielsweise eine Zusatzheizung im Waschtank 12 vorgesehen
werden, um auch mit kühleren Teilen arbeiten zu können oder
um auch bei großen zurückbleibenden Wassermengen trocknen zu
können, indem die Zusatzheizung die benötigte zusätzliche Ver
dampfungswärme aufbringt.
Auch können im Waschtank 12 in an sich bekannter Weise Ultra
schallgeneratoren vorgesehen werden, um durch extreme physikali
sche Kräfte Kavitationen in der Behandlungsflüssigkeit zu
bewirken. Auf diese Weise ist es möglich, an den Werkstücken
schwer anhaftende anorganische Substanzen entfernen zu können,
ebenso wie Verunreinigungen, die sich in die Oberfläche der
Werkstücke eingearbeitet haben.
Claims (16)
1. Verfahren zum Reinigen von metallischen Werkstücken (30;
110, 120) für eine dem Reinigen nachfolgende Wärmebehand
lung, mit den Verfahrensschritten:
- a) Einfahren der Werkstücke (30; 110, 120) in einen Waschtank (12; 104; 151) mit einem Fassungsvermögen zwischen 1 m3 und 10 m3;
- b) Einlassen eines die Werkstücke (30; 110, 120) im wesentlichen umgebenden Tauchbades (83) einer Behand lungs-Flüssigkeit (42, 47) mit einer Temperatur zwischen 50°C und 90°C;
- c) druckdichtes Verschließen des Waschtanks (12; 104; 151) derart, daß oberhalb des Tauchbades (83) ein Luftraum (91) verbleibt;
- d) Evakuieren eines im Luftraum (91) vorhandenen Luft/Dampfgemisches bis zu einem Unterdruck, der unterhalb des Sättigungsdampfdrucks der Behandlungs-Flüs sigkeit (42, 47) des Tauchbades (83) bei der Temperatur liegt, wobei der Unterdruck so eingestellt wird, daß er dem Sättigungsdampfdruck der Behandlungs-Flüs sigkeit (42, 47) des Tauchbades (83) bei der Temperatur abzüglich mindestens des hydrostatischen Drucks am Boden des Waschtanks (12; 104; 151) ent spricht;
- e) Aufrechterhalten des Unterdrucks bei siedendem Tauchbad (83) für eine Dauer zwischen 1 min und 20 min;
- f) Entspannen des Luftraums (91) auf Umgebungsdruck; und
- g) Ablassen des Tauchbades (83).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Schritte d) und e) ein Gas in das Tauchbad
(83) eingeblasen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gas vom Boden des Waschtanks (12; 104; 151) eingeblasen
wird, derart, daß die Werkstücke (30; 110, 120) von
Gasblasen (127) umströmt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das abgesaugte Luft/Dampf
gemisch über einen Kondensator (92) geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Kondensator (92) auskondensierte Behandlungs-Flüs
sigkeit (42, 47) in einen Flüssigkeitstank (14, 16)
rückgeführt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungs-Flüssigkeit
eine Spül-Flüssigkeit (42) eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungs-Flüssigkeit
eine Reinigungs-Flüssigkeit (47) eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reinigungsmittel (42) Wasser ist, dem ein sanftes,
fettlösendes Reinigungsmittel zugesetzt ist, das keine
chemischen Reaktionen mit der Oberfläche der Werkstücke
(30; 110, 120) eingeht und/oder solche chemischen Reaktionen
nicht unterstützt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Reinigungsmittel neutral bis schwach alkalisch ist.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schritte b) bis g)
mehrfach nacheinander mit gleichen oder verschiedenen
Behandlungs-Flüssigkeiten (42, 47) durchgeführt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 6 und 7 und 10, dadurch gekennzeich
net, daß als Spül-Flüssigkeit (47) ein voll entsalztes
Wasser verwendet und dieses nach Schritt g) mit einem
Waschmittel versetzt und für eine weitere, nachfolgende
Verfahrensdurchführung als Reinigungs-Flüssigkeit verwendet
wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß während Schritt e) das
Tauchbad (83) umgewälzt und außerhalb des Waschtanks (12;
104; 151) gereinigt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß während Schritt e) das
Tauchbad (83) mechanisch agitiert wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstücke (30; 110,
120) während Schritt b) zunächst für eine Dauer zwischen
1 min und 10 min mit einem von oben frei fließenden
drucklosen Schwall (80) der Behandlungs-Flüssigkeit (42,
47) flächendeckend überspült werden, wobei der Schwall
(80) mit einer Durchflußrate zwischen 100 m3/h und 300 m3/h
pro m2 Werkstückoberfläche eingestellt und die Behandlungs-Flüs
sigkeit (42, 47) kontinuierlich aus dem Waschtank (12;
104; 151) über einen Ablauf (65; 105) abgelassen wird,
während alsdann der Ablauf (65; 105) verschlossen wird,
bis der Waschtank (12; 104; 151) durch den Schwall (80)
bis zu einem Überlauf (38; 111) gefüllt ist.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß während Schritt g) die
Werkstücke (30; 110, 120) überspült werden.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß nach Schritt g) im Waschtank
(12; 104, 151) ein Unterdruck, vorzugsweise zwischen 60 mbar
und 350 mbar, für eine Dauer zwischen 3 min und 10 min
eingestellt wird.
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